Lenin

Wladimir Iljitsch Uljanow

  • Ein moderner Kulturheroe?

  • Der Erfinder des geistigen Totalitarismus

  • Der Vorgänger von Stalin?

1936  Der junge Lenin - Biografie 
von Leo Trotzki

1994  Utopie und Terror
- von D. Wolkogonow 

wikipedia Lenin 
*1870 in
Simbirsk bis 1924
(54, Attentatsfolgen)


detopia:

Kommbuch   L.htm 

Stalinbuch  

Sterbejahr 


Chrustschow  

Wolkogonow 

Bogdanow  

Trotzki    Stalin 

 

 

detopia-2024:

    Kürzlich dachte ich mal - bei den ewigen Buchveröffentlichungen um "alternative Historie", "Was wäre, wenn...", welthistorische Zufälle usw. -, dass ich nur ein einziges Ereignis gelten lassen würde, welche die Weltgeschichte länger andauernd zum Besseren gewendet hätte, wenn das Ereignis anders verlaufen wäre. Ich meine das Attentat von Kaplan auf Lenin am 30.8.1918 in Moskau. Ich sage nicht, dass die Welt dann heute "gut" wäre, wenn es das Attentat nicht gegeben hätte und Lenin sein normales Alter erreicht hätte, also ca. 75 Jahre, also bis 1945. (Er trank und rauchte ja nicht und als Staatsmann hatte er gute Ärzte.)

Aber die Welt wäre heute besser und wir hätten wohl noch 200 Jahre vor uns, in denen man dann VIELLEICHT die Weiche ("Kehre") zum Lang-Guten hätte stellen können.

Ja! Lenin war auch Diktator und (kurzer!) Gewaltherscher! Das ist richtig! Ich habe den Wolkogonow gründlich studiert! Dennoch ist mir "unter Lenin" die Stalinschen Gewalt- und Totalitarismusorgien nicht ansatzweise vorstellbar; also quasi die Auslöschung jeder urtümlichen kommunistisch-utopischen Begeisterung im normalen Menschen.

Wichtig bei dieser Geschichtsspekulation ist mir aber, ob die Kaplan tatsächlich eine "Einzeltäterin" war - denn nur dann macht die Spekulation wirklich Sinn; wenn Sie daneben geschossen hätte; oder wenn eine ander "Kleinigkeiten" Lenin nicht oder nur leicht verletzt hätte (Gewissensbisse, Zweifel, etc.). Falls die Ochrana (Geheimpolizei) ihre Hand im Spiel hatte, dann würde das meinen Geschichtsdeterminismus bestätigen - und ich würde das Ereignis nicht gelten lassen (und erneut zu Protokoll geben, dass wir (die Menschheit) seit 5000 Jahren genau, zielgerichtet und unausweichlich/zwangsläufig auf den heutigen ökologischen Punkt zusteuern und zujoggen.).

Es ist natürlich auch möglich, dass es früher oder viel früher Einzelereignisse gab, die negativ auf das Weltschicksal wirkten und die nur zufällig stattfanden. Aber: Über die fernere Vergangenheit wissen wir zuwenig. Da lasse ich Spekulationen nicht gelten! (Keine Beispiele jetzt. Hannibal ante portas wäre möglich. Das Arminius-Attentat wäre möglich. Elser-Hitler-Attentat wäre möglich. Und natürlich die beiden Kennedy-Attentate.)

Jedenfalls sind wir heute in der ("systemkritischen") Lage, dass wahrlich nur ein kleines Ereignis (technisch oder im Gehirn eines Potentaten, etwa Kim in Korea) alles oder das meiste an aufgebauter Zivilisation zum Erlöschen bringen kann; also quasi auch den weiteren Verlauf der Weltgeschichte verändert.

# Nachsatz: Oh pardon, jetzt erst sehe ich, dass ich vor zehn Jahren schonmal dazu geschrieben habe. Das Alte muss ich mir erstmal neu durchlesen.

# Damit es wegen Karthago keine unnötigen Diskussionen gibt: Karthago war "böse", weil es Kinder lebendig dem Feuergott geopfert hat. Ja! Karthago hätte Rom übernehmen können, wenn die Machthaber in Karthago "mehr Konsens" gemacht hätten. (Da habe ich ein Buch drüber.) Nun sagt alle Welt, auch das Buch, dass Rom mit seiner Demokratie etc. viel besser für Europa und die Welt und die Kultur und die Zivilisation war. Ja! Aber nur bis heute. Heute wären wir mit einem antiken karthagischen Großreich besser dran gewesen, weil die Weltuntergangsuhr noch auf halb zwölf stände.  (weil eben "Aufklärung", "Fortschritt" und "Wirtschaftswachstum" eben noch nicht in den heutigen Geld-Totalitarismus ausgeartet wären; was nämlich eine Folge von Rom und Christentum ist, welches wiederum nur durch Rom geistige Weltmacht erlangte. Vergleiche dazu Amery-1972.)

 wikipedia  Fanny_Kaplan         qwant  attentat+auf+lenin     wikipedia  Weltuntergangsuhr 

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Sascha. Alexander, Lenins Bruder

 

 

 

 

 

 

 

 

Was tun?  (qwant -> wikipedia)     https://www.google.com/search?q=lenin+was+tun

„Was tun?“ (russisch Что делать?, Tschto delat?, Čto delat'?) ist eine 1902 erschienene Schrift von Wladimir Iljitsch Lenin, die als eines seiner Hauptwerke gilt.

Darin begründet Lenin durch die Betrachtung der Zusammenarbeit von Bildungsbürgertum und Arbeiterklasse innerhalb sozialistischer Parteien die Theorie der „Avantgarde des Proletariats“, die innerhalb des Marxismus-Leninismus eine zentrale Stellung einnimmt.

Der Titel der Schrift bezieht sich auf den gleichnamigen Roman Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewskis, dessen Verfasser Lenin auf diese Art und Weise ehren wollte.

 


2024  Blog über Leninlesen heute

    seidwalk  /2024/01/21/lenin-und-die-wege-des-herrn/

 


 

1957 Zeit über das Geld

 

2007 Spiegel über das Geld 

 


 

H.Weber, <Lenin>, 1970, S.104-105:

 

Um nach Rußland zurückkehren zu können, blieb Lenin schließlich keine andere Wahl, als sich mit dem deutschen Generalstab zu arrangieren. Lenins Fahrt in einem Sonderwagen durch Deutschland hat seinerzeit große Bedeutung in den politischen Auseinandersetzungen gehabt, das Problem von Lenins «amoralischer Haltung» in der Politik tauchte wieder auf. 

Noch mehr wurde allerdings darüber diskutiert, ob Lenin für seine revolutionäre Tätigkeit auch Geld von der deutschen Regierung genommen habe.

Bis heute ist nur eines klar bewiesen: die deutsche kaiserliche Regierung gab während des Krieges große Summen (vermutlich zwischen 40 und 80 Millionen Mark) für subversive Tätigkeit in Rußland aus. Dabei wurden allerdings die obskursten Gruppen unterstützt, nicht zuletzt Terroristen und nichtrussische Nationalisten der verschiedensten Richtungen. Es scheint festzustehen, daß bis zum Ausbruch der Februar-Revolution kein deutsches Geld an die Bolschewiki ging. 

Die einzige Verbindung bestand 1914/15 über eine georgische nationalistische Gruppe, die deutsches Geld erhielt und die den georgischen Bolschewiki Aufstände gegen den Zarismus mit deutscher Unterstützung vorschlug. Die georgischen Bolschewiki in der Schweiz sahen darin eine Provokation, und Lenin schrieb: Niemals dürfen wir zu Helfershelfern irgendeiner Monarchie werden, weder der russischen, noch der österreichischen, noch der deutschen.159)

1915 versuchte Parvus, der von der deutschen Regierung Gelder für russische Revolutionäre empfing, Lenin in seine Pläne einzuspannen. Die Parteikasse der Bolschewiki war 1914 bis 1916 fast ebenso leer, wie Lenins persönlicher Geldmangel chronisch war.

Im Januar 1916 hatte Lenin an Gorki geschrieben: Infolge der Kriegszeiten bin ich dringend auf Verdienst angewiesen.160

Und im September 1916 schrieb Lenin an Schljapnikow: Von mir persönlich muß ich sagen, daß ich etwas verdienen muß. Sonst krepiere ich glatt, wirklich!! Die Teuerung ist höllisch und ich weiß nicht, wovon ich leben soll.161

Dennoch scheiterte Parvus' Versuch 1915. Lenin war nicht bereit, sich in finanziell dunkle Geschäfte einzulassen. Nach Ausbruch der Februar-Revolution 1917 gingen vermutlich deutsche Gelder über verschiedene Kanäle auch an die Bolschewiki. Ob jedoch Lenin davon wußte, ist bis heute umstritten. Trotz einiger neuerer Dokumente (zum Beispiel schrieb Staatssekretär Kühlmann vom «Strom deutschen Geldes für die Bolschewiki») ist diese Frage nicht völlig geklärt. Die von Zeman veröffentlichten Unterlagen bringen keinen stichhaltigen Beweis, und viele der von Hahlweg publizierten Akten lassen eher darauf schließen, daß Lenin von deutschen Stellen kein Geld für seine Arbeit annahm; ein direkter Kontakt zwischen Lenin und der deutschen Regierung bestand ohnehin nicht.

Allerdings standen Lenins Vertrauensleute in Stockholm, Hanecki und Radek, im Frühjahr 1917 mit Parvus in Verbindung, und es ist wahrscheinlich, daß über diesen Kanal die Bolschewiki unterstützt wurden, obwohl Lenin am 30. März 1917 an Hanecki geschrieben hatte: Ich kann natürlich nicht die Dienste von Leuten in Anspruch nehmen, die mit dem Herausgeber der «Glocke» (Parvus) in Verbindung stehen.162

Immerhin wies Lenin seine Verbindungsmänner an: Seien Sie äußerst sorgfältig und vorsichtig, wo es um Kontakte geht.l63

Schließlich berichtete er am 4. Mai an Hanecki: Das Geld (2000) von Kozlowski haben wir bekommen.164) 

Gesetzt den Fall, es habe sich dabei um deutsches Geld gehandelt und Lenin habe das gewußt - wäre damit seine «politische Amoralität» bewiesen? Die Behauptung, der Revolutionär Lenin sei damit deutscher Agent geworden, ist auf jeden Fall Unsinn, denn Lenin verstand es meisterlich, zwei Gegner gegeneinander auszuspielen, und es war für ihn eine Frage der Taktik, mit deutscher Hilfe nach Rußland zu kommen und - falls er auch Geld erhielt - ohne Bedingung Hilfe anzunehmen.

Fest steht, daß Lenin «unter keinen Umständen gewillt war, materielle Hilfe zum Objekt politischer Verhandlungen zu machen»; politische Auflagen kamen für ihn nicht in Betracht. Er präsentierte sich als unabhängiger Revolutionär, «der niemandem zu Diensten stand und der für Agenten und politische Handlanger nichts als Verachtung empfand».165

 

 


 

detopia-2014:   Eine Geschichtsspekulation 

 

Mir ist nicht wichtig, ob Lenin davon gewusst hat. Mir ist wichtig, ob die erhaltenen Geldmittel eine nennenswerte Größe hatten und ob sie effektiv in die Revolution investiert wurden. ZDF-G.Knopp-2007 legt dies nahe. Über andere Quellen verfüge ich nicht. Die Googlesuche bleibt ergebnisdünn.

Das deutsche Geld floss auch nach dem 25.Oktober 1917, um ihn an der Macht zu halten, wird im Film gesagt. Dann aber zielgerichtet an Lenin und nicht "breitgestreut", wie H.Weber oben vermutet. 

Kann man nun sagen, dass ohne die Kaisermillionen Lenin bis 1925 gestürzt worden wäre? Das wäre interessant zu wissen! Das würde bedeuten, dass der Kommunismus direkt aus dem Kapitalismus entstand (genauso wie der Faschismus). Aber nur, wenn das deutsche Geld "kriegsentscheidend" war, für die Bolschiwiki. 

Etwas anderes aber damit zusammenhängt die Frage nach Lenin: Alles hing an seiner Person. Ohne ihn kein Leninismus-Stalinismus bis 1990. Kann es sein, dass ein einzelner Mann, die Weltgeschichte zum Schlechten und zum Weltuntergang hin beschleunigt oder gar "lenkt"?

Er hätte noch in der Schweiz krank werden können. Oder das Attentat hätte ihn beendet. Das war "erst" am 30.8.1918. Da war er noch unverzichtbar. Kronstadt war erst 1921. 

Die Frage bleibt also: Wäre wir heute, 2014, ökopaxlich besser drann, wenn Fanny K. besser gezielt hätte (bzw. der wahre Attentäter, falls sie es nicht war.) ?

Und nun die Hauptfrage, die Frage aller Fragen: Wäre wir - heute - auf einer besseren Spur? (Also auf einem Gleis (oder Trend), welches nicht in Richtung Abgrund, 2099, führt?)

Hat Lenin den Weltuntergang verursacht?  Sollte alles so billig sein? Das Ende so zufällig wie der Anfang? (R.Leakey 1995: Zufallsmensch).

 

Damit der Leser nicht verwirrt wird: Das letzte gehört gar nicht auf diese Seite, sondern auf die Ökobuchseite oder ins Endebuch.

Zu vermuten ist, dass die technologische Entwicklung langsamer verlaufen wäre. Eventuell auch das Weltbevölkerungswachstum.

Ich führe das noch genauer aus. Jetzt will ich aber zügig zur Pointe kommen:

Es hätte sich nichts geändert.

Der heutige globale Milliardärskapitalismus zeigt, dass er auch "alleine" alles zerstören tut.

Falls "Homofutsch" auf 2200 oder 2300 verschoben wäre, dann zählt das vom Standpunkt des "Menschheitsretters" nicht. Wir würden heute besser leben, aber den Milliarden in 100 Jahren würde es genauso gehen wie uns heute. Und letztlich rede ich ja über alle glücklichen Milliarden, die es nie geben wird. (Milliarden jetzt insgesamt gesehen; eine stabile Weltgesellschaft muss und würde sich runterregulieren können, auf eine Milliarde.)

Natürlich muss die Frage offen bleiben, wie sich die Rettungsideen entwickelt hätten. Es hätte ja viel mehr Bahros, Buddhas, Gruhls geben können. Aber wäre die Bevölkerung und "die da oben" toleranter und helfender gewesen? Hm. 

 

Es bringt auch nichts, das deutsche Verhalten (Geldgabe an Lenin) zu bewerten. Die "Wehrkraftzersetzung" des Feindes kannten das alte Rom und Dschingis Khan war ein Meister darin. Es gehörte zu den allseits bekannten "Kriegslisten".

Ich sähe auch keinen Makel bzw. nichts Neues darin, wenn Lenin die Herkunft des Geldes genau gewusst hätte, denn es gab schon vorher die "Expropiation der Expropriateure" im Bolschewismus. ( wikipedia  Enteignung ).

Es ist mir allein wichtig - im momentanen Blickwinkel -, ob ohne die Machtergreifung 1917 die Welt heute besser dran wäre.

Und diese Machtergreifung war ziemlich "zufällig", wenn man überzeugt ist, dass sie ohne Lenin nicht erfolgt wäre bzw. bei einem Totalausfall von Lenin bis 1919, rückgängig gemacht worden wäre.

Wenn wir beides zusammenziehen, dann hat Lenin die Weltgeschichte verändert - und zwar zum sehr Schlechten.

Lenin hatte schon in Paris einen Fahrradunfall, und es sind weitere Unfälle, Krankheiten denkbar, die ihn außer gefecht setzen.

Kerenski hat ihn - dann - liqudieren wollen. Das Attentat von Fanny Kaplan.

 

Gut, aber wie ich schon sagte: Die Droge "Wirtschaftswachstum" war immer da, und hätte auch ohne Sowjetunion, Kalter Krieg, seine Wirkung entfaltet.

Ich erinnere auch daran, dass Jack London schon 1906, die Diktatur der "Finanzoligarchie", nämlich die "Eiserne Ferse" prophezeite (falls er es ernst meinte). 1912 schrieb Kafka "Der Prozess", die man als eine finstere Utopie ansieht.

Beides ist - heute - eingetroffen.

Letztendlich glaube ich, dass sich die Geschichte im 20. Jahrhundert ohne Lenin etwas gemächlicher entwickelt hätte, aber dann doch den selben Verlauf genommen hätte, nämlich den Verlauf, der auf "Homofutsch" hinläuft. Für uns persönlich könnten wir etwas böse auf Lenin sein, aber wenn wir von der theoretisch möglichen Zukunft ausgehen - sagen wir noch einige zehntausend Jahre in die Zukunft, damit es nicht zu unübersichtlich wird; Robert Jungk sagte im Fernsehen mal 1990: "Einige hunderttausend Jahre" -, dann hat Lenin die Weltgeschichte nicht zum Schlechteren verändert.

Offen muss die Frage bleiben, ob sich in diesem Zeitgewinn emanzipatorische Ideen Gehör hätte verschaffen können.

 

Alles hier im Kasten gehört eher in die Detopia-Abteilung "Geschichtsspekulation" und ich sollte sie bei Geschichtsbuch unterbringen.

 

Wenn der Kalte Krieg in den 3. Weltkrieg umgeschlagen wäre, dann hätte es nicht nur keinen Sieger gegeben, sondern die Zivilisation wäre zusammengebrochen. Und zwar durch den "nuklearen Winter", der auch den Ozonschild aufgefressen hätte. (US-Klimaforschung 2006, Bericht im Spiegel und dradio.) Beide Seiten, also die USA und die SU, hätte versucht, ihre je 10.000 Kernwaffen abzuschießen. Allein die Brände sind unvorstellbar.

Wie wäre die Geschichte verlaufen, ohne Weltbolschewismus?

Solowjow schreibt 1900 über das "Mongolenjoch", dass entsteht, wenn Japan sich mit China verbündet und eine Art Doppelmonarchie betreibt. Wir sehen heute an Chinas "Aufstieg", das er durchaus schon 1900 hätte beginnen können, wenn es "das japanische Modell" übernommen hätte. Die Beamtenstruktur war jedenfalls schon da, und auch eine ausreichende Zentralgewalt. Ich bringe diese Idee nur ein, um zu zeigen, dass auch andere Zufälligkeiten möglich gewesen wären, aber ich muss hier Solowjews "Seherblick" vertrauen, weil ich mich in die realen Machtverhältnisse Chinas ab 1900 nicht groß reindenken will.

In diesem Zusammenhang ist auch daran zu erinnern, dass Elsers Attentat auf Hitler nur knapp daneben ging; und ich glaube, dass ohne Hitler die Naziherrschaft womöglich sogar ohne Weltkrieg hätte abgeschafft werden können. (Die Demokratie war ja formal noch intakt.)

Ich will mit solchen Spekulation nur darauf hinaus, dass 'wir' bzw. 'man' letztendlich aber gar nichts ändern können, wenn man es vom Ende her betrachtet. Warum? Weil das Falsche und das Böse sich in der hierarchischen Gesellschaft meistens bzw. fast immer durchsetzt. Einfach deshalb, weil Gewissenloseren den längeren Atem haben und die Sensibleren 'wegmobben', ausbooten, austricksen, umlegen, rufmorden, usw.

Aber auch das Volk ist schuld. Es wird zwar behauptet, es würde klüger werden, wenn die gesellschaftlichen Bedingungen besser wären (vergleiche S.Freud, 1927, Die Zukunft einer Illusion). Aber das wurde noch nie erwiesen. Wir wissen es immer noch nicht. (Ob das Volk "kommunefähig" ist, sich also mit Gleichbesitz zufriedengibt.)

Und diese beiden Komponenten (Volk und Hierarchie) bringen mich zur Annahme und zur Gewissheit, dass die Weltgeschichte immer gleich verläuft. Einzig ein anderer Zeitrahmen ist denkbar. Aber der interessiert uns nur persönlich; weltgeschichtlich ist es nicht "besser", wenn "erst" 2199 "homofutsch" ist. (Es kann sogar "schlechter" sein, weil mehr Menschen mehr leiden müssen.)

Genauso schwer können wir unsere jetzige Zukunft "bewerten". Ist ein Atomschlag besser? Oder der totale Ozonschwund? Beim ersteren leiden wir nur kurz, beim zweiteren laufen alle mit Krebs rum. Es ist klar, dass diese Bewertung von Person zu Person anders sein kann, und wohl auch sagt eine Person mit 20 das und mit 40 was anderes. Wir können also nur sicher "bewerten", wenn wir sagen, dass alle möglichen Katastrophen bitteschön nach unserer persönlichen Lebenszeit eintreffen sollen. Das wäre dann "gute Weltgeschichte".

Diese Spekulation werde ich sicher eines Tages auf die Geschichtsseite verschieben, denn sie ist jetzt ganz schön ausgeufert, und hat nichts mehr mit olle Lenin zu tun. #

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Lenin-Attentäterin Fanny Kaplan

 

 

 

Simbirsk

 

 

 

 

 

 

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Lenin, Wladimir Uljanow, *1870 in Simbirsk