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Gerhard Henschel: Gossenreport, Betriebsgeheimnisse der „Bild“-Zeitung, Edition Tiamat, 191 Seiten, 14 Euro.

(24.09.2006)

Schämt euch!

Gerhard Henschels „Gossenreport“ ist ein wuchtiger,
ästhetisch begründeter Hieb gegen die "Bild"-Zeitung

Von Norbert Thomma

Kai Diekmann gilt als ehrenwerter Mann. Er ist verheiratet, Vater, Chefredakteur der "Bild“-Zeitung; er wurde unlängst in eine Hamburger Kirche gebeten, um über die Ethik des Journalismus zu sprechen; Helmut Kohl ist sein Förderer schon als Kanzler gewesen, er hat den jungen Diekmann mit dem Mantel der Geschichte erwärmt.

Wenn der "Bild“-Chef zu einer Party lädt, sieht er dort die Hautevolee des Landes, also jene Gesichter, die man von Christiansen kennt, von Illner und Maischberger, aus der "Sportschau“ und aus Verlagsprospekten.

Gerhard Henschel ist ein ehrenwerter Schriftsteller. Seine Bücher erscheinen im Jahresrhythmus, er ist fleißig, sein Verlag Hoffmann und Campe hat Renommee in der Branche. Die Feuilletons feiern Henschels "detailversessene Romane" (Süddeutsche), "ein Prosameisterstück" und "außergewöhnliches Lektüreerlebnis (Zeit), Henschels Bücher seien "Kinderschokolade fürs Gemüt" (FAZ).

Henschel schätzt nicht, was Diekmann beruflich macht. Er hält BILD für "Europas größte und übelste Sexualklatschkloake“. Um das zu beweisen, ist der Literat in diese Jauchegrube eingetaucht, monatelang, Tag für Tag, er hat dabei Überschriften und Fotos und Kleinanzeigen in seinem "Gossenreport" zu Tage gefördert, er hält sie seinen Lesern vor die Nase, er fragt: Und, wie riecht’s? Als Antwort könnte da ein Satz von Karl Valentin stehen: "Es riecht nicht alles gut, was kracht.“

Was diese Betrachtung interessant macht, ist, dass es sie bislang so nicht gab. Für Intellektuelle alten Schlags wie Klaus Wagenbach, Heinrich Böll, Günter Grass und andere war es früh eine Frage der Haltung, sich mit BILD als Medium nicht einzulassen; es schrieb "DDR“ in Anführungszeichen statt Ostpolitik zu machen, es hetzte gegen linke Studenten, wurde für das Attentat auf Rudi Dutschke verantwortlich gemacht … Günter Wallraff wiederum schlich sich in den 70er Jahren unter falschem Namen in die Redaktion, um deren schäbige Arbeitsweise öffentlich zu machen, sein Der Aufmacher wurde ein Bestseller und BILD als unseriöses Schmierblatt geächtet.

Lange her. Zuletzt hatte das Land einen sozialdemokratischen Kanzler, der glaubte, BILD und die Glotze seien unabdingbare Vehikel seiner Politik; er machte sogar einen BILD-Mann zum Sprecher der Regierung. Heute schreibt Gerhard Schröder an seinen Memoiren.

Gerhard Henschel wird das freuen. Er macht keinen Hehl daraus, was er all jenen an den Hals wünscht, die sich mit BILD einlassen: Hölle und Verdammnis. Dabei argumentiert er nicht politisch wie die alten Intellektuellen, er arbeitet nicht investigativ wie Wallraff. Er hat mit Kai Diekmanns Schaffen vielmehr ein ästhetisches Problem.

Warum, fragt Henschel, verkündet ein christdemokratischer Ministerpräsident seine Politik neben dem Leichnam eines in Hamburg verhungerten Kindes und einem "Sex-Witz"?

Warum muss der gläubige Bundespräsident seine Gedanken zur Rettung der Menschheit im Umfeld einer „heißen Oma“ los werden, die ihren Anrufern im Wettstreit mit „geilen Nymphen“ eine „Abspritzgarantie“ bietet?

Warum empfängt Papst Benedikt XVI. einen wie Kai Diekmann zum Fototermin, wo der doch durchs Ausbreiten von "Piesel-Affären“, "Sex-Bekenntnissen“ und "naturgeilen Gören“ seine Auflage macht? 

Zitiert wird der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke: "BILD liebt den Papst, BILD liebt die Show, und wenn es der Bibel zugute kommt, warum nicht?“ 

Zitiert wird Hans Joachim Meyer, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken: "Wenn der Papst BILD ein Interview gegeben hätte – dagegen hätte ich nichts gehabt.“ Und gleich neben der päpstlichen Botschaft ein "Devotes Luder will benutzt werden“ oder "Ordinäre Schlampe macht alles“?

Und warum zum Teufel, fragt Henschel, richtete der exkommunistische Politiker Jürgen Trittin devot "Grüße an die BILD-Leser“? Weil er solche flankierenden Sätze kennt wie: „Popöchen in die Höh‘! Rachel Hunder (36) zeigt ihren knackig-apfeligen Allerwertesten und die Narbe an der Unterseite ihrer (operierten) Brüste“; oder darf’s das Foto eines geschändeten 13-jährigen Mädchens sein?

Kai Diekmann ist 42, Gerhard Henschel ist 44 Jahre alt. Da tobt kein Altlinker gegen einen jungen, konservativen Aufsteiger. Beide gehören deutlich zur Generation PSB (poststudentenbewegt). Henschel argumentiert geradezu wertkonservativ. Den Sittenverfall, den der Bild-am-Sonntag-Autor Peter Hahne sonst wo ortet, sieht er Tag für Tag in „Bild“ gefördert. Er ruft angeekelt und alttestamentarisch, wenn’s schon der Papst nicht tut: Schämt euch!

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Schon einmal haben sich die Wege des BILD-Chefredakteurs und des Schriftstellers gekreuzt. Vor Jahren schrieb Henschel in der taz eine fiktive Geschichte mit dem Titel "Sex-Schock! Penis kaputt?". Kai Diekmann, hieß es da, habe sich einer Penisverlängerung unterzogen, die Operation sei jedoch missglückt. Der tief erschütterte Diekmann forderte 30.000 Euro Schmerzensgeld. Das Landgericht Berlin lehnte ab; im Urteil hieß es, Diekmann veröffentliche oft "persönlichkeitsverletzende Beiträge", die auch "die Intimsphäre der Betroffenen“ verletze. Diekmann tue das bewusst, um "seine persönlichen Einkünfte“ zu befördern. Henschels Glosse, so das Gericht, nehme "genau diesen Journalismus kritisch aufs Korn“. Damit hatte sich der BILD-Chef nicht nur lächerlich gemacht, er war bloßgestellt.

Nun zitiert Henschel in seinem Gossenreport Diekmann nach einem Interview mit der FAZ: "Wer sein Privatleben privat lebt, bleibt privat.“ Der Autor stellt dieser Behauptung Beispiele gegenüber, Seite um Seite, und zeigt: Nichts bleibt privat, wenn „Bild“ Auflage wittert, weder der Tod von Lady Di noch das Leid eines missbrauchten Mädchens.

Inzwischen erreicht das Schnüffeln neue Qualitäten. Seit Wochen ermuntert das Blatt sogenannte „Leserreporter“, Prominente auf jedem privaten Schritt zu fotografieren, bei Abdruck wird eine Geldprämie bezahlt. Spitzelei im digitalen Zeitalter. Als ein Fernsehmagazin kürzlich über das Treiben der „Volkspaparazzi“ berichtete, sagte der Moderator: "Ich will Ihnen die Namen nicht nennen, von all den Prominenten, die sich nicht getraut haben, uns dazu ein Interview zu geben. Und jedes Mal hieß es – zwischen den Zeilen – mit denen lege ich mich nicht an. So weit ist es.“ Wer möchte schon von Millionen Augen auf Seite 1 als „Verlierer“ des Tages gesehen werden? Angst ist das Schmiermittel von „Bild“.

Es geht auch anders. Gerhard Henschel erinnert an einen offenen Brief an Axel Cäsar Springer, den Gunter Sachs 1979 in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichen ließ:

"Sehr geehrter Herr Springer, dass Sie nicht für jede Zeile Ihrer Blätter verantwortlich zu machen sind, weiß ich. Andererseits ist bekannt, dass Sie zumindest die Richtlinien Ihrer Zeitungen und Zeitschriften bestimmen. 

Über den Tod meines Bruders berichtete Ihr BILD: - "Der Tote im Schnee ist an seinem Reichtum erstickt." – "Sein Leben und Sterben war wirklich nur eine Frage des Kontos." – "Er war kleiner als Gunter, hatte nicht dessen große Nase, dessen behaarte Brust und was sonst noch an ihm groß sein soll." 

Herr Springer, wir sind uns selten begegnet; ich möchte Sie nie mehr wiedersehen. – Gunter Sachs.“

Das ist der Stil, den Henschel so sehr vermisst.

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Leser-Kommentare

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G. Sachs hat per Anzeige ein etwas allzu vollmundiges "Nie" gegenüber Axel Springer verkündet. Auf Einladung von A. Springer sah man sich doch wieder - auf Patmos, der Insel der Offenbarung des Johannes. Das Treffen, den Wortbruch - den hat G. Sachs allerdings nie offenbart. Dem Vernehmen nach fand das Treffen in alles anderer als gespannter oder feindseliger Atmosphäre statt.  Wilfried Rott (23.9.2006 19:32 Uhr)

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Ich gebe Herrn Henschel in seinen Ausführungen recht. Doch bleibt leider die Tatsache, das die BILD die meist verkaufte "Zeitung" ist. Die Zeitung hat sich auf das Niveau der Masse begeben und verdient nicht schlecht dabei.   armin (24.9.2006 9:43 Uhr)

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Also schöner und exakter hätte ich es nicht ausdrücken können. Zudem hat zugegebenermaßen Herr Henschel einfach mehr Gehör. Das da seit vielen Jahren einiges schief läuft und das mit angeblicher Pressefreiheit begündet wird, läßt auf fehlende "Bild"-ung schließen. Die oft von der Journaille als Selbstreinigung angebotene Zurückhaltung und Achtung vor der Persönlichkeit und den Rechten anderer sind immer wieder erfolgreich im Keim erstickt worden zugunsten von Marktbeherrschung und Macht.

Leider muß man auch erkennen, daß da die Politik aus niederen Gründen seine Finger mit im Spiel hat; nicht nur seit Schröder. Da hat sein Vorgänger als der "geborene" Demokrat wesentlich schlimmer gehaust,inklusive seiner Helfershelfer. Man erinnere sich auch an Jürgen Klinsmann! Als der sich nach seiner Ernennung zum Bundestrainer unserer Stammtischelf weigerte, mit eben diesem Blatt einen Exklusivvertrag zu unterschreiben, machte dieser plötzlich alles falsch. Psychologischer Druck wurde ausgeübt, auch unter aktiver Mithilfe eines leersinnig sprechenden Funktionärs aus Bayern, welchen Klinsmann allerdings gottseidank überstand. Der Schaden darin ist im Rücktritt Klinsmanns nach der WM zu erkennen!
Gerd Trampler, 41470 Neuss (24.9.2006 10:27 Uhr)

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Der Autor spricht mir aus dem Herzen! Wenn es nicht eine Online-Ausgabe von Bild, dieser Porno-Paperazzie-Hetz-"Zeitung" gratis gäbe, die 50 Cent der Druckausgabe sind mir auf jeden Fall zu viel.
Hans Schirmer (24.9.2006 10:45 Uhr)

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Wie gut, dass Sie dies schreiben! Es müsste ein Aufschrei durch dieses Land gehen angesichts des jahrzehntelangen Bild-Terrors. Danke für diesen Artikel!   W.G. Warnheim (24.9.2006 11:59 Uhr)

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Es gehört für mich zur Grundausstattung eines überzeugten Demokraten, dieses Machwerk nicht zu lesen - unabhängig vom Kaufpreis. Auch nicht als Online-Ausgabe, oder wenn das Drecksblatt irgendwo herumliegt. Es sind die Schmierigen, die sich mit den Diekmännern einig machen. Lafontaine hat in diesem Blatt veröffentlicht. Igitt. Vergessen wir den Grass nicht, trifft sich mit Diekmann beim SPIEGEL. Das, nicht seine SS-Zugehörigkeit war der Skandal. Nochmals, wer dieses Blatt liest ist durch und durch verkommen.  Werner Voigt, Saarbrücken. (24.9.2006 16:08 Uhr)

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Nicht so ernst nehmen! Herr Voigt, ich kann Ihnen nicht völlig recht geben! Wer die BILD nicht zur Kenntnis nehmen will, dem entgeht etwas! Besorgen Sie sich mal das im Eichborn-Verlag 2002 erschienene "Vom Dackel der Schwiegermutter entmannt - Die besten BILD Schlagzeilen aus 50 Jahren". Ich bin aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen und hatte danach ein etwas entspannteres Bild von der BILD! Habe selbst nie eine gekauft, aber gelesen schon!   Dreber (24.9.2006 23:51 Uhr)

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Die eine oder andere Schlagzeile der Bild mag durchaus zum Lachen reizen. Allerdings nur so lange, bis man sich vor Augen führt, dass es Menschen sind, die dort "verschlagzeilt" werden. Und dann kann ich die Art und Weise, wie die Bildzeitung mit diesen Menschen umgeht, nur noch zum Weinen finden.     Hannah Mortensen (25.9.2006 11:42 Uhr)

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Nicht Ernst nehmen? Leider _muss_ man diese "Zeitung" Ernst nehmen. So lächerlich die Schlagzeilen auf Seite eins auch wirken mögen, so schrecklich sind so manche Leiden, die diese Schmiererei auslösen. Seit längerer Zeit bin ich regelmäßiger Leser von bildblog.de. Ich bin immer wieder erstaunt, was den Schreiberlingen alles einfällt. Aus jeder Art von Schmutz lässt sich Kasse machen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Was ich aber noch viel trauriger finde, ist, dass es immer noch so viele Leute gibt, die dieses Blatt kaufen und lesen. Erschreckend dann, wie viele diesem Blatt Glauben schenken.    A. Henrich (25.9.2006 15:41 Uhr)

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Herr Henschel hat Recht aber mit den "heißen Omas, geilen Nymphen, Luder und ordinären Schlampen" wie er so schön schreibt, ist es ja nicht ganz so. Er zitiert Texte aus der Rubrik "Hallo" in der BILD. Selbst die BILD-Redaktion verwendet solche Wörter und Beschreibungen nicht. Diese Anzeigen sind also rubrikenabhängig und werden auch bei BILD nicht wahllos zwischen Texte vom Papst, Politikern, etc. platziert. Ein großer Überrubrikenkopf namens "Hallo sowie Telefonservice" trennt den Anzeigenbereich vom Redaktionellen. Diverse Unterrubriken lassen zudem den Anzeigencharakter erkennen. Der Hallo-Teil befindet sich zudem im männerlastigen Sportteil und kommt mit Papst & Co. gar nicht in Berührung. Einige Regionalausgaben der BILD haben sehr strenge Regeln (Tabuliste), einen Leitfaden welche Wörter in einer Anzeige stehen dürfen. Dort wird man solche Anzeigen nur mit abgeschwächten Texten finden. Herr Henschel schmeißt leider alle BILD-Ausgaben in einen Topf.  Nicbeat (25.9.2006 17:22 Uhr)

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Das was im Privat-TV läuft ist durchaus mit Bild-Inhalten zu vergleichen. Verrohung, Hetze, Neid, Angstmache - und kaum verdeckte Werbung. Das Privatfernsehen ist mindestens genauso schlimm und verachtenswert. Leider scheint das alles repräsentativ für die Gesellschaft zu sein - offenbar sind wir im Durchschnitt so, so traurig das ist, nur so lässt sich doch der Erfolg dieser Art Medien erklären. Und es wird noch schlimmer kommen, wir stehen erst am Anfang (des Weges zurück auf die Bäume). Und die Geistlichen? Jeder weiß was die schon immer von Frauen gehalten haben, darum stört es sie nicht wenn neben dem Papst die "Geile Gaby" abgedruckt wird, sie denken sich nichts dabei, keinerlei Gewissen - alles wie gehabt. Letzendlich muss man sich auch nicht wundern, welche Religion hat je Wert auf mündige, gebildete und selbstbewusste Schafe gelegt? dragan, HH (25.9.2006 23:45 Uhr)

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Aber Ob man sie selbst liest oder nicht, in Berührung kommt man damit. Und sei es durch den Tratsch beim Bäcker oder entstandene Vorurteile und Ängste. Manche haben Geschmack und andere Bild.   R. Hahnel (26.9.2006 9:08 Uhr)

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Hervorragend geschrieben - das Buch werde ich sofort bestellen. Da gibt es wenigstens endlich wieder einmal etwas zu lachen - bei aller Verwerflichkeit, die dahinter steht und die man nicht übersehen sollte! Musste früher als Redakteurin dieses Schmierenblatt täglich "querlesen" - war jedes Mal eine neue Qual. Heute bleibt mir dieser Zwang Gott sei Dank erspart.

Tatsache ist leider: Dieses Ekelpapier übt den größten Einfluss auf die Masse aus, hat mit Sicherheit schon viele Leben zerstört, für millionenfaches Leid gesorgt und wird es weiter tun. Man sollte einmal die "Menschen" analysieren, die hinter diesem Abschaum stehen, aus dem Leid anderer Kapital schlagen und sich bei Schampus und Kaviar ihre feisten Hände reiben.

Wie muss Mensch gestrickt sein, um diese Zerstörungswut verantworten zu können? Sind es kalte, brutale Psychopathen? Sielen sie sich im Sadismus und geilen sich gar daran auf? Menschlichkeit spreche ich diesen Schreiberlingen jedenfalls ab - lieber würde ich auf der Parkbank sitzen und betteln, als auch nur eine Zeile für dieses a-soziale Machwerk zu schreiben.

Journalismus? Hoffentlich wissen die dort überhaupt, wie man das Wort buchstabiert! Und vom Pressekodex haben Diekmann & Co. sicherlich noch nie etwas gehört.    Anna Meyer (26.9.2006 18:19 Uhr)

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Bild und Diekmann, die bürgerlichen Werte der Aufklärung und das frei Unternehmertum: Ich verstehe alle Menschen auf diesem Planeten die sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren von diesen Werten und Freiheiten beglückt zu werden.  Georg Quetting (27.9.2006 11:55 Uhr)

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Weiter abwärts Unter einem Chefredakteur Kai Diekmann ist das Niveau der BILD-Zeitung noch weiter gesunken. Zum Glück auch die Auflage. Vielleicht merken doch immer mehr Bild-Leser, das diese Zeitung sozusagen für den Umsatz "über Leichen" geht.   W. Hax, Dhronecken (27.9.2006 21:27 Uhr)

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Die Bild-Zeitung ist ein Spiegel der Gesellschaft und wird auch noch in 50 Jahren existieren. Spannertum, moralisch verwerfliches und Sensationen nutzen sich aber ab: Heute kann man überall im Internet und auch im Privat-TV Leichen, Nackte und Paparazzi-Fotos sehen. Ich denke, dass dies ein weiterer Grund für die Talfahrt der Bild-Auflage ist. Bild ist im Grunde wie die Weihnachtsschokolade im Oktober: Wenn's keiner kaufen würde...  Ingo Janek (28.9.2006 11:02 Uhr)

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Danke für diesen Beitrag im TAGESPIEGEL und für die Information zum Buch Gerhard Henschels. Es wird demnächst auf meinem Schreibtisch liegen. Es steht mir gewiß nicht an, die Lesermeinungen hier zu kommentieren, aber auch sie sind gewissermaßen ein Spiegel-"Bild". Ich meine, es gibt doch auch im Journalismus einen Grundkonsens, Grundwerte für die Aufbereitung einer Information, eines aktuellen Geschehens.... Zumindest geht doch der unbedarfte Bürger davon aus - oder? 

Für Herrn Diekmann und seine "Bild" gilt das alles nicht. Hier geht es nur um die Auflage und um die Vermittlung einer Ideologie, die schwärzer nicht sein kann, als sie es ist. Da wird die Welt täglich auf den Kopf gestellt. Es ist falsch, wenn "armin" anmerkt: "Die Zeitung hat sich auf das Niveau der Masse begeben..." Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die Masse ist der "Bild" verfallen; sie gehört für viele Bürger wie die Gosse zum Leben; denn irgendwo muß ja der Unrat hin, nicht wahr. 

Und es ist doch wirklich lobenswert, daß sich da einer aufmacht und die Sache mal anpackt und beim Namen nennt. Noch habe ich Henschels Buch nicht gelesen, aber über die Verleihung eines Literaturpreises für Courage kann man schon mal nachdenken. Im übrigen fand ich bei Walther von der Vogelweide den folgenden kleinen Vers, den er um 1215 verfaßt haben soll: "Das Volk ist dumm, das macht der Kohl, er bläht nur unterm Schurze. Den Kopf hingegen läßt er hohl. So herrscht im Reich, ich sag : Zum Wohl!, politisches Gefurze." 

Und genau das ist die Philosophie, die ein Herr Diekmann vertritt und mit seiner "Bild" umsetzt. Das meint MaRu    (28.9.2006 23:33 Uhr)

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Endlich ist hier jemand, der der Bild-Zeitung, unser Massenblatt der "Volksverblödung" in der geeigneten Form Paroli bietet! Mein Vorschlag wäre, dass der Gossenreport zur Standart Bild- und Aufklärungslektüre an den Schulen kostenlos verteilt und durchgenommen wird. Dies würde vielleicht die "Medienkompetenz" unserer Schüler/innen positiv beeinflussen! Dadurch das unsere Regierungsmitglieder und Abgeordneten mit der "Bild-Zeitung" praktizieren und im Namen der "Pressefreiheit" gewähren lassen, hat der Staat hier die Kosten zu tragen! Bei denjenigen die dieses Volksverblödungsblatt täglich lesen ist eh Hopfen und Malz verloren!  Matthias Flintz   (29.9.2006 14:17 Uhr)

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Eine geistige Größe...... Dieser Diekmann? Nein diese Art von Journaille, gehört zur Abteilung "Weingeist".  Klaus Zajac 42349 Wuppertal (30.9.2006 16:37 Uhr)

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