Michael Benedikt

 

Philosophieprofessor in Wien/Österreich

Audio 1987 bei
Horstmann 

wikipedia Autor  *1928 in Wien bis 2012 (83)

 

detopia:

Umweltbuch

Sterbejahr    B.htm 

 

 

aus wikipedia-2021

 

Michael Benedikt war ein österreichischer Universitätsprofessor für Philosophie der Universität Wien.

Benedikt ist das zweite Kind der Sprachlehrerin Edith, geborener Gärtner, und des Salzburger Schriftstellers, Altphilologen und Mittelschullehrers Eugen Benedikt.[1] Er besuchte ein Realgymnasium (Oberschule), verweigerte 1944/45 den befohlenen Offizierslehrgang und tauchte nach Erhalt der letzten Einberufung zur Wehrmacht unter.

1946 legte er in Wien-Döbling die Matura ab, studierte zuerst Bodenkultur; dann Anglistik, Romanistik, Philosophie (bei Alois Dempf, Friedrich Kainz, Victor Kraft, N. Bolterauer); dann Soziologie, Ethnologie und Psychologie in Wien, München, Freiburg und mit Fulbright-Stipendium in Minneapolis-St. Paul.

Er promovierte 1952 an der Universität Wien, verließ den akademischen Boden und arbeitete nacheinander als Buchhändler, Gärtner, Koch und Bibliothekar.

Nach einem Abiturientenlehrgang für das Lehramt an Volksschulen unterrichtete er als Volksschullehrer (auch an einer einklassigen Volksschule), Hauptschullehrer und Probelehrer im Gymnasium Werkschulheim Felbertal. Er leitete das Internat der Oberstufe der Neulandschule in Wien-Favoriten, unterrichtete als Religions- und Lateinlehrer und war Postulant an einem Olivetaner-Kloster bei Siena.

Als ihm eine Stelle als Landesschulinspektor für Sonderschulen im südlichen Niederösterreich angeboten war, lehnte ihn die Behörde wieder ab, weil er sich weigerte, der Österreichischen Volkspartei beizutreten. Er wurde mit der Leitung des Internationalen Studentenhauses der Wiener Caritas Ecke Seilerstätte/Annagasse betraut, leitete später das Institute of European Studies in Freiburg i. Br., wo er 1962/63 auch als Humboldt-Stipendiat studierte.

Ende der siebziger Jahre wurde er zunächst Lecturer, später Professor am Institute of European Studies in Wien, wo er durch mehr als zwei Jahrzehnte bis 1991 Philosophie lehrte.

1969 und 1971 war Benedikt Lehrer an einer Pädagogischen Akademie, zweimal Full Professor in Pennsylvania, USA; 1972 habilitierte er sich für Philosophie an der Universität Wien und wurde 1976 ordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien.

1997 wurde er emeritiert.

Benedikt organisierte zahlreiche interdisziplinäre Veranstaltungen, Symposien und Kongresse, eine Ringvorlesung zur Anthropologie des werdenden Lebens, hielt Vorträge an der Urania (Wien) und in 18 Ländern in Europa und Übersee. Benedikt war 1986–2003 Präsident der Gesellschaft für Phänomenologie und kritische Anthropologie und seit 2007 deren Ehrenvorsitzender.

Er war Mitglied von 15 Gesellschaften, darunter Collège International de Philosophie und Institute for History of European Ideas, Fulbright- und Humboldt-Alumne und Träger des goldenen Ehrenzeichens der Bundeshauptstadt Wien.

Mit Wanda hat Benedikt sechs gemeinsame Kinder und gründete 1985 einen Verein Nachbarschaft für werdende Mütter, deren Vorstandsmitglied Michael Benedikt war; Wanda Benedikt leitet den Verein und war von 1986 bis 2002 auch Leiterin eines durch den damaligen Präsidenten der Österreichischen Caritas Leopold Ungar ermöglichten Mutter-Kind-Heimes in Wien-Brigittenau.


Hauptarbeitsgebiet

"Transformation der herkömmlichen ontologia generalis und ihrer Spezifizierungen in eine anthropologia transcendentalis als Instanz der Grundlegung von Natur-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften.“[


Übersetzung

Mircea Eliade: Mythen, Träume und Mysterien. Gemeinsam mit Matthias Vereno. Otto Müller, Salzburg 1955.


Werke

Wissen und Glauben. Herder, Wien 1975,
Der philosophische Empirismus. Herder, Wien-Freiburg-Basel 1977, 
Bestimmende und reflektierende Urteilskraft. Verlag des Verbandes der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs, Wien 1981

Heideggers Halbwelt. Turia und Kant, 1991
Philosophische Politik? Turia und Kant 1992
Kunst und Würde. Turia und Kant, Wien-Berlin 1994, 
Anthropodizee. Turia und Kant, Wien-Berlin 1995,
Kein Ende der Zukunft. Turia und Kant, Wien-Berlin 1997
Freie Erkenntnis und Philosophie der Freiheit. Turia und Kant, Wien-Berlin 1997,
Brennpunkte – Splitter und Balken I: Die Metaphysik der anderen. Turia und Kant, Wien 1998,
Brennpunkte – Splitter und Balken II: Zur eigenen Metaphysik. Turia und Kant, Wien 1999, 
Der Philosophische Empirismus I. Theorie. Turia und Kant, Wien 1998, 
Der Philosophische Empirismus II. Praxis. Turia und Kant, Wien 1998

Der Philosophische Empirismus III. Spekulation, Teil 1. Eine Passage zwischen Cyberspace und Anthropo-Narzißmus. Turia und Kant, Wien 2001,
Der Philosophische Empirismus III. Spekulation, Teil 2: Die uns zumutbare Wahrheit: Rück- und Hergang im Unvordenklichen. Turia und Kant, 2001, 
Der Philosophische Empirismus IV. Sprache und Gesellschaft, Teil 1. Anthropologische Grundlegung von Ausdruck und Darstellung. Turia und Kant, Wien 2003

Zahlreiche Aufsätze (auch in Englisch, Französisch, Italienisch), Rezensionen, Studienskripten.

 

 

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