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Joseph Hart, Jerry Binder, Richard CorriereLebendiges FühlenEinführung in die Gefühlstherapie"Going Sane"1975 first edition in New York 1983
bei Fachbuchhandlung für Psychologie, |
1975 410 Seiten Google Buch Bing.Buch
detopia: Psychobuch Janov |
Inhalt Vorwort (1)
Protokoll
einer Anmerkungen Übersetzung 1983 von Dipl.-Psych. H. Große-Aldenhövel und Dipl.-Psych. B. Förster |
1 Fühlen und Transformation (5) 2 Der Augenblick des Fühlens (21) 3 Gefühlszyklen (38) 4 Was Verrücktheit ist (60) 5 Arten von Verrücktheit (89) 6 Die Therapie-Erfahrung (113) 7 Therapie mit einem erfahrenen Patienten (139) 8 Therapie mit einem neuen Patienten (178) 9 Therapie in Gruppen (207) Die Feeling-Gruppe, Die Realitätsgruppe 10 Stufen der Transformation (241) 11 Strukturierung der Therapie (263) 12 Die Feeling-Gemeinschaft (283) ("Utopie") 13 Wie Menschen sich verändern (309) ("Utopie") 14 Die Feeling-Therapie und andere Therapien (340) 15 Freiheit, zu fühlen (362) |
(d-2004:) Bei Alice Miller, 1998*, lese ich, daß die "Feeling Therapy" in Los Angeles (dann) Sekten-Guru-Tendenzen ausbildete. Obwohl Frau Miller keine Therapeuten-Namen nennt, könnte es sich um die Verfasser dieses Buches handeln. Aber das Buch ist trotzdem .gut! (Man wird ja nicht ganz umsonst ein "Guru"... ;-) Und in ihren "Reflexionen", S.230, schreibt A.M. ja auch: "Erst die Macht über die Gruppe hat sie zu Gurus gemacht." - So würde ich das auch heute noch sehen. Aber es ist (mir) egal bzw. es ist nicht mein Hauptanliegen, Therapieformen zu diskutieren oder vor Sekten zu warnen. Vielleicht weiß ein Leser mehr darüber? (Im Miller-Buch ist auch keine Zeit angegeben, wann der Gerichtsprozeß stattfand. Ich könnte auf 1980 schlußfolgern, weil "neun Jahre" erwähnt sind.) Also kurz: Ich meine, daß "Going Sane" auch heute, 2004, noch "Qualität" darstellt -. gegenüber der Inflation von Lebenshilfebüchern "aus dem Bauch" - ohne viel praktische Kenntnisse. Dieses Buch klingt freiheitlich und autonom, ist also nicht auf Unterwerfung ausgerichtet. Wie gerade daraus eine Hierarchie entstehen konnte, kann ich mir nur mit dem 'Reich-werden-wollen' erklären. Also: Sekte hin hin, Sekte her, normalerweise kann man sich das angucken, was dort los ist und kann auch wieder WEGGEHEN... und wird nicht gekidnappt. (So wie Bahro auch bei Baghwan war und sich den Laden mal angeguckt hat.) Zum Thema gesellschaftliche Utopie siehe Kap. 12 u. 13 * Wege des Leben, Seite 127ff und Kapitel: "Reflexionen" |
Vorwort
1-3
Ein Kollege, der einen der ersten Entwürfe zu diesem Buch gelesen hatte, sagte: "Es ist wie ein zu voller Koffer. Ihr habt zuviel hineingepackt." Wir beherzigten seinen Rat, und aus unserem ersten Buch wurden zwei Bücher. Dieses Buch, Lebendiges Fühlen, enthält die Grundgedanken und den Aufbau der Therapie. Das zweite Buch, das etwa ein Jahr später erscheinen soll, wird die entscheidenden Vorgänge innerhalb der Therapie behandeln.
Trotzdem reicht die Erweiterung nicht aus, denn dieses Buch enthält Abschnitte, die letztlich ganze Bücher für sich erfordern. Zum Beispiel muß der Abschnitt über Träume in Kapitel 13 zu einer speziellen, praktisch anwendbaren Monographie erweitert werden, die unsere Theorie über Traumtransformation, unsere Methode der Traumbewertung und unsere Forschungsergebnisse im ganzen darstellt.
Mittlerweile erscheint es uns der Mühe wert, selbst auf die Gefahr hin, zu weitschweifig zu sein, den Lesern unseres ersten Buches über die "Feeling-Therapie" (eine gefühlszentrierte Therapie) einen umfassenden Überblick über Umfang und Bedeutung der Therapie zu geben. Leser, die sich Theorien lückenlos dargestellt und ausführlich begründet wünschen, ohne lose Enden und gewagte Verallgemeinerungen, werden über dieses Buch vielleicht nicht so glücklich sein.
Stellenweise häufen wir Hypothese auf Hypothese und Verallgemeinerung auf Verallgemeinerung und bieten nur spärliche Beweise an. Theoretisch vorgebildeten Lesern können wir nur empfehlen, unsere Forschungsberichte und spätere Monographien zu lesen, in denen wir mehr Beweise bringen. Mit diesem Buch wollen wir ebenso das allgemeine Publikum wie Fachleute ansprechen.
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Manchmal bezeichnen wir unsere Therapie als "Integrative Therapie" oder "Integrale Therapie" oder "Integrale Feeling Therapie", aber gewöhnlich gebrauchen wir den einfachen Ausdruck "Feeling Therapie". Diese Wortwahl ist ganz bewußt und bedeutungsvoll. Obwohl das Wort "Integration" eines der Ziele der Therapie beschreibt und der Ausdruck "Integrales Fühlen" sich auf die Art des Freiwerdens von Gefühlen bezieht, die wir für wichtig halten, sind sie zu abstrakt und unpersönlich, um spürbar werden zu lassen, wie die Therapie wirklich ist. Die Feeling Therapie hat hauptsächlich mit Gefühlen zu tun; wir befassen uns im wesentlichen mit der Umwandlung von durcheinandergebrachten, unvollständigen Gefühlen in ein Fühlen und Leben aus vollständigen, übereinstimmenden Gefühlen heraus.
Der Name Feeling-Therapie gibt natürlich verschiedenen Assoziationen Spielraum, die wir nicht im Sinn haben — wie <Fühl-Berühr-Therapie>, <Gefühlstherapie>, <Hochgefühl-Therapie> oder ähnliche Therapien. Aber wenn wir zwischen Unanfechtbarkeit und Zugänglichkeit wählen müssen, dann wählen wir das letztere.
Stil und Aufbau dieses Buches spiegeln gleichsam den Inhalt wider: Gefühle und Therapie. — Gefühle sind nicht eindeutig festgelegt und systematisch, sie sind vielschichtig und in Bewegung. Psychotherapie erweitert und verwandelt sich ständig. Genauso ist es mit diesem Buch. An einer bestimmten Stelle werden Gedanken eingeführt, zu denen wir später in spiralig erweiternder Form zurückkehren. Manchmal mag es scheinen, als sagen wir immer wieder dasselbe. Das tun wir auch, aber jedesmal in einem erweiterten Sinne.
Zwar ist dieses Buch keine systematische Abhandlung, doch ist es methodisch, und jedes Kapitel erwächst aus den vorhergehenden. Uns liegt daran, daß die Leser genau verstehen, was wir sagen, aber ebenso liegt uns daran, daß sie von dem, was sie lesen, berührt werden. Wir glauben, psychotherapeutische Theorien sollten beides besitzen: Beschwörungskraft und Substanz.
Manchmal schreiben wir in einem novellistischen Stil, wenn wir darstellen, was wir beobachten und was wir tun; damit soll ein Gefühl dafür hervorgerufen werden, um was es bei der Therapie geht. Alle geschilderten Fälle und Sitzungen beruhen auf Tatsachen, sie sind nicht erfunden. Wenn die Menschen und Geschehnisse gelegentlich überlebensgroß erscheinen, dann darum, weil das Leben, in das die meisten Menschen eingezwängt sind, kleiner ist als sie. Wenn unsere Patienten mit ihren Gefühlen und aus ihren Gefühlen heraus lebendig werden, klingen sie ungewohnt. Um diese gefühlte Lebendigkeit geht es im wesentlichen bei der Therapie.
Die Anmerkungen und Literaturhinweise sind nach Kapiteln am Schluß des Buches zusammengefaßt. Wir führen dort die im Text erwähnten Artikel und Bücher auf sowie zusätzliche Kommentare zu wissenschaftlichen und theoretischen Fragen. Der Anhang I enthält ein vollständiges Protokoll einer Feeling-Therapie-Sitzung. Leser, die ein Tonband dieser Sitzung und anderer Therapiesitzungen abhören wollen, können eine Liste von Tonbändern und Filmen anfordern bei: The Center Foundation, Director of Education and Training, 7165 Sunset Boulevard, Los Angeles, California 90046.
Stellenweise kritisieren wir im Buch andere Therapien, aber wir sollten gleich zu Anfang sagen, daß wir von einigen Therapien an denen wir scharfe Kritik üben, viel gelernt haben. Besonders nützlich war unser in-Kontakt-Kommen mit Gedanken und Methoden von Eugene Gendlin, Carl Rogers, Alexander Lowen, Arthur Janov und Stanley Keleman.
Ebenso wertvoll war der indirekte Einfluß der Schriften von Freud, Jung, Ferenczi, Laing und Reich. Die meisten dieser Therapeuten würden nicht einverstanden sein mit dem, was wir zu sagen haben, aber jeder von ihnen half uns in einem bestimmten Ausmaß, die Konzeptionen zu erarbeiten, die wir hier vorlegen.
Wir danken unserer Stenotypistin, Freundin und Organisatorin Carolyn Trujillo, die uns bei fünf Entwürfen für das Buch half. Unsere Sekretärin im Zentrum für Feeling Therapie, Karen Phillips, hat uns durch das Sammeln von Kommentaren und Unterlagen von Patienten eine wertvolle Hilfe geleistet. Karen Laul, Graduierte der kalifornischen Universität Irvine, hat uns beim Redigieren des Manuskripts unterstützt. Unseren Patienten und Lehrtherapeuten danken wir für ihre Anregungen und Beispiele.
Unsere ganz besondere Dankbarkeit gebührt unseren Kolleginnen und Kollegen am Center (Linda Binder, Dominic Cirincione, Stephen Gold, Werner Karle, Carole Suydam und Lee Woldenberg) für alles, was sie zu dem Buch beitrugen: Kritik, Protokolle, Beispiele, Ideen und vor allem ihre unterstützende Freundschaft.
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