Positive Aspects of Social Life | Positive Aspekte sozialen Lebens |
Usually group survival is much better than lone survival in many ways. It is easier to meet your needs and to avoid or handle threats when you´re not totally alone. Even already when you are only a pair, there are twice as many sensors (eyes, ears, noses etc) to spot dangers and find resources, twice as many hands to craft and work, twice as many brains to remember knowledge and to think up solutions. Depending on the task, you can apply twice as much power (eg moving trunks for the hut together), work twice as fast (eg four hands instead of two repairing a hole in the roof before rain) or work more continuously (eg when in a slightly damaged boat, you should alternately one scoop water out and the other rest, increasing the chance of reaching the shore before drowning by a multiple). Also, when you get injured or sick in lone survival, such situations very soon become critical as you can hardly meet your essential needs. But when you´re with a partner he/she will usually be able to sustain you in such states, and can maybe even provide better medical treatment. | In der Regel ist das Leben in der Gruppe dem Alleingang aus vielerlei Gründen vorzuziehen. Es ist leichter, die essentiellen Bedürfnisse zu erfüllen und Gefahren zu vermeiden oder zu überstehen, wenn man nicht gänzlich auf sich allein gestellt ist. Schon wenn ihr nur zu zweit seid, habt ihr doppelt so viele Sensoren (Augen, Ohren, Nasen usw) zum Erkennen von Gefahren und zum Auffinden von Ressourcen, doppelt so viele Hände zum Herstellen und Arbeiten, doppelt so viele Gehirne zum Speichern von Wissen und zum Erdenken von Lösungen. Je nach Aufgabe könnt ihr doppelt soviel Kraft einsetzen (zB zu zweit Baumstämme für die Hütte bewegen), doppelt so schnell arbeiten (zB mit vier anstelle von zwei Händen das Loch im Dach vorm Regen reparieren) oder durchgehender arbeiten (zB solltet ihr in einem leicht beschädigten Boot abwechselnd einer Wasser ausschöpfen und der andere sich ausruhen, wodurch sich eure Chance, das Ufer vor dem Untergehen zu erreichen, vervielfacht). Zudem gerät man als Einzelner sehr schnell in Lebensgefahr, wann immer man sich verletzt oder krank wird, da man kaum noch die essentiellen Bedürfnisse erfüllen kann. Aber wenn man zu zweit ist, dann kann der Partner normalerweise dafür sorgen, und vielleicht kann er sogar bessere medizinische Hilfe leisten. |
Let´s now look at a simple illustrative example for the effects of mutual work on work reduction. Let´s say persons A and B each lived as lone survivors for some months. Every day they had to walk 30 minutes to where they could find food. For half an hour they collected what they found, and walked back to their hut where they prepared their meal, which took about 30 minutes, and ate it. Every day they also had to repair or craft something, or went to collect wood as fuel for the fire, which took about two hours. That way, they worked 4 hours every day (1.5 for collecting food, 0.5 for cooking, 2 for crafting or repairing or collecting fuel). One day they happened to walk into each other, and since then they live together. Now one walks 30 minutes to where there are food sources, collects for one hour what looks tasty, and walks back 30 minutes to their hut, where the other one in these two hours crafted, repaired, or went to collect fuel. Alternating days one of them prepares the meal for both, which takes about one hour. This way they work one day 2 hours, the other 3 hours (averaging 2.5 hours). But our little story isn´t over yet. Some time later, they met person C, which then joined their little survivalist party. In a rotation schedule, one does collect food (walking 30 minutes to nature´s supermarket, collecting food for 1.5 hours, walking home in 30 minutes), while another one is repairing or crafting things or collecting wood for 2 hours, and the last one is cooking for about 1.5 hours what was collected yesterday. That means, each one of them works 2.5 hours, 2 hours or 1.5 hours a day depending on the schedule, averaging 2 hours. Well, this was really a rather simple example, but I think you got the socio-economical idea. | Betrachten wir nun ein einfaches illustratives Beispiel zu den Auswirkungen der Arbeitsteilung auf die Arbeitszeitverkürzung. Sagen wir, die Personen A und B lebten jeweils mehrere Monate als Einzelgänger so vor sich hin. Jeden Tag mußten sie 30 Minuten laufen, bis sie eine Stelle erreichten, wo sie eine halbe Stunde lang Nahrung sammeln konnten. Dann liefen sie zurück zu ihrer Hütte und kredenzten sich dort in 30 Minuten aus dem Gesammelten ein wohlverdientes Essen. Außerdem mußten sie jeden Tag noch irgend etwas reparieren oder herstellen, oder aber Feuerholz sammeln, was jeweils ungefähr zwei Stunden in Anspruch nahm. So arbeiteten sie jeden Tag 4 Stunden lang (1,5h Nahrung sammeln, 0,5h Kochen, 2h Bastelarbeiten, Reparaturen oder Feuerholz sammeln). Eines Tages stolperten sie förmlich übereinander, und seitdem leben sie zusammen. Nun läuft einer wieder 30 Minuten zu den Nahrungsquellen, sammelt eine Stunde lang alles was appetitlich aussieht, und läuft 30 Minuten zurück zu ihrer Hütte, wo der andere in diesen zwei Stunden fleißig gebastelt oder repariert oder Feuerholz gesammelt hat. Sich über die Tage jeweils abwechselnd kocht immer einer für beide, was ungefähr eine Stunde dauert. Und so arbeiten sie nun den einen Tag 2 Stunden, den anderen 3 Stunden (im Schnitt also 2,5). Aber unsere kleine Geschichte ist noch nicht vorüber. Etwas später trafen sie nämlich Person C, welche sich dann auch gleich ihrem kleinen Verein anschloß. Einem rotierenden Stundenplan folgend, sammelt jeweils einer Nahrung (30 Minuten zum Tante-Emma-Laden von Mutter Natur, 1,5 Stunden Eßbares sammeln, 30 Minuten Heimweg), während ein anderer 2 Stunden lang Dinge herstellt oder repariert oder Holz sammelt, und der letzte 1,5 Stunden lang aus den gestern gesammelten Nahrungsmitteln das Essen kocht. So arbeiten sie nun je nach Stundenplan mal 2,5 Stunden, 2 Stunden oder 1,5 Stunden — im Mittel also nur noch 2 Stunden. Nun, das war wirklich ein sehr einfaches Beispiel, aber ich denke, die sozioökonomische Idee ist klargeworden. |
When the group is even bigger and more people live together, the advantages of social life mentioned before even increase. And, the need for social contacts can be properly met. There´s intellectual stimulation and communication, playing and humour, but also psychological/emotional care in depressions and sad times or after shocking events. And then there of course is also sexuality, falling in love, intimacy. When a woman then gets pregnant, she must be protected more, and needs assistance. Even more so the babies and growing children. And finally, not only sick and injured persons, pregnant women and children need care and to be sustained, but also the oldsters. All these social contacts and social work can make life rich and provide living with a deep sense of meaning and harmony. (We will discuss such ´spiritual´ topics like happiness, harmony, meaning in life, fulfilment, development of personality, freedom and so on in the next chapters.) Besides the direct help and support for the current ´customers´ or ´patients´ of such services, also for the ex-patients (having been raised as a child) and probable future patients (getting old, but perhaps before when getting sick or injured) there is a permanent gain: trust. | Wenn die Gruppe noch größer ist und mehr Menschen zusammenleben, kommen die bisher genannten Vorteile des sozialen Lebens immer noch etwas mehr zum Tragen. Und das Bedürfnis nach sozialen Kontakten kann endlich voll erfüllt werden. Es gibt intellektuelle Anregung und Kommunikation, Spiel und Humor, aber auch psychologische/emotionale Hilfe bei Depressionen, in traurigen Zeiten oder nach schockierenden Erlebnissen. Und dann gibt es natürlich auch Sexualität, das Sich-Verlieben, Intimität. Wenn eine Frau dann schwanger wird, muß sie etwas mehr geschützt werden und braucht Unterstützung. Noch mehr trifft dies dann auf die Babys und heranwachsenden Kinder zu. Und schlußendlich wollen nicht nur Kranke und Verletzte, Schwangere und Kinder um- und versorgt werden, sondern auch die Alten. All diese sozialen Kontakte und sozialen Arbeiten können das Leben reich machen und dem Leben einen tiefen Sinn geben und Harmonie vermitteln. (In den folgenden Kapiteln werden wir uns noch mal etwas detaillierter unter anderem mit solch ´spirituellen´ Dingen wie Glück, Harmonie, Sinn des Lebens, Erfüllung, Entwicklung der Persönlichkeit, Freiheit und so weiter beschäftigen.) Neben der direkten Hilfe und Unterstützung für die momentanen ´Kunden´ oder ´Patienten´ dieser Dienstleistungen gibt es auch für die ehemaligen (jeder wurde als Kind großgezogen) und wahrscheinlich zukünftigen (Alter, aber evtl. auch vorher durch Krankheit oder Verletzung) Patienten einen ständigen Vorteil: Vertrauen. |
By that group survival increases the life quality of all members, giving them more spare time, a longer and healthier life, and especially a lot of communication and intellectual challenge (tremendously increasing everyone´s quality of perception, memory and reasoning), the social group, and finally mankind, will make advances in living, ie in ensuring to meet the needs, in avoiding threats and in successfully dealing with occurring problems. In other words, crafts and science studies and mutual work and social contacts together guarantee a high life quality. | Indem das Gruppenleben die Lebensqualität aller Mitglieder erhöht, ihnen mehr freie Zeit verschafft, ein längeres und gesünderes Leben, und vor allem jede Menge Kommunikation und intellektuelle Herausforderungen (was bei allen die Qualität des Wahrnehmens, der Erinnerung und des logischen Denkens immens erhöht), macht die Gruppe, und schließlich die Menschheit, Fortschritte im Überleben, also darin, die Bedürfnisse zu erfüllen, Gefahren zu vermeiden und auftretende Probleme erfolgreich zu lösen. Handwerk und Wissenschaften und Arbeitsteilung und soziale Kontakte garantieren zusammen einen hohen Lebensstandard. |
Negative Aspects of Social Life | Negative Aspekte sozialen Lebens |
Just by the mere physical contact, in fact even only by living close together, the risk for catching an infection increases. Where a particularly dangerous disease would kill only one lone survivalist, it might kill thousands and more of people living in a dense society. Naturally, this risk increases by the size of group, the frequency and intensity of contacts within it, and by travel activity. Hygiene will reduce/minimize the risk. | Allein rein durch den körperlichen Kontakt, ja bereits schon durch das nahe Zusammenleben, steigt das Risiko, sich eine Infektion zuzuziehen. Wo eine besonders gefährliche Krankheit nur einen einzigen Einzel-Survivalisten umbringen würde, könnte sie tausenden und mehr Menschen das Leben kosten, die in einer dichten Gesellschaft wohnen. Diese Gefahr steigt natürlich mit der Gruppengröße, der Häufigkeit und Intensität der Kontakte in ihr, und mit der Reiseaktivität. Mit Hygiene kann und sollte das Risiko reduziert/minimiert werden. |
Man as an animal can also attack (see threats in the previous chapter). An attacking human being is bad enough for another human being. But unlike other animals, man can and probably will even use tricky tools in many cases. From throwing stones and spears to fighting with a club or cutting tool or even firing arrows from a crossbow range the rather primitive (yet already extremely dangerous and life-threatening) weapons. But even worse, almost all of what was said before in the section on the advantages of group survival can increase the dangerousness of a human attack, as an attacking group´s force can be, like with all shared work, much more effective than the mere sum of each man´s power of the attacking group. Communication, science, shared work, technology and so on can result in weapons of abnormal destructive power, even worse than natural catastrophes. But also lighter weapons, and especially these, can become an immense threat, especially when they are produced in quantities and are easily available and not very difficult to use. And it´s not only the weapons that make an attacking group of humans so dangerous; they also may use strategy and tactics, coordinated movement as well as trained close-combat killing techniques, and finally any means of employing threats or making it hard or even impossible to meet the needs for the attacked. | Der Mensch als Tier kann auch angreifen (siehe die Gefahren im letzten Kapitel). Ein angreifender Mensch ist für einen anderen Menschen schon schlimm genug. Aber anders als andere Tiere, kann und wird der Mensch in vielen Fällen trickreiche Hilfsmittel einsetzen. Vom Steine werfen und Speere schleudern bis zum Kämpfen mit Keule oder Schneidwerkzeug, oder sogar dem Schießen mit Pfeil und Bogen reicht das eher primitive (aber nichtsdestotrotz hochgefährliche und lebensbedrohliche) Waffenrepertoire. Doch schlimmer noch, kann nämlich fast alles, was oben über die Vorteile des sozialen Lebens gesagt wurde, die Gefährlichkeit eines Menschenangriffs erhöhen; da die Kampfkraft einer angreifenden Gruppe, analog zu jeder anderen geteilten Arbeit, sehr viel stärker sein kann als die schiere Summe der Kraft der einzelnen. Kommunikation, Wissenschaft, Arbeitsteilung, Technik und so weiter können zu Waffen führen, die eine unfaßbare Zerstörungskraft besitzen, schlimmer noch als Naturkatastrophen. Aber auch leichtere Waffen, und gerade diese, können zu einer immensen Gefahr werden, besonders wenn sie in hohen Stückzahlen hergestellt werden sowie leicht beschaff- und bedienbar sind. Und es sind nicht nur die Waffen, die eine angreifende Menschengruppe so gefährlich machen; sie können auch Strategie und Taktiken anwenden, koordinierte Bewegungen wie auch trainierte Nahkampf-Tötungstechniken, und schließlich alle weiteren Mittel, um Gefahren einzusetzen oder es den Angegriffenen schwer bis unmöglich zu machen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. |
The third complex of problems due to social living is mainly psychological. As much as learning from others can be a great advantage, it can also become a great disadvantage, because there is the risk that the learners do in fact learn errors and untruths from the teachers, and thus falsehoods, illusions and even outright lies have a chance of spreading like an avalanche throughout great portions of the society — and remain there virtually forever. | Der dritte Komplex von Problemen, die aus dem Gesellschaftsleben erwachsen, ist hauptsächlich psychologischer Natur. So sehr das Lernen von anderen ein großer Vorteil sein kann, so kann es auch zu einem großen Nachteil werden, da die Gefahr besteht, daß die Lernenden Fehler und Unwahrheiten von den Lehrern aufnehmen, und dadurch Irrtümer, Illusionen und selbst willentlich verbreitete Lügen die Chance haben, sich lawinenartig in großen Teilen der Bevölkerung auszubreiten — und sich beliebig lange dort zu halten. |
If people are not educated to be skeptical and curious at the same time, if they never learn sufficiently to scrutinize all information, they are very likely to follow the ideas of other people even if these permanently lead to conflicts with reality. Not properly meeting the needs, not properly avoiding — or even seeking — the threats may appear as mass behaviour as well as the lack or even total negative of all what has been mentioned as advantages of social living. A society can practically live for endless generations with false ideas, because several of these tend to form vicious circles within a social structure. | Wenn die Menschen nicht dazu gebildet werden, skeptisch und neugierig zur gleichen Zeit zu sein, wenn sie nie ausreichend lernen, alle Informationen zu hinterfragen, dann werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit den Ideen anderer Menschen folgen, auch wenn diese ständig zu Konflikten mit der Realität führen. Die Bedürfnisse nicht richtig zu erfüllen, die Gefahren nicht richtig zu meiden — oder gar zu suchen — können genauso als Massenverhalten auftreten wie das Fehlen bis hin zur totalen Umkehr alles dessen, was unter den Vorteilen des sozialen Lebens erwähnt wurde. Eine Gesellschaft kann praktisch endlos viele Generationen lang mit falschen Vorstellungen leben, da mehrere von diesen dazu tendieren, Teufelskreise in der Gesellschaft zu bilden. |
The various manifestations of the phenomenon called power, for instance, can strongly stabilize any kind of ideology against even the most obvious truth. This might not only neutralize the advantages from social knowledge and science, but even surpass them — and decrease life quality considerably even in comparison to lone survival. Apart from authority power, which always implies physical violence (as a direct threat or in a vague slope of increasing strength of punishment for disobedience), there is also social power, an after-effect of child education´s authority power. Social power is often also referred to as ´culture´ (or ´cult´ in not-so-similar cultures compared with the own one). It means to follow what the society defines as being ´normal´. This can be as pathological as even possible — think of mass-suicides of sects, or of the Third Reich, of wars, of religious fanaticism and so on — but will be followed and stabilized by a majority of people. Each one of them might even suffer from the situation and be greatly unhappy. But they will all think that they themselves are an exception and there is no use in differing from what all the other people think is right. And it might indeed even be dangerous to strive from the ´normal´ in some societies, because one might be excluded from the society, and then cooperation might totally cease — if you won´t even be directly attacked. | Die verschiedenen Manifestationen des Phänomens namens Macht etwa können jede beliebige Art von Ideologie effektiv selbst gegen die offensichtlichste Wahrheit stabilisieren. Das kann nicht nur die Vorteile sozialen Wissen und der Wissenschaft neutralisieren, sondern sogar das Gegenteil bewirken — und die Lebensqualität selbst im Vergleich zum Einzelsurvival gravierend verschlechtern. Neben der autoritären Macht, die immer auf körperliche Gewalt aufbaut (als direkte Bedrohung oder in Form eines psychologischen, in der Luft schwebenden Fallbeils der zunehmenden Bestrafungshärte bei Nichtgehorsam) gibt es auch die soziale Macht, eine Nachwirkung der autoritären Macht der Kindeserziehung. Soziale Macht wird oft als ´Kultur´ bezeichnet (oder als ´Kult´ bei den der eigenen Kultur weniger ähnelnden). Sie bedeutet, dem zu folgen, was die Gesellschaft als ´normal´ definiert. Dies kann dabei so pathologisch wie nur irgend möglich sein — man denke an die Massenselbstmorde von Sekten, an das Dritte Reich, an Kriege, an religiöse Fanatismen und so weiter — aber wird doch von einem Großteil der Menschen befolgt und stabilisiert werden. Jeder einzelne von ihnen mag dabei sogar unter der Situation leiden und hochgradig unglücklich sein. Aber sie werden alle jeweils denken, daß sie eine Ausnahme sind, und es keinen Sinn hätte, von dem abzuweichen, was all die anderen Menschen für richtig halten. Und dieses Abweichen vom ´Normalen´ könnte in der Tat in manchen Gesellschaften sogar gefährlich sein, da man von der Gesellschaft ausgeschlossen, und einem dann die Kooperation vollkommen versagt werden könnte — wenn man nicht gar direkt angegriffen wird. |
In fact, such a society can and should — in proper analogy to body diseases — be called ill, and the underlying phenomenon "socially transmitted mental disorders". But like in a society which is mainly physically ill because it doesn´t know hygiene, most do not consider it a big problem (because it is ´normal´ to die at 35 for instance), the ideas of sociopathology and psychological/mental hygiene stir not much attention in affected societies. Behaviours and habits which would count for psychopathological in the individual will be considered to be no cause for concern when they are performed by many. Just think of drug consumption, body-mutilation for fashion or sexual/relationship unfreedom, for example. If these were unknown within a society, but suddenly two or three people would ´invent´ them, they would (measured against the natural needs/threats of survival) certainly be seen as very alarming. The treatment for all social illnesses is what can be called mental/psychological hygiene and medicine, meaning to develop and use (as an individual as well as a society) the ability and methods to scrutinize and verify any kind of information, to tune the inner thinking models to the reality they are meant to reflect. In fact, this is what the word philosophy originally meant, and science is — by definition — the most important tool. | Solch eine Gesellschaft kann und sollte in korrekter Analogie zu körperlichen Erkrankungen ebenso als "krank" bezeichnet werden, und das zugrundeliegende Phänomen als "sozial übertragbare Geistesstörungen". Aber wie in einer körperlich größtenteils kranken Gesellschaft, die keine Hygiene kennt, die Meisten dies nicht als großes Problem betrachten (etwa weil es doch normal sei, mit 35 zu sterben), werden Gedanken wie Soziopathologie und psychologische/mentale Hygiene in betroffenen Gesellschaften kaum mit Aufmerksamkeit bedacht. Verhaltensweisen und Angewohnheiten, die beim Individuum als psychopathologisch angesehen würden, gelten als kein Grund für Bedenken, wenn sie bei Vielen auftreten. Man denke beispielsweise nur einmal an Rauschmittelkonsum, Körperverstümmelungen zu Modezwecken oder neurotische sexuelle Beziehungsunfreiheiten. Wenn diese innerhalb einer Gesellschaft unbekannt wären, aber plötzlich von zwei oder drei Menschen ´erfunden´ würden, dann würde dies (gemessen an den natürlichen Bedürfnissen/Gefahren des Überlebens) mit Sicherheit als äußerst alarmierend betrachtet werden. Die Behandlung für alle sozialen Krankheiten ist, was man als mentale/psychologische Hygiene und Medizin bezeichnen kann, und bedeutet, die Fähigkeit und Methoden zu entwickeln und zu nutzen (als Individuum wie auch als Gesellschaft), jede Art von Information zu hinterfragen und zu überprüfen, die inneren Denkmodelle an der Realität zu stimmen, die sie wiedergeben sollen. Dies ist im Grunde genau das, was das Wort Philosophie ursprünglich bedeutete, und Wissenschaft ist — per Definition — das wichtigste Werkzeug dafür. |