Arthur Janov 

Der neue Urschrei

Fortschritte in der Primärtherapie

The New Primal Scream - 
Primal Therapy 20 Years on

 

1993 im Fischer-TB,  Üb: Elke Scheidt  

Arthur Janov (1991) Der neue Urschrei - Fortschritte in der Primärtherapie  

1991  

387 (400) Seiten

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Janov-1970  

 

Inhalt

 Primärtherapie: Zwanzig Jahre danach (13)

Vollständiges Inhaltsverzeichnis 

Namen- und Sachregister  (392-400)


Für France 
Für Ellie: Je t'aimerai à jamais 


Es gibt zwei Arten, sich zu täuschen: Eine besteht darin, zu glauben, was nicht ist; die andere besteht drin, nicht glauben zu wollen, was ist. (Sören Kierkegaard)


* (d-2007:)  France ist Janovs zweite Ehefrau aus Frankreich. #  Ellie ist seine Tochter aus erster Ehe mit Vivian. Ellie ist in den 70ern bei einem Brand ums Leben gekommen (also zu dem Zeitpunkt schon 20 Jahre tot). 


Arthur Janov, Erfinder des »Urschreis«, zieht in seinem neuen Buch, nach mehr als 20 Jahren Praxis mit der von ihm begründeten Primär­therapie, Bilanz. Viele seiner Konzepte haben wissen­schaftlicher Über­prüfung standgehalten. 

Seine Kernthese von der Neurosen­entstehung durch Verdrängung früh­kindlichen Primär­schmerzes ist unver­ändert Grundlage der Janovschen Therapie. 

Nach mehr als zwanzig Jahren Arbeit mit der Primärtherapie und vielen Forschungs­projekten hat Janov jetzt ein neues, umfangreiches und grundlegendes Werk vorgelegt, das die Konzepte und Anwendungs­möglichkeiten der Primär­therapie auf eine erweiterte wissenschaftliche Basis stellt und zum Teil neu formuliert. Doch das Grundkonzept, die Neurosen­entstehung durch Schmerz-Verdrängung, ist erhalten geblieben. 

In seiner Auffassung durch langjährige Untersuchungen bestärkt, geht Janov weiterhin davon aus, daß die meisten neurotischen und auch somatischen Störungen auf in der Kindheit verdrängten Urschmerz zurückgehen und daß diese Störungen durch Erleben und Äußern des ursprüng­lichen Schmerzes in ihrer traumatisierenden Wirkung beseitigt werden können. 

Janov untersucht in seinem neuen Buch die Gründe für das Entstehen neurotischer und psycho­somatischer Störungen, beschreibt die vielfältigen Störungsformen und zeigt Heilungswege auf. Die theoret­ischen Überlegungen werden mit vielen Fallbeispielen illustriert. - Am Schluß des Bandes resümiert Janov die Erfolgs­geschichte der von ihm begründeten Therapie. 

Teil 1:  Warum wir krank werden  

1 Die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse  (23) 

2 Primärschmerz: Das große, verborgene Geheimnis  (35)  

3 Verdrängung: Die Schleusen des Gehirns und der Verlust des Fühlens  (47)

4 Bewußtseinsebenen und die Natur der Psyche  (65) 

5 Alietta  (90) 

6 Wie frühe Erfahrung geprägt wird   (115) 

7 Neurotisches Handeln: Symbolisches Ausagieren  (140)  

8 Geburtstrauma: Lebenslange Folgen der Geburt  (152)  

9 Der Geburts-Prototyp und die spätere Persönlichkeit  (172) 

 

Teil  2:  Die Formen der Neurose 

10 Streß, Angst und Spannung: Krankheitssymptome  (213)  

     10/2 Drogen (229)

11 Maligne Verzweiflung: Verdrängung und Immunsystem  (259) 

12 Krankheit als stiller Schrei  (291) 

13 Sex, Sinnlichkeit und Sexualität  (303) 

 

Teil 3:  Wie wir gesund werden  

14  Über die Natur des Normalen  (321) 

15  Die Rolle des Weinens in der Psychotherapie   (336)  

16  Warum muß man seine Kindheit wiedererleben, um gesund zu werden?  (347)

17  Primärtherapie heute  (353)  

18  Nadine  (368) 

19  Primärtherapie — Zwanzig Jahre später  (379)

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An der Praxis gereifte Theorie

Von Ferdinand Wagner 2003 auf Amazon  

In einer Zeit, die oberflächlicher kaum sein könnte, in der die Zahl der Menschen ständig zunimmt, die nichts mehr fühlen können — weder Freude noch Traurigkeit, weder Angst noch Lust —, bietet Janov eine Therapie an, die uns tief hinab in die fühlenden Areale unseres Gehirns führt und weit zurück bis an den Anfang unseres Lebens.

Janov spricht vom "Zeitalter der Verdrängung". Die Verdrängung frühkindlicher Traumen (pränatale Erfahrungen, schwierige Geburt unter Einsatz von Betäubungs­mitteln, mangelnde Bedürfnis­befriedigung, Inzest, Scheidung der Eltern, etc.), so Janov, ist die universelle Krankheit unserer Zeit. Sie schränkt unsere Fähigkeit zu fühlen drastisch ein, lässt uns ein Leben lang leiden und sorgt dafür, dass wir durch eines oder mehrere ihrer Symptome letztlich weit vor unserer Zeit unter die Erde gebracht werden.

Janovs Buch liegen 20 Jahre Erfahrung mit der Primärtherapie an vielen Tausenden von Patienten zu Grunde. 20 Jahre nach Erscheinen seines ersten Buches "Der Urschrei" präsentiert er eine gereifte Theorie, die in den meisten Aspekten hieb- und stichfest scheint. 

Dieses Buch ist zu meinem Lieblingsbuch geworden, weil es wirklich für den Laien geschrieben ist, weil es Individuen Mut zuspricht, die sich vom Sog hektisch ausagierender Massen nicht mit ins Verderben reißen lassen wollen, weil es einen praktikablen Weg aufzeigt, auch wenn er mit erheblichem finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden ist. 

Aber was ist besser: den Spielregeln einer Verdrängungs­gesellschaft blindlings wie die Lemminge zu folgen, in der Hoffnung, die moderne Medizin werde schon alle Krankheiten in den Griff kriegen? Oder einen eigenen Weg zu gehen, der uns wieder mit unserem wertvollen fühlenden Selbst in Kontakt bringt und uns die Möglichkeit einräumt, die verheerende Macht des Urschmerzes zu brechen?

Wir müssen nicht am "Erbe" unserer Eltern zu Grunde gehen, das letztlich das "Erbe" der Evolution ist. Wir müssen nicht ewig "Prisoners of Pain" (Gefangene des Schmerzes) sein. Wenn wir den Schmerz aus den gar nicht so finsteren Verliesen unseres Gehirns entlassen, dann wird er umgekehrt uns aus seiner Gewalt entlassen, und wir können so sein, wie es uns zusteht: intensiv fühlend, hellwach, konzentriert, wenig angespannt und nicht gehetzt und mit wahrer Intelligenz ausgestattet, die uns gestattet, das neurotische Treiben um uns herum zu durchschauen. 

Wir können aus unserem innersten Kern heraus gesund werden und brauchen keine Angst vor dem Alter zu haben. Und wir gewinnen endlich unsere natürliche Intuition dafür zurück, was im Leben wirklich bedeutungsvoll und erstrebenswert ist.

Die neurotischen Wertvorstellungen und Institutionen der modernen Verdrängungsgesellschaften lassen sich nicht so einfach verändern. Aber wir können Mikrokosmen schaffen, die das Leben zu einem wertvollen Gut machen. Der kleinste und dennoch unerschütterlichste dieser Mikrokosmen ist unser eigenes fühlendes Selbst.

Was Janov in diesem Buch zu sagen hat, ist profund, kompetent und aufrichtig von der ersten bis zur letzten Zeile. Meiner Ansicht ist "DER NEUE URSCHREI" richtungsweisend für das Fachgebiet der Psychologie. Soll sich diese Wissenschaft nicht in Bedeutunglosigkeit auflösen, so wird sie sich ín zunehmendem Maße mit der Primärtheorie befassen müssen.

 

 

 

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Arthur Janov (1991) Der neue Urschrei - Fortschritte in der Primärtherapie