At this point I will briefly introduce — and criticize — four classical transformation concepts. - Overthrowing And Installing: Important controlling structures of the social system are violently replaced with own ones by a minority. Usually this is called a putsch. Needs only very few people to undergo primary change, in hierarchy pyramids theoretically only one who then becomes a dictator. The transformation may be minor, or if major, then usually to the negative for the masses. In any case it is violent and forceful.
- People´s Revolution: The majority of the people rebels against the system, and in a relatively short period of time — often characterized by chaos and in some cases uncontrolled violence — the social system gets transformed to a new state. Only in theory it is the majority of people, in reality it is a minority which starts from some few avant-garde intellectuals and spreads quickly in a mixture of secondary and primary change to a relatively big minority (but still a minority) of the overall population. The violence, chaos (with possible shortages of essentials such as food and medicaments), unpredictability and the high speed of this kind of transformation are reasons why this is not a good form either.
- Infiltrating: A group of people who have undergone primary change try over a long period of time to replace or at least influence people who are considered important controlling structures of the social system, and put this way a transforming pressure on the society, for instance via the media, economy and politics. This never works well in reality. It is not so much the individual person that has the power to influence a social system directly, rather it is the system that has effects on people in certain positions. The reason is that to get into certain positions requires a certain personality, and almost every attempt to take such a position and then act differently will rather end with the person changing totally and adapting to their new role.
- Grassroots: This is the idea of slowly convincing the masses, of getting them to primary change by spreading information and leading discussions. This also usually never works in reality, as the masses are simply not capable of undergoing primary change, one of the main causes being that they are totally busy with leading their lives within the existing society. They got a job to do, they got a household, a family, and so on. And the existing communication of the social system (small talk, mass media) influences them with an enormous quantity. Grassroots people also often tend to meet preferably with other grassroots people, and then start leading their discussions only within their own subculture rather than the majority of the population. They print books and conduct meetings — but all remains within their own avant-garde, for generations without effecting the social system as such.
| An dieser Stelle werde ich vier klassische Transformationskonzepte kurz vorstellen — und kritisieren. - Stürzen und Einsetzen: Wichtige Kontrollstrukturen des Gesellschaftssystems werden von einer Minderheit gewaltsam durch eigene ersetzt. Dies wird üblicherweise auch als Putsch bezeichnet. Nur sehr wenige Menschen müssen dazu eine primäre Veränderung vollziehen; in Machthierarchien reicht theoretisch eine einzige, die sich dann zum Diktator aufschwingt. Die Transformation kann minimal sein, aber falls nicht, dann meist hin zum Negativen für die Massen. In jedem Fall beinhaltet sie Gewalt und Zwang.
- Volksrevolution: Die Mehrheit der Menschen rebelliert gegen das System, und in einer relativ kurzen Zeitspanne — oft gekennzeichnet durch Chaos und teilweise unkontrollierte Gewalt — wird das Gesellschaftssystem zu einem neuen Zustand hin transformiert. Nur in der Theorie ist es die Mehrheit der Menschen, in der Realität jedoch eine Minderheit, die von einigen wenigen avantgardistischen Intellektuellen ausgeht und sich sehr rasch in einer Mischung aus sekundärer und primärer Veränderung auf eine recht große Minderheit (dennoch nur eine Minderheit) der Gesamtbevölkerung ausbreitet. Die Gewalt, das Chaos (verbunden mit möglichen Engpässen an lebenswichtigen Gütern wie Nahrung und Medikamenten), die Unvorhersehbarkeit der Entwicklung und die hohe Geschwindigkeit dieser Art von Transformation sind gute Gründe, die gegen sie sprechen.
- Infiltrieren: Eine Gruppe von Menschen, die eine primäre Veränderung durchgemacht haben, versucht über einen langen Zeitraum hinweg, Personen in wichtigen Kontrollstrukturen des Gesellschaftssystems zu ersetzen oder wenigstens zu beeinflussen, und damit einen Transformationsdruck auf die Gesellschaft aufzubauen, etwa durch die Medien, die Wirtschaft und die Politik. Dies funktioniert in der Realität jedoch nie auch nur annähernd so gut wie geplant. Der einzelne Mensch hat nicht die Macht, direkt auf das Gesellschaftssystem Einfluß zu nehmen; vielmehr ist es das System, das die Menschen in bestimmten Positionen formt. Der Grund ist, daß man über eine bestimmte Persönlichkeit verfügen muß, um an bestimmte Posten zu kommen, und nahezu jeder Versuch, sich in einen solchen Posten einzuschleichen und dann anders zu handeln, scheitert damit, daß sich die Person vollkommen verändert und an ihre neue Rolle anpaßt.
- Graswurzeln: Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Idee, man könnte die Massen langsam überzeugen, sie durch Informationsverbreitung und Diskussionen zur primären Veränderung bewegen. Auch dies funktioniert in der Realität praktisch nie, da die Massen schlicht und einfach nicht zu einer primären Veränderung in der Lage sind, was hauptsächlich daran liegt, daß sie mit ihrem Leben innerhalb der bestehenden Gesellschaft vollkommen ausgelastet sind. Sie haben einen Haushalt zu schmeißen, sie haben einen Beruf, eine Familie, und so weiter. Und die bestehende Kommunikation des Gesellschaftssystems (Plaudereien, Stammtischdiskussionen, Massenmedien) hat einen enormen quantitativen Einfluß auf sie. Graswurzel-Anhänger tendieren zudem dazu, sich vorzugsweise mit anderen Graswurzel-Anhängern auseinanderzusetzen, und dann führen sie ihre Diskussionen bald nur noch innerhalb ihrer eigenen Subkultur statt mit der Mehrheit der Bevölkerung. Sie drucken Bücher und veranstalten Treffen — aber alles bleibt in ihrem kleinen avantgardistischen Kreis, über Generationen hinweg, ohne Wirkung auf das Gesellschaftssystem als solches.
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