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Nietzsche-1   Das ungelebte Leben und das Werk eines Lebensphilosophen  (Friedrich Nietzsche)

 

"Wir fürchten uns alle vor der Wahrheit."  aus Ecce! homo! - Siehe! Ein Mensch!

Nietzsche-detopia 

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Die folgende Studie entstand vor sechs Jahren und wurde von mir für dieses Buch leicht überarbeitet. Dies war nötig, weil sich inzwischen meine Motivation etwas verändert hat und mein Interesse an dieser Thematik andere Akzente erhielt. Vor sechs Jahren wollte ich noch den Nachweis erbringen, daß die Werke der Dichter und Maler in einer verschlüsselten, symbolischen Weise von den Traumen der Kindheit erzählen, die der Erwachsene nicht erinnern kann.

Nachdem ich diese Entdeckung in meiner Malerei und in den Schriften Franz Kafkas gemacht hatte, konnte ich sie anhand anderer Lebensläufe prüfen. Ich wollte sie mit den Fachleuten teilen, mußte jedoch bald feststellen, daß weder Biographen noch Psychoanalytiker etwas mit meinen Beweisen anfangen konnten.

Ich zweifelte zwar nie an der Beweiskraft des von mir vorgelegten Materials, zum Beispiel über Kafka, aber ich verlor das Interesse, wissenschaftliche Beweise zu liefern. Denn ich merkte, daß gerade Fachleute die größte Mühe hatten, die Logik der Fakten zu verstehen, sobald diese Logik ihre bisherigen Meinungen in Frage stellte.

Ich beschloß also, diese Studie nicht zu publizieren, das gewonnene Wissen für mich zu behalten, und widmete mich anderen Aktivitäten, wie dem Malen und der Konfrontation mit meiner eigenen frühen Kindheit. Auf diesem Wege wurde mir mit der Zeit klar, daß meine Enttäuschung über die Blindheit der Gesellschaft und der Fachleute etwas mit meiner eigenen Blindheit zu tun hatte und daß ich eigentlich unter dem Zwang stand, mir selbst etwas beweisen zu wollen, das ein Teil von mir sich zu glauben weigerte. Natürlich kannte ich seit langem die Schwächen meiner Eltern, die Verletzungen, die sie mir zufügten, ohne es zu wissen, aber die frühkindliche Idealisierung meiner Eltern blieb unaufgelöst. Ich entdeckte sie in meinem naiven Glauben und in der Zuversicht, daß die Biographen Hitlers, Kafkas und Nietzsches imstande sein müßten, das, was ich gefunden habe, zu sehen und zu bestätigen.

Daß dies nicht geschehen konnte, weil ich verbotenes Wissen lieferte, verstand ich erst, als mir meine Enttäuschung deutlich machte, wie sehr ich an der kindlichen Idealisierung meiner Eltern gehangen habe.

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Ich konnte lange die Hoffnung nicht aufgeben, daß sie eines Tages bereit sein würden, meine Fragen mit mir zu teilen, ihnen nicht auszuweichen, sie auf sich wirken zu lassen und ohne Angst mit mir zusammen zu sehen, wohin sie führen. 

Ich hatte das als Kind nie erlebt und meinte, diese Entbehrung längst überwunden zu haben. Aber mein Staunen über die Reaktionen der Fachleute, der Menschen, von denen ich mehr Wissen als von mir selbst erwartet hatte, verriet, daß ich das Bild der klugen, mutigen Eltern, die sich von Fakten überzeugen ließen, noch nicht aufgegeben hatte. Als mir diese Zusammen­hänge bewußt wurden, hatte ich kein Bedürfnis mehr, diese Studie herauszugeben.

Wenn ich es jetzt trotzdem tue, dann aus anderen Motiven. Ich möchte das gewonnene Wissen mit Menschen teilen, die sich den Fakten stellen können. Das brauchen keine Fachleute zu sein, sondern Menschen, die vielleicht durch meine Studie dazu animiert werden, Nietzsche zu lesen und die gewonnenen Eindrücke mit eigenen Erfahrungen in Zusammenhang zu bringen.

Das Bedürfnis, das Gefundene mit anderen zu teilen, war aber nicht mein einziges Motiv. Das Schreiben ist für mich eine Notwendig­keit und immer mit Lust verbunden, nicht aber das Publizieren. Trotzdem habe ich diese Bürde noch einmal auf mich genommen, weil es mir gerade am Fall Nietzsche deutlich geworden ist, daß die Ignoranz der Gesellschaft den Verletzungen des Kindes gegenüber eine große Gefahr für die Menschheit bedeutet.

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Niemals hätten einzelne Sätze aus Nietzsches Werk zur Unterstützung des Faschismus und der Menschen­vernichtung mißbraucht werden können, wenn man sie als das begriffen hätte, was sie im Grunde waren: die verschlüsselte Sprache des stummen Kindes. Niemals wären junge Menschen bereit gewesen, mit diesen Parolen im Tornister in den Krieg zu marschieren, wenn sie gewußt hätten, daß diese Ideologie der Zerstörung der Moral und der althergebrachten Werte die erhobene Faust eines nach Wahrheit ausgehungerten Kindes war, das unter der Macht­herrschaft dieser Moral schwer gelitten hatte. Da ich miterlebt habe, wie in den dreißiger und vierziger Jahren der todbringende Marsch der National­sozialisten von Nietzsches Worten indirekt ange­trieben wurde, schien es mir jetzt der Mühe wert, die Entstehungs­geschichte dieser Worte, Gedanken und Gefühle zu finden und aufzuzeigen.

Wären Nietzsches Ideen für den Nationalsozialismus unbrauchbar gewesen, wenn man deren Ursprung verstanden hätte? Ohne jeden Zweifel. Aber hätte die Gesellschaft diesen Ursprung verstehen können, dann wären auch die national­sozialistischen Ideen kaum denkbar gewesen und hätten auf jeden Fall nicht diese Verbreitung gefunden.

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Die einfachen, prosaischen Tatsachen der Kindes­mißhandlungen finden kein Gehör, obwohl deren Kenntnis der Menschheit vieles erklären und Kriege ersparen könnte. Nur wenn sie in verkleideter, symbolischer Form gereicht werden, können sie auf großes, ungewöhnliches Interesse und emotionales Engagement stoßen. Denn die verkleidete Geschichte ist ja den meisten Menschen bekannt. Aber die symbolische Sprache muß garantieren, daß die Verdrängung nicht aufgehoben wird, daß kein Schmerz erlebt werden muß. Daher wird meine These, daß Nietzsches Werke die ungelebten Gefühle, Bedürfnisse und Tragödien seiner Kindheit spiegeln, wenn auch ohne sein Wissen und Wollen, vermutlich auf den größten Wider­spruch stoßen. Trotzdem ist diese These richtig, und sie wird im folgenden nachgewiesen. Doch den Nachweis kann nur nachvoll­ziehen, wer bereit ist, die Perspektive des Erwachsenen für eine Zeitlang zu verlassen, um sich in die Situation eines Kindes einzufühlen und diese voll und ganz ernstzunehmen.

Was für ein Kind ist hier gemeint? Der Junge, der in der Schule lernt, die normalen menschlichen Gefühle zu unterdrücken und immer so zu tun, als ob er keine hätte? Oder der kleine Junge, der täglich von seiner jungen Mutter, seiner Großmutter und seinen zwei Tanten dazu erzogen wird, ein »rechter« Mann zu werden? Oder der ganz kleine Junge, dessen geliebter Vater »den Verstand verliert« und elf Monate lang in diesem Zustand noch im Haushalt lebt?

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Oder das noch kleinere Kind, das von diesem geliebten Vater, mit dem es zuweilen spielen darf, aufs strengste bestraft und in dunkle Kammern eingesperrt wird? Es ist eben nicht das eine oder das andere, sondern immer wieder dasselbe Kind, das all das zu ertragen hat, ohne irgendwelche Gefühle ausdrücken zu dürfen, ja, ohne überhaupt fühlen zu dürfen.

Friederich Nietzsche überlebt diese Krankheit, er überlebt die über hundert Erkrankungen pro Jahr während seiner Gymnasial­zeit, die ständigen Kopfschmerzen, die rheumatischen Beschwerden, die die Biographen fleißig nachgezählt haben, ohne nach deren Ursachen zu suchen, und die sie schließlich einer »schwachen Konstitution« zuschrieben. Mit zwölf Jahren schreibt er ein Tagebuch, wie es ein Erwachsener hätten schreiben können, angepaßt, vernünftig, brav. Doch in der Adoleszenz brechen die einst unterdrückten Gefühle aus ihm heraus und finden ihren Niederschlag in seinen Werken. Und als er dann, mit vierzig Jahren, seine Einsamkeit nicht mehr aushält und, da er seine Geschichte und ihre Wurzeln in der Kindheit nicht sehen darf, den Verstand verliert, ist alles »klar«: die Historiker finden die Ursache des tragischen Endes in der Gonorrhöe, mit der er sich als Jugendlicher angesteckt hat.

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Im Sinne unserer Moral ist dann auch alles folgerichtig: die gerechte, wenn auch spät einsetzende Strafe für einen Besuch im Bordell in Form einer tödlichen Krankheit. Das erinnert an die heutigen Spekulationen über Aids-Erkrankungen. Alles scheint bestens aufzugehen, und die bürgerliche Moral ist wiederhergestellt. Aber was die Erzieherinnen und Erzieher Nietzsches konkret mit diesem Kind getan haben, liegt noch nicht so weit zurück, als daß es nicht mehr auffindbar wäre.

Junge Studenten könnten diese Geschichte entdecken, die Briefe der Schwester und der Mutter lesen, Dissertationen darüber schreiben und die Situation rekonstruieren, aus der später Werke wie Jenseits von Gut und Böse, Antichrist, Also sprach Zarathustra entstanden sind. Das werden aber nur diejenigen Studenten tun können, die in ihrer Kindheit nicht mißhandelt worden sind oder die ihre Mißhandlungen aufgearbeitet haben und daher für das Leiden geprügelter Kinder offene Ohren und Augen haben. Mit solchen Unter­suchungen werden sie wohl kaum Begeisterung bei ihren Professoren wecken. Doch wenn sie darauf verzichten können, werden sie Beweise dafür liefern, daß die an Kindern ausgeübten Verbrechen auf die ganze Menschheit zurückschlagen. Sie werden auch illustrieren können, auf welchen unerwarteten Wegen dies geschieht.

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Das Elternhaus 

 

Auf meiner Suche nach den Fakten über Nietzsches frühe Kindheit erfuhr ich folgendes:

Beide Eltern stammten aus Pfarrersfamilien und hatten in ihrer Ahnenkette mehrere Theologen. Der Vater war das jüngste Kind aus der zweiten Ehe seines Vaters, und als er mit dreißig Jahren eine siebzehnjährige Frau heiratete, nahm er seine beiden älteren Schwestern in den Haushalt mit. Ein Jahr nach der Heirat kam Friedrich Nietzsche auf die Welt. Als er zwei Jahre alt war, wurde seine Schwester geboren, kurz darauf sein Bruder, der allerdings mit zwei Jahren, bald nach dem Tod des Vaters, starb.

Der Vater Ludwig Friedrich Nietzsche war nach den Berichten ein gefühlvoller, warmherziger Mensch, der seinen Sohn von Anfang an sehr liebte und ihn als Kind häufig bei sich hatte, während er auf dem Klavier spielte und »phantasierte«. Diese wichtige Erfahrung und die warmen Gefühle, die der Vater vielleicht seinem Kind entgegen­brachte, mochten dazu beigetragen haben, daß sein Sohn trotz der strengen Erziehung starke Gefühle überhaupt erleben konnte. Doch bestimmte Gefühle waren streng verboten. Es wird zum Beispiel von starken Wutanfällen berichtet, die man dem Kind aber mit Strenge bald abgewöhnen konnte.

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Wir erfahren darüber einiges aus der großen Janz-Biographie:

»Der Vater beschäftigte sich in seiner freien Zeit gern mit seinem Ältesten, als er erst ein wenig sprechen konnte. Der Sohn störte ihn auch nicht in seinem Studierzimmer, wenn er dem Vater <still und gedankenvoll>, wie die Mutter schreibt, bei der Arbeit zusah. Ganz hingerissen war das Kind aber, wenn der Vater am Klavier saß und <phanta­sierte>. Schon als Einjähriger richtete sich der kleine Fritz, wie ihn alle nannten, dann in seinem Wagen auf, horchte mäuschenstill und wandte kein Auge vom Vater.

Sonst jedoch war er keineswegs immer ein artiges Kind in den ersten Jahren. Wenn etwas nicht nach seinem Kopfe ging, warf er sich rücklings zu Boden und strampelte vor Wut mit den Beinchen. Aber der Vater muß hiergegen sehr energisch vorgegangen sein; doch wohl blieb der Knabe noch lange eigensinnig und widersetzlich, wenn man ihm etwas verwehrte, was er wünschte, aber er begehrte dann nicht mehr auf, sondern verzog sich wortlos in eine stille Ecke oder auf das Örtchen, wo et seinen Zorn mit sich selbst austrug.« (C.-P. Janz 1978, 8.48)

Was auch dieses »Ausfragen« für einen Biographen bedeuten mag, die Gefühle, die auf dem »Örtchen« liquidiert werden mußten, sind in den späteren Schriften des Philosophen unverkennbar vorzufinden. Vergessen wir nicht, daß auch die Großmutter und zwei junge Tanten mit der Familie wohnten, die neben Haushalt und Wohltätigkeits­geschäften vor allem die Erziehung des Erst­geborenen im Auge hatten. 

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Als Friedrich noch kaum vier Jahre alt war, erlag sein Vater nach elfmonatigem Leiden einer sehr schweren Erkrankung, vermutlich infolge eines Gehirntumors, die von seinem Sohn später als »Gehirnerweichung« bezeichnet wurde. Es gab in der Familie auch eine Legende von der unfallbedingten Erkrankung des Vaters, weil diese Version die Schande etwas milderte, die eine Gehirn­erkrankung für die Familie offenbar bedeutete. Was medizinisch tatsächlich vorlag, ist bis heute nicht restlos geklärt.

Wir können uns als Erwachsene schwer vorstellen, was ein Kind im Alter von kaum vier Jahren empfindet, wenn sein geliebter Vater, hier seine nächste Bezugsperson (denn die Mutter war es damals nicht), plötzlich gehirnkrank wird. Auf jeden Fall ist zumindest eine große Verwirrung nicht wegzudenken: Die bisher mehr oder weniger voraussehbaren Reaktionen des Vaters sind auf einmal nicht mehr kalkulierbar, der große, bewunderte, gescheite Vater ist auf einmal »dumm« geworden, die Umgebung schämt sich vielleicht seiner Antworten, die auch das Kind möglicherweise verachtet, aber diese Verachtung unterdrücken muß, weil es den Vater liebt. Der gleiche Vater war vermutlich stolz auf die Klugheit seines Sohnes, und nun fällt er so früh als Partner aus. Man kann ihm nichts mehr erzählen, ihn nichts mehr fragen, sich nicht mehr an ihm orientieren, nicht mehr mit seinem Echo rechnen, und doch ist er in diesem Zustand noch da.

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Kurz nach dem Tod des Vaters stirbt auch der kleine Bruder, und nun bleibt Friedrich als einziges männliches Wesen in einem Frauenhaushalt zurück. Er lebt neben der Großmutter, den zwei Tanten, der Mutter und der jüngeren Schwester. Dies hätte für ihn gut ausgehen können, wenn eine dieser Frauen ihm Zärtlichkeit, Wärme und echte Zuwendung gegeben hätte. Aber all diese Frauen übertrafen sich in dem Bemühen, ihm Selbst­beherrschung und andere christliche Tugenden beizubringen. Der Ursprünglichkeit seiner Phantasie und Echtheit seiner Fragen war ihre angelernte Moral keineswegs gewachsen. So versuchten sie, die unbequeme Neugier des Kindes mit Hilfe strenger Kontrolle und harter Erziehung zum Schweigen zu bringen.

Was kann ein Kind, das diesem Regime so vollständig ausgeliefert ist, anderes tun, als sich anzupassen und seine echten Gefühle mit aller Kraft zu unterdrücken? Das tat auch Friedrich und wurde sehr bald zu einem Musterkind und Musterschüler. Janz berichtet in seiner Nietzsche-Biographie von einer Szene, die das Ausmaß der Selbstverleugnung deutlich illustriert. Von einem starken Regen auf dem Heimweg nach der Schule überrascht, hat das Kind Nietzsche seinen Schritt nicht beschleunigt, sondern ging langsam aufrecht weiter. Als Erklärung sagte der Junge, daß man »beim Verlassen der Schule ruhig und gesittet nach Hause gehen müsse. Das verlange das Reglement.« (C.-P. Janz 1978) 
    Welche Dressur mußte wohl diesem Benehmen vorausgegangen sein?

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Das Kind beobachtet seine Umgebung und kann nicht verhindern, daß in ihm kritische Gedanken aufsteigen. Diese dürfen aber niemals geäußert und müssen – wie auch alle anderen unfrommen Gedanken – mit aller Kraft unterdrückt werden. Dazu kommt, daß in der Umgebung des Kindes ständig die christlichen Werte der Nächstenliebe und des Mitleids gepredigt werden. Gleich­zeitig macht es täglich die Erfahrung, daß mit ihm niemand Erbarmen hat, wenn es geschlagen wird, niemand sieht, daß es leidet. Niemand hilft ihm, obwohl um es herum so viele Personen damit beschäftigt sind, christliche Tugenden auszuüben. Was sind nun diese Tugenden wert? muß sich das Kind immer wieder fragen. Bin ich nicht auch der »Nächste«, der Liebe verdient? Aber schon solche Fragen könnten neue Prügel provozieren. Was, bleibt also anderes übrig, als auch diese Fragen für sich zu behalten und mit ihnen noch mehr als bisher allein zu bleiben, weil man sie mit niemandem teilen darf?

Aber die Fragen sind nicht verschwunden. Später, viel später, nachdem die Schulen beendet und die Autoritäten, die Professoren, nicht mehr zu fürchten sind, weil Nietzsche selbst Professor geworden ist, brechen die Fragen und unterdrückten Gefühle aus dem 20jährigen Gefängnis aus.

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Sie verschafften sich inzwischen die Legitimität, indem sie ein Ersatzobjekt gefunden haben. Es sind nicht die wahren Verursacher seiner Wut, nicht die Tanten, nicht die Großmutter, nicht die Mutter, denen Nietzsches Kritik hier gilt, sondern die Werte der Philologie. Trotzdem braucht es Mut dazu, denn es sind Werte, die allen Philologen bisher heilig waren. 

Doch Nietzsche greift auch Werte an, die ihm selbst früher teuer waren, die von seiner Umgebung aber nicht respektiert wurden, wie zum Beispiel die »Wahrheit«, symbolisiert in der Person des Sokrates. Wie ein junger Mensch in der Pubertät zunächst alles bisher Geliebte ablehnen muß, um neue Werte aufzubauen, tritt Nietzsche, der nie eine pubertäre Revolution erlebte, der als Zwölfjähriger gefällige Eintragungen in sein Tagebuch machte, mit 25 Jahren an, die Kultur, in der er beheimatet war, anzu­greifen, zu verspotten, ins Absurde zu verkehren. Und dies nicht mit den Mitteln eines heranwachsenden Jugendlichen, sondern mit Hilfe des hochentwickelten Intellektes eines Philologen und Philosophieprofessors. 

Daß diese Sprache Kraft hat und imponiert, ist nur allzu gut begreiflich. Es handelt sich nicht um ein leeres Gerede, das abge­droschene revolutionäre Parolen aufgreift, sondern um eine bei einem Philologen selten anzutreffende Verknüpfung von originellen Gedanken mit heftigen Gefühlen, die unmittelbar einleuchten.

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Man ist gewohnt, Nietzsche als einen Vertreter der Spätromantik zu sehen und seine Lebensphilosophie dem Einfluß von Schopenhauer zuzuschreiben. Es ist aber kein Zufall, welche Menschen uns im Erwachsenenalter beeinflussen, und Nietzsches Beschreibung der Euphorie, die er empfand, als er das Hauptwerk Schopenhauers aufschlug und zu lesen begann, zeigt, daß er nicht ohne Grund in ihm eine verwandte Welt entdeckt hat. Wenn er als Jugendlicher in seiner Familie frei hätte sprechen dürfen, dann hätte er möglicherweise weder Schopenhauer noch vor allem die germanischen Helden, Richard Wagner und die »blonde Bestie« gebraucht. Er hätte seine eigenen, differenzierteren Worte gefunden, um zu sagen: 

Ich ertrage die Ketten nicht, die mir täglich auferlegt werden, meine schöpferischen Kräfte sind in Gefahr, vernichtet zu werden. Ich brauche meine ganze Energie, um sie zu retten, um mich hier zu behaupten. Ich kann euch ja nichts entgegenhalten, das ihr verstehen könnt. In dieser engen, verlogenen Welt kann ich nicht leben. Und doch kann ich euch nicht verlassen. Ich kann euch nicht entbehren, ich bin noch ein Kind, auf euch angewiesen. Deshalb seid ihr so übermächtig, obwohl so schwach im Grunde. Es braucht Heldenmut und über­mensch­liche Qualitäten, über­mensch­liche Kraft, um diese Welt zusammen­zustampfen, die mich am Leben hindert. 

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Ich habe diese Kraft nicht, ich bin zu schwach und habe Angst, euch weh zu tun, aber ich verachte die Schwäche in mir und die Schwäche in euch, die mich zum Mitleid zwingt. Ich verachte jede Form von Schwäche, die mich am Leben hindert. Ihr habt mein Leben mit Zwängen umstellt, zwischen Schule und Zuhause gibt es nirgends einen Freiraum, außer vielleicht in der Musik, aber das genügt mir nicht. Ich muß Worte gebrauchen können. Ich muß sie herausschreien können. Eure Moral und eure Vernunft sind für mich ein Gefängnis, in dem ich ersticke, und dies am Anfang meines Lebens, in dem ich so vieles zu sagen hätte.

All diese Worte sind in Nietzsches Hals und Kopf steckengeblieben, und kein Wunder, daß er schon in der Kindheit, und vor allem in der Schulzeit, fortdauernd unter schweren Kopfschmerzen, Halsentzündungen und rheumatischen Erkrankungen gelitten hat. Was sich nicht nach außen artikulieren durfte, blieb im Körper als dauernde Spannung wirksam. Später konnten sich die kritischen Gedanken gegen abstrakte Begriffe wie Kultur, Christentum, Banausentum, bürgerliche Werte richten. Da lief man nicht Gefahr, durch die Kritik jemanden umzubringen (denn jedes gut erzogene Kind hat Ängste seine bösen Worte könnten die geliebten Menschen töten). Im Vergleich mit dieser Gefahr ist die Kritik der abstrakten Gesellschaft auch dann harmlos, wenn ihre Vertreter darüber empört sind.

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Friedrich Nietzsche, 1861

 

detopia im Alter von 16 1/2

 

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Ihnen steht man nicht wie ein hilfloses, schuldiges Kind gegenüber, man kann sich mit Hilfe intellektueller Argumente verteidigen und auch angreifen – Mittel, die einem Kind meist nicht zur Verfügung stehen und auch dem Kind Nietzsche nicht zur Verfügung standen.

Und doch stammen die präzisen Beobachtungen unseres Kultursystems und der christlichen Moral sowie die Heftigkeit der Empörung darüber nicht erst aus der Zeit philosophischer Analysen, sondern aus den ersten Lebensjahren Nietzsches. In dieser Zeit hat er das System beobachtet, damals hat er unter ihm gelitten, als Sklave und Liebender zugleich, damals war er an eine Moral gekettet, die er verachtete, und wurde von Menschen gequält, deren Liebe er brauchte. Gewiß war das nicht die einzig mögliche Art, mit dem berechtigten brennenden Zorn fertig zu werden, indem er ihn auf das ganze Christentum richtete.

Aber eine schonungslose Konfrontation mit der ganzen Wahrheit seiner Kindheit hätte in Nietzsche zu viel Angst erzeugt. Um das Elternhaus zu schonen und die Idealisierung der Eltern aufrechtzuerhalten, verschob er seine Gefühle auf abstrakte Begriffe und Zusammenhänge.

Immerhin haben seine früh gespeicherten Beobachtungen vielen Menschen geholfen, Dinge zu sehen, die sie bisher nie gesehen haben. Das vom einzelnen Erfahrene und Erlebte kann trotz der subjektiven Quelle Allgemeingeltung haben, weil das früh und minutiös beobachtete System der Familie und der Erziehung die ganze Gesellschaft repräsentiert.

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   Verwirrung  

 

Doch neben dieser positiven Seite hatte Nietzsches Art der »Bewältigung« seines Kindheits­schicksals eine verheerende, verhängnis­volle Wirkung, weil er das, was ihm am meisten zu schaffen machte, als Waffe gegen die Welt benutzte: die Verwirrung. So wie er zunächst durch die schreckliche Krankheit des Vaters und später immer wieder durch den unerträglichen Widerspruch zwischen gepredigter Moral und faktischem Verhalten aller Bezugs­personen in seiner Familie und in der Schule aufs tiefste verwirrt wurde, so verwirrt er zuweilen den Leser. Dieses Gefühl des Verwirrtseins hatte ich, als ich nach drei Jahrzehnten wieder in Nietzsches Werken zu lesen begann.

Vor dreißig Jahren hätte ich diese Gefühle sicherlich übergangen, weil ich nur darauf bedacht gewesen wäre, zu verstehen, was Nietzsche meinte. Jetzt aber ließ ich mich von diesem Gefühl leiten. Da konnte ich feststellen, daß es auch anderen Menschen ähnlich erging, auch wenn sie das Wort »Verwirrung« nicht gebrauchten und den Grund dieser Gefühle nicht einem Wiederholungs­zwang von Nietzsche, sondern einem Mangel an Bildung, Intelligenz oder Tiefsinn bei sich selbst zuschrieben.

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Genau diese Haltung lernen wir ja von Kind auf: Wenn die »Großen« (Klügeren) Ungereimtheiten, Widersprüche und Absurditäten mit selbstverständlicher Gebärde verkünden, wie sollten autoritär erzogene Kinder merken, daß dies nicht die höchste Weisheit ist? Sie werden sich alle Mühe geben, sie als solche anzusehen, und werden ihre Zweifel tief vor sich selbst verbergen. So lesen viele Menschen heute die Schriften des großen Nietzsche. Sie nehmen die Verwirrung auf ihr eigenes »Konto« und erweisen ihm die Reverenz, wie er es als Kind mit seinem kranken Vater getan haben mag.

Obwohl ich diese Zusammenhänge erkannte, weil ich das Gefühl der Verwirrtheit zugelassen habe, halte ich dieses Gefühl nicht für meine private Angelegenheit. Ich habe eine Stelle bei Richard Blunck gefunden, der sich vier Jahrzehnte lang mit Nietzsches Schriften und Leben beschäftigte und der meine Erfahrung indirekt bestätigt. Da ein großer Teil seiner Materialien­sammlung im Krieg zerstört worden war, konnte er die geplante große Nietzsche-Biographie nicht mehr selbst herausgeben und überließ die weitere Arbeit Curt-Paul Janz. Dort stehen in der Einleitung zur dreibändigen Biographie die folgenden Worte von Richard Blunck:

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»Wer zum ersten Male, wie wir vor vierzig Jahren, auf ein Buch Nietzsches stößt, spürt sofort, daß hier mehr angefordert wird als der Verstand, daß es hier um mehr geht, als dem Gedanken eines anderen von Voraussetzung zu Folge und von Begriff zu Begriff zu folgen, um zu <Wahrheiten> zu kommen. Er fühlt sich vielmehr in ein ungeheures Kraftfeld geraten, von dem Erschütterungen ausgehen, die weit tieferer Natur sind, als daß man ihnen beikommen könnte mit dem Fangnetz des Verstandes allein.

Er wird weniger von Meinungen und Erkenntnissen betroffen als von einem Menschen, der hinter diesen Meinungen und Erkenntnissen steht. Gegen sie wird er sich vielfach zur Wehr setzen, wenn er etwas zu verteidigen hat; aber dem Menschen, der sie ausspricht, und dem Kraftfeld, das er darstellt, wird er sich nie wieder ganz entziehen können. Geht er nur den Meinungen nach, wie sie sich ihm in herrischen Sätzen entgegenstellen, ja bisweilen ihn förmlich überfallen, so wird er bald das Gefühl haben, in einem Labyrinth zu sein, in dessen vielverzweigten Gängen ihm unermeßliche Reichtümer, aber auch das drohende Gesicht des Menschenopfer fordernden Minotaurus erscheinen. Er wird vor den wahrsten Wahrheiten zu stehen vermeinen, die das Herz der Dinge treffen; aber im nächsten Buche heben sich diese wahrsten Wahrheiten selbst auf, und er fühlt sich nur in einen neuen Gang des Labyrinths gestoßen. Dennoch wird er, wenn er wachen Wesens ist und nicht nur tastenden Verstandes, die Gewißheit nie verlieren, dem Leben und seinem eigentlichsten Gesicht näher zu sein als bei jedem anderen Denker. Was sich ihm mitteilt, in aller Widersprüchlichkeit der Ansichten und der Standpunkte, ist eine tiefere und höhere geistige Macht, die nicht gebunden ist an Standpunkte und Wahrheiten, sondern diese immer wieder unterwindet und überwindet im Dienste einer Wahrhaftigkeit, die kein Gesetz kennt als sich selbst und das ewig strömende, sich verwandelnde und neu schaffende Leben.

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Eine solche Wahrhaftigkeit aber ist keine Eigenschaft des sammelnden Wissens und ordnenden Verstandes, so wenig sie ihrer entraten mag, sondern eine der sittlichen Persönlichkeit, der Tapferkeit des Herzens und der Uner­schrocken­heit und Unermüdlichkeit des Geistes. Sie muß gelebt und gelitten sein, wenn sie im Denken jene Wucht erhalten soll, die das Werk Nietzsches zeigt. Und weil sie, verbunden mit der größten Empfäng­lichkeit für alle Möglichkeiten des europäischen Geistes und zugleich ihrer kritischen Durchdringung, verbunden auch mit der Tiefe der Schau in das Wesen des Menschen und prophetischer Hell- und Weitsicht, sich hier in einem Maße zeigt, wie es die Geschichte des abendländischen Denkens nicht ein zweites Mal bietet, geht uns das Leben und Werk Nietzsches so mächtig an, ein Leben und Werk, das unter der Peitsche dieser Wahrhaftigkeit ein einziger, ruheloser Kampf war gegen eine immer mehr in hoffnungslose Verlogenheit verfallende Zeit, gegen das eigene Glück, den Ruhm und selbst das liebende Herz, eine Tat, deren Reinheit und Notwendigkeit von keiner noch so mißverständlichen oder gar furchtbaren Wirkung getrübt und aufgehoben werden kann.« (Richard Blunck, in: C.-P. Janz 1978, S. 10)

 

Der Autor dieser Zeilen, der im Grunde der Wahrheit sehr nahe war, aber in den Labyrinthen steckenblieb, konnte schon aus Gründen der eigenen Erziehung nicht den lebens­geschichtlichen Ursprüngen dieser Labyrinthe weiter nachgehen, und hätte er es dennoch wagen können, so wäre seine Existenz und Arbeit im Dritten Reich bestimmt höchst gefährdet gewesen. Denn damals war Nietzsche groß in Mode. Seine Verehrung des »barbarischen Helden« wurde wörtlich verstanden und in all ihren entsetzlichen Konsequenzen gelebt.

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Doch gerade die Art, wie die Nationalsozialisten Nietzsches Einfälle und Formulierungen für ihre Zwecke adaptiert haben, zeigt, wie gefährlich ein Verfahren sein kann, das die letzten Teile einer lebens­geschichtlichen Kette für sich allein betrachtet und für das Entstehen dieser Kette uninteressiert und blind bleibt.

Heute betonen Nietzsches Biographen immer wieder, daß seine Gedanken und sein Leben, wie wohl bei keinem anderen Philosophen, sehr eng miteinander verknüpft seien. Doch es finden sich selten Hinweise auf die Kindheit, obwohl doch ein Leben ohne die Kenntnis der Kindheit unverständlich bleibt. Die Biographie von Curt-Paul Janz, die insgesamt 1977 Seiten umfaßt und erst 1978 erschien, widmet der Kindheit von Nietzsche nach Abzug der Ahnengeschichte weniger als zehn Seiten, weil die Bedeutung der Kindheit für das spätere Leben noch sehr umstritten ist und folglich auf diesem Gebiet noch kaum recherchiert wurde. Die Forscher suchen in allem, was Nietzsche geschrieben hat, nicht lebens­geschicht­liche, sondern philosophie­geschicht­liche Zusammenhänge. Sogar Nietzsches Leben, seine Krankheit und ihr tragisches Ende sind bisher nie auf dem Hintergrund seiner Kindheit untersucht worden, geschweige denn sein Werk.

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Indessen scheint es mir heute unschwer erkennbar, daß Nietzsches Werk ein hoffnungsloser und doch bis zur Geistesauflösung nie aufgegebener Versuch war, sich vom Gefängnis seiner Kindheit, vom Haß auf die ihn erziehenden und quälenden Personen zu befreien. Dieser Haß und die Angst vor ihm mußten um so stärker werden, je weniger es Nietzsche im Leben gelungen ist, sich von den realen Personen, der Mutter und der Schwester, unabhängig zu machen. Es ist bekannt, daß Nietzsches Schwester viele seiner Briefe gefälscht herausgegeben hat, daß sie unermüdlich gegen seine Interessen intrigierte und nicht ruhte, bis seine Beziehung mit Lou von Salomé in die Brüche ging. Sowohl Mutter wie Schwester brauchten Friedrichs Abhängigkeit von ihnen bis zu seinem Ende.

Da das einst perfekt erzogene Kind früh gelernt hat, sich nicht zu wehren und statt dessen seine wahren Gefühle zu bekämpfen, konnte der Erwachsene seinen Weg zur realen Befreiung nicht finden. Das Schreiben gab ihm immer wieder die Illusion der Befreiung, weil er auf der symbolischen Ebene tatsächlich Schritte zur Befreiung machte. Er machte sie auch im realen Leben, aber nur sofern es sich nicht um die eigene Familie handelte. Er hatte zum Beispiel den Mut, nachdem er erkrankt war, die Professur in Basel aufzugeben, um das System freier kritisieren zu können. Er wurde frei, das zu schreiben, was er aus einer inneren Notwendigkeit heraus schreiben mußte, ohne sich der Universität anpassen zu müssen.

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Aber in gewisser Weise war dies immer noch eine Ersatzlösung, solange die dahinterliegende Idealisierung des Elternhauses nicht aufgedeckt werden konnte, weil ihn die wahren, aus seiner Kindheit stammenden Gefühle (der Zorn, die Angst, die Verachtung, die Ohnmacht, die Befreiungs­wünsche, die Zerstörungswut und die verzweifelte Abhängigkeit von den Verfolgern) nicht in Ruhe ließen und immer neue Ersatzobjekte verlangten.

 

Die Mutter

 

In mehreren Briefen an die Freunde Friedrich Nietzsches beschreibt die Mutter den Zustand des Kranken, um den sie sich aufopfernd und wie um ein kleines Kind bemühte, nachdem Nietzsche seine geistigen Kräfte vollständig eingebüßt hatte. An einer Stelle berichtet sie davon, daß Nietzsche mit einem heiteren Gesicht fürchterliche Schreie von sich gab. Ob diese Information zuverlässig ist, kann man nicht wissen, weil Mütter den Gesichts­ausdruck ihrer Kinder nicht selten so interpretieren, wie es ihren Wünschen entspricht. Aber wenn die Beobachtung der Mutter korrekt war, dann kann man sich das so erklären, daß hier das ganz kleine Kind endlich in Gegenwart der Mutter so laut schreien durfte, wie es ihm früher nie möglich gewesen war, und daß es die endlich erreichte Toleranz der Mutter genoß. Denn der Schrei eines Erwachsenen ist wohl kaum ohne ein schmerzverzerrtes Gesicht denkbar.

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Es gibt Frauen, die mit ihren Kindern freundlicher umgehen können, sobald die Kinder zum Beispiel infolge einer Geistes- oder Gehirn­krankheit nicht mehr zum Denken, das heißt zum Kritischsein fähig sind. Sie sind noch nicht tot, aber sie sind hilflos und ganz von der Mutter abhängig. Wenn eine solche Frau einst vor allem zur Pflichterfüllung erzogen wurde, fühlt sie sich in der aufopfernden Haltung gut und edel.

Wenn sie als Kind die eigene Kritik unterdrücken mußte, wird sie sich ärgern, sobald der Sohn oder die Tochter ihr gegenüber kritische Gedanken äußert. Von einem behinderten Kind hingegen fühlt sie sich weniger in Frage gestellt. Dazu wird ihre Aufopferung von der Gesellschaft auch noch bewundert und beachtet.

Es ist daher sehr wahr­scheinlich, daß Nietzsches Mutter, die bei seiner Geburt achtzehn Jahre alt war und sogar von den wohlwollenden Biographen als kalt, dumm und uninteressiert beschrieben wird, in seinen letzten Jahren, als er seine Freunde nicht mehr erkannte und kaum sprechen konnte, tatsächlich ihren Sohn in aufopfernder Weise umsorgte.

 

 

Friedrich Nietzsche und seine Mutter, ca. 1894 - schon in geistiger Umnachtung

  

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