Tanja Busse
Weltuntergang als Erlebnis
Apokalyptische Erzählungenin den Massenmedien
Geleitwort von Prof. Dr. Claus Eurich
2000 im Deutscher Universitäts-Verlag Erweiterte Doktorarbeit, Univ. Dortmund 1999 |
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2000 240 Seiten
detopia:
Hans.Krah (Weltuntergangsszenarien) Eva Horn (Zukunft als Katastrophe) |
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ganz unten (weil erstes Buch): Was hat das zu bedeuten, wenn
im Kino immerzu die Welt vor dem Untergang gerettet werden muss? Die Weltuntergangsfilme
im Kino schienen nichts als die Folge der neuen Möglichkeiten in der
Computeranimation zu sein, doch mein Doktorvater Claus Eurich hatte
meinen Blick dafür geschult, dass sich hinter bunten Bildern von neuer
Technik mehr verbirgt. So habe ich mich in meiner Dissertation auf die
Suche nach Form und Sinn von Weltuntergangserzählungen gemacht.
Zum Buch (vom Verlag) Wenn in den Medien über Krisen und Katastrophen berichtet wird, geschieht das oft in Form einer apokalyptischen Erzählung. In dieser traditionellen, ursprünglich religiösen Art der Krisenbewältigung erhält die Erfahrung von Unsicherheit und Bedrohung einen höheren theologischen Sinn. Tanja Busse entwickelt eine Theorie der apokalyptischen Erzählung und untersucht ihre Erscheinungsformen an drei historischen und sechs aktuellen Beispielen. In einem historischen Aufriss verfolgt sie die Geschichte des apokalyptischen Denkens und Erzählens von der jüdisch-christlichen Tradition über seine Wandlung in säkulare Vorstellungen bis hin zur Verarbeitung in den Massenmedien. Die Autorin zeigt, dass der Weltuntergang zum medialen Ereignis wird und so die apokalyptische Erzählung die reale Bedrohung fiktiv entschärft.
Autorenportrait Tanja Busse: Jahrgang 1970, aufgewachsen auf einem Bauernhof in Eversen (Ostwestfalen), Studium der Journalistik in Dortmund und der Philosophie in Bochum und Pisa Seit 1993 freie Mitarbeiterin für verschiedene Radio- und Fernsehredaktionen des WDR; 1999 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die Massenmedien vor der Jahrtausendwende; freie Journalistin in Berlin, u.a. für Die Zeit, WDR, DeutschlandRadio Berlin.
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Inhalt Inhalt.pdf
Geleitwort von Prof. Claus Eurich (wikipedia Claus Eurich, *1950)
1 Einleitung (1)
2 Was ist Apokalypse? (7)
2.1
Form, Gehalt und Dimensionen der Apokalypse (8)
2.2
Zum Verhältnis von Apokalypse und Weltuntergang (11)
2.3
Zum Verhältnis von Fiktion und Realität in der Apokalypse (15)
2.4
Zur Psychologie der Apokalypse I: Regression und Angst (17)
2.5
Psychologie der Apokalypse II: Das dritte Element (21)
3 Kleine Geschichte der Weltuntergangs I: Die Apokalypse Gottes (24)
3.1
Weltuntergang als mythisches Motiv (24)
3.2
Die jüdischen Apokalypsen (28)
3.3
Die frühchristlichen Apokalypsen und die Offenbarung des Johannes (33)
3.4
Endzeitvorstellungen und apokalyptische Eschatologie im Mittelalter (38)
3.5
Die langsame Entfernung Gottes (46)
4 Kleine Geschichte des Weltuntergangs II: Das apokalyptische Erbe in der neuen Zeit (53)
4.1
Die Wissenschaft und das Weltende (53)
4.2
Die neue Weltanschauung und ihre Folgen (58)
4.3
Der Mythos der Maschine (64)
4.4
Der Fortschrittsgedanke als neues Geschichtsverständnis (69)
4.5
Die Veränderung des apokalyptischen Denkens (76)
5 Apokalyptische Erzählungen im Zeitalter der Massenmedien I: Drei historische Beispiele (82)
5.1
Die Zeitung: Karl Kraus als einsamer Apokalyptiker (83)
5.2
Das Schiff: Der Untergang der Titanic als variables apokalyptisches
Zeichen (93)
5.3
Das Atom: Der Reaktorunfall von Tschernobyl als apokalyptische Warnung
(102)
6 Apokalypse im Zeitalter der Massenmedien II: Theoretische Überlegungen (115)
6.1
Die apokalyptische Erzählung aus medientheoretischer Sicht (115)
6.2
Anlage der Untersuchung (123)
7 Apokalypse 1999: Zur apokalyptischen Befindlichkeit vor der Jahrtausendwende (128)
7.1
Zukunftskonzeptionen: ein postutopisches Zeitalter (129)
7.2
Die Frage nach Welt, Wirklichkeit und Gefahr (137)
7.3
Befindlichkeiten in postapokalyptischer Zeit (143)
8.1
Armageddon und Deep Impact: Die Atombombe als apokalyptischer
Held (150)
8.2
Noch mehr Weltgefahr: Twelve Monkeys als apokalyptische Warnung
(168) 8.3 Titanic revisited (174)
9
V sprengt Berlin: Endzeitliteratur als innere Apokalypse (179)
10 Folgenlose Erschütterung: Der ICE-Unfall von Eschede (189) 10.1 Der Zeitungsleser als Beobachter und möglicher Betroffener (189)
10.2
Der entgleiste Zug und das versunkene Schiff: Zeitungen und
Zeitschriften über den ICE-Unfall (190)
11 Die Banalität der späten Zahl: Der Jahreswechsel 1998/99 als Anlaß zu apokalyptischer Spekulation (206)
11.1
Vor der Jahrtausendwende: Zeitungen und Zeitschriften zur Jahreswende
98/99 (206) 11.2 Focus: "Geht die Welt unter?" (213) 11.3 Bild: "1999 - das unheimliche Sternen-Jahr" (219)
12 Schluß: Weltuntergang als Erlebnis (222)
13 Literatur (226) |
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