Arthur Janov

Frühe Prägungen

Die lebenslangen Auswirkungen der Geburtserfahrung

Imprints.The Lifelong Effects of the Birth Experience.

 

1983 im Verlag Coward-McCann, New York

1984 im S. Fischer Verlag, Lektorat: Willi Köhler

Ü: Joachim A. Frank 

Arthur Janov (1983) Frühe Prägungen - Die lebenslangen Auswirkungen der Geburtserfahrung

1983     402 Seiten

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Janov-1980

Alberti   Janus  

Odent    Leboyer

 

Inhalt

Vorwort  (9) 

Widmung: Für Rich — 
meinen Kameraden,
meinen Freund,  
meinen Sohn 

Die Messung der 
emotionalen und
psychologischen
Wirkungen der Geburt

Anhang (405)

Namen- und 
Sachregister
  (409)

Teil 1 - Der Anfang vom Ende

  1 Geburtsrechte: Der Beginn des Lebens  (13) 

  2 Gedeihen oder Alptraum: Die neun Monate im Schoß  (29)   s044 Stressoren von außen    s070 Anoxie 

  3 Die Geburt der Neurose: Das wirkliche Geburtserlebnis  (103) 

Teil 2 - Die Mechanismen, die die Persönlichkeit formen

  4. Die Einprägung perinataler Ereignisse  (129) 

  5. Ein Drehbuch fürs Leben: Prototypischer Schmerz und seine Reaktion  (146) 

Teil 3 - Geburtstrauma und Bewußtseinsbildung   Einleitung    (169)

  6. Der Balance-Akt des Lebens: Physische Implikationen des Geburtstraumas  (173)  S.203 

  7. In der Zeit gefangen: Die psychologischen Implikationen des Geburtstraumas  (233) S.267

  8. Die geistigen Implikationen des Geburtstraumas  (301)  Ideenbildung 

Teil 4 - Katastrophale Implikationen des Geburtstraumas  Einleitung (327) 

  9. Zum Wahnsinn geboren? Der Beitrag der Geburt zur Geisteskrankheit  (330) 

 10. Die lange Reichweite der Geburt: Ein Weg zu Krebs und Epilepsie  (356) 

 11. Das Ende der Linie: Selbstmord als Lösung für die Geburt  (369) 

Teil 5 - Die Auflösung des Geburtstraumas 

 12. Illusion und Wirklichkeit: Rebirthing und Wiedererleben  (383) 

 13. Schlußfolgerungen  (400-402) 

 

 

Nach Janovs Überzeugung hat die frühkindliche Entwicklung dauerhafte, allenfalls durch die Primärtherapie zu modifizier­ende Auswirkungen auf unser Leben. 

Die Zeit im Mutterleib, vor allem die entscheidenden Stunden vor der Geburt und das Geburtserlebnis selbst können nach Janovs Ansicht die psychischen Prozesse negativ beeinflussen, sie sogar zum Scheitern bringen und Traumata zur Folge haben, die sich als »frühe Prägungen« dauerhaft im noch ungeschützten Nervensystem des Neugeborenen niederschlagen.

Geburtserlebnisse formen laut Janov die spätere Persönlichkeit und den Physiotyp; sie legen psychologische und neurologische Reaktionstendenzen fest und steuern die späteren Verhaltensweisen des Menschen. Die »frühen Prägungen« entscheiden mit darüber, ob wir etwa den ständigen Drang zu reisen verspüren oder ob wir zwanghafte Arbeiter, Ketten­raucher, Alkoholiker, Asthmatiker, Epileptiker oder ob wir aggressive oder friedliche Menschen werden. 

Janovs Darstellung der verschiedenen Faktoren, die die Frühentwicklung beeinflussen können, gibt Ärzten, Psycho­thera­peuten, werdenden Müttern, aber auch Vätern die Möglichkeit, gründlicher als bisher über die »Umwelt« des Ungeborenen nachzudenken und mögliche nachteilige Auswirkungen auf seine Entwicklung zu vermeiden.

Die Lektüre dieses neuen Buches des weltbekannten amerikanischen Psychotherapeuten kommt einer Reise zu den Ursprüngen des seelischen Innenraums gleich, einer noch weitgehend unerforschten und »kartographisch« nicht erfaßten Landschaft. 

Der neue »Janov« könnte durchaus eines der wichtigsten Bücher über die menschliche Geburt werden, über die Geburt des Körpers und des Geistes. 

 

    

Vorwort

9

Angesichts der Flut von in letzter Zeit erschienenen Büchern über Kindererziehung muß die Aufgabe, ein gesundes Kind großzuziehen, den Eltern beinahe unmöglich erscheinen. Es gibt so viele Dinge, die mißglücken können — so viele Dinge, die man wissen muß. 

Als wäre das nicht genug, haben wir nun auch noch ein Buch, das sagt, <Kinder>-Erziehung beginne in Wirklichkeit im Mutterschoß, schon acht Wochen nach der Empfängnis, und diese Zeit sei die entscheidende für die Bildung der Persönlichkeit, für die Festlegung der Krankheiten, an denen man später im Leben leiden wird, ja sogar für die Bestimmung der Lebensdauer.

Das Schwierige an dieser Vorstellung ist, daß sie so ungreifbar ist. Schließlich sind die Ereignisse, die ein Kind in utero betreffen, verborgen, und ebenso verborgen sind seine Reaktionen auf diese Ereignisse. Wir können wirklich nicht sehen, was für das Kind schädlich sein mag; wir können nicht wissen, wie das Kind auf das reagiert, was in diesem besonderen flüssigen Milieu vor sich geht. Alles scheint so geheimnisvoll zu sein, und die Eltern können sich angesichts dieses Geheimnisses mit Recht hilflos fühlen. Als ob ihre Schuldgefühle darüber, wie sie ihr Kind erzogen, als es sechs, zehn oder fünfzehn Jahre alt war, noch nicht genügten, müssen sie nun noch eine zusätzliche Schuld an dem auf sich nehmen, was sie ihrem Kind beinahe vom Augenblick der Empfängnis an angetan haben.

Lassen Sie mich rasch sagen, daß es nicht der Zweck dieses Buches ist, Eltern das Leben noch komplizierter zu machen, sondern ihnen zu helfen, sich dieser pränatalen und natalen Faktoren bewußt zu werden, die für ihr Kind schädlich sind. Vor allem soll den Eltern geholfen werden, ihren Kindern die bestmögliche Chance für ein gesundes Leben zu geben.

Ich habe außerdem die Hoffnung, erklären zu können, wie wir wurden, was wir sind; zu zeigen, wie diese frühesten Ereignisse unsere Einstellungen, Interessen und Ideen — ebenso wie unsere Zwangsvorstellungen und unsere Symptome — formten. Ein neues Wissen wird in zunehmendem Maße verfügbar, die Fehler, die wir alle mit unseren Kindern gemacht haben, werden immer klarer. Aber wir dürfen nicht in der Vergangenheit verweilen und in Schuldgefühlen versinken. Wir können nur mit einem neuen Verständnis und einer festeren Entschlossenheit, diese Fehler nicht weiterzugeben, in die Zukunft blicken.

Arthur Janov, Januar 1982  

 

 

Danksagung   

Bei diesem Buch haben mir einige Menschen Beistand geleistet. E. Michael Holden, mein wissenschaftlicher Kollege seit Jahren, half mir, verschiedene Kapitel zu revidieren, und fügte wertvolle Informationen hinzu — vor allem in dem Abschnitt über die Kaiserschnitt-Geburt. Nick Barton half bei der Bearbeitung und Klärung mehrerer Abschnitte des Buches.

Besonders danken möchte ich meiner Redaktionsassistentin, Margaret Ryan, für die vielen, vielen Stunden, die sie mit der Gliederung des Stoffes verbrachte, und für ihr redaktionelles Geschick. Sie recherchierte, revidierte, bearbeitete und korrigierte, wo immer es nötig war. Ich danke ihr.

Schließlich gilt mein Dank den Patienten, die ausdauernd und hartnäckig genug auf ihrer Ansicht über Geburts-Primals beharrten, bis ich mich, meinen eigenen Vorurteilen zum Trotz, überzeugen ließ. Sie eröffneten mir und meinen künftigen Patienten eine neue Welt.  

Arthur Janov

 

 

 

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