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Autarchygenesis

Autarchiegenese

The book starts with a socio-psychological phenomenon called autarchygenesis(1), the fact, that power hierarchies develop naturally and seemingly all by themselves in societies(2). Tobi Blubb reminds the reader that almost everywhere in nature, amongst animals as well as in many human tribes there are hierarchies(3). Exceptions are hard to find — one being a group of very good friends that each fully respect and support the other.

(1)
auto = by itself
archos = leader
genesis = development
(2)
This is particularly important, because most utopian thinkers either forget or ignore this fact. Any social system will slowly develop into a hierarchical state if it is not especially designed to counter autarchygenesis.
(3)
For numerous contradictory examples (animal colonies, several human savage tribes and so on) read "Mutual Aid. A Factor of Evolution" by Prince Pyotr Kropotkin.

Das Buch beginnt mit einem soziopsychologischen Phänomen namens Autarchiegenese(1), dem Fakt also, daß Machthierarchien ganz natürlich und scheinbar von selbst in Gesellschaften entstehen(2). Tobi Blubb erinnert den Leser daran, daß nahezu überall in der Natur, zwischen Tieren wie auch in vielen menschlichen Stämmen Hierarchien bestehen(3). Ausnahmen lassen sich recht schwer finden — eine ist etwa eine Gruppe sehr guter Freunde, die sich jeweils vollkommen respektieren und unterstützen.

(1)
auto = von selbst
archos = Führer
genesis = Entstehung
(2)
Dies ist besonders hervorzuheben, da die meisten utopischen Denker diesen Fakt entweder vergessen oder ignorieren. Jedes Gesellschaftssystem wird langsam aber sicher mit der Zeit in eine hierarchische Form übergehen, wenn es nicht bewußt so angelegt ist, daß es die Autarchiegenese unwirksam macht.
(3)
Zahlreiche Gegenbeispiele (Tierkolonien, diverse primitive Menschenstämme und so weiter) finden sich in "Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt" von Fürst Pjotr Kropotkin.

Man has created sophisticated societies, has developed incff8866ible technologies, advanced medicine and so on. Yet, why do power hierarchies which so obviously lead to the abuse of the majority still exist?(4) TB´s answer is adult infantilism(5). People are born into an overwhelmingly complex and technological society, so that they cannot but feel powerless and stupid deep inside. Man has created a world that seems to be too advanced and too big to be really understood and seems to render each individual pretty unimportant.

(4)
The abuse lies in the extreme imbalance in the ability to gain cooperation from the other (the indirect, negative way). The more powerful have a lot more freedom, and their wishes leave much less freedom (choices) to the less powerful.
(5)
infantile = like a child

Der Mensch hat hochentwickelte Gesellschaften hervorgebracht, er hat unglaubliche Technologien sowie eine fortgeschrittene Medizin entwickelt und so weiter. Warum aber existieren dann immer noch Machthierarchien, die so klar zur Ausbeutung der großen Mehrheit führen?(4) TBs Antwort lautet adulte Infantilität(5). Die Menschen werden in eine überwältigend komplexe und technologische Gesellschaft hineingeboren, so daß sie sich tief im Inneren machtlos und dumm vorkommen müssen. Der Mensch hat eine Welt erschaffen, die zu weitentwickelt und zu groß zu sein scheint, um sie wirklich verstehen zu können, und sie scheint jeden Einzelnen praktisch unwichtig zu machen.

(4)
Die Ausbeutung besteht in dem extremen Ungleichgewicht in dem Vermögen, von dem Anderen Kooperation zu erlangen (auf indirekte, negative Art). Die Mächtigeren haben sehr viel mehr Freiheit, und ihre Wünsche lassen den weniger Mächtigen deutlich weniger Freiheit (Wahlmöglichkeiten).
(5)
adult = erwachsen
infantil = kindlich

TB reasons that therefore most people stay little children(6) under the surface (which is the meaning of the term ´adult infantilism´), always looking for replacement parents that will lead them, even at the cost of being pushed around or abused. Something that already Sigmund Freud discoveff8866(7). A few people appear or behave as if they would be more powerful than others, and are therefore followed by others who project their own parents into them(8), not wanting to face that their leaders often do not understand the world better than they themselves.

(6)
In the basic model of transactional analysis the personality is divided into three parts, the Child Self (impulse psyche), the Parent Self (ritual psyche) and the Adult Self (rational psyche). Each has its importance for different purposes, but a distortion or imbalance in them leads, depending on its character, to all kinds of conflicts up to severe mental illnesses. The adult infantile almost always first considers their Child self (emotions, impulses, laziness and so on), then the Parent self (obeying society rules, maintaining one´s public image etc) and only then if ever the Adult self (rational thought, scrutinizing information etc). The most healthy pattern would be a balanced personality which first considers A, and then C or P where appropriate.
(7)
He found a phenomenon called transference, which means that emotions (and, consequently, behavioural patterns) felt for a certain person sometimes are projected to another person (eg of similar appearance or behaviour).
(8)
Which starts a vicious cycle. The parent figure starts to feel more important, increasing the features which brought them the extra attention of others, while they in turn will then find the parent figure even more impressing, strengthening their role as a follower.

TB schlußfolgert daraus, daß die meisten Menschen unter der Oberfläche kleine Kinder bleiben(6) (was der Terminus ´adulte Infantilität´ ausdrückt), die ständig nach Ersatz-Eltern suchen, welche sie führen — selbst auf Kosten des Herumgeschubst- und Ausgenutztwerdens. Ein Umstand, den schon Sigmund Freud entdeckte(7). Manche Menschen erscheinen durch ihr Aussehen oder ihr Verhalten mächtiger als andere, und dienen einigen als Projektion derer Eltern(8). Jene wollen dann oft einfach nicht wahrhaben, daß ihre Führer die Welt in der Regel auch nicht besser verstehen als sie selbst.

(6)
In dem Grundmodell der Transaktionsanalyse wird die Persönlichkeit in drei Komponenten eingeteilt, das "Kindheits-Ich" (Impulspsyche), "das Eltern-Ich" (Ritualpsyche) und das "Erwachsenen-Ich" (Rationalpsyche). Jede hat ihre Bedeutung für bestimmte Zwecke, aber eine Störung oder ein Ungleichgewicht führt je nach Art zu jeglicher Form von Konflikten bis hin zu schweren geistigen Störungen. Der Adult-Infantile berücksichtigt fast immer zuerst sein Kindheits-Ich (Gefühle, Impulse, Bequemlichkeit und so weiter), dann das Eltern-Ich (Befolgen gesellschaftlicher Regeln, Imagepflege usw) und erst zum Schluß, wenn überhaupt, das Erwachsenen-Ich (rationales Denken, Hinterfragen von Informationen usw). Der gesündeste Zustand wäre eine ausbalancierte Persönlichkeit, die zuerst das Erwachsenen-Ich, und dann je nach Situation passend das Kindheits-Ich oder das Eltern-Ich in den Vordergrund läßt.
(7)
Er fand ein Phänomen namens Übertragung, welches bedeutet, daß Gefühle (und daraus folgend auch Verhalten), die für eine bestimmte Person empfunden werden, manchmal auf eine ganz andere Person (etwa ähnlichen Aussehens oder Verhaltens) projiziert werden.
(8)
Was einen Teufelskreis auslöst. Die Elternfigur beginnt sich als wichtiger zu empfinden, was jene Eigenschaften verstärken wird, die ihr die besondere Beachtung durch Andere eingebracht haben, während diese dadurch wiederum die Elternfigur als noch eindrucksvoller empfinden, was ihr unterordnendes Rollenverhalten weiter verstärkt.

After showing that autarchygenesis and power hierarchies can be positive for each individual in animal groups (as the groups are usually small and the leader actually serves the interests of the others), TB gives several arguments why they should be overcome by mankind — mainly the complexity both of society and of individual personalities (which includes the fact that human leaders in larger societies often work against the interests of the masses). Power hierarchies can lead to narrowing individual thoughts, skills, interests, abilities and so on, taking from the wealth of society. Therefore, one important goal in constructing a utopia should be to counter autarchygenesis. Nachdem er zeigt, daß Autarchiegenese und Machthierarchien in Tierverbänden für alle Mitglieder vorteilhaft sein können (da die Gruppen meist klein sind und der Anführer normalerweise den Interessen der Anderen zuarbeitet), gibt TB mehrere Gründe, warum sie von der Menschheit überwunden werden sollten — vor allem die Komplexität sowohl der Gesellschaft als auch der individuellen Persönlichkeiten (was den Umstand beinhaltet, daß menschliche Anführer in großen Gesellschaften oft gegen die Interessen der Massen arbeiten). Machthierarchien können zu einem Verlust an individuellen Gedanken, Fertigkeiten, Interessen, Fähigkeiten und so weiter führen, was den ideellen Reichtum der Gesellschaft verringert. Aus diesem Grund sollte das Ausschalten der Autarchiegenese ein wichtiges Ziel bei dem Entwurf einer Utopie sein.

Down System vs Up System

Abwärts- und Aufwärtssystem

Apart from the political left wing vs right wing, there is a far more important dimension, called down government vs up government. All known states are down governed, which means that some people decide over other people, which builds up power pyramids throughout society. Most anarchist(1) utopias — including real ("direct") democracy and panocracy — strive for up government, which means that everyone fully participates in politics (public affairs), and no one decides over others(2).

(1)
in the meaning of "having no leader / free from arbitrary willpower"
(2)
This does not mean there are no rules. If one person´s behaviour would risk other people´s health or life, or just pester them, they would take measures against that. Up government does not mean to provide offenders free hunting grounds. That no one shall decide over others applies only to situations where not both parties are directly involved. Up government seeks to follow the rule: The more one is involved in something, the more one shall be given the freedom to decide over it for oneself.

down government · Abwärts-Politsystem
—vs—
up government · Aufwärts-Politsystem
Neben der politischen Einteilung in "links" und "rechts", gibt es eine sehr viel wichtigere Dimension, die als vertikale Richtung bezeichnet wird: abwärts bzw aufwärts. Alle bekannten Staaten sind abwärtsregiert, was bedeutet, daß manche Menschen über andere Menschen entscheiden, was in jedem Winkel der Gesellschaft Machtpyramiden erzeugt. Die meisten anarchistischen(1) Utopien — einschließlich der echten ("direkten") Demokratie und der Panokratie — streben eine Aufwärtsregierung an, was bedeutet, daß jeder vollständig an der Politik (öffentlichen Angelegenheiten) teilnimmt und niemand über andere entscheidet(2).

(1)
im Sinne von "ohne Führerschaft / frei von Machtwillkür"
(2)
Das bedeutet nicht, daß es keinerlei Regeln gäbe. Würde das Verhalten einer Person die Gesundheit oder das Leben anderer Menschen gefährden, oder die anderen auch nur einfach nerven, dann würden jene dagegen vorgehen. Aufwärts-Politsysteme sind nicht dazu gedacht, Angreifern und Belästigern ungestörte Jagdgründe zu verschaffen. Daß niemand über andere entscheiden solle, trifft nur auf Situationen zu, in die nicht beide Parteien direkt einbezogen sind. Ein wichtiges Motto der Aufwärtspolitik lautet: Je mehr jemand von etwas betroffen ist, desto mehr Freiheit soll ihm gegeben werden, um für sich selbst darüber entscheiden zu können.

Comparison Table of Systems

Tabellarischer Systemvergleich

The following table from Tobi Blubb might not be right in every detail (in fact I would rate many things different), but gives an interesting overview about various possible quality aspects of society. I re-ordeff8866 the lines and columns a little bit for a better structure, and from the original 18 lines I picked only the 11 most important.
The compaff8866 systems are: capitalism (Federal Republic of Germany), fascism (German Third Reich), socialism (German Democratic Republic), conventional anarchy (utopian) and panocracy (utopian).
Die folgende Tabelle von Tobi Blubb mag nicht in jedem Detail korrekt sein (schon ich würde so manches anders bewerten), gibt aber einen interessanten Überblick über verschiedene mögliche Qualitätskriterien einer Gesellschaft. Für eine bessere Struktur habe ich die Zeilen und Spalten etwas umgeordnet. Von den ursprünglich 18 Zeilen habe ich zudem nur die 11 wichtigsten ausgewählt.
Folgende Systeme werden verglichen: Kapitalismus (Bundesrepublik Deutschland), Faschismus (Drittes Deutsches Reich), Sozialismus (Deutsche Demokratische Republik), konventionelle Anarchie (Utopie) und Panokratie (Utopie).
  Capitalism
Kapitalismus
Fascism
Faschismus
Socialism
Sozialismus
Anarchy
Anarchie
Panocracy
Panokratie
Democracy
Demokratie
parliamentary
parlamentarisch
not existing
nicht existent
not existing
nicht existent
undetermined
ungelöst
direct
direkt
Freedom of Opinion
Meinungsfreiheit
yes
ja
no
nein
yes and no
jein
yes
ja
yes
ja
Freedom of Press
Pressefreiheit
yes and no
jein
no
nein
no
nein
yes
ja
yes
ja
Freedom of Travel
Reisefreiheit
yes
ja
yes
ja
no
nein
yes
ja
yes
ja
Freedom of Immigration
Zuzugsfreiheit
no
nein
no
nein
yes
ja
yes
ja
yes
ja
Freedom of Emigration
Abzugsfreiheit
yes
ja
no
nein
no
nein
yes
ja
yes
ja
Absence of Hierarchy
Hierarchiefreiheit
no
nein
not at all
auf keinen Fall
no
nein
yes
ja
yes
ja
Pluralism(1)
Pluralismus
yes and no
jein
no
nein
no
nein
yes
ja
yes
ja
Economy
Wirtschaft
market econ.
Marktw.
market econ.
Marktw.
planned econ.
Planw.
trading econ.
Tauschw.
gifting econ.
Schenkw.
Political Stability
Politstabilität
yes
ja
yes
ja
yes and no
jein
no
nein
yes
ja
Disaster-Proof
Katastrophensicher
no
nein
no
nein
no
nein
yes and no
jein
yes
ja
  Capitalism
Kapitalismus
Fascism
Faschismus
Socialism
Sozialismus
Anarchy
Anarchie
Panocracy
Panokratie
(1)
pluralism: a state of many different co-existing groups with own beliefs, values, culture and so on
(1)
Pluralismus: ein Zustand, in dem viele verschiedene Gruppierungen mit je eigenen Vorstellungen, Werten und eigener Kultur zusammenleben
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