Alwin Seifert

"Reichslandschaftsanwalt"

 

"Die Versteppung Deutschlands"

 

"Was wird aus der Seele eines Volkes,
dessen Alpenströme in Asphaltrinnen
laufen?"

 

Aufsatz, Artikel, "Kampfschrift"

1936 in der Zeitschrift "Deutsche Technik" 

goog-Artikel   qwant-Artikel

wikipedia Autor *1890
in München bis 1972 (81)

DNB Person

DNB Nummer (44)

detopia:  Umweltbuch 

S.htm    Sterbejahr 

Seifert bei Metternich  

Seifert bei Demoll 

Seifert bei Gruhl 

Seymour  Ökolandbauer

Weinzierl   Springmann

 

 

1941:  Im Zeitalter des Lebendigen - Natur-Heimat-Technik (1941)

DNB.Buch   Bing.Buch


Ackern  ohne Gift  -  2008: 255 Tsd. - dnb.Buch (16)


Ein Leben für die Landschaft - Autobiografie

1962 bei diederichs, 170 Seiten, Autobiografie   Google.Buch   DNB.Buch


Zur Person

Alwin Seifert  war ein deutscher Gartenarchitekt, Hochschullehrer, Landschaftsgestalter und Naturschützer. 

Er gilt als früher Vertreter der Ökologiebewegung und des ökologischen Landbaus in der Zeit des Nationalsozialismus. 

Alwin Seifert war Professor für Garten- und Landschaftsgestaltung an der Technischen Universität München. 

Belehrt von einem anthroposophischen Gärtner, experimentierte der Gartenarchitekt und Hochschullehrer
Alwin Seifert seit den 1930er Jahren mit der Düngung und Bodenverbesserung durch Kompost. 

Sein 1971 zum ersten Mal erschienenes Buch, in dem er von seinen Erfahrungen berichtet, avancierte zu einer Bibel der ökologischen Bewegung. 

In einem neu geschriebenen Nachwort setzt sich der Pflanzenökologe Hans-Jörg Küster
 kritisch mit Seiferts Biographie und der Wirkung seines Buches auseinander. 


 

 

aus wikipedia-2023

Rolle im Nationalsozialismus
Die öffentliche Wahrnehmung von Seiferts Rolle im Nationalsozialismus ist geprägt durch seine eigene verharmlosende Darstellung, die er insbesondere im Spruchkammerverfahren zur Entnazifizierung vorgelegt hat. Seine Rolle konnte erst Jahre später aufgeklärt werden.
Vorgeschichte
Laut Joachim Wolschke-Bulmahn und Gert Gröning gehörte Seifert der geheimbündlerischen Thule-Gesellschaft an. Der Historiker Thomas Zeller sieht dafür keinen Beleg.[5] Nach Seiferts eigenen Angaben hatte er sich 1919 dem völkischen Widar-Bund angeschlossen. Dort habe er Rudolf Heß kennengelernt. Vereinsakten des Deutschen Widar-Bundes e. V., eines „politischen Vereins“, finden sich im Staatsarchiv München, Polizeidirektion München.[6] Möglicherweise handelte es sich um eine Loge der Thule-Gesellschaft. Zumindest von 1919 bis 1921 war er Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Seiferts völkische und antisemitische Einstellung ließen ihn leicht Anschluss an den Nationalsozialismus finden.[7]
1937 wurde er Mitglied der NSDAP, erhob aber später den Anspruch, nie ganz auf der Linie der nationalsozialistischen Ideologie gewesen zu sein. So hing er der Rassenlehre des Botanikers Friedrich Merkenschlager an, eines frühen Nationalsozialisten, der sich 1933 mit Walther Darré überworfen hatte.[8] Seiferts Einfluss während der Zeit des Nationalsozialismus ergab sich weniger aus seinen institutionellen Funktionen als aus seinen persönlichen Verbindungen. Er profitierte von der Förderung durch Heß und Fritz Todt und behauptete, dass er nach Todts Tod und dem „Englandflug“ von Heß an Einfluss verlor. Dass er auch als Kontaktperson der anthroposophischen Bewegung fungiert hatte, machte ihn in den Augen des Reichssicherheitshauptamtes verdächtig, das ihn 1941 zeitweise überwachen ließ.[9] Seifert stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[10]
Reichslandschaftsanwalt
1933 wurde er dem Stab des Beauftragten (später Generalinspektor) für den Autobahnbau Fritz Todt zugeordnet und wurde 1934 zum Berater für Fragen der landschaftlichen Eingliederung beim Autobahnbau berufen. Diese Funktion nutzte er, um intensiven Kontakt zu nationalsozialistischen Parteigrößen zu erlangen; so führte er intensive Briefwechsel mit Rudolf Heß, Martin Bormann, Heinrich Himmler, Walther Darré, Albert Speer und Oswald Pohl.[11] Zudem versuchte er die Parteiführung auch mittels polemischer Artikel zugunsten von Natur und Landschaft zu beeinflussen. So forderte er in der Kampfschrift Die Versteppung Deutschlands, die Position eines Generalinspekteurs für das deutsche Wasserwesen samt Forschungsinstitut zu schaffen. Er wurde wegen Verunglimpfung des Reichsarbeitsdienstes angeklagt, konnte aber gleichwohl alternative Wasserbaumethoden erfolgreich positionieren. 1938 verlieh Adolf Hitler ihm den Ehrentitel „Professor“.
Am 31. Mai 1940 wurde er anlässlich seines 50. Geburtstags zum „Reichslandschaftsanwalt“ ernannt. Seifert, der zu einem einflussreichen Berater Todts wurde, versammelte Landschaftsarchitekten, Pflanzensoziologen und Naturschützer um sich, mit denen er versuchte, seine Vorstellungen umzusetzen. Insbesondere sorgte er maßgebend dafür, dass jede oberste Bauleitung der Reichsautobahnen einen eigenen Landschaftsanwalt bekam, der für alle entsprechenden Maßnahmen verantwortlich war und schon bei der Absteckung der Autobahn-Trassen mitwirkte. Um sein Ziel einer „landschaftsgerechten“ Autobahn zu erreichen, beauftragte er den Pflanzensoziologen Reinhold Tüxen, das Gelände der Reichsautobahnen pflanzensoziologisch nach Tüxens Konstrukt der potentiellen natürlichen Vegetation zu kartieren. Diese Kartierung sollte als Grundlage einer naturgemäßen „deutschen“ Bepflanzung dienen. Zudem empfand er Steppenlandschaften als „undeutsch“ und forderte, die von der Wehrmacht eroberten osteuropäischen Gebiete durch die Bepflanzung mit Feldhecken „einzudeutschen“. Gegenüber Rudolf Heß kritisierte er, dass die NS-Rassenideologie zu einseitig „nordisch“ ausgerichtet sei, und wollte eine „alpenländische Rasse“ darin aufgenommen sehen. Im Sinne eines Exports von Naturschutzproblemen des „Altreichs“ nach Osten äußerte Seifert, dass „unsere Alpenseen“ (im konkreten Fall der Tiroler Plansee) als Übungsgelände für die Marine „verschont bleiben“ müssten, „so lange es irgend einen außerdeutschen Binnensee gibt“. Ungeklärt ist, ob Seifert an den Experimenten in der anthroposophisch beeinflussten Heilkräuterplantage des KZ Dachau beteiligt war, auf der KZ-Häftlinge Arbeit verrichten mussten.
Aus seinem völkischen Gedankengut leitete er auch seine Vorstellungen eines naturnahen Wasserbaues ab und wurde damit zu einem der Gründerväter der Ingenieurbiologie. Ein weiteres Feld, auf dem Seifert tätig wurde, war die biologisch-dynamische Landwirtschaft, die auf den Anthroposophen Rudolf Steiner zurückgeht.
Seifert wies auch während der Zeit des Nationalsozialismus auf den Naturpropheten und Pazifisten Gusto Gräser, einen Schüler des Lebensreformers Karl Wilhelm Diefenbach, hin, den er in seinem Buch <Das Zeitalter des Lebendigen> als „Verkünder“ und „Vorläufer“ ebendieses Zeitalters darstellte.


 

über Autobiografie Seiferts:
anl.bayern.de/publikationen/doc/alwin_seifert_naturschutzgeschichte.pdf  

 

 

 

 

 

 

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Alwin Seifert, *1890