Joseph Campbell 

Der Heros 
in tausend 
Gestalten 

The Hero with a Thousand Faces 

 

1949 by Bollingen-Foundation, New York

1953 bei S.Fischer, 376 Seiten, mit Abb.

Deutsche Übertragung von Karl Koehne 

1978 im suhrkamp-taschenbuch 424    

  Joseph Campbell (1948) Der Heros in tausend Gestalten

1948   379 (450) Seiten

Wikipedia Autor *1904 bei
New York bis 1987 (83)

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Inhalt

Vorwort  (9)

Meinem Vater und meiner Mutter

Anmerkungen (379)

Illustrationen im Text (429)

Verzeichnis der Tafeln (433)

Index (437)

Bibliographischer Hinweis (450)


 

Joseph Campbell, 1904 in New York geboren, studierte an der Columbia University und an den Universitäten von Paris und München Literaturgeschichte, Orientalistik und Psychologie. Heute ist er Professor für Psychologie am Sarah-Lawrence-College-New-York.  Er ist Herausgeber der posthum veröffentlichten Werke des Indologen Heinrich Zimmer. Zu seinen wichtigsten Büchern zählt The Masks of God. Als Co-Autor ist er an dem Buch A Skeleton Key to Finnegans Wake beteiligt.

Bei aller Mannigfaltigkeit in der äußeren Gestalt, in Auftreten und Hintergrund geben die Mythen der Welt nur begrenzt Antwort auf das Rätsel des Lebens. Joseph Campbell zeigt in seinem Buch den vielschichtigen Helden. Apollo, der Froschkönig aus dem Märchen, Wotan, Buddha und zahlreiche andere Protagonisten aus Volkssage und Religion stellen gleichzeitig verschiedene Aspekte der ihnen allen gemeinsamen Geschichte dar. 

Der Zusammen­hang ihrer zeitlosen Symbole mit denen, die die psychoanalytische Traumdeutung entdeckte, wird zum Ausgangspunkt seiner Interpretation. Campbell vergleicht den psychologischen Aspekt mit Aussprüchen geistiger Wortführer wie Moses, Jesus, Mohammed, Laotse und den »Old Men« australischer Ureinwohner. Hinter den tausend Gestalten tritt der eine Heros hervor, der Archetyp aller Mythen. 


Das Werk war zunächst nur einem kleinen Publikum bekannt, wurde im Laufe der Jahrzehnte jedoch zu einem Klassiker über Mythologie und das Motiv der Heldenreise.

Das Buch wurde schließlich zu einem der einflussreichsten und wichtigsten Bücher des 20. Jahr­hunderts; Campbells Ideen beeinflussten Filmemacher wie George Lucas (Star Wars) genauso wie den Dichter Robert Bly oder die Rockband Grateful Dead. 

Die Fernsehreihe Joseph Campbell and the Power of Myth erreichte unmittelbar nach dem Tod des großen Mythologen 1987 ein Millionenpublikum.

Campbells Versuche, die Wahrheit in Religion und Mythos in der Tradition von Carl Gustav Jung tiefenpsychologisch zu untersuchen, haben vor allem in den USA eine große Anhängerschaft gefunden.

Die Konzentration auf psychologische und mystische - also innere - Wahrheiten im Gegensatz zu einer Religion, die den Fokus auf historische Wahrheit richtet, wird von Vielen als wesentlicher Schlüssel für eine Neubewertung der Symbole in Mythos und Religion empfunden. 

Aus Wikipedia


Prolog: Der Mono-Mythos

1 Mythos und Traum (13)   2 Tragödie und Komödie (31)  3 Der Heros und der Gott (36)  4 Der Weltnabel (44)

 

Teil 1: Das Abenteuer des Heros

1. Aufbruch # 1 Berufung (55)  2 Weigerung (63)  3 Übernatürliche Hilfe (72)  4 Das Überschreiten der ersten Schwelle (79)  5 Der Bauch des Walfischs (91)  

2. Initiation #  1. Der Weg der Prüfungen 97  2. Die Begegnung mit der Göttin 106  3. Das Weib als Verführerin 116  4. Versöhnung mit dem Vater 124  5. Apotheose 145  6. Die endgültige Segnung (164) 

3. Rückkehr # 1 Verweigerung der Rückkehr 188  2 Die magische Flucht 190  3 Rettung von außen 200  4 Rückkehr über die Schwelle 208  5 Herr der zwei Welten 221  6 Freiheit zum Leben (229)
4. Die Schlüssel  (237)  # 

 

Teil 2: Der kosmogonische Zyklus

Erstes Kapitel: Emanationen   1. Von Psychologie zu Metaphysik 247  2. Der kosmische Kreis 254  3. Aus der Leere: Raum 261  4. Im Raum: Leben 264  5. Der Zerfall des Einen ins Viele 272  6. Volkslegenden von der Schöpfung 279

Zweites Kapitel: Die Geburt von der Jungfrau   1. Das All als Mutter 285  2. Der Schoß des Schicksals 289  3. Der Schoß der Erlösung 293  4. Volkslegenden von jungfräulicher Mutterschaft 296

Drittes Kapitel: Die Verwandlungen des Heros   1. Der Urheld und der menschliche Heros 300  2. Kindheit des menschlichen Heros 303  3. Der Krieger 319  4. Der Liebende 326  5. Der Herrscher und Tyrann 329  6. Der Welterlöser 333  7. Der Heilige 339  8. Der Tod des Heros 341

Viertes Kapitel: Die Auflösung   1. Das Ende des Mikrokosmos 350  2. Das Ende des Makrokosmos 357 

 

Epilog   Der Mythos und die Gesellschaft  

1. Die Vieldeutigkeit der Mythen (365)  2. Die Funktion von Mythos, Kultus und Meditation (366)  3. Der Heros heute (370)

 


 

 

 

»Campbells große Leistung besteht vor allem in der anthologischen Zusammenfassung und Durch­arbeitung eines unendlichen Materials; aus einer unerschöpflich scheinenden Kenntnis der Mythen der ganzen Welt entwickelt er im vergleichenden Verfahren eine großartige und umfassende Monographie und Analyse des Heldenmythos.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung


Joseph Campbell hat ein Werk geschaffen für das kein Wort der Bewunderung zu groß ist.

Er hat nicht weniger unternommen und geleistet, als durch eine umfassende Vergleichung und Deutung der großen Mythen, Volkssagen und Religionen die ihnen zugrunde liegende Konstanz und Einheitlichkeit ans Licht zu bringen, und hat damit eine Art Typologie der schöpferischen Phantasie des Menschengeschlechts geschaffen.
Die Neue Zeitung, 1954  


 

   

 

Vorwort

9-10

»Die Wahrheiten, welche die religiösen Lehren enthalten, sind doch so entstellt und systematisch verkleidet...«, schreibt Sigmund Freud

»...daß die Masse der Menschen sie nicht als Wahrheit erkennen kann. Es ist ein ähnlicher Fall, wie wenn wir dem Kind erzählen, daß der Storch die Neugeborenen bringt. Auch damit sagen wir die Wahrheit in symbolischer Verhüllung, denn wir wissen, was der große Vogel bedeutet. Aber das Kind weiß es nicht, es hört nur den Anteil der Entstellung heraus, hält sich für betrogen, und wir wissen, wie oft sein Mißtrauen gegen die Erwachsenen und seine Widersetzlichkeit gerade an diesen Eindruck anknüpft. Wir sind zur Überzeugung gekommen, daß es besser ist, die Mitteilung solcher symbolischer Verschleierungen der Wahrheit zu unterlassen und dem Kind die Kenntnis der realen Verhältnisse in Anpassung an seine intellektuelle Stufe nicht zu versagen.«1) 

Es ist der Zweck des vorliegenden Buches, einige von den Wahrheiten, die, für uns unkenntlich, unter den Gestalten von Religion und Mythos verborgen sind, wieder aufzuschließen, und zwar dadurch, daß eine Vielzahl nicht zu schwieriger Beispiele zusammengebracht wird, aus denen dann der verschollene Sinn von selbst hervortritt.

Die alten Lehrer haben wohl gewußt, was sie sagten, und haben wir einmal gelernt, ihre Symbolsprache wieder zu lesen, bedarf es nur mehr der Gaben des Anthologisten, um ihre Lehre vernehmlich zu machen. 

Zuerst aber müssen wir die Grammatik der Symbole erlernen, und zur Entschlüsselung dieses Geheimnisses weiß ich kein besseres modernes Rüstzeug als die Tiefenpsychologie. Ohne daß man sie als das letzte Wort in dieser Sache anzusehen hätte, kann man sie doch als einen ersten Zugang benutzen. Der zweite Schritt wird dann sein, Mythen und Volkssagen aus allen Gegenden der Erde zusammenzutragen und die Symbole für sich selbst sprechen zu lassen. Die Analogien werden unmittelbar zum Vorschein kommen und sich zu einer umfassenden und erstaunlich konstanten Feststellung der grundlegenden Wahrheiten entwickeln, mit denen der Mensch durch die Jahrtausende, seit er diesen Planeten bewohnt, gelebt hat.

Vielleicht wird man einwenden, daß ich über der Beschäftigung mit dem, was allerorten wiederkehrt, die Unterschiede zwischen den verschiedenen morgenländischen und abendländischen, modernen, antiken und primitiven Überlieferungen vernachlässigt habe. Der gleiche Einwand könnte jedoch gegen jedes Lehrbuch und jedes bildliche Schema der Anatomie des Menschen vorgebracht werden, das die Unterschiede zwischen den Menschenrassen im Interesse eines grundlegenden allgemeinen Verständnisses der menschlichen Physis außer acht läßt. 

Ohne Zweifel gibt es Unterschiede zwischen den zahlreichen Mythologien und Religionen der Menschheit, aber dies soll ein Buch über ihre Ähnlichkeiten sein; und wenn diese einmal erfaßt sind, wird es sich herausstellen, daß die Unterschiede gar nicht so groß sind, wie es im allgemeinen, nicht zuletzt mit politischen Hintergedanken, angenommen wird.

Meine Hoffnung ist, daß eine vergleichende Durchdringung des Stoffes zu dem vielleicht nicht ganz verzweifelten Anliegen der Kräfte beitragen könnte, die in der Welt von heute auf eine Einigung hinarbeiten — nicht im Namen irgendeines kirchlichen oder politischen Imperiums, sondern im Sinne gegenseitigen Verstehens der Menschen. So wird uns in den Veden gesagt: »Die Wahrheit ist eine, die Weisen sprechen von ihr in vielen Namen.«

Für wertvolle Hilfe bei der langwierigen Aufgabe, mein Material in lesbare Form zu bringen, möchte ich danken: Mr. Henry Morton Robinson, dessen Rat mir bei den ersten und den abschließenden Schritten der Arbeit sehr geholfen hat, Mrs. Peter Geiger, Mrs. Margaret Wing und Mrs. Helen McMaster, die die Manuskripte vielfach durchgingen und unschätzbare Vorschläge machten, und meiner Frau, die vom Anfang bis zum Ende meine Arbeit geteilt hat, zuhörend, lesend und verbessernd.

10

New York City, 10. Juni 1948,
J. Campbell


 

  

 

   

 

 

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Joseph Campbell  (1948) Der Heros in  tausend Gestalten