Edmund Käbisch
Tu deinen Mund auf
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2012 93 Seiten
detopia |
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Diese Materialsammlung thematisiert die ideologisch motivierte Zwangssterilisation und Ermordung unzähliger, vermeintlich minderwertiger, Menschen während des Dritten Reiches anhand von umfangreichem Quellenmaterial, das erstmals in dieser Veröffentlichung zugänglich gemacht wird. Biografien und Dokumente aus der Region Zwickau wurden für einen kompetenzorientierten Unterricht so aufgearbeitet, dass Schülerinnen und Schüler konkrete Arbeitsaufgaben und Arbeitsmaterialien erhalten. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, sich in die Opfer, aber auch in die Verhältnisse, Machtstrukturen und Unterdrückungsformen im Dritten Reich sowie in die Täter hineinzuversetzen. So können sie Mitgefühl für die Opfer entwickeln, was eine wichtige, wenn auch nicht hinreichende Voraussetzung für die eigene ethische Urteilsfähigkeit ist. Empathie und Mitgefühl können aber dazu führen, persönliche Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. Insbesondere geht es um die Befähigung, die Trennlinien zwischen Demokratie und Diktatur zu erkennen, das Wissen zu Geschichte und Politik des Nationalsozialismus zu erweitern, einen eigenen Standpunkten zu formulieren, sich verantwortlich in die Gesellschaft einzubringen, die Demokratie mitzugestalten und sich für den Erhalt des Rechtsstaates und den Schutz der Menschenwürde einzusetzen. Dieses Buch will erreichen, "dass wir aus diesem schrecklichen, zutiefst beschämenden Abschnitt unserer sächsischen und deutschen Geschichte lernen. Dass wir lernen, demokratisch zu denken, zu fühlen und zu handeln. Dass wir lernen, jeden unserer Mitmenschen als Gleichen zu achten. Gleichheit und Solidarität sind die Grundlage jeder demokratischen Gesellschaft. Wo eine Gruppierung, gar der Staat anfängt, zu selektieren, ist der Weg von der Diskriminierung zur Tötung Einzelner bis zum millionenfachen Mord im industriellen Maßstab nicht weit." - so Stanislaw Tillich, Ministerpräsident von Sachsen, im Geleitwort. Einleitend beschreibt und würdigt das Buch die Arbeit zahlreicher Schülerinnen und Schüler, die in Ausstellungen, Gedenkveranstaltungen und mit der Übergabe ihrer Rechercheergebnisse an öffentliche Archive einen Beitrag zu diesem Lernprozess leisten. Zusatzinformationen und weiteres Material im Internet: www.euthanasie-ausstellung.de |