Friedrich August Hayek 

The Road to Serfdom

1944 first edition in London

Der Weg zur Leibeigenschaft

serf: Leibeigener

Der Weg zur Knechtschaft

Herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Röpke

Übersetzung von Eva Röpke

1945 im Verlag Rentsch, Erlenbach-Zürich, 304 Seiten

first edition 1944 London

wikipedia.Autor  *1899 in Wien bis 1992 (92)

DNB.Autor    Bing.Autor 

detopia:

Ökobuch   Sterbejahr 

H.htm    Besserwisser

 

Herbert Schui   Dieter Plehwe 

Rob. Nozick    Karl Popper 1945

Jon. Aldred    William Vogt

A.Metternich   Herman Kahn

 

detopia-2020:  Die Hayek-Ideologie muss heute als widerlegt gelten.

Aber meckern wir nicht im nachhinein, wer weiß, welche Zusatzenergie alles eine Rolle spielte. Jedenfalls scheint es so, dass Vogt 1948 seinen Buchtitel ("Road to Survival") nach Hayek 1944 ausrichtete. Und das wäre dann eine frühe Widerlegung von Hayeks "Privateigentum ist der Fortschritt der Menschheit".

 

 

 

Nobelpreis:

 

 

 

 

Neuausgabe 2014, Lauverlag, edition olzog, deutsch und englisch

 

 

"Das einzige, was die moderne Demokratie nicht überleben wird, ist die Notwendigkeit einer wesentlichen Senkung des Lebens­standards im Frieden oder auch nur ein lang anhaltender Stillstand des wirtschaftlichen Fortschritts." (Weg zur Knechtschaft, S.261, Ausgabe 1971)

 

 


Angaben aus der Verlagsmeldung 2014

Der Weg zur Knechtschaft / von Friedrich A. von Hayek

Das Kultbuch des renommierten Nationalökonomen und intellektuellen Gegenspielers von John Maynard Keynes. »Selten schafft es einmal ein Ökonom, mit einem Buch das breite Publikum aufzurütteln. Eine große Ausnahme bildet ›Der Weg zur Knechtschaft‹, jenes legendäre Buch des späteren Nobelpreisträgers Friedrich A. v. Hayek […]. Ein Jahr vor Kriegsende popularisierte Hayek damit im Londoner Exil seine in den zwanziger und dreißiger Jahren gewonnenen Überzeugungen, vor allem die These, dass jeder Planwirtschaft eine Tendenz zum Totalitarismus innewohnt und dass es keinen Mittelweg zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft geben kann. ›Der Weg zur Knechtschaft‹ hat zentrale Bedeutung für jene Ideen, die man heute, leicht missverständlich, als ›Neoliberalismus‹ bezeichnet; die Überzeugung, dass ökonomische Probleme am besten über freie Märkte gelöst werden sollen und der Anteil des Staates zurückgeführt werden sollte. Einprägsam besonders Hayeks Begründung, warum Planwirtschaft und Demokratie nicht zusammenpassen.«

 


 

zu "Jahrhundertbuch"   wikipedia  John_Searle *1934 in Denver.

Wohlgemuth 2010   deutschlandfunkkultur.de/mahnungen-eines-liberalen-100.html


 

wikipedia  Bürgerrechtsbewegung_Solidarität  verbreitet seit 30 Jahren in Deutschland auch die Ideologie des Hayek. Ich gebe das hier an, weil in einige Schriften (der Büso) große Entgleisungen zu lesen sind. Auch Ditfurth berichtet im Buch 1985 von so einem  Fall.

 


Aus  Hoimar v. Ditfurth, 1985, S.228

 

"Wo also wäre ein Ausweg, der diesen Namen auch aus unserer, der Sicht des Menschen verdient? Es mag im ersten Augenblick eigentümlich klingen, ist bei näherer Betrachtung aber eigentlich nicht verwunderlich, daß die konkretesten Rezepte, die bisher vorgelegt worden sind, von Ökonomen stammen, von Wirtschafts­wissen­schaftlern.(101)

Schließlich sind es Industrialisierung und technologischer Fortschritt, die unseren Einfluß auf die Erde ins Maßlose haben wachsen lassen. Beider Quelle ist der wissen­schaftliche Erkenntnis­fortschritt. Gesteuert aber wird die aus deren Zusammenwirken resultierende Macht von der »unsichtbaren Hand« des — relativ — freien Spiels wirtschaftlicher Kräfte.

Dieses »freie Spiel« der untereinander zu einem für uns undurchschaubaren Netz vielfältig rückgekoppelten Wirtschaftsfaktoren verkörpert eine »Intelligenz« — oder ist zumindest intelligenter Leistungen fähig —, die den Horizont individueller Intelligenz in mancher Hinsicht weit übertrifft.

Liberale Wirtschafts­wissen­schaftler, die sich die theoretische Untermauerung der »freien Marktwirtschaft« zur Aufgabe gemacht haben, begründen diese Auffassung mit überzeugenden Argumenten (zum Beispiel F. A. von Hayek, s. Anm. 102).

 

Anmerkung 101
Ich stütze mich im folgenden vor allem auf die Veröffentlichungen der beiden Wirtschaftswissenschaftler Gerhard Prosi: "Wachstumsorientierte Umweltpolitik in der Marktwirtschaft", Vortrag an der Universität Kiel am 1.6.1984, und Gerhard Scherhorn: "Ökonomie und Ökologie", Vortrag an der Universität Stuttgart am 22.11. 1984.
Die besonders wichtige Publikation von Scherhorn enthält zahlreiche Angaben über weiterführende Literatur. Herangezogen habe ich ferner Publikationen der Biologen Hans Mohr: "Qualitatives Wachstum — eine Strategie für die Zukunft?", Vortrag an der Universität Stuttgart am 7.6. 1984, sowie Hubert Markl: "Untergang oder Übergang — Natur als Kulturaufgabe", Mannheimer Forum 1982/83, S. 61.

Anmerkung 102
Friedrich August von Hayek, "Die drei Quellen der menschlichen Werte", Tübingen 1979

 


 

Als "Mann des Jahrhunderts" wurde Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek kürzlich posthum in London geehrt. Ronald Reagan hat ihn als Vordenker der konservativen Bewegung in den USA bezeichnet und Franz Josef Strauß ließ sich von ihm zur programmatischen Wahlkampfdevise "Freiheit statt Sozialismus" inspirieren. In diesen Tagen wäre Hayek 100 Jahre alt geworden. 

 


 

Thesen:

  • Der Sozialismus ist intellektuell nicht einmal halb richtig, sondern ganz falsch 

  • Die Rolle von Eigentum, Moral, Tradition und Religion 

  • Auslese in der kulturellen Evolution 

  • Privateigentum und Tausch standen am Beginn der Geschichte 

  • Die falschen Prämissen, die Rückwärtsgewandtheit und die atavistischen Wurzeln sozialistischen Denkens 

* Atavismus, der:  Entwicklungsrückschlag, das Wiederauftreten entwicklungsgeschichtlich überholter Merkmale <lat>

 


 

Inhalt - Ausgabe 2014

 

Vorwort zur Neuauflage 2014 von Prof. Dr. Gerd Habermann  (1)

Einführung zur Neuauflage 1990 von Dr. Otto Graf Lambsdorff  (5)

Vorbemerkung des Verfassers zur Neu-Herausgabe 1971 (15)

Einleitung  (18)

 

Erstes Kapitel: Der verlassene Weg (28)

Der menschliche Wille hat die gegenwärtige Welt geformt - Die individuelle Grundlage der modernen Kultur - Der Liberalismus als eine entwicklungsfähige Überzeugung - Aber er wurde in seiner Entwicklung unterbrochen und voreilig aufgegeben - Deutschland als Führer auf dem neuen Wege

Zweites Kapitel: Die große Illusion (44)

Das sozialistische Versprechen einer neuen Freiheit - Der Bedeutungswandel des Wortes Freiheit - Die neue Gefahr - Die Utopie des demokratischen Sozialismus

Drittes Kapitel: Individualismus und Kollektivismus (54)

Der Begriff des Sozialismus - Der Begriff der „Planung" - Der Planwirtschaft ist nicht eine Laisser-faire-Politik, sondern eine rationelle Wettbewerbsordnung entgegenzustellen - Mischungen von Planwirtschaft und Wettbewerbswirtschaft sind schlechter als jede für sich

Viertes Kapitel: Die angebliche Zwangsläufigkeit der Planwirtschaft  (67)

Der Wettbewerb wird durch technische Umwälzungen nicht unmöglich gemacht - Die Ursachen des Monopolismus - Neue Probleme, zu denen die technischen Umwälzungen führen - Technische Möglichkeiten, die in einem Wettbewerbssystem nicht verwirklicht werden können - Das Verlangen nach Planwirtschaft ist weitgehend das Ergebnis engen Spezialistentums

Fünftes Kapitel: Planwirtschaft und Demokratie (82)

Die zentrale Leitung des Wirtschaftslebens setzt einen umfassenden Wertkodex voraus - Individuelle und soziale Ziele - Einigkeit in bezug auf die Mittel und Uneinigkeit in bezug auf die Ziele - Mit wachsender Staatstätigkeit verringert sich die Möglichkeit der Übereinstimmung - Die Illusion der demokratischen Überwachung - Das höchste Ziel ist die Freiheit und nicht die Demokratie

Sechstes Kapitel: Planwirtschaft und Rechtsstaat (101)

Der Rechtsstaat - Formale und materielle Normen - Der Sinn des Rechtsstaates - Der Widerspruch zwischen formaler und materieller Gleichheit - Die neue Gefährdung des Rechtsstaates - Rechtsstaat und Menschenrechte

Siebentes Kapitel: Planwirtschaft und Totalitarismus (119)

Politische und wirtschaftliche Freiheit - Die Verachtung für das bloß Ökonomische - Die Herrschaft über die Produktion verschafft die Herrschaft über die Konsumtion -Planwirtschaft und freie Berufswahl - Marktwirtschaft oder Kommandowirtschaft - Der Mythos von der Güterfülle - Die unerhörte Ausdehnung der totalitären Überwachung

Achtes Kapitel: Wer regiert wen? (135)

Freiheit und Eigentum - Planwirtschaft und Einkommensverteilung - Gerechtigkeit in der Verteilung -„Gleichheit" - „Gerechter" Preis und „gerechter" Lohn -Die widersprechenden Vorstellungen über die angemessene Stellung in der Gesellschaft - Der Sozialismus schmiedete die Instrumente des Totalitarismus - „Mittelstands"-Sozialismus - Die einander bekämpfenden Formen des Sozialismus

Neuntes Kapitel: Sicherheit und Freiheit  (156)

Die beiden Arten der Sicherheit - In einer freien Gesellschaft sind unverdiente Einkommensschwankungen unvermeidlich - Garantie einer bestimmten wirtschaftlichen Stellung ist nur in einer militärisch organisierten Gesellschaft möglich - Garantie der wirtschaftlichen Sicherheit der einen vermehrt die Unsicherheit der andern - Was das wachsende Verlangen nach Sicherheit bedeutet

Zehntes Kapitel: Der Triumph der menschlichen Gemeinheit  (173)

Die moralischen Wirkungen des Kollektivismus - Der niedrigste Generalnenner als Grundlage einer größtmöglichen homogenen Masse - Die partikularistischen Tendenzen des Sozialismus - Die Anbetung der Macht - Die sozialen Ziele rechtfertigen jedes Mittel - Drill des Bürgers durch den totalitären Staat - Die Führerauswahl

Elftes Kapitel: Das Ende der Wahrheit  (194)

Die Rolle der Propaganda - Das Volk muß dahin gebracht werden, sich nicht nur die der Planwirtschaft zugrunde liegenden Wertvorstellungen, sondern auch die Interpretation der darauf bezüglichen Tatsachen zu eigen zu machen - Einschmuggelung der neuen Werte unter dem Namen der alten - Totalität der Propaganda - Wahrheit und Denkfreiheit

Zwölftes Kapitel: Die sozialistische Wurzel des Nationalsozialismus  (210)

Die Sozialisten vollenden den Sieg des Antiliberalis-mus in Deutschland - Sombart - Plenge - Lensch — Spengler und Moeller van den Brück - Der Sozialismus als Waffe gegen den liberalen Westen

Dreizehntes Kapitel: Die Totalitären mitten unter uns   (227)

Die Ausbreitung der deutschen Ideale - Historischer Realismus more teutonico - Totalitarismus und Szien-tismus - Monopole der Unternehmer - Monopole der Arbeiter

Vierzehntes Kapitel: Ideale und ihre materiellen Voraussetzungen   (251)

Die Ökonomophobie unserer Zeit - In einer freien Gesellschaft darf kein Alleinzweck dauernd alle andern verdrängen - Nicht einmal die Beseitigung der Arbeitslosigkeit - Die meisten unserer Hoffnungen sind nur bei schnellem wirtschaftlichen Fortschritt zu verwirklichen - Der Niedergang der politischen Ideale Englands

Fünfzehntes Kapitel: Ausblick auf die internationale Ordnung  (271)

Der Konflikt zwischen nationaler Planwirtschaft und internationaler Ordnung - Internationale Planwirtschaft ist politisch noch schwieriger als nationale - Sie führt zu geistigen Konflikten, die nur durch Gewalt zu entscheiden sind - Eine internationale Oberaufsicht kann nicht auf die wirtschaftliche Sphäre beschränkt bleiben - Notwendigkeit einer starken, aber in ihren Befugnissen begrenzten politischen Autorität über den wirtschaftspolitischen Instanzen - Die Vorteile des föderativen Prinzips - Der Gedanke des Rechtsstaates im internationalen Bereich - Die Gefahr, zu viel auf einmal zu wollen.

 

Schluß  (294)

Literaturhinweise (296)

Quellenangaben für die Mottos (298)

Nachwort zur Neuauflage 2003 von Prof. Dr. Peter Steinbach (299)

Register (317)

 

Link zu diesem Datensatz

http://d-nb.info/451879449

Titel

Missbrauch und Verfall der Vernunft : Ein Fragment / F. A. Hayek

Person(en)

Hayek, Friedrich A. von (Verfasser)

Werk(e)

The Counter-Revolution of science (dt.)

Verlag

Frankfurt a.M. : Knapp

Zeitliche Einordnung

Erscheinungsdatum: 1959

Umfang/Format

359 S. ; 8

 

 



 

Zum Autor aus wikipedia-2020

Hayek war der älteste von drei Söhnen des Arztes und Botanikprofessors der Universität Wien August von Hayek und von dessen Frau Felicitas (geborene Juraschek). Die Familie stammte aus dem kleinen Militär- und Beamtenadel und war mütterlicherseits einigermaßen begütert. Über Hayeks mütterlichen Großvater war er zudem ein Großcousin Ludwig Wittgensteins sowie des einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein. Der Vater von Hayeks Mutter, Franz von Juraschek, war Professor und wurde später zum Präsidenten der statistischen Zentralkommission ernannt. Eugen Böhm von Bawerk war häufiger Gast im Hayek’schen Elternhaus. In seiner Kindheit interessierte sich Friedrich (von den Eltern Fritz genannt) zunächst vor allem für Mineralogie, Insektenkunde und Botanik. Später folgte ein Interesse für Fossilien und für die Evolutionstheorie.

Nach Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg (ab März 1917) und einer Malariaerkrankung studierte Friedrich August von Hayek ab 1918 an der Universität Wien offiziell Rechtswissenschaft, besuchte aber vor allem Kurse in Volkswirtschaftslehre und Psychologie. Mangelnde direkte Berufsmöglichkeiten für Psychologen bewogen ihn dazu, seine ökonomischen Kenntnisse zu vertiefen, insbesondere bei seinem Doktorvater Friedrich von Wieser. Mit seinem Buch <The Sensory Order> sollte er später dennoch eine Arbeit zur theoretischen Psychologie vorlegen.

Hayek, der in seiner Jugend dem fabianischen Sozialismus anhing, begeisterte sich anfänglich für die planwirtschaftlichen Vorstellungen Walther Rathenaus.

Infolge der Lektüre des Buches <Die Gemeinwirtschaft> von Ludwig von Mises wandte er sich von sozialistischen Ideen ab. Er war regelmäßiger Teilnehmer eines Privatseminars von Ludwig von Mises, als dessen Musterschüler er galt. Er wurde promoviert in der Rechtswissenschaft 1921 und Staatswissenschaften 1923.[4] Ab 1927 leiteten sie gemeinsam das Österreichische Institut für Konjunkturforschung.

Hayek forschte, an Mises anschließend, besonders über die Theorie von Konjunkturschwankungen. 1931 wurde er an die London School of Economics berufen, wo er während der 1930er und 1940er Jahre als bedeutendster Vertreter der Österreichischen Schule und Opponent von John Maynard Keynes galt. Er half einigen Wissenschaftlern, die aus NS-Deutschland emigrierten, in Großbritannien ihre akademischen Laufbahnen fortzusetzen,[5] darunter Karl Forchheimer[6] und Richard Schüller.[7] Im Jahre 1938 nahm er die britische Staatsbürgerschaft an.[8][9]

1947 lud Hayek 36 dem Liberalismus nahestehende Gelehrte zu einem Treffen am Mont Pèlerin in der Schweiz ein, woraus die Mont Pelerin Society hervorging. Hayek war von 1947 bis 1960 Präsident, ab 1960 Ehrenpräsident dieser Organisation. 1950 wechselte er an die University of Chicago, 1962 nahm er eine Professur an der Universität Freiburg im Breisgau an und wurde kurz darauf Vorstandsmitglied des Walter Eucken Instituts (siehe auch Freiburger Schule). Von 1965 bis 1970 war er Mitglied des Beirats der Friedrich-Naumann-Stiftung.

1967 wurde er emeritiert, lehrte aber weiter bis 1969. 1974 wurden er und Gunnar Myrdal zusammen „für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie und ihre tiefgründige Analyse des Zusammenhangs von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und institutionellen Erscheinungen“ mit dem Preis für Wirtschaftswissenschaften der Schwedischen Reichsbank ausgezeichnet.[10] In den Jahren 1977 und 1981 besuchte er Chile, wo er unter anderem mit dem Diktator Augusto Pinochet persönlich sprach, dessen Regime er daraufhin in verschiedenen Artikeln zu verteidigen suchte – wider besseres Wissen ohne Hinweis auf die unter Pinochet verübten Menschenrechtsverbrechen.[11]

Nach einer Honorarprofessur an der Universität Salzburg kehrte er 1977 nach Freiburg zurück, wo er bis zu seinem Tod 1992 tätig war. 1991 wurde ihm die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der USA, verliehen. Begraben ist er in Wien auf dem Neustifter Friedhof.

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Zum Buch aus wikipedia-2023

Der Weg zur Knechtschaft (Originaltitel: The Road to Serfdom) ist ein Buch des Wirtschaftswissenschaftlers Friedrich August von Hayek. Es markiert den Beginn seiner Auseinandersetzung mit dem Sozialismus. Das zwischen 1940 und 1943 entstandene Buch erschien im Vereinigten Königreich im März 1944 bei Routledge und in den Vereinigten Staaten im September 1944 bei der University of Chicago Press. Große Verbreitung fand es durch eine gekürzte Fassung, die das auflagenstarke Magazin Reader’s Digest in seiner Ausgabe vom April 1945 veröffentlichte. Für die Publikation einer deutschsprachigen Fassung im besetzten Nachkriegsdeutschland erteilten die alliierten Behörden aus Rücksicht auf die verbündete Sowjetunion zunächst keine Lizenz, so dass die deutsche Übersetzung von Eva Röpke, herausgegeben von ihrem Mann Wilhelm Röpke 1945 in der Schweiz, im Eugen-Rentsch-Verlag in Erlenbach bei Zürich erschien.[1][2][3] Seitdem erlebte das Buch zahlreiche Neuausgaben und gilt als Klassiker des Marktliberalismus und der Totalitarismuskritik.

 

Hayek warnt vor der Gefahr der Tyrannei, die zwangsläufig aus der Kontrolle wirtschaftlicher Entscheidungsprozesse durch zentrale Planung der Regierung resultiere, und vertritt die These, dass die Aufgabe des klassischen Liberalismus und Individualismus zwangsläufig zum Verlust der Freiheit, zur Schaffung einer repressiven Gesellschaft, zur Tyrannei eines Diktators und zur Leibeigenschaft des Individuums führe.

Er bezweifelt die unter britischen Wissenschaftlern verbreitete Auffassung, der Faschismus sei eine kapitalistische Reaktion gegen den Sozialismus gewesen. Hayek sieht dagegen hinter Faschismus und Sozialismus eine gemeinsame Wurzel in der zentralen Wirtschaftsplanung und in der Macht des Staates über das Individuum. In diesem Sinne erscheint die Schrift als Weiterführung der Analysen des Sozialismus durch die Österreichische Schule, die Ludwig von Mises in seinem Werk Die Gemeinwirtschaft, Untersuchungen über den Sozialismus 1922 publiziert hatte.

Hayek postuliert, dass Freiheit und Rechtsstaat nur in einer Marktwirtschaft gedeihen können.

„Es ist leider vollkommen unbegründet, wenn Leute sich von dem Glauben in Sicherheit wiegen lassen, daß die Beherrschung des Wirtschaftssektors nur von untergeordneter Bedeutung sei, einem Glauben, der sie die Gefährdung unserer wirtschaftlichen Freiheit leicht nehmen lässt.“[4]

Planwirtschaft und totale Herrschaft bedingten einander, weil Planwirtschaft Herrschaft über den Verbrauch einschließe, was eine Entmündigung des Verbrauchers und eine Beseitigung der Verbraucherdemokratie der Marktwirtschaft bedeute.

„Unsere Bewegungsfreiheit in einer auf dem Wettbewerb beruhenden Gesellschaft steht und fällt damit, daß, wenn eine Person die Befriedigung unserer Wünsche ablehnt, wir uns an eine andere wenden können. Haben wir es aber mit dem Besitzer eines Monopols zu tun, so sind wir ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert, und eine Planwirtschaftsbehörde, die die gesamte Volkswirtschaft lenkt, würde der mächtigste Monopolist sein, den man sich vorstellen kann.“[5]

Rezeption
Die Zeit vom 10. Oktober 1946 schrieb in ihrer Besprechung des Buches, dass von Hayek Sozialismus und Faschismus wegen ihrer Planwirtschaft als gescheiterte Ideologien betrachtete und als Garantie der Freiheit Privateigentum wichtig sei.[6]
Im Deutschlandradio Kultur rezensierte 2010 der Ökonom Michael Wohlgemuth das Buch. Er sieht in dem Buch die Warnung Hayeks, dass nicht nur Faschismus und Sozialismus, sondern auch der westliche Wohlfahrtsstaat Gefahren für die Freiheit darstellen. Er hebt jedoch hervor, es sei ein gängiger Irrtum, Hayek befürworte die „Anarchie eines ‚laissez-faire“. Hayek zeige sich in dieser Schrift als ordoliberaler Befürworter einer Wettbewerbsordnung, in der der Staat die marktwirtschaftlichen Regeln kontrolliere. Auch soziale Sicherungssysteme hätten in seiner Vorstellung einen Platz.[7]



https://www.deutschlandfunkkultur.de/mahnungen-eines-liberalen-100.html  2010

Mahnungen eines Liberalen
Rezensiert von Michael Wohlgemuth · 11.07.2010

Für viele „Gutmenchen“ gelten Friedrich August Hayeks Thesen als Provokation: Nicht nur Faschismus und Sozialismus, sondern auch der westliche Wohlfahrtsstaat seien Gefahren für die Freiheit, so der liberale Ökonom. Hayeks Werk „Der Weg zur Knechtschaft“, erschienen 1944, erlebt heute eine Renaissance.

 

Hayek oder Keynes: Wer hat recht? Diese Debatte, die vor allem in den Dreißigerjahren um die Erklärung der Weltwirtschaftskrise und die gebotene Krisenpolitik geführt wurde, schien zunächst Keynes gewonnen zu haben. Die Sechziger- und Siebzigerjahre waren Hochzeiten des Keynesianismus insofern, als schuldenfinanzierte staatliche Ausgabenprogramme mit Keynes begründet wurden, der sich nach seinem Tod 1946 nicht mehr hiergegen wehren konnte. Die 80er und 90er Jahre dagegen gelten als hayekianisches Zeitalter: Die marktfreundlichen „Revolutionen“ von Margret Thatcher und Ronald Reagan wurden von Hayek inspiriert, und der Zusammenbruch des Sozialismus gab Hayek recht.

1944 stand Hayek nahezu allein als liberaler Mahner in einer Wüste des scheinbar unausweichlichen Kollektivismus von rechts und links. „Planung“, „Kontrolle“, „Zentralisierung“ der Wirtschaft und der Gesellschaft galten überall – auch im freien Westen – als unvermeidlich und letztlich auch dem liberalen Individualismus überlegen. Hayek behauptete das Gegenteil. Sein Argument ist mehrdimensional. Es galt damals im politischen Mainstream als skandalös und dürfte noch heute viele „Gutmenschen“ schockieren.

Zum einen legt Hayek dar, dass Sozialismus und Faschismus im Kern gleichermaßen den Weg in die Knechtschaft führen: Beide zielen auf die Zerstörung von Markt, Privateigentum, Demokratie und persönlicher Freiheit. Beide laufen auf ähnlich totalitäre Beherrschung der Gesellschaft durch eine politische Elite hinaus.

Wirklich provozierend war 1944 aber der Umstand, dass ein gebürtiger Österreicher – Hayek lehrte seit 1931 an der London School of Economics – die Briten ausführlich über ihre liberalen Traditionen belehrt und ihnen vorhält, ungewollt oder unbewusst auf den deutschen Weg in den Kollektivismus zu geraten. Der umfangreiche Wohlfahrts- und Lenkungsstaat, den die englische Labour Party unter nahezu einhelliger Unterstützung maßgeblicher Intellektueller anstrebte, sei ein verhängnisvoller Irrweg. Hayek geht es hier nicht einmal vorrangig um ökonomische Folgen. Vor allem betont er die Unmöglichkeit der Kombinationen „demokratischer Sozialismus“ oder „sozialistischer Rechtsstaat“.

Hayek widmet sein Buch „den Sozialisten in allen Parteien“. Tatsächlich entzieht sich sein klassischer Liberalismus dem noch heute gängigen Parteispektrum von „rechts“ und „links“, „konservativ“ und „progressiv“. „Sozialismus“ im Sinne des Vorrangs kollektiver Zwecke vor individueller Freiheit, des politischen Planens vor privatem Austausch, findet sich tatsächlich auf der extremen Rechten und extremen Linken nahezu identisch.

Aber auch dazwischen, im von demokratischen Volksparteien propagierten Fürsorgestaat, gerät die Politik allzu leicht auf den Irrweg. Die ungewollten Nebenwirkungen ihrer Interventionen führen, so Hayek, in eine Planungsspirale, an deren Ende dem demokratischen Staat eine Allzuständigkeit zugemutet wird, der aber keine Allmächtigkeit entspricht. Dies kann zur Frustration der Bürger führen, die dann im Ruf nach politischer Allmacht des „starken Mannes“ gipfelt. Der Weg zur Knechtschaft kann auch mit gutgemeinten, „sozialen“ Vorsätzen gepflastert sein.

Trotz seiner alarmistischen und provokanten Thesen ist der „Weg zur Knechtschaft“ ein, wie Joseph Schumpeter bemerkte, erstaunlich „höfliches Buch“, da Hayek seinen Gegnern nichts anderes als „intellektuellen Irrtum“ vorwirft. Hayek streitet seinen Gegnern nicht den guten Willen ab. Er teilt auch ihre letzten Ziele (vor allem: die Beseitigung der globalen Armut) – nur zeigt er die fatalen und ungewollten ökonomischen und politischen Folgen des Kollektivismus auf. Der Grund sind nicht „ungenügende Pläne“ der Politik, sondern umfassende, zentrale Planung als solche.

Der Ausweg freilich ist bei Hayek nicht, wie oft unterstellt, die Anarchie eines „laissez-faire“. Hayek zeigt sich hier als „Ordo-Liberaler“, der eine „Wettbewerbsordnung“ fordert, in der das staatliche Gewaltmonopol für die Einhaltung und Durchsetzung allgemeiner und gleicher Verhaltensregeln in der Marktwirtschaft gebraucht wird und auch soziale Sicherungssysteme einen Platz haben.

Der Zusammenbruch der Zentralverwaltungswirtschaften hat Hayek eindrucksvoll bestätigt. Ein Zusammenbruch europäischer Wohlfahrtsstaaten steht noch aus. Diese implizite Prophezeiung kann auch als, bisher, eher widerlegt gelten. Schweden etwa leistet sich schon lange einen ausgedehnten Wohlfahrtsstaat, den es durch Reformen immer wieder stabilisieren konnte, um so den Weg in den Bankrott oder in den Totalitarismus zu vermeiden.

Zurück zu Keynes. Er reagierte auf Hayeks „Road to Serfdom“ mit einem langen Brief, in dem er Hayek ungewöhnlich hoch lobt. Zwar könne er nicht alle ökonomischen Argumente akzeptieren; „Aber moralisch und philosophisch finde ich mich in Übereinstimmung mit praktisch allem darin; und nicht nur in Übereinstimmung, sondern in einer tief bewegten Übereinstimmung“.

Am Ende war auch Keynes kein Keynesianer. Gegen die auch in seinem Namen popularisierte Planwirtschaft werde er noch entscheidend einschreiten, versprach er Hayek. Er kam nicht mehr dazu, er starb 1946. Dafür nutzte Winston Churchill Hayeks Buch im Wahlkampf der ersten Nachkriegswahl in England. Seine Parole war: „Freiheit oder Sozialismus!“. Churchill verlor die Wahl.

Heute ist Hayeks „Road to Serfdom“ längst ein Klassiker unter den frühen Warnungen vor einem schleichenden Totalitarismus. George Orwell, der anti-totalitäre Sozialist, war tief beeindruckt von Hayeks Buch. Er teilte Hayeks Kritik durchweg; sah aber im Kapitalismus keine wirklich befreiende Alternative. Sein Buch „1984“ ist deshalb so ausweglos pessimistisch.

Doch zurück zu 1944. Hayeks „Weg zur Knechtschaft“ wurde zum Bestseller, nicht zuletzt in der populären Kurzfassung des „Reader’s Digest“. Nur im besetzten Deutschland durfte der „Weg zur Knechtschaft“ nicht verkauft werden – noch 1947 war das Buch auch in den Westzonen wegen seiner anti-sowjetischen Haltung verboten.

Mit dem Zusammenbruch des Sowjetreichs wurde Hayek zur Kultfigur in den sich befreienden Ländern Osteuropas, der Weg zur Knechtschaft wurde dort zum Bestseller.

Und heute? Vor wenigen Wochen schaffte es das alte Buch des toten österreichischen Ökonomen in den USA in Talksshows und auf Platz eins der amazon-Verkaufsliste. Für viele Amerikaner, etwa in der liberal-konservativen „Tea-party“-Bewegung, scheint Amerika auf dem falschen Weg. Sie suchen Orientierung. Wenn auch der Vergleich zu 1944 mehr als hinkt: Den „Sozialisten in allen Parteien“ sei das Buch auch heute noch empfohlen.

Friedrich August von Hayek: Der Weg zur Knechtschaft
Neuauflage im Olzog Verlag, München 2009
322 Seiten, 39 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

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