Now let´s talk about regulation. What options are there?
| Widmen wir uns dem Thema Regulation. Welche Möglichkeiten hätten wir denn da?
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1. Let there be a police, an army, secret services and so on, in short, institutionalize regulation. pro: This regulation does work. | 1. Man nehme eine Polizei, eine Armee, Geheimdienste und so weiter, kurz gesagt, man institutionalisiere die Regulation. pro: Diese Art der Regulation funktioniert. |
2. Don´t regulate at all; whatever people do will be fine, even if that includes deadly battles, robbery, raping, torturing, murder and so on, but in fact these will hardly happen. pro: If there´s no institutionalized regulation, people might in fact act more responsible themselves, and several exploitation scenarios would be less likely. (A common argument of several anarchist thinkers.) | 2. Man reguliere gar nicht; was auch immer die Leute tun, hat seine Berechtigung, auch wenn es tödliche Schlachten, Raubüberfälle, Vergewaltigungen, Folter, Morde und so weiter bedeuten mag, was aber ohnehin kaum je vorkommen wird. pro: Wenn es keine institutionalisierte Regulation gibt, werden die Menschen möglicherweise tatsächlich selbst verantwortungsvoller sein, und verschiedene Ausbeutungsszenarien wären weniger wahrscheinlich. (Ein übliches Argument diverser anarchistischer Denker.) |
3. Come on, we don´t need to regulate. All people will just be friendly smiling dudes playing their harp and dancing in long white clothes. pro: There is an ethical progress in mankind. In a society like panocracy practically all factors that usually lead to crimes are either minimized or even eliminated. People are socially integrated, there is much help and care, psychological and emotional problems should be a rare exception and of only short duration. Economical problems as well. Drug abuse will more and more vanish through various factors. There will actually be a lot more harmony (which does not mean boredom — nor does it mean harp playing and dancing in long white clothes, although some freaks might want to do right that in a silly moment). | 3. Ach komm schon, wir brauchen nichts zu regulieren. Alle Menschen werden einfach freundliche, lächelnde Individuen sein, die auf ihrer Harfe spielen und in langen weißen Kleider herumtanzen. pro: Die Menschheit entwickelt sich ethisch weiter. In einer Gesellschaft wie der Panokratie sind praktisch alle Faktoren minimiert oder sogar gänzlich abgeschafft, die für gewöhnlich für Verbrechen ausschlaggebend sind. Die Menschen sind sozial integriert, es gibt reichlich Hilfe und Umsorgung, psychologische und emotionale Probleme sollten eine seltene Ausnahme sein und nur von kurzer Dauer. Gleichfalls wirtschaftliche Probleme. Drogenmißbrauch wird aufgrund verschiedener Faktoren mit der Zeit praktisch aus der Gesellschaft verschwinden. Es wird tatsächlich sehr viel harmonischer zugehen (was nicht mit Langeweile verwechselt werden sollte — es hat auch nichts damit zu tun, Harfe zu spielen und in langen weißen Kleidern herumzutanzen, auch wenn ein paar Freaks das in einer albernen Anwandlung tatsächlich tun mögen). |
Individual Watch Levels | Individualwacht-Ebenen |
The panocratic way of regulation is called "individual watch". To minimize the risk of abuse, the regulation power is distributed throughout all individuals of the society. Like with many things in panocracy, also here the cell levels become important. There is a Moy Watch, a Poy Watch, a Fay Watch and so on. For downwards compatibility, responsibility for the own self (body, mind and actions) is called "Ego Watch". (Note: In the forthcoming model questions, the term ´wrong´ bears no moralistic meaning, but instead refers to ethical-rational quality and the few rules of panocracy. For example, autarchygenesis will be ´wrong´ in panocracy, as well as introducing money or trading, for they work towards conflicts. Hurting others´ feelings or body where it could be avoided, will be ethically wrong anywhere and anytime. More examples to follow below.) For Ego Watch, the crucial questions are "Do I wrong? What do I wrong? What can I do to stop this or turn it into good?" For Moy Watch, all Moy members accordingly watch the following questions: "Is any of us doing wrong? What are they doing wrong? What can we do to stop this or turn it into good?" For Poy Watch, all Moy cells watch their Poy cell´s other Moy cells. And so on up the levels. | Die panokratische Regulationsmethode nennt sich "Individualwacht". Um die Gefahr des Mißbrauchs zu minimieren, wird die Regulationsmacht auf alle Individuen der Gesellschaft verteilt. Wie bei vielem in der Panokratie, spielen auch hier die Zellebenen wieder eine entscheidende Rolle. Es gibt eine Moywacht, eine Poywacht, eine Faywacht und so weiter. Aus Gründen der Abwärtskompatibilität wird die Verantwortung für das eigene Selbst (Körper, Geist und Handeln) als "Egowacht" bezeichnet. (Hinweis: In den folgenden Modellfragen trägt der Ausdruck ´etwas Falsches tun´ keine moralistische Bedeutung, sondern bezieht sich auf ethisch-rationale Qualitäten und die wenigen Regeln der Panokratie. Beispielsweise ist die Autarchiegenese etwas ´Falsches´ in der Panokratie, ebenso die Einführung von Geld oder Tauschhandel, da sie auf Konflikte hinsteuern. Die Gefühle oder den Körper von Anderen zu verletzen, wo es vermieden werden könnte, wird immer und überall ethisch falsch sein. Weiter unten finden sich weitere Beispiele.) Bei der Egowacht lauten die entscheidenden Fragen "Tue ich etwas Falsches? Was tue ich Falsches? Was kann ich tun, um dies zu stoppen oder in etwas Gutes zu verwandeln?" Bei der Moywacht überwachen alle Moy-Mitglieder entsprechend die Fragen "Tut jemand von uns etwas Falsches? Was tun sie Falsches? Was können wir tun, um dies zu stoppen oder in etwas Gutes zu verwandeln?" Bei der Poywacht überwachen alle Moyzellen einer Poyzelle jeweils die anderen Moyzellen. Und so weiter die Ebenen hinauf. |
Before we will look at the How-Tos of the Individual Watch, some examples (based on those given by TB) for situations, where regulation will be necessary:
| Bevor wir uns dem Wie der Individualwacht zuwenden, zunächst ein paar Beispiele (basierend auf den von TB angeführten) für Situationen, in denen eine Regulation notwendig wird:
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Individual Watch Phases | Individualwacht-Phasen |
The individual watch regulation has five phases:
| Die Regulation der Individualwacht verläuft in fünf Phasen:
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Notes on Stability | Anmerkungen zur Stabilität |
So far so good, but what if violence escalates during the force phase? Simple answer: the next higher level watch is to handle this. That means that usually there are several BIG lids on the pot, so the risk of actual overboiling is really minimized. (In theory. Fast eruptions of violence can hardly be stopped instantly. But they can be prevented from spreading and from lasting long.) | So weit, so gut. Was aber, wenn die Situation während der Gewaltphase eskaliert und es zu wirklicher, roher Gewalt kommt? Eine einfache Antwort: die nächst höhere Wachtebene ist dann dafür zuständig, dieser Situation zu begegnen. Dies bedeutet, daß in der Regel einige große Deckel auf dem Topf liegen, und somit die Gefahr eines wirklichen Überkochens minimiert ist. (Jedenfalls in der Theorie. Rasche Gewaltausbrüche lassen sich kaum sofort stoppen. Aber es kann verhindert werden, daß sie sich ausbreiten und lange andauern.) |
Likewise, if the disbanding phase doesn´t really return the social state to normal (eg the former wrongdoer is still treated bad afterwards, or regulation bands didn´t dissolve and patrol the cell), it is up to the next higher cell´s watch to handle this problem. | Die nächst höhere Zellwacht ist ebenso dann gefordert, wenn die Auflösungsphase nicht wirklich zu einem normalen sozialen Zustand zurückführt (wenn also zB der vormalige Täter weiterhin schlecht behandelt wird, oder eine Regulations-Allianz, statt sich aufzulösen, plötzlich in der Zelle Patrouillen läuft). |
Studies in social cybernetics and computer simulations have proven, that when it comes to regulation, a certain strategy called "tit-for-tat" is the overall best. Its rules are:
(In politics, the intentional use of this is common practice to introduce things against the will of the people, or against international laws. Making little steps that itself are not quite right, but not big enough to alarm anybody, step by step by step the situation changes until the goal is reached. One big leap there would have led to severe reactions. The only way to counter this strategy is to observe, and point out that the strategy is being used when enough "historical" data is available to prove the fact.) | Mit Hilfe soziokybernetischer Studien und Computersimulationen hat man herausgefunden, daß es im Hinblick auf die Regulation eine deutlich beste Strategie gibt. Die Regeln dieser "Tit-for-Tat" (etwa "Wie du mir, so ich dir") genannten Strategie lauten:
(In der Politik ist die gezielte Ausnutzung dieses Effekts übliche Praxis, um Dinge gegen den Willen der Menschen oder gegen internationale Gesetze durchzusetzen. Indem man kleine Schritte tut, die selbst zwar nicht ok sind, aber nicht groß genug, um irgend jemanden zu alarmieren, verändert man Schrittchen für Schrittchen für Schrittchen die Lage, bis das Ziel schließlich doch erreicht ist. Ein großer Sprung dahin hätte massive Reaktionen hervorgerufen. Die einzige Möglichkeit, dieser Strategie entgegenzuwirken, liegt im aufmerksamen Beobachten und darin, die Verwendung der Strategie anhand von handfesten "historischen" Daten zu beweisen, wenn man genug davon in der Hand hat.) |
It should be avoided that (non-sexual) masochism, ie the want for punishment, or the want for attention, can motivate people to do bad things. However, these should already be minimized in panocracy. The good social integration in the Moy (and Poy) cell should please everybody´s need for attention, and a masochistic disorder will be much less likely, because the factors that usually lead to it (in early childhood) should be minimized again due to the social integration. | Es sollte vermieden werden, daß (nichtsexueller) Masochismus, also das Bedürfnis nach Bestrafung, oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit Menschen zum Tun schlechter Dinge motivieren können. Beide Risiken sollten in der Panokratie allerdings bereits minimiert sein. Die gute soziale Integration in der Moyzelle (und Poyzelle) sollte das Aufmerksamkeitsbedürfnis jedes Menschen zu befriedigen in der Lage sein, und eine masochistische Charakterstörung wird sehr viel unwahrscheinlicher sein, da die Faktoren, die für gewöhnlich (in der frühen Kindheit) dazu führen, ebenfalls durch die soziale Integration minimiert werden. |