Start

Anmerkungen 

Alfven 1969

 

 

Statt bibliographische Verweise im Text anzubringen, haben wir uns entschlossen, sie zusammen mit Kommentaren zu dem von uns verwendeten Material in einen Anhang aufzunehmen. 
Einige der in den Kapiteln 1, 2, 3 und 11 entwickelten Gedanken findet der Leser detaillierter in <Hannes Alfvén: Atome, Mensch und Universum - Die lange Kette der Komplikationen>, erschienen 1971 im Suhrkamp-Verlag.
In den Kapiteln 4 bis 10 haben wir es uns zur Regel gemacht, keine Beispiele aus der Tagespolitik anzuführen.

Statt dessen haben wir, um Vorgänge und Zustände der heutigen Zeit zu erhellen, zu älteren und deshalb weniger strittigen Beispielen gegriffen. 

Weil wir noch nie Gelegenheit hatten, Südamerika und Afrika zu besuchen, haben wir auf Beispiele aus diesen Kontinenten verzichtet.

168-174

1. Kapitel

J.B. Calhoun, »Population Density and Social Pathology«, in: Scientific American 206 (Februar 1962), S. 139. Als Sonderdruck Nr. 506 von Scientific American erhältlich.

J.B. Calhoun, »A Method for Self-Control of Population Growth Among Mammals«, in: Science 109, 1949, S. 333. 

V. C. Wynne-Edwards, »Population Control in Animals«, in: Scientific American 211 (August 1964), S. 68. Als Sonderdruck Nr. 192 von Scientific American erhältlich.

2. Kapitel

Desmond Morris, Der nackte Affe. München o. J.

3. Kapitel

Peter J. Glaser, »Power from the Sun«, in: Science 162,1968, S. 857.

Freeman J. Dyson, »Interstellar Transport«, in: Physics Today 21 (Oktober 1958), S. 41.

4. Kapitel

Aggression als menschliches Erbe. Die Frage, ob Kriege durch einen dem Menschen angeborenen Aggressionstrieb ausgelöst werden, hat eine lebhafte Debatte entfacht. Konrad Lorenz hat in einigen Büchern (vor allem in <Das sogenannte Böse>, Wien 1969) die Aggression bei unterschiedlichen Tierarten beschrieben und behauptet, daß der Mensch einen angeborenen Aggressionstrieb habe, der für Kriege in hohem Maße verantwortlich sein könne.

Sein Standpunkt ist von 14 führenden Biologen und Anthropologen scharf kritisiert worden. Ihre Argumente haben sie gemeinsam in M. F. Ashley Montagu (Hrsg.) Man and Aggression (New York: Oxford University Press, 1968) niedergelegt. Den Autoren dieser Aufsätze zufolge basierten Lorenz' Schlußfolgerungen auf der Untersuchung von Tieren in Gefangenschaft, und dies habe vielleicht nur wenig Relevanz für das Leben der Tiere in freier Wildbahn. 

Obgleich anerkannter Fachmann auf seinem Spezialgebiet, hätten Lorenz' Ansichten in dem erweiterten Rahmen, mit dem er sich befaßt, keine Gültigkeit. Zwei Aufsatzthemen in dem Buch von Montagu: »Man Has No Killer Instinct« und »War Is not in Our Genes«. Das Buch sollte von allen gelesen werden, die sich mit Lorenz beschäftigt haben.
Vgl. dazu Ashley Montagu, »Animals and Men: Divergent Behavior«, in: Science 61, 1968, S. 963. Andere wichtige Beiträge zu dieser Diskussion enthält John D. Carthy and Francis J. Ebling (Hrsg.), The Natural History of Aggression (New York: Academic Press, 1965) und eine äußerst kritische Betrachtung derselben von Anatol Rapoport, »Is Warmaking a Characteristic of Human Being or of Culture?« in: Scientific American 213 (Oktober 1965), S. 115. Ein weiterer Aufsatz, den wir benutzt haben: Niko Tinbergen, »On War and Peace in Animals and Man«, in: Science 160 (Juni 1968), S. 1411.

Krieg als soziales Unternehmen. Zur weiteren Information über die japanische Kriegsgeschichte empfehlen wir: Ienaga Saburo, History of Japan. Tokio: Japan Travel Bureau, 5 1961. Kenneth Scott, The History of Japan. New York: Macmillan Co., 1957. Hugh Borton, Japan's Modern Century. New York: Ronald Press, 1965.

6. Kapitel

In diesem Kapitel haben wir die wohl recht stereotypen Porträts des Generals, des Politikers, des Geschäftsmannes und des Forschers eingeführt. Gegen eine solche Generalisierung kann man Einwände erheben. Vielleicht wünschen sich viele präzisere Unterscheidungen zwischen »netten« Politikern — das sind jene, die sie wählen — und »scheußlichen« Politikern — das sind jene, die angeblich für all unsere Schwierigkeiten verantwortlich sind. Der Zweck unserer Kurzbeschreibungen ist nicht, unsere persönlichen Meinungen an die große Glocke zu hängen, sondern lediglich das allgemeine Verhaltensmuster eines führenden Mannes zu skizzieren, wenn er seine spezielle Rolle im gesellschaftlichen Gefüge wahrnimmt. Wir haben einfach die Tatsache zu betonen versucht, daß momentan weder Politiker noch irgendwelche anderen Gruppen von führenden Köpfen imstande sind, ihre Anstrengungen auf die Probleme der weltweiten Koexistenz zu konzentrieren und dadurch uns drohende Katastrophen fern­zuhalten.

Die Inkompetenz der Machtgruppen. Die Beziehung zwischen Clemenceau und den Generälen während der verschiedenen Phasen des Krieges war selbstverständlich weitaus komplexer. Einige Biographen Clemenceaus erwähnen den von uns wiedergegebenen Ausspruch des französischen Staatsmannes nicht; andere behaupten, er habe ihn schon zu früherer Gelegenheit getan.

Siehe Norbert Guterman, A Book of French Quotations (Garden City, N. Y. Doubleday, 1963). Die Bemerkung wird übrigens auch Talleyrand und Briand zugeschrieben.

7. Kapitel

Die zunehmende Unwissenheit. 1950 waren 45 Prozent der Weltbevölkerung über 15 Jahre Analphabeten, 1968 war diese Zahl bis auf 39 Prozent gesunken. Die Weltbevölkerung ist jedoch von 2,5 Milliarden auf 3,5 Milliarden angewachsen, folglich lag die Zahl der Analphabeten 1968 um 300 Millionen über der des Jahres 1950.

Siehe UNESCO, Basic Facts und Figures 1952-1961, UNESCO Statistical Yearbook 1963 und The World Population Dato Sheet, 1968, ein jährlich erscheinendes Informationsblatt, das vom Population Refer-ence Bureau, Washington, D. C., herausgegeben wird. In Mikhail N. Zinov'ev und Aleksandra V. Pleshakova How Illiteracy Was Wiped Out in USSR (Moskau: Progress Publishers) werden die zur Beseitigung des Analphabetismus in der Sowjetunion getroffenen Maßnahmen dokumentiert. Obwohl dieser interessante kurze Band vielleicht nicht ganz frei von Propaganda ist, besteht doch wenig Grund, an den wichtigsten Resultaten in diesem Bericht zu zweifeln. Jenen sei er besonders empfohlen, die an ähnlichen Problemen in den Entwicklungsländern arbeiten.

In Illiteracy: A World Problem (New York: Praeger, 1967) befaßt sich Sir Charles Jeffries sehr eingehend mit dem Problem des Analphabetismus. In einem Artikel mit der Überschrift »International Year for Human Rights«, UNESCO Courier, April 1968, S. 33, liest man:

»In einer Welt, in der riesige Gebiete noch immer von Hunger und Unterernährung geplagt werden und in der mehr als 700.000.000 des Lesens unkundige Menschen von der sich im Wort niederschlagenden Gedankenwelt ausge­schlossen sind, gibt es viele Menschen, für die das, was die Universal Declaration vorsieht, nichts als leere Versprechungen bedeutet.«

Die Unwissenheit der Herrschenden. Mit der Geschichte der Maginotlinie befaßt sich eine ganze Reihe von Büchern, deren Titel allein schon die durch die »uneinnehmbare« Verteidigungsanlage geweckten Hoffnungen und Täuschungen zum Ausdruck bringen. Hier einige Beispiele: Vivian Rowe, The Great Wall, The Triumph of the Maginot Line. New York: Putnam, 1961.

Etienne Anthereu, GrandeuretSacrifice de la Ligne Maginot. Paris: G. Durassie et Cie. Editeur, 1962.

General Pretelat, Le Destin Tragique de la Ligne Maginot. Paris: Edition Berger-Levrault, 1950.

Der Fall der Maginotlinie ist keineswegs einmalig. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges gründete sich die Verteidigung des britischen Empire hauptsächlich auf die Annahme, daß Singapur uneinnehmbar sei. Als die Japaner Singapur angriffen, stellte sich heraus, daß die Stadt gegen einen Angriff von Land her verwundbar war. Über diese Episode schrieb Winston Churchill, daß er eigentlich die Schwäche Singapurs hätte kennen müssen, daß seine Berater sie hätten kennen müssen, daß er hätte informiert und darüber befragt werden müssen. Der Grund dafür, daß er diese potentielle Gefahr nicht sah, lag darin, daß er sich — neben den vielen anderen Problemen, mit denen er sich befassen mußte — die Möglichkeit, daß Singapur in einem Angriff von Land her eingenommen werden könnte, nicht mehr vorstellen konnte als die Möglichkeit, daß ein Schlachtschiff ohne Rumpf vom Stapel laufen könne.

Ähnliche Vorfälle sind heute wahrscheinlich ebenso häufig — nicht nur in Zeiten des Krieges, sondern auch im Frieden. Wir erkennen aber nicht die Gefahr, die sie darstellen, bis so viel Zeit vergangen ist, daß die Bedrohung nachgelassen hat. Wie wissen wir beispielsweise, ob es wirklich einen Sicherheitsriegel am Auslöser der Wasserstoffbombe gibt oder ob der Korken in der Flasche mit bakteriellen Waffen dicht ist?

 

Regierungen und Urteilsvermögen. Die verschiedenen Aspekte der schicksalhaften Mission Chamberlains in München werden in folgenden Werken untersucht:
Neville Chamberlain, In Search of Peace. New York: Putnam, 1939.
Stuart Hodgson, The Man Who Made the Peace: Neville Chamberlain. New York: Dutton, 1938.
Keith Feiling, Life of Neville Chamberlain. London: Macmillan, 1947.

 

Unsere gegenseitige Unkenntnis. Joseph Needhams Science and Civilization in China (Cambridge: Cambridge University Press, 1956) ist ein Werk, das schwer zu lesen, aber dennoch genügend beeindruckend ist, um die eigene Anschauung über die Weltgeschichte zu erschüttern. Viele in Universitäten und Hochschulen in der westlichen Welt angebotenen Lehrbücher sind für geradezu groteske Geschichtsverzerrungen verantwortlich, weil sie sich fast ausschließlich auf die hellenistisch-jüdisch-christliche Kulturtradition konzentrieren.

 

9. Kapitel

Der Bevölkerungszuwachs. Die Frage, wie groß eine Gruppe sein müsse, um eine Kultur zu tragen, ist von großem Interesse. Die griechische Kulturexplosion ereignete sich in einer sehr kleinen Gruppe. Während des Goldenen Zeitalters in Athen betrug die Zahl der Freien wahrscheinlich nicht mehr als 5000.

Die Gesamtbevölkerung Attikas, die arbeiten mußte, damit es den privilegierten Bürgern von Athen gut ging, bestand aus nicht mehr als einigen hunderttausend Menschen. Die Isländer sind ein weiteres Beispiel für eine kleine Gruppe von Menschen (manchmal weniger als 50.000, heute annähernd 200.000), die trotz ihrer Isolation und regelmäßig wiederkehrenden großen Armut eine eigenständige, sehr bemerkenswerte Kultur haben.

In vielen Berichten über die Probleme in den Entwicklungsländern werden die betreffenden Staaten in Gruppen zusammengefaßt, so daß der Leser den Eindruck gewinnt, als seien die Bedingungen in all diesen Ländern ähnlich. Ein solches Konzept ist sehr irreführend, insbesondere dann, wenn auch China als Entwicklungsland eingestuft wird. Die oft zitierte Feststellung, daß zwei Drittel der Weltbevölkerung in den Entwicklungsländern auf oder unter dem Nahrungsminimum liegen, setzt voraus, daß China zu diesen Ländern gehört. Obwohl China um 1960, als die Ernten sehr gering ausfielen, eine Hungersnot durchmachte, konnte es seitdem eine Reihe von guten Ernten verzeichnen; wahrscheinlich ist die Nahrungsversorgung dort jetzt recht gut. Wenn man also davon ausgehen kann, daß die 800 Millionen Chinesen einigermaßen gut ernährt werden, dann ist es weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung, die ständig in der Gefahr des Hungertodes lebt — immer noch eine erschreckend hohe Zahl.

Es ist ebenfalls irreführend, die Probleme in China mit den Problemen in Indien, Afrika und Südamerika zu vergleichen, so wie es einige Kritiker getan haben. Man kann einfach nicht sagen, daß es ein allesumfassendes Problem »Entwicklungsland« gebe. Es gibt mindestens drei: ein indisch-pakistanisches Problem, ein afrikanisches Problem und ein südamerikanisches Problem. Sie alle sollten wahrscheinlich auf ganz verschiedene Weise angepackt und gelöst werden.

Technische und politische Möglichkeiten. In kleinem Rahmen in Indien und in Pakistan durchgeführte Versuche haben gezeigt, daß die operative Sterilisierung zu einem wichtigen Hilfsmittel der Geburtenkontrolle werden kann.

Das japanische Beispiel. Der Bevölkerungszuwachs in Japan ist gut durch Volkszählungen belegt, die seit 1920, dem Jahr, als die Geburtenrate bei 35 pro Tausend und die Sterblichkeitsquote bei 23 pro Tausend lag, alle fünf Jahre durchgeführt werden. Die Sterblichkeitsquote nahm ganz allmählich ab, bis zum Ende der vierziger Jahre, als sie dann plötzlich von 16,8 auf 9,4 pro Tausend zurückschnellte. Die Geburtenrate hatte leicht fallende Tendenz bis 1940, als sie ins Gegenteil umschlug, so daß sie 1947 eine zeitweilige Spitze von 34,3 pro Tausend erreichte. Nach 1947 nahm die Geburtenrate rasch ab, so daß sie bis 1957 auf 17,3 pro Tausend gesunken war. Seit dieser Zeit schwankt sie um diese geringe Ziffer.

Was war in Japan geschehen?

 

Im Jahre 1945 zählte die Bevölkerung Japans 72 Millionen; drei Jahre später war sie auf 80 Millionen angestiegen. Ein Teil des Bevölkerungsanstiegs war auf die Rückkehr japanischer Staatsbürger aus den im Kriege verlorengegangenen Territorien zurückzuführen, doch hauptsächlich verantwortlich war die der militärischen Demobilisierung folgende Geburtenzunahme. Die Niederlage hatte die japanische Bevölkerung hart getroffen; die Wirtschaft war, vor allem in den großen Städten, großenteils zerbrochen. Angesichts des wirtschaftlichen Engpasses wurden sich die Japaner bald bewußt, daß, wenn der Lebensstandard nicht noch weiter sinken sollte, die Geburtenziffer gesenkt werden müsse. Presse und Rundfunk übernahmen die Führung bei der Inangriffnahme des Bevölkerungsproblems; man darf ihnen bescheinigen, daß sie bei der Popularisierung der Geburtenkontrolle eine große Rolle gespielt haben. Proteste gegen die Geburtenkontrolle waren von religiösen und ähnlichen Institutionen zu vernehmen, doch sie blieben angesichts des stärkeren Wunsches der Mehrheit der Bevölkerung, die Ziffer zu senken, weitgehend ohne Wirkung.

Japanische Frauen, die kein Kind wünschten, ließen es abtreiben, trotz der Tatsache, daß Abtreibungen seit 1940 gesetzlich untersagt waren. Das Abtreibungsgesetz, das Frauen zu illegalen Abtreibungen Zuflucht nehmen ließ, schien überholt zu sein, so daß die Japanische Medizinische Gesellschaft im Jahre 1947 zur Diskussion über dieses Problem eine Sitzung einberief. Die Diskussionen wurden fortgesetzt und resultierten ohne ernstliche Behinderungen in der Entscheidung des japanischen Parlaments, ein neues Gesetz einzuführen, das sogenannte »Gesetz zum Schutz der Erbgesundheit«, das zwei Zwecke verfolgte: 1. die Eliminierung krimineller Aborte und ihrer schädlichen Folgen und 2. den Stopp des erschreckend raschen Bevölkerungs­wachstums. Natürlich wurde das Problem nicht auf leichte Weise gelöst. Die Legalisierung von Abtreibungen schien nicht ideal zu sein, doch die Regierung sah Schwierigkeiten darin, auf weiteren Bestrafungen zu bestehen. 1949 hielt sie es für notwendig, den Verkauf von Kontrazeptiva freizugeben. Doch nicht vor dem Jahre 1952 wurde die staatliche Gesundheits­behörde für ein Familienprogramm zuständig.

Es wurde das folgende Dreipunkteprogramm eingeleitet: 1. allgemeine Propaganda zur Unterstützung der Familienplanung, 2. Ausstreuung von Informationen an Gruppen, 3. Ausstreuung von Informationen an einzelne Staatsbürger, einschließlich detaillierter Angaben zu Kontrazeptiva. Ärzte, Distriktsschwestern und Hebammen dienten, insbesondere in ihren persönlichen Kontakten mit der Bevölkerung, als Instruktoren. Doch aus geographischen und anderen praktischen Gründen wurde ein Großteil der Verantwortung von den Hebammen getragen. 

Für sie wurden Kurse eingerichtet, und nach Abschluß derselben durften sich die Qualifizierten »Familienplanungsinstruktoren« nennen, was ihnen das Recht gab, schwanger­schafts­verhütende Mittel zu verkaufen. Die Instruktoren wurden ermuntert, sich in den Dörfern persönliche »Patienten« auszusuchen.

Trotz dieser Maßnahmen nahm die Zahl der Abtreibungen noch bis 1955 (1,17 Millionen in jenem Jahr) zu. Die Konsequenz: die Familien­planungs­kampagne wurde forciert. Von besonderem Interesse ist, daß viele Industriefirmen in ihrem Rahmen eigene Werbungen gestartet und die Familienplanung in ihre sozialen Leistungen aufgenommen hatten. Innerhalb von drei Jahren ließen diese Anstrengungen den Gebrauch kontrazeptiver Methoden durch die gesamte Bevölkerung von 40 auf 70 Prozent ansteigen.

Das Beispiel Japan ist es wert, betrachtet zu werden, obwohl es für dichtbesiedelte Länder, die noch nicht einmal das Problem des Analphabetismus ernsthaft angegriffen haben, nicht voll anwendbar ist. Japan hatte als moderne Industrienation eine Bevölkerung mit hohem Bildungsstand, und trotz seiner Nähe zum asiatischen Festland ähnelte seine demographische Struktur mehr der des Westens denn der des Ostens. Einigen Berichten zufolge kann Japan außerdem auf eine lange Geschichte des Praktizierens der Abtreibung als Methode der Geburtenkontrolle zurückblicken.

Die japanischen Methoden der Bevölkerungsregulierung sind für uns alle von großer Wichtigkeit. Es überrascht deshalb, daß die Einzelheiten darüber sowenig bekannt sind und daß ihnen von Seiten der für Familienplanungs­programme in den Entwicklungs­ländern Verantwortlichen sowenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Selbst in modernen Geschichts­büchern über Japan werden diese Anstrengungen kaum erwähnt.

Unsere Informationen entstammen großenteils einem Vortrag von Dr. med. Minoru Muramatsu vom japanischen Institut für öffentliche Gesundheit. Diesen Vortrag findet man veröffentlicht in B.R. Berelson et al. (Hrsg.), Family Planning und Population Programs (Chicago: University of Chicago Press, 1966). Zu empfehlen auch das Jahrbuch Nippon, a Chartered Survey of Japan (Tokio 1968).

 

11. Kapitel

Siehe Walter Sullivan, <We Are Not Alone> (New York: McGraw-Hill, 1964). Sullivan behauptet, daß wir mit Sicherheit die Existenz fremder Zivilisationen annehmen können. Unsere Polemik ist zum Teil ein Argument gegen diese Ansicht. Siehe auch A. G. Cameron (Hrsg.), Interstellar Communication (Menlo Park, Calif.: Benjamin, Inc., 1963).

174

#

 

 

 

 

   www.detopia.de     ^^^^

1969 -    Alfvén - M-70