Ignácio de Loyola Brandão

 Kein Land wie dieses

Aufzeichnungen aus der Zukunft

 

1981 first edition: Não Verás País Nenhum

1986 bei Suhrkamp

1990 bei Volk und Welt, Lizenzausgabe für die DDR

Ignacio de Loyola Brandao (1981) Kein Land wie dieses - Aufzeichnungen aus der Zukunft

1981     372 Seiten  

wikipedia.Autor  *1936 bei Sao Paulo

DNB.Autor   Bing.Autor   Goog.Autor

DNB.Buch

Bing.Buch   Goog.Buch

 

detopia Ökobuch    Utopiebuch

B.htm    1980-Chronik

G.Taxacher    L.Boff    R.Ardila 

J.Lutzenberger  Castro/Danowski

G.Orwell   Huxley   Shelley-Mary 

The-Road

 

Ignacio de Loyola Brandao (1981) Kein Land wie dieses - Aufzeichnungen aus der Zukunft

 

 

 

 

Zum Inhalt auch bei Taxacher, der das Buch sehr lobt. (detopia-2021)


 

Düstere und zugleich warnende Utopie   

Von Andreas Hecht 2009 bei Amazon

Die Geschichte ist in einem Brasilien der (wohl nicht allzu fernen) Zukunft angesiedelt, das allerdings kaum noch wiederzuerkennen ist: Der größte Teil des Landes wurde an fremde Mächte und multinationale Konzerne verpachtet, Amazonien ist zur tödlichen Wüste geworden, die Umwelt des Landes komplett zerstört. 

In São Paulo drängen sich Menschenmassen, die durch immer stärker werdende Hitze, wachsende Kriminalität und die sich täglich verschlechternde Versorgung mit dem Nötigsten nur noch durch ein perfekt organisiertes totalitäres System unter Kontrolle gehalten werden können. 

Souza, ehemaliger Professor für Geschichte und wegen "unpassender" Aktivitäten suspendiert, lebt in diesem Moloch und hat es längst aufgegeben, sich Gedanken zu machen, Fragen zu stellen oder gar etwas zu unternehmen. 

Das ändert sich erst, als er eines Tages mit einem merkwürdigen Loch in der Hand aufwacht, das über Nacht erschienen ist. Als er dann auch noch einen alten Freund trifft, der ihm die herrschenden Zustände deutlich vor Augen führt, packt ihn ohnmächtiger Zorn, aber auch Entsetzen vor der Tatenlosigkeit der Menschen und vor seiner eigenen Feigheit. 

Das Nachdenken, Fragen und Auflehnen gegen die herrschenden Zustände kosten ihn den Job, die Ehefrau und schließlich auch die Wohnung und seine letzten Besitztümer. Zwar ist noch kein Ausweg in Sicht, aber er hat wieder Hoffnung und spürt, dass Leben in ihm ist.

Brandãos Buch ist eine düstere und zugleich warnende Utopie, die ihren Platz durchaus gleichberechtigt neben Orwells »1984«, Bradburys »Fahrenheit 451« oder Huxleys »Schöner neuer Welt« einnimmt.  #

 


Autor bei wikipedia-2020

Ignácio de Loyola Brandão, Sohn eines Eisenbahners, begann mit siebzehn, für die Lokalpresse zu schreiben. 1956 ließ er sich als Journalist und Filmkritiker in São Paulo nieder.

Loyola Brandão war Redakteur und Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften (Última Hora, Cláudia). 1981/82 lebte er als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin.

1982 war er Gast des West-Berliner Horizontefestivals (Horizonte - Festival der Weltkulturen: Nr. 2, 1982).[1] Seit 1990 war er Chefredakteur der Zeitschrift Vogue in Brasilien. Loyola Brandão schreibt regelmäßig für die Tageszeitung O Estado de São Paulo.

1965 erschien der erste Band mit Erzählungen (Depois do sol), 1968 der erste Roman (Bebel que a cidade comeu). Beherrschendes Thema der Werke Loyola Brandãos ist das Leben und Überleben in der brasilianischen Megacity São Paulo, wo modernstes Leben auf Unterentwicklung, Primitivität und Analphabetismus trifft.

International bekannt wurde Loyola Brandão mit dem in Brasilien zunächst von vier Verlagen abgelehnten und daraufhin in Italien (1974) veröffentlichten Roman Null (Suhrkamp 1979, deutsch von Curt Meyer-Clason), der sich offen gegen die Militärdiktatur richtet. Erzählt wird die Geschichte Josés, eines ehemaligen Jurastudenten, der in der Großstadt den Sinn des Lebens zu finden hofft. Trotz Gelegenheitsarbeiten (Rattenfänger, Agent) und einer Ehe wird sein Hass auf Staat und Gesellschaft immer größer. Als Krimineller wird José schließlich gefangengesetzt und gefoltert.

Kaum ein anderes Werk der neueren brasilianischen Literatur erfasst das Chaos der Großstadt sprachlich, erzähltechnisch und auch von der graphischen Gestaltung her so konsequent. 1975 in Brasilien veröffentlicht, wurde der Roman nach der 2. Auflage von der brasilianischen Zensur wegen angeblichen “Verstoßes gegen Moral und gute Sitten”[2] verboten und erst 1979 wieder freigegeben.

1981 erschien das bisher meistverkaufte Buch des Autors, der Roman Não Verás País Nenhum (Kein Land wie dieses, deutsch 1986 von Ray-Güde Mertin). Von den anderen Werken Loyola Brandãos sind bisher nur Auszüge aus dem Berlin-Bericht O verde violentou o muro (Oh-ja-ja-ja) 1984 ins Deutsche übersetzt worden, sowie bereits 1979 Zero. Romance pré-historico (Null. Prähistorischer Roman).[3]

Er ist Mitglied (Sitz 37) der Academia Paulista de Letras in São Paulo und seit 2019 Mitglied (Sitz 11) der Academia Brasileira de Letras in Rio de Janeiro. 

 

 

Null (Zero)

Prähistorischer Roman

 

1974 first

1979 deutsch, 390 Seiten

 

 

 

 (Ordner)     www.detopia.de     ^^^^ 

Ignacio de Loyola Brandao (1981) Kein Land wie dieses - Aufzeichnungen aus der Zukunft