Inge Kloepfer

Aufstand der Unterschicht

Was auf uns zukommt

2008 bei Hoffmann und Campe

Audio 2008 mit Autorin 6'

Audio 2009 mit Autorin 29'

Inge Kloepfer (2008) Aufstand der Unterschicht - Was auf uns zukommt 

2008    300 Seiten   *1964

Wikipedia.Autorin (noch nicht)

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Peter.Grottian 

Karen Duve 2014 

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Klappentext  -  Inge Kloepfer zeigt, warum es sich lohnt, in die Potenziale der vermeintlichen Verlierer zu investieren. Jascha ist ein Unterschichtenkind. Er ist in der falschen Familie aufgewachsen, hat im falschen Viertel gelebt und die falschen Schulen besucht. Er wird der Allgemeinheit ein Leben lang zur Last fallen. Dieses Buch erzählt Jaschas Geschichte und analysiert sie im Hinblick auf die vielen Millionen, die sein Schicksal teilen. Es zeigt, wie ein junger Mensch zum Systemverlierer gemacht wird, und offenbart das Versagen der Gesellschaft, das zu verhindern. Dabei gibt es in Deutschland längst das Wissen und auch die Mittel, gegenzusteuern."Unser dramatisch alterndes Land braucht jeden Einzelnen", konstatiert die Volkswirtin Kloepfer. Anschaulich und eindringlich zeigt sie, warum es so wichtig ist, schnellstens zu handeln.

 

Inge Kloepfer, Jahrgang 1964, studierte Volks­wirt­schafts­lehre und Sinologie. 1992 wurde sie Mitglied der Wirtschafts­redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 2001 schreibt sie für die Frankfurter Allgemeine Sonntags­zeitung. Bei Hoffmann und Campe erschien 2005 ihr Bestseller über die Verlegerin Friede Springer, für den sie mit dem Preis »Wirtschafts­journalistin des Jahres 2005« ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Berlin 

 Deutschland hat eine neue Unterschicht - und die wird stetig größer. 20 Prozent der heutigen Kinder werden chancenlos bleiben und keine Zukunft haben. Noch ist es ruhig. Doch das muss nicht so bleiben. Inge Kloepfer zeigt, warum es sich lohnt, in die Potenziale der vermeintlichen Verlierer zu investieren. 

  Jascha ist ein Unterschichtenkind. Er ist in der falschen Familie aufgewachsen, hat im falschen Viertel gelebt und die falschen Schulen besucht. Er wird der Allgemeinheit ein Leben lang zur Last fallen. Dieses Buch erzählt Jaschas Geschichte und analysiert sie im Hinblick auf die vielen Millionen, die sein Schicksal teilen. Es zeigt, wie ein junger Mensch zum Systemverlierer gemacht wird, und offenbart das Versagen der Gesellschaft, das zu verhindern.

  Dabei gibt es in Deutschland längst das Wissen und auch die Mittel, gegenzusteuern. »Unser dramatisch alterndes Land braucht jeden Einzelnen«, konstatiert die Volkswirtin Kloepfer. Anschaulich und eindringlich zeigt sie, warum es so wichtig ist, schnellstens zu handeln.

Inhalt     Inhalt.pdf 

 

Prolog. Die Bedrohung (7)

1. Vererbte Armut (33)

2. Auf der Straße (65)

3. Im falschen Viertel (90)     Exkurs Die Mitte in Angst (118)

4. Familie in Trümmern (151)

5. Sortieranstalt Schule  179

6. Der letzte Kick  212

7. Unter Verlierern  239

Epilog Auf der Suche nach Lösungen  (275)

Nachwort  (293) 

Literatur  (295)

 

 

Starke Erzählung, starke Analyse    2008    verdad, München 

Ein Buch, das einen aufregt. Ob man in eine Sozialhilfe-Dynastie hineingeboren wird, in der schon die Eltern und Großeltern am staatlichen Tropf hängen, ob man in der falschen Straße aufwächst, ob man auf Schulen kommt, die Kinder zu Verlierern degradieren. Die Autorin zeigt, wie man "erfolgreich Karriere macht" in der Unterschicht.

Sie hat eine ungewöhnliche Zwitterform aus Erzählung und Sachbuch gewählt, die sich als kluge und packende Komposition erweist. In jedem Kapitel lernt man eine andere biographische Facette des 19jährigen Systemverlierers kennen, dessen Scheitern programmiert erscheint. Obwohl fast kühl und sachlich geschrieben, ist es aufwühlend zu erleben, wie ein normal begabtes Kind das gesellschaftliche Kellergeschoß nie verlassen wird. Das Leben als Sackgasse. Man ist hin- und hergerissen zwischen Mitgefühl für den Chancenlosen und Unverständnis für den "Nutzlosen", der sich clever mit staatlichen Zuwendungen arrangiert.

Das Besondere an dem Buch, das über eine exzellent erzählte Sozialreportage hinausgeht, sind die angehängten Analysen in den zweiten Kapitelhälften. Sie zeigen, wie das Scheitern des Einzelnen immer mehr zu unserem Problem werden wird. Die Perspektive erscheint düster: Wie lange können wir uns die Verlierer noch leisten - nicht nur finanziell? Wann gerät unsere Gesellschaft ins Rutschen? Starke Erzählung, starke Analyse, starkes Buch. 

Analytisch klar - und gut erzählt        2008  Von Hannes, Berlin

So ein Buch ist selten. Die Autorin hat eine klare These: Wir können es uns nicht leisten, dass in Deutschland eine Unterschicht wächst, deren Kinder so schlecht ausgebildet sind, dass sie - wie die Eltern - niemals von eigener Arbeit leben können. Kein Sozialstaat kann überleben, wenn es immer weniger Kinder gibt und wenn von diesen Kindern bald ein Viertel so schlecht ausgebildet ist, dass sie ihr Leben lang Sozialfälle bleiben. Kloepfer analysiert die Situation, beschreibt nüchtern, dass es nicht hilft, einfach nur immer mehr Sozialleistungen zu zahlen (wo soll das Geld in Zukunft auch herkommen). 

Der Schlüssel zu allem: Bildung. Ds Reizvolle: die nüchterne Analyse ist eingebettet in die spannende Lebensgeschichte von Jascha, einem Kind der Unterschicht. So wird sinnlich erlebbar, was die Autorin in ihrer Analyse herausgearbeitet hat. Nicht materielle Armut ist das Problem armer Kinder in Deutschland, sondern die Bildungsarmut, die mangelnde Kraft, durch eigene Anstrengung den sozialen Aufstieg zu wagen. Obwohl ein Sachbuch,liest sich das Buch bisweilen spannend wie ein Roman. Wer über Armut und Bildung mitreden will, der kommt um dieses Buch nicht herum. 

 

 

perlentaucher.de/buch/inge-kloepfer/aufstand-der-unterschicht.html 

zu Die Zeit, 04.06.2009

Mit einigem Ärger bespricht Rezensent Dorion Weickmann dieses Buch, das er gouvernantenhaft und als "bildungsbürgerliches Gerede" empfunden hat. Als Buch zudem, das ohne Respekt und "über die Köpfe der Betroffenen" hinweg gestikuliere und doch nur sich selbst im Blick habe. Nicht nur die Argumente, auch der "vom Statistikgebirge" vergletscherte Ton der vorgetragenen "An- und Absichten" gehen dem Rezensenten sichtlich auf die Nerven. Auch dass die Überlegungen höchst klischeelastig zu sein scheinen, macht Weickmann sichtlich böse, der der Autorin schließlich empfiehlt, zunächst vor ihrer eigenen Haustür zu kehren.

zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2008

In einer Mehrfachbesprechung widmet sich Johan Schloemann Büchern, die im Gewand der Sozialreportage Armut, Chancenlosigkeit und Gewalt zum Thema machen, die ihm aber in ihren Absichten und Wirkung nicht ganz geheuer sind. Inge Kloepfer zum Beispiel, die als Autorin für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" schreibt, zeichnet in ihrem Buch "Aufstand der Unterschicht" zunächst das Schicksal des quasi hoffnungslosen Jugendlichen Jascha nach, um dann, so Schloemann, ordentlich Panik zu schüren: "Was auf uns zukommt", so der Untertitel des Buches, ist nämlich die Wut der Entrechteten und Ausgegrenzten, die irgendwann - so um das Jahre 2020 - auf die Mittelschicht zurückschlagen könnte. "So klingt der Gruselstoff für gut Ausgebildete, die trotzdem nur noch Zeitverträge bekommen", spottet Schloemann, der sich nicht wirklich daran erfreuen konnte, dass nun immerhin Forderungen nach Ganztagschule auch aus Kreisen des FAS-Wirtschaftsteils erhoben werden.

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Inge Kloepfer (2008) Aufstand der Unterschicht - Was auf uns zukommt