Matthias Rogg 

Armee des Volkes?

Militär und Gesellschaft
in der DDR

 

 

2008 im LinksVerlag 

Dieses Buch enthält 63
vorwiegend schwarz-weiße Abbildungen

Matthias Rogg (2008)  Armee des Volkes? Militär und Gesellschaft in der DDR 

2008   702 Seiten

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wikipedia.Autor *1963 in Ostfriesland

 

detopia: 

Aschebuch 

R.htm

 

Die Arbeit zeichnet sich nicht nur durch ein ausgewogenes Urteil, sondern auch durch eine lebendige Darstellung und eine klare Sprache aus. Auch wenn die Publikation wissenschaftliche Kriterien zugrunde legt, bleibt sie gleichwohl für weitere Kreise gut lesbar.
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Matthias Rogg hat eine überzeugende Studie vorgelegt, die zu einem Standardwerk avancieren dürfte.
(Archiv für Sozialgeschichte)

 

Matthias Roggs Buch ist - für eine militärhistorische Untersuchung - erstaunlich flüssig geschrieben. Der Einstieg in die ostdeutsche Kasernenwelt wird durch anschauliche Zitate, Fotos und Propaganda-Beispiele erleichtert.

Fachleute finden in den Fußnoten zusätzliche Detailinformationen. Der Historiker schreibt ausgewogen und ohne Polemik, er verschweigt auch nicht, dass die NVA-Agitation bei jungen Männern teilweise erfolgreich war.

Die fast 700seitige Untersuchung hat nur ein Manko: Es fehlt ein Schlagwortregister. Ansonsten bekommt der Leser eine scharfe Waffe in die Hand, die eine der letzten DDR-Legenden endgültig zerstört.
(Deutschlandfunk)

 

Verlag:

Die Frage, ob das Militär in der DDR gesellschaftlich integriert oder sogar akzeptiert war, gehört zu den besonders kontrovers diskutierten Themen der DDR-Geschichte.

Für nicht wenige Menschen verkörpert die Nationale Volksarmee bis heute die »Armee für Frieden und Sozialismus«, die zugleich als »Schule der Nation« wirkte.

Auf der anderen Seite ruft die NVA bei vielen negative Bilder hervor, die mit Drill, persönlicher Unterdrückung und Parteidiktatur verbunden werden.

In der vorliegenden Arbeit wird erstmals untersucht, wie es um die »Armee des Volkes« konkret bestellt war, inwieweit die propagierte Interessenidentität zwischen ziviler und militärischer Gesellschaft tatsächlich bestand.

Das Spektrum der Untersuchung reicht von der wehrpolitischen Mobilisierung über die Erfahrungen in den Kasernen bis zum Reservistendienst und dem Einsatz von Armeeangehörigen in der Landwirtschaft, auf Baustellen und in der Produktion.

Auf der Grundlage zahlreicher und zum Großteil bisher nicht veröffentlichter Archivalien, Bild­ und Filmdokumente, empirischer Meinungsbefragungen sowie Zeitzeugenberichte zeichnet der Autor ein differenziertes Bild vom spannungsreichen Verhältnis zwischen Militär und Gesellschaft in der DDR.

 


Umfassende Darstellung     2011 Von Tom (Lindau)

Ich war erst skeptisch: Die Habilitationsschrift eines westdeutschen Berufssoldaten. Kann das gut gehen als Darstellung des Verhältnisses zwischen Volk und (Volks)Armee? Doch es geht. Systematisch beleuchtet das Werk die verschiedenen Aspekte und wertet dabei die unterschiedlichsten Quellen aus. Keine leichte Lektüre, aber Belanglosigkeiten gibt es zum Thema "DDR" und erste recht "NVA" genug. Also: Meine Anerkennung, Herr Rogg.

 

Inhalt    Inhalt.pdf 

Vorwort XI

Danksagung XIII

I. Einleitung (1)

1. Fragestellung 1

a) Was war die DDR? 1 

b) Militarisierter Sozialismus 6 

c) Strukturelle Normierung 10

2. Forschungsstand 13

a) Moderne Militärgeschichte und Gesellschaftsgeschichte 13 

b) DDR- und Militärgeschichte 16

3. Quellendiskussion 21

4. Methode und Aufbau 34

II. »Armee des Volkes« — Selbstbild, Freundbild, Feindbild 41

1. Traditionen der bewaffneten Arbeiter- und Bauernmacht 41

2. Die Revolution des Militärwesens — Technik und Professionalität 47

3. Das neue Menschenbild: sozialistische Soldatenpersönlichkeiten (48)

4. »Entwickelte sozialistische Beziehungen« 51

5. »Waffenbrüder — Klassenbrüder« 52

6. Feindbild und »Erziehung zum Hass« 55

7. »Armee für Frieden und Sozialismus« 59

8. Volksarmee - der Name als Programm 61

a) Streitkräfte im Marxismus-Leninismus 61 

b) Semantik 63 

c) Interessenidentität 65 

d) Agitation 66

III. Strukturen der wehrpolitischen Mobilisierung (69)

 

1. Auf dem Weg zur Wehrpflicht — Bündnisverpflichtungen, personelle Forderungen und Kaderpolitik (69)

2. Kommission für sozialistische Wehrerziehung 80

3. Gesellschaft für Sport und Technik 86

4. Wehrsport und Wehrspartakiaden 95

5. Kulturpolitische Arbeit als Klassenauftrag 100

6. Militärpolitische Öffentlichkeitsarbeit 105

a) Vorbemerkungen zum Umgang mit Medien in der DDR 105 

b) Pressearbeit 106

c) Militärverlag der DDR und Militärliteratur 109 

d) Militär und Rundfunk 114

e) NVA und Film 117 

f) Militär und Fernsehen 125

g) Militär und Kunst 129

h) »Woche der Waffenbrüderschaft« und »Tag der NVA« 142

i) Öffentliche Vereidigungen 147

j) Aufzüge, Paraden und Militärkonzerte 151

k) Patenschaften in Schulen und Betrieben 158

l) Traditionszimmer und militärpolitische Kabinette 162

m) Das »Haus der NVA« - Ort der Agitation oder der Begegnung? 165  

n) Das ErichAVeinert-Ensemble 167

 

7. »Wehrbereitschaft ist ein Merkmal der Kommunisten« - Stufen der Wehrerziehung (169)

a) Vorbemerkungen 169

b) »Wenn ich groß bin, gehe ich zur Volksarmee« — Wehrerziehung bei den Kleinsten (173)

c) »Leben, Schule, Volksarmee« — Wehrerziehung im Unterricht (180)

d) Manöver »Schneeflocke« und »Freundschaft« 184

e) »Hans-Beimler-Wettkämpfe« 188

f) Jugendweihe 190

g) Wehrunterricht 193

h) Sozialistische Wehrerziehung in der betrieblichen Ausbildung 199

i) Sozialistische Wehrerziehung im Studium 203

 

IV. »Soldaten von morgen« — Motivation, Werbung und Musterung zwischen Anpassung und Verweigerung (209)

 

1. Wehrmotivation und Erwartungen an den Wehrdienst 211

a) Identifikation mit der DDR 213

b) Bedrohungsperzeption 215

c) Wehrbereitschaft 217

d) Erwartungen an den Wehrdienst 220

e) Einfluss des privaten Umfelds 222

f) »UaZ, BUB und BOB« - Zeitsoldaten und Bewerber für militärische Berufe (226)

2. Nachwuchsgewinnung und Nachwuchssicherung in Schulen und Betrieben (237)

a) Der »Gewinnungsprozess« 237

b) Beauftragte für Nachwuchsgewinnung 240

c) Paten und FDJ-Bewerberkollektive 249

3. »Gemustert als Soldat des Volkes« 254

a) Wehrerfassung 255

b) Musterung 259

c) »Fluktuation« — ein ständiges Problem 269

d) Verabschiedung in Schulen und Betrieben 271

 

V. »Im Objekt« — Systemwelt und Lebenswelt in der NVA-Kaserne (275)

 

1. Die Dienst-, Arbeits-und Lebensbedingungen (DALB) — der normative Rahmen (275)

a) »Objekt« und »Ortsunterkunft« im Objektiv des Historikers 275

b) Die ersten Eindrücke 278

c) Ständige Gefechtsbereitschaft und Diensthabendes System 280

d) Urlaub und Ausgang — die Normen 285

e) Unterbringung, Wohnraum, sanitäre Einrichtungen 287

f) Versorgung und Hygiene 297

g) Besoldung und Arbeitszeit 306

h) Freizeitangebote und Kulturarbeit 309

i) Ein »Bereich der vorbildlichen Ordnung und Sicherheit« 316

2. Vertrauen in Mensch und Material 321

a) Vertrauen in Kampftechnik und Organisation 321

b) »Die Sprache verrät sie« — Soldatensprache 325 als psychosozialer Indikator

c) »Martyrium im Ehrenkleid« — die »EK-Bewegung« 328

d) Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen — eine Frage der Ehre (342)

3. »Befehl 30/74« - Alkohol (352)

4. Suizide 361

5. »Krieg im Äther« — Rundfunk und Femsehen 365

6. Kontakte nach außen 375

a) Ausgang und Urlaub - die Realität 375

b) Besuche im Objekt 380

c) Briefe und Telefonate 381

d) Besuch von Gästen aus dem Westen 383

7. »Die zweite Meinung« — politische Agitation und Feindbild 387

a) Politschulung 387  

b) Feindbild 391

VI. Im »Hinterland« — Lebenswelt am Standort  (403)

 

1. »Die Familie gehört bei uns nicht zur Armee« —  Militär- und Familienangehörige (404)

a) Selbstbild und Erwartungshaltung 404

b) Wohnung und Infrastruktur am Standort 408

c) Berufstätige Soldatenfrauen 412

d) Soldatenkinder 414

e) Arbeit, Freizeit, Ferienplätze 417

f) Die »sozialistische Soldatenfamilie« - Kontrolle 420 und Instrumentalisierung der Familienangehörigen

g) Wahrnehmung des Soldatenberufs durch die Frauen 423

2. Zivil-militärische Zusammenarbeit — das Beispiel Bitterfeld und Wolfen (426)

3. Wahrnehmung des Militärs in der Öffentlichkeit 432

a) Lärmbelästigung, Manöverschäden, Umweltverschmutzung 432

b) Die Last mit den »Freunden« 437 

c) Ausgang und Urlaub 440

 

VII. »Acker- und Fabriksoldaten« - Einsatz bei volkswirtschaftlichen Aufgaben (449)

 

1. »Getreideschlacht, Kartoffelfront« - Ernteeinsätze 449

2. Katastrophen und Havarien 461

3. Bauvorhaben 464

a) »Spatis« und Baupioniere 464 

b) Palast der Republik 470 

c) Fährhafen Mukran 471

4. Die Volksarmee in der Volkswirtschaft 474

a) In der Kohle 474 

b) Pioniere in der Produktion — das Beispiel Bitterfeld und Merseburg (478)

c) Gefechtsaufgabe Produktion — die »Linie« in der Volkswirtschaft (485)

VIII. Nach dem Ehrendienst — Reservisten und ehemalige Berufssoldaten (499)

1. »Freiwillige« Reservistenkollektive 503

2. Reserveübungen 512

3. Vom »Objekt« in den »Sektor« — Übergang ehemaliger Berufssoldaten in zivile Tätigkeiten (520)

a) Dienstlaufbahnordnungen 521  

b) »Wiedereingliederung« 524

IX. Militär und Gesellschaft im Längsschnitt 529

1. Grundwehrdiensdeistende Soldaten und Unteroffiziere auf Zeit (533)

a) Festigen der »richtigen« Grundüberzeugungen (60er Jahre) 533

b) Zwischen Stabilisierung und Zweifeln (70er Jahre) 537

c) »Regressive Verläufe« (80er Jahre) 543

2. Berufskader 553

a) »Mehr oder weniger zufrieden« (60er Jahre) 554

b) »Um die Kasernen macht der Sozialismus einen Bogen« (70er Jahre) (557)

c) Die Probleme bleiben, die Zweifel nehmen zu (80er Jahre) 560

3. Privilegien in der klassenlosen Gesellschaft? Leitende Kader, Volksarmee und Volkseigentum (564)

4. Von der »Armee des Volkes« zur »Armee des ganzen Volkes«? 575

 

X. Schlussbetrachtung: Die Nationale Volksarmee — eine Armee des Volkes? (581)

 

Abkürzungen 589

Glossar 597

Abbildungsverzeichnis 617

Quellen und Literatur 621

Personenregister 685

Zum Autor 689

 

 

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