"Durch Hitlerkrieg und Bildzeitung
haben wir 90 Jahre Volksbildung verloren.

Die fehlen uns jetzt."

 

Bild-Zeitung

ab 1952

 

Skandalpresse

Sensationspresse

Boulevardpresse

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Promis, VIPs und Stars

Wikipedia Bildzeitung  

Goog Bild Zeitung 

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Bild.de 

 

detopia

B.htm   Umweltbuch 

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Bild als Kulturproblem - Henschel  

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt schreibt das Ekel auch noch ein Sachbuch

detopia-2021:

Wenn ein "Selbstbetrug" vorliegt, dann "werden" "wir" doch nicht "um unsere Zukunft gebracht", sondern wir tun es selbst.

Der Buchtitel zeigt die Doppelmoral und Scheinheiligkeit der Skandalpresse.

Der 40jähriger "Journalist" hat in seinem ganzen Leben nichts anderes getan als rumgebrüllt. Und er will "uns" belehren?


 

 

 

 

 

 

 


 

BILD empfiehlt das Buch 

 

 

 

 

detopia

Prof.Bernd.Hamm   Günter.Wallraff   Lutger.Lütkehaus    Georg.Franck    Rainer.Funk   Prof.Michael.Meyen.2018

 


 

Goog Kulturproblem Bild-Zeitung 

 

Audio:

Die Preise purzeln bis in die Tiefgarage  2004

Gossenreport von Henschel  2006 

Ich frage mal am Anfang   2007 

Bild und Rassismus  2008 

Sommerloch  2008 

Studie zu BILD  2011 

Chefredakteuer Reichelt  4min  2016


 

detopia: 

Bild ist etwas ganz Schlechtes. Heute hat sie auch etwas Gutes. Sie zeigt uns, wie die Dummheit im Staat nach der Macht im Staate strebt. Ich hebe mir manche 'Bildseiten' ('Schlag'zeilen, Fettschriften, 'Aufmacher') auf. Dann weiß ich später, wie alles gekommen ist.  (d-2014)

Andere <Medienprodukte> und <Medienformate>, wie die Reklame, Blockbuster, Talkshows zersetzen die Seele ebenso wie die Zeitung.Bild. 

Die scheinheiligen Lügen der BILD-Zeitung jedoch kann man leichter dingfest machen, weil sie gedruckt vorliegen UND weil Z.Bild sich offen in die hohe Politik einmischen UND auch beansprucht, dass LEITNEDIUM zu sein.

Allerdings können wir sie wegen der schwammigen, banalisierten, trivialisierenden Gossensprache nicht (argumentativ) widerlegen - jedenfalls nicht in Kurzform. 

Aber die Unwahrheiten lassen sich dennoch deutlich fühlen  - nämlich dann, wenn uns ein Ekel- und Schamschauer über den Rücken kriecht, wenn wir "Rasierte Transe mit XXL-Brüsten bietet Abspritzgarantie" lesen. 

 


Bild-Zeitung - Ursache und Symptom des Kulturverfalls in Deutschland

Volks-PC, Volks-Bibel, Volks-Paparazzi, Volks-Zersetzung, "Volksprodukte" 

Die Zersetzung der Seele, der Sitte und der Wahrheit 

Ein Wort zur Einführung

Heute, bald 2012, muss ich das Thema weiterstecken. Es genügt nicht mehr, nur die Bildzeitung anzugreifen und die gedruckte Sensationspresse. Auch die Chefredakteure der Bildzeitung können nicht mehr der Angriffspunkt für Hohn und Spott sein. 

Wir müssen das Fernsehen miteinbeziehen, auch das öffentlich-rechtliche, das Staatsfernsehen, und auch das Dudelradio, das Autofahrerradio. dann müssen wir auch einen Niedergang der Sachbuchkultur feststellen. Und irgendwie auch bei der Belletristik, durch Überangebot und aggressives Marketung, so dass Harry Potter eine Bedeutung bekommt, die ihm nicht zusteht.

All das stelle ich auch im Internet fest, wobei hier noch der Sonderfall greift, dass ich nur die Seiten besuche, die mir gefallen. Letztendlich müssen wir daran denken, dass es vorbereitet wird, Reklametafeln in Himmel aufzustellen. Und man kann gleich weiter denken: Warum dann nicht auch noch Beschallung aus dem Orbit?

Für all das brauchen wir nun einen größere Ansatz. Den haben wir im Konzept der Marketing-Gesellschaft von Erich Fromm, also das totale, "totalitäre" Ausrichten der Gesellschaft auf das verkaufen und die damit verbundene "permanente Anmache".

 

 

"Jeder Fünfte fasst kein Buch an"

"Rasierte Transe mit XXL-Brüsten & Abspritzgarantie" 

"Erderwärmung immer schneller"

Jeder Fünfte - Buch Forsa 2000  

Erderwärmung 2000   

Volksbibel 2005 (JF)  

2009 Busen-Operation   

Titel  

Rezension zu Henschel Buch Gossenreport:

Tagesspiegel  Süddeutsche   dradio 

dradio.de / politischesfeuilleton/1620803/  
pol talkshow 

Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie (Postman)  Zukunftsschrott 

Philosophische Betrachtungen über Rundfunk und Fernsehen - 1956 on Günter Anders 

30.10.2007:  Heute kurz vor ZDF-Heute eine BILD-Eigenwerbung gesehen (od)

heise.de/tp/r4/artikel/26/26644/1.html  21.11.07   Suchsland 

heise.de/tp/r4/artikel/26/26722/1.html  02.12.07   Suchsland 

 

 

Der Hurenbock-Pranger   Horst Müller     08.02.2006      heise.de/tp/r4/artikel/21/21993/1.html    
BILD setzt die moralische Talfahrt unbeirrt weiter fort "Es ist der Huren-Pranger, über den Amerika schmunzelt" – und es sind die Hurenböcke in der BILD-Redaktion, für die sich Deutschland schämen müsste. Das Springer-Blatt veröffentlichte am 7. Februar Fotos und vollständige Namen von 11 angeblichen Prostituierten aus Florida. Dafür gab es nur einen Grund: Die Befriedigung der voyeuristischen Bedürfnisse von BILD-Redakteuren und Teilen ihrer Leserschaft.   

OD, 2006. Am meisten schockieren mich an den Zeitungen und Zeitschriften vom Typ BILD immer wieder aufs neue der Infantilismus und die Beliebigkeit der Meinung, also diese Schmierigkeit, wie etwa bei "In/Out". Nun brauche ich diese Zeitungen natürlich nicht lesen, jedoch: Solange es Bildzeitungen gibt, wird es keine Utopie für Deutschland geben... können. Oder andersherum: Die Bildzeitung mischt sich ja durchaus als "Leitmedium" in die Politik ein. Das wertet sie ja auch beim Volk auf.... wenn sie von der geistigen Elite des Landes ernst genommen wird und sogar "exclusiv" für BILD Nachrichten gegeben werden. Na ja, letztendlich ist das nicht mein Problem - und es geht mich auch gar nichts an.

BILD auf Talfahrt      Horst Müller   17.07.2006       heise.de/tp/r4/artikel/23/23128/1.html   
BILD und das Schwesterblatt BILD am SONNTAG finden immer weniger Käufer. Wie aus der am Freitag von der IVW vorab veröffentlichten offiziellen Auflagenstatistik für das zweite Quartal 2006 hervorgeht, verlor das Boulevardblatt innerhalb eines Jahres über 160.000 tägliche Käufer. Schade für führende Politiker  -  sie hatten sich gerade an ihr neues "Leitmedium" gewöhnt.   

Zensur durch Springer    Rüdiger Suchsland   16.11.2005    telepolis.de/r4/artikel/21/21367/1.html   
Kein Sex im "Tatort"? Regisseurs-Proteste gegen Kampagne der BILD-Zeitung Während die ARD einknickt, und sich ein weiteres Mal zeigt, dass von den einst hehren Idealen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland nur noch wenig übrig ist und das Programm sich zunehmend auf rein ökonomische Ziele ausrichtet, protestieren deutsche Regisseure gegen die Zensur einer "Tatort"-Folge am vergangenen Sonntag.  

Mit BILD vom Saulus zum Paulus    Horst Müller   04.10.2006    heise.de/tp/r4/artikel/23/23683/1.html  
Als Dankeschön für eine Exklusivstory hat das Boulevardblatt Siemens Vorstandschef Klaus Kleinfeld innerhalb von zwei Wochen vom "gierigen Raffke-Manager" zum "tatkräftigen Helfer" befördert Es ist wohl davon auszugehen, dass in vielen deutschen Redaktionen am Montag schlechte Stimmung herrschte. Zum Wochenbeginn veröffentlichte BILD unter dem Aufmacher Siemens-Chef verzichtet auf 30% Gehaltserhöhung exklusiv eine Geschichte, die wohl jeder Wirtschaftsredakteur gern für sich reklamiert hätte. Doch ARD-Morgenmagazin, Deutschlandfunk und SPIEGEL Online mussten sich genau wie alle anderen aktuellen Medien nebst Nachrichtenagenturen auf das Boulevardblatt berufen, ohne die Sache selbst noch einmal nachrecherchieren zu können.  

 

 

 

 

Gerhard Henschel       * 1962  

Gossenreport

Betriebsgeheimnisse der Bild-Zeitung

   DNB.Buch     Goog.Buch   

2006

Süddeutsche Zeitung, 12.09.06  "Gerhard Henschel geht es um die tägliche Verletzung der Scham, aus der eigentlich nur eines folgen kann: Dass diejenigen, die sie betreiben und verantworten, zu gesellschaftlichen Parias werden müssten." (Gustav Seibt)  

191 Seiten  Verlag: Bittermann  ISBN: 3893201017 

Kurzbeschreibung

Es war einmal, um das Jahr 1968 herum, eine Republik, deren Jugend gegen die Springerpresse aufbegehrte. Aus den historischen Gefechten ist das Konzernhaus siegreich und sogar gestärkt hervorgegangen: In der "Bild"-Zeitung, Springers ordinärstem Bumskontaktblatt, haben nach dem Niedergang der APO nicht nur "Telefonsexschlampen" und "Titelmiezen", sondern auch grüne Minister und ehedem linksgestrickte Ex-Juso-Chefs ihre Reize dargeboten. 

Sogar im Vatikan geht der Chefredakteur der europaweit meistgelesenen Fickgeschichtenzeitung mittlerweile ein und aus, und im Zölibat lebende Bischöfe geben sich, um an der Macht von "Bild" schmarotzen zu dürfen, zu Interviews her, die neben Puff-Annoncen erscheinen. 

"Bild" regiert. Daran wird auch dieses Buch nichts ändern. Es ist nicht mehr und nicht weniger als ein Denkmal, für die Nachgeborenen, die erschaudernd zur Kenntnis nehmen werden, wie entsetzlich dreckig es in der Mediengosse des frühen 21. Jahrhunderts zugegangen ist. 

 

 

Bildzeitung vom 08.11.2004

Werden Sie ein Öko-James-Bond!  
So einfach können Sie die Welt retten  
Von MARCUS BENSEMANN  

Erdbeben, Erderwärmung, Vulkanausbrüche, Hurrikans. 
Patient Erde – die neue große Serie. 
BILD fragt heute: Ist die Katastrophe noch zu stoppen? 

Klar ist: Jeder kann zumindest helfen den Klima-GAU zu bekämpfen. 
Durch Umweltschutz im Alltag, einfache Tricks und Kniffe. 
Und dabei läßt sich auch noch eine Menge Geld sparen. 

Jeder von uns kann ein Umwelt-Held, ein Mini-Öko-James-Bond sein! 
Die besten Tips für Weltretter und Sparfüchse klicken Sie hier!   

 


BILD beutet nicht nur die Sexualität, die Skandallust der Normalverbraucher für den BILD-Absatz aus, sondern auch die traurige Umwelt- und Zukunftssituation.  

Zusätzlich aber, anders als beim Spiegel oder Stern, wird alles banalisiert, unglaubwürdig.

Aber, wie gesagt, mittlerweile machen das auch andere Medienformate - bis hin zum Dudelradio und dem (Abenteuer-) Spielfilm (heute: Blockbuster). Es wäre also zuwenig, nur gegen BILD kämpfen zu wollen. 

Es gibt ja auch "Stargeflüster - Die große bunte Welt der Stars im Radio" (Hitradio RTL Sachsen) - Das ist nur deshalb etwas weniger pervers, weil man keine Bilder liefern kann, und weil der Themenwechsel etwas langsamer als beim Fernsehen und in der Bild-Zeitung erfolgen muß. - Aber das Radio hat noch eine andere Möglichkeit, es kann nämlich unheimlich banale Meldungen unheimlich bedeutungsschwer präsentieren. (Elvis hat eine Nacht mit Marilyn verbracht. -  Sportnachrichten, auch beim DLF habe ich schon sehr schlimme Beispiele gehört.) 

Neil Postman sagt in <Wir amüsieren uns zu Tode> auch etwas über das Boulevardblatt US Today (= BILD) und das Dudelradio.

 


 

"Wir sollten die unterschwellige Macht der Wortdeformationen nicht unterschätzen, die auf das kollektive Unterbewußtsein der BundesbürgerInnen einprasseln! Wir können uns noch nicht einmal ausreichend dagegen wehren, denn die Titelseiten der Bild-Zeitung lauern uns heimtückisch an jeder Straßenecke, an jedem Kiosk, in Bussen und Bahnen und jedem sonstigen Fleckchen Deutschlands auf, um sich durch unsere weiten Pupillen zu zwängen." =>  Panokratie - Kapitel 5  

 


 

deto-2006
Noch eine kleine Anmerkung zu ganz normalen Spielfilmen bzw. zum zwischenmenschlichen Teil in Actionfilmen (da geibts auch ein spezielles Wort für, so wie Human Interest Story): Bis auf wenige (ganz wenige) Ausnahmen vermitteln 'Spiel'-Filme - auch 'Gefühlskino' (schreckliches Wort) - eine falsche und irreführende Vorstellung von Gefühlen und -damit- zwischenmenschlichen Beziehungen. Man kann sich das sogar auf der Vernunftebene klarmachen. (Der wirkliche, dein individueller, Beweis wäre das gemeinsame Anschauen des Films mit einem 'Gefühlstherapeuten' und danach die 'Aufarbeitung'.)

Aber hier nur: Irgendwelche Interaktion zwischen Menschen, etwa eine Mann-Frau-Beziehungsszene, ist ein Misch-Masch, besser: Patchwork, von vielen 'Köchen'. Jeder gibt seinen Senf, sein Gewürz, dazu: Zuerst der Drehbuchautor, dann der Regisseur, dann beide Schauspieler. Der Kameramann kann auch viel beeinflussen. Und dann verändert der 'Set' auch nochmal indirekt die Intentionen des Autors. Aber: Was wissen wir denn darüber, über welche moralischen Qualitäten und Lebenserfahrung und Weisheit er verfügt?

Also: Lasse dich in Gefühlsdingen von keinem Film beeinflussen - dann schon eher von einem Roman, denn der ist von einem einzelnen Künstler geschrieben (verbrochen) - und somit auch dort verstehbar, wo er für dich falsch ist. (Über Schlagertexte möchte hier gar nichts sagen, nur: undiskutabel.)

 

 

Zu allerletzt zum Trost: Mein Lieblingsprophet (Zukunftsforscher), nämlich Christoph Lauterburg* aus der Schweiz, hat zwar das Fernsehen und das Internet tüchtig zur Sau gemacht, aber die Bildzeitung war ihm kein Wort wert. Das sagt mir alles.  (* FnZ, Kapitel 20: Diktatur des Bildschirms und K27 Das Hohelied auf den Cyberspace)

Nochmal: Es kennzeichnet die gegenwärtige Lage (und damit die gegenwärtige Zukunft!), daß es BILD überhaupt gibt, und zwar schon seit 50 Jahren (ihre früheren Verdienste beim Anti-Bolschewismus - das Wort im Sinne des "Schwarzbuch des Kommunismus" - seien gewürdigt, aber das haben andere auch gemacht, Löwenthal) - aber der Hauptskandal ist - natürlich! -, daß BILD überhaupt vom Prolo-Volk gewollt wird. UND: Auch ernstzunehmende Intellektuelle finden BILD passend, weil die Zeitung das immer "so schön auf den Punkt bringen kann". (Ich habe 2005 eine entsprechende DLF-Diskussion gehört.) Wollen wir uns da noch weiter ereifern? Über G. Schröder ("BILD, BamS und Glotze....") oder all die anderen (Lafontaine, Bischof Huber, usw), die BILD adeln, durch ihre Exclusivrechte. Und ja: BILD hat sich auch hier regional verdient gemacht bei der Veröffentlichung einiger (Stasi-) Machenschaften. - 

Aber: Kann das alles uns reinwaschen? 
Sind wir nun schuldlos, weil "die anderen" das ja auch machen? (BILD lesen, ernstnehmen, zitieren, Ex-Rechte geben, ja: "werben" für BILD)
(Ehrenvolle Ausnahme: "Enteignet den Springer-Verlag", 1968) 
Ich rufe: Solange 5 Millionen Deutsche BILD lesen - hat das deutsche Volk keine Zukunft! 
Ergo: Seid stark! Und wehrt euch! (Gegen eure Sucht nach der BILD-Zeitung.) 

 


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Schlecht gelaunter Faust am Montagmorgen 

Ein Gastbeitrag von Nils Minkmar 9. November 2007 Von Benjamin Thieme

Kai Diekmann ist berühmt, reich, hat eine nette Familie und macht einen Job, der schon ganz andere verschlissen hat. Wann also schreibt der Mann ein Buch? Und vor allem: Warum?

So lassen sich die Reaktionen der versammelten Buchbranche auf die Verlagsankündigung zusammenfassen. Nicht dass man es Diekmann nicht zugetraut hätte; man hatte ihn bloß für so schlau gehalten, sich nicht aus der Deckung seiner Boulevardzeitung von monströsen Ausmaßen heraus zu bewegen. Schließlich gehört zum "Bild"-Mythos, dass man wenig über ihre Macher weiß, dass man nie weiß: Spaß oder Ernst, Schlamperei oder Zynismus, Chaos oder Kampagne? Ist es da wirklich von Vorteil, ins eindeutige, uncoole Sachbuchfach zu wechseln? Mutig geht Diekmann ins Offene, doch die Jahre bei "Bild" bleiben nicht ohne Wirkung: Überall, wo er hinsieht, hindenkt, ist "Bild" schon da, er dreht sich permanent im Kreis, wie Rilkes Panther, den es in eine Manege verschlagen hätte.

"Der große Selbstbetrug" ist schon ein verräterischer Titel. Man hätte das Buch auch "Die bösen 68er "oder "Was ich immer schon mal sagen wollte" nennen können, so aber ist Diekmann damit gar nicht ausgenommen: Er ist zugleich Betrüger und Betrogener, beides empfindet er als einen Skandal und nimmt Verfolgung auf. Der Leser muss dann den Nacken bewegen wie die Zuschauer in Wimbledon, es geht hin und her, aber es bleibt doch nur die Bewegung eines einsamen Chefs beim Monologisieren. Sein Blick fällt aus einem oberen Stockwerk auf das Land, die Leute, das eigene Leben und — nichts stimmt.

Wem fallen dazu nicht noch mehr Beispiele ein?

Es ist ein Hadern mit der Welt von Faustischen Dimensionen, das sich streckenweise aber liest wie das Geschimpfe im Büro am Montagmorgen: Die Leute zu neugierig oder zu stumpf, die Deutschen wie der Michel verpennt oder laut und verzogen, und alle beklagen sich immerzu, dabei geht es uns doch so gut wie nie. So gut wie nie? Alles Selbstverblendung, denn die Familien sind kaputt, die Kirchen leer, die Schulen schlecht. In Wahrheit wird alles immer schlechter. Immer schlechter? Das wollen uns die deprimierenden Umweltfreaks weismachen, die keine Freude am Leben und am Luxus haben. Luxus? Alle denken nur noch an den schnellen Euro, vornedran die Politiker und Wirtschaftsbosse, dass der kleine Mann immer weniger in der Tasche hat, kümmert sie nicht. Kümmern? Der Staat und die Medien schränken unsere persönliche Freiheit immer mehr ein, schon muss man sich im Auto anschnallen und den Hundedreck einsammeln. Hunde sind den Deutschen eh lieber als Kinder, die einzigen, die das anders sehen sind die Nichtdeutschen, die Ausländer, die Araber etwa haben viele Kinder und hassen Hunde, aber, hah, der Islam in Deutschland… so geht das Seite um Seite. Wenn man all diese Tiraden zusammenzufassen wollte, bräuchte nur eine einzige Gleichung auf seinen Block zu kritzeln: "Deutschland = Absurdistan". Darauf kann man alles reduzieren, dann kann es wieder weitergehen, denn wem fallen dazu nicht noch mehr Beispiele ein? Schließlich ist das ganze Leben ja absurd.

Vom Genre her soll der "Selbstbetrug" aber kein existentialistischer Monolog eines um sich selbst kreisenden Mannes in der Lebensmitte sein, sondern ein Buch über Deutschland. Es reiht sich ein in eine Folge in den letzten Jahren erschienener Titel, in denen es den Autoren jeweils um eine Klärung ihres Verhältnisses zu ihrer Heimat, aber auch um eine Begutachtung der deutschen Lande ging. Mathias Matussek hat das in "Wir Deutschen" versucht, Roger Willemsen und Wolfgang Büscher haben sich persönlich auf die Reise gemacht, Experten wie Hans Werner Sinn oder Meinhard Miegel haben von ihren extensiven Studien profitiert.

Bei Diekmann aber wirkt die Liebe zum Land, die Sorge um seine Leute bloß behauptet. Der "Selbstbetrug" ist kein konservatives Buch, denn es fehlt ihm die Liebe zum Gegenstand. Wer Deutschland nicht kennt, wird nach der Lektüre jedenfalls nicht inspiriert, das Land nach vorne zu bringen. Nirgends beschreibt er es auf originelle Weise, nirgends spürt man wirkliche Neugier, es fehlt jegliche Erfahrung, es fehlen Menschen in diesem Buch. Sicher, der "Bild"-Chef kennt halb Deutschland, und zwar nicht unbedingt aus der vorteilshaftesten Perspektive. Er weiß um die Versuche, in sein Blatt zu kommen, und die entsprechenden Scheinheiligkeiten. In seinen Schubladen landen Fotos, die keiner sehen darf, er weiß vermutlich einfach zu viel und hat, wie einst John Lennon, von Leuten die Nase voll.

Schade, denn was könnte Diekmanns Leben, sein Alltag, für ein Buch über Deutschland abgeben?

Stattdessen dieses Recycling tausendmal gehörter Argumente gegen Multikulti und Windkrafträder. Das Problem des Standpunktes, von dem aus diese ganzen Thesen vorgetragen werden, erweist sich im Laufe der Lektüre immer gravierender. Denn Diekmann hat keine Verbesserungsvorschläge zu machen, sein Furor richtet sich ja, sobald er einmal in der Welt ist, wieder gegen sich selbst. Das Buch braucht aber ein Gegenüber, einen Antagonisten. Da Diekmann nicht auf Aliens rekurrieren kann und nicht die Ausländer anklagen möchte, braucht er eine andere, weit entfernte Spezies, das sind dann halt "die Achtundsechziger". Sie sind natürlich die ganze Generation — unabhängig von der Frage, ob damals nicht etwa auch der RCDS oder die Burschenschaftler auch noch da existierten.

Ist Dieter Bohlen ein Vorbild in puncto Familiensinn?

Wer zufällig solche von damals kennt, solche Achtundsechziger, kann nur staunen, welche fulminante Macht Diekmann ihnen zuschreibt: Wirtschaft, Forschung, Religion und Familie haben sie gleichzeitig erledigt. In Wahrheit waren sie damals froh, Miete zahlen zu können und ihre klapprigen Autos im Griff zu behalten — die Diekmannschen Projektionen sind schlicht lächerlich, er kennt auch gar keine Achtundsechziger. Umso leichter schreibt er ihnen alles und das Gegenteil zu, und doof sahen sie außerdem aus. Na, sie werden sich ja gegen ihn auch kaum wehren. Denn wo sind die Achtundsechziger heute? Fröhlich in Rente, einen würdigen Gegner geben sie nicht mehr ab. Aber den braucht es nicht. Diekmann will gar nicht wirklich kämpfen, sondern klagen — unter anderem dagegen, dass so viele immer klagen.

So trifft der Diekmannsche Furor vor allem ihn selbst, er und die "Bild" kommen aus diesen Rundumschlägen grün und blau hervor. Oder ist Dieter Bohlen, der dank "Bild" weit größeren Einfluss auf die heutigen Deutschen hat, als ihn ein Rainer Kunzelmann auch zu seiner Zeit vor vierzig Jahren je hatte — ein solches Vorbild in puncto Familiensinn und christliche Werte? Und das Comeback Oskar Lafontaines, welches Diekmann so wortreich beklagt und analysiert — wäre es denkbar gewesen ohne das Massenmedium "Bild", das ihn in den Zeiten seiner völligen politischen Isolation Woche für Woche zu Wort kommen ließ?

Diekmann kennt die Antworten besser als jeder andere, und das macht ihn nicht gerade glücklicher. Das Buch ist sein langer Seufzer, ein Zeugnis der Krise. Es würde nicht überraschen, wenn ein zweites Buch folgte, anknüpfend an einen Erfolgstitel, irgendwas mit "Ich bin dann mal im großen Selbstverlust, wie wir pilgernd hinter Klostermauern das Glück finden."

 


 

Amazon.de 

“Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht”, lautet ein Werbeslogan der Bild-Zeitung, deren Chefredakteur Kai Diekmann ist. 

Und mit seiner forschen Zeitgeistanalyse Der große Selbstbetrug wollte er wohl beweisen, dass er natürlich selbst auch zu diesen Mutigen gehört. Allein, um die Wahrheit mutig aussprechen zu können, bedarf es außer der nötigen Portion Mut noch einiger anderer Dinge. Analytische Disziplin und argumentative Redlichkeit wären zum Beispiel nicht schlecht. Und hieran gebricht es dem Autor in vielerlei Hinsicht. Überhaupt zeugen die intellektuell unscharfen Bekenntnisse, die Diekmann zur Grundlage seines Essays über den Zustand der Republik gemacht hat, von nichts weniger als von Mut. Wer sollte ihm denn schon groß etwas anhaben wollen? Und warum oder wofür? Dafür etwa, dass er mit schlichten Argumenten, aber umso mehr Verve die Generation der „68er“ für so ziemlich jeden Missstand verantwortlich macht, den er mit messerscharfer Analyse in unserer Gesellschaft ausgemacht hat? Den angeblichen Verlust an Patriotismus, die tatsächlich mangelhafte Konstruktion unseres Rentensystems (dessen heute morschen Grundpfeiler in Wahrheit schon in den 50er Jahren fehlerhaft gesetzt wurden), die Kinderfeindlichkeit unserer überalterten Gesellschaft, den angeblich allgemeinen Hang zu einer übertriebenen Kapitalismuskritik und das realitätsblinde „Gutmenschentum“ mit seiner falschen Toleranz gegenüber kriminellen Aus- und Inländern und seiner Undankbarkeit gegenüber den USA, denen wir doch eigentlich alles verdanken. Nicht zu vergessen: der Terror der RAF und das unter „68ern“ angeblich so weit verbreitete Verständnis für die Täter.

Alles, einfach alles, was man tatsächlich oder vermeintlich mit Recht am Zustand von Staat und Gesellschaft beklagen kann, lastet Diekmann dieser in Wirklichkeit doch vergleichsweise kleinen und auch sehr heterogenen gesellschaftlichen Gruppe an, über die sich der Bild-Chef in gewohnt populistischer Rede ergeht. Und so ist Der große Selbstbetrug ein zwar abenteuerliches Buch, in der Summe aber nicht das Zeugnis eines Mutigen, der seine Leser mit unbequemen Wahrheiten konfrontiert, sondern das eines publizistischen Hasardeurs. -- Andreas Vierecke -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Über den Autor 

Kai Diekmann, geboren 1964 in Ravensburg und aufgewachsen in Bielefeld, begann 1985 als Volontär beim Axel Springer Verlag. Er war Korrespondent der Bild-Zeitung in Bonn und Chefreporter der Zeitschrift Bunte. 1992 kehrte er zur Bild-Zeitung zurück. 1998 wurde er Chefredakteur der Welt am Sonntag, 2001 Chefredakteur der Bild-Zeitung. Er wurde zweimal mit der Goldenen Feder ausgezeichnet. Gemeinsam mit Ralf Georg Reuth verfasste er das Buch von Helmut Kohl »Ich wollte Deutschlands Einheit«. Zuletzt erschien von ihm »Der große Selbstbetrug. Wie wir um unsere Zukunft gebracht werden«. Kai Diekmann lebt mit seiner Familie bei Berlin.

 

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2009  Z.Bild

Erdbeben, Erderwärmung, Vulkanausbrüche, Hurrikans 

Patient Erde: Bleiben uns nur noch 60 Jahre bis zur Katastrophe?

Von Dr. PAUL C. MARTIN

Bleiben uns nur noch 60 Jahre bis zur Katastrophe?

 

Unser schutzloser blauer Planet im erbarmungslosen Weltall – schon auf dem Weg zur Intensivstation? 

Das Eis am Nordpol schmilzt mit atemberaubendem Tempo (BILD berichtete). 

In nur 30 Jahren hat sich die Erdtemperatur um rund ein Grad erhöht.

Das Geophysikalische Laboratorium der US-Regierung (GFDL): „In der Arktis ist es sogar doppelt so schnell wärmer geworden.“

Wie schnell breitet sich das Hitze-Geschwür über den Erdkörper aus? Wieviel Zeit bleibt uns zum Umdenken und zur Umkehr?

Die besten Forscher haben diese Woche Alarmstufe ROT ausgerufen. Der Aufheiz-Expreß muß jetzt gestoppt werden. Sonst könnte es zu spät sein.

Das Horror-Szenario für Deutschland: Riesige Überflutungen an Nord- und Ostseeküste, die friesischen Inseln für immer unter Wasser...

Prof. Sir David King im britischen Sender BBC: „Uns bleiben 60 Jahre – vorausgesetzt, die Entwicklung beschleunigt sich nicht etwa noch.“

Jahrzehntelange Warnungen. Treibhauseffekt, Erderwärmung... Immer wieder überhört, als „Panikmache" beiseitegeschoben.

BILD sagt in einer neuen großen Serie, wie krank der Patient Erde wirklich ist. Es gibt alarmierende Symptome:

 

 

 

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