Personenverzeichnis
Diese Liste der politischen Gefangenen aus der Sowjetunion, die die vorliegenden Dokumente unterschrieben oder verfaßt haben, interviewt oder in einem bestimmten Zusammenhang erwähnt wurden, ist nur bedingt vollständig, z.T. fehlen Angaben der Geburtsjahre oder sonstiger Daten. Da in den Dokumenten viele ukrainische politische Gefangene erwähnt werden, haben wir die ukrainische phonetische Form von Familien-, Vor- oder Ortsnamen verwendet: Husjak statt Gusjak, Lwiw statt Lwow, usw.
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Ajrikjan Paruir; Armenier, geb. 1949, wegen aktiver Tätigkeit für die illegale armenische »Vereinigte Nationale Partei« 1975 zu 7 J. Arbeitslager und 3 J. Verbannung verurteilt.
Antonjuk Sinowij; Ukrainer, geb. 1933, Volkswirtschaftler aus Kiew, verurteilt 1972 zu 7 J. Arbeitslager und 3 J. Verbannung.
Arschikjan, Asat; Armenier, geb. 1950, wegen aktiver Tätigkeit für die illegale armenische »Vereinigte Nationale Partei« 1975 zu 5 J. Arbeitslager und 3 J. Verbannung verurteilt.
Balachanow,
Bondar,
Bukowski Wladimir; Russe, geb. 1942, bekannter Bürgerrechtskämpfer, ehem. Student der Biologie. 1963-64 Zwangseinweisung in eine psychiatrische Anstalt. 1965 erneute Einweisung, entlassen im Juli 1966. 1967-70 in einem Besserungslager wegen Verleumdung der sowjetischen Staatsordnung. 1971 Zwangseinweisung in das Serbski-Institut, für zurechnungsfähig erklärt, 1972 zu 2 J. Gefängnis, 5 J. Arbeitslager und 5 J. Verbannung verurteilt. Kurz nach der Überführung ins Permlager WS wegen Mißachtung der Lagerordnung ins Wladimirgefängnis gebracht. Stellte 1970 eine Dokumentation zusammen »Opposition, eine neue Geisteskrankheit in der Sowjetunion?« (München 1971)
Chnoch,
Cholodnyj,
Dzjuba, Iwan, Ukrainer, geb 1931, Literaturkritiker und führender Vertreter der linken Opposition in der Ukrainischen SSR (1965-1973) 1972 wahrend der großen Verhaftungswelle festgenommen und zu 5 J Arbeitslager verurteilt ImNov 1973 widerrief Dzjuba auf Druck des KGB seine Ansichten und wurde freigelassen Verfasser der bekannten Schrift »Internationalismus oder Russifizierung9«, die vom marxistisch-leninistischen Standpunkt die Nationalitätenpolitik der sowjetischen Regierung einer scharfen Kritik unterzieht
Glezer,
Glusman (Gluzman), Semjon, Slawa; Jude aus Kiew, geb. 1948, Psychiater. Wegen einer Untersuchung des Falles P. Grigorenko 1972 zu 7 J. Arbeitslager und 3 J. Verbannung verurteilt. Zusammen mit Wladimir Bukowski verfaßte er ein Psychiatriehandbuch für Dissidenten.
Hei,
Horbal,
Husjak
Jagman,
Kalynez, Ihor; Ukrainer, geb. 1939, Dichter, langjähriger wiss. Mitarbeiter des Stadtarchivs in Lwiw. 1972 verhaftet. Da seine im ukrainischen Samisdat verbreitete Lyrik (Lemberger Gewissensappelle, Bilanz des Schweigens) als antisowjetische Propaganda ausgelegt wurde, erhielt Kalynez 6 J. Arbeitslager und 3 J. Verbannung.
Kalynytschenko,
Kaminski,
Kampow,
Kandyba,
Karawanskyj,
Kurtschyk,
Kusnezow, Eduard; geb. 1941, Jude, Student. Wegen Beteiligung an »Phönix-1961« 1961 zu 7 J. Lager verurteilt. 1968 entlassen, wegen Landesverrats, Vorbereitung eines schweren Verbrechens, antisowjetischer Agitation und Propaganda 1970 zum Tode verurteilt, anschließend zu 15 J. Lagerhaft begnadigt.
Ljubarski, Kronid; Jude, Mathematiker. 1972 wegen antisowjetischer Agitation und Propaganda zu 5 J. Lagerhaft verurteilt.
Lupynis
Meschener,
Masjutko,
Moros,
Mykytko, Jsaomyr,
Ossadtschyj,
Penson, Boris; geb. 1947, Jude aus Riga, Kunstmaler. 1970 zusammen mit anderen wegen Landesverrats (geplante Flugzeugentführung in Leningrad) zu 10 J. Arbeitslager verurteilt.
Pljuschtsch,
Popadjuk,
Pryschlak, Jewhen, Ukrainer, geb 1913 Angehöriger der ukrainischen Widerstandsarmee UFA, 1952 in Lemberg verhaftet und zu 25 J verurteilt
Romanjuk,Wassyl,
Schabatwa, Stefama, Ukrainerin, geb 1938, Kunstgewerblerin und Malerin aus Lwiw. Setzte sich aktiv für W. Morosem 1972 verhaftet, wegen antisowjetischer Propaganda und Agitation zu 5 J Lagerhaft verurteilt
Schachwerdjan,
Schurnuk,
Serlujenko,
Senyk,
Stasiw-Kalynez,
Strokata-Karawansky],
Stus, Wassyl; Ukrainer, geb. 1938, Dichter und Literaturwissenschaftler. Gründete 1971 ein Bürgerkomitee zur Verteidigung von Nina Strokata. Im Januar 1972 verhaftet und wegen antisowjetischer Agitation und Propaganda zu 5 J Arbeitslager verurteilt.
Suslenski, Jakob, Jude aus Bendery (Moldauische ASSR), geb 1928, Englischlehrer Zusammen mit J Meschener Mitglied einer Marxistengruppe 1970 verhaftet, erhielt 7 J Arbeitslager, im Frühjahr 1975 für 6 Monate ins Wladiimrgefangnis überfuhrt
Swerstjuk,
Switlytschua,
Switlytschnyj,
Salywacha,
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