Godfrey Reggio

Koyaanisqatsi

Godfrey Reggio wurde 1940 in New Orleans geboren und wuchs in Louisiana auf.

Vom 14. bis 28. Lebensjahr lebte er in einem römisch-kathol­ischen Kloster. 

wikipedia  Reggio

detopia:

Planetenfilm 

Ökobuch  

K.htm  

 

 

1982

Koyaanisqatsi

sprich:  keu janis katsi

Life out of Balance 

Die nördliche Welt

 

Wikipedia Koyaanisqatsi

Bing.Buch  

Goog Koyaanisqatsi   

dieterwunderlich Koyaanisqatsi  Rezension  

Finale-Rakete  youtube  best quality 

Video Finale mit Rakete  (detopia)

 

1988

Powaqqatsi:

Leben im Wandel 

Die Welt des Südens

Wikipedia Powaqqatsi  

Video bei dailymotion    

Bing.Buch 

koyaanisqatsi.org  in englisch, aber da ist nicht viel

 

2002

Naqoyqatsi

Die Zukunft beginnt heute 

 

wikipedia Naqoyqatsi  

Main Producer: Steven Soderbergh  

Google Naqoy.... 

 

aus wikipedia 2010 zu "KoQa"

 

Koyaanisqatsi ist der erste Teil der Qatsi-Trilogie von Godfrey Reggio, der sich mit dem Eingriff des Menschen in die Natur und generell zivilisationskritisch mit der menschlichen Lebensweise beschäftigt.

Der Film erschien 1982 in den Kinos.

Außergewöhnlich ist die Abwesenheit von Worten und handelnden Personen, der Film besteht ausschließlich aus aneinandermontierten, assoziativen Bildsequenzen und der von Philip Glass komponierten Musik. 

Als Inspiratoren werden im Abspann unter anderem die Künstler Georgia O’Keeffe und Guy Debord, der Philosoph Ivan Illich und der Wirtschaftswissenschaftler Leopold Kohr genannt.

Unterstützung bekam der Film von Francis Ford Coppola und George Lucas und erreichte so ein breites Publikum.

Der Filmwissenschaftler James Monaco erklärte Koyaanisqatsi zu einem der fünf wichtigsten Filme der Gegenwart (seit 1980). 

Koyaanisqatsi bildet mit seinen Fortsetzungen Powaqqatsi (1988) und Naqoyqatsi (2002) eine Trilogie.  

            


 

Koyaanisqatsi (zu Deutsch: "Leben aus dem Gleichgewicht") und Powaqqatsi ("Leben im Wandel") von Godfrey Reggio sind die ersten beiden Teile einer Trilogie experimenteller Dokumentarfilme. Die Titel entstammen der Sprache der Hopi-Indianer aus dem amerikanischen Südwesten (Naqoyqatsi -- "Leben im Krieg" -- aus dem Jahre 2002 ist der Titel des dritten Teils). Unverzichtbar für beide Filme sind die musikalischen Beiträge des Minimalisten Philip Glass. Koyaanisqatsi wurde 1983 hauptsächlich in den Wüsten im Südwesten der USA sowie in New York mit einem winzigen Budget und ohne Drehbuch gedreht. 

Dann aber bekam der Film Unterstützung von Francis Ford Coppola und George Lucas und erreichte somit ein viel breiteres Publikum. Die Technik, die die Zeitrafferaufnahmen des Kameramannes Ron Fricke mit der repetitiven Musik von Glass verbindet, wie auch die umweltbewusste Bildersymbolik schlichen sich in das Bewusstsein der Pop-Kultur ein. Der Einfluss von Koyaanisqatsi ist in der Fernsehwerbung, in Musikvideos und natürlich auch in ähnlich gearteten Filmen mittlerweile unverwechselbar geworden.

In Powaqqatsi aus dem Jahre 1988 zeigt sich der Regisseur etwas offener polemisch als zuvor, und Glass' Musik hat sich bis in den Bereich Weltmusik erstreckt.

Reggio setzt wieder Techniken ein, die wir bereits aus Koyaanisqatsi kennen, um die Auswirkungen der so genannten Ersten Welt auf die so genannte Dritte Welt zu dramatisieren: Vertreibung, Umweltverschmutzung, Entfremdung. Aber er verwendet genauso viel Zeit damit, in wunderschönen Bildern darzustellen, was verschiedene Kulturen verloren haben -- das Leben in der Gemeinschaft, die Freude an der Arbeit, religiöse Werte -- wie er damit verbringt, den Zuschauer mit Zügen, Verkehrsflugzeugen, Kohlewaggons und Einsamkeit zu konfrontieren. Was für diese "stillen" Menschen (das Einzige, was wir hören, sind Musik und Toneffekte) eine mehr oder weniger friedliche, gemächliche, spirituell erfüllende ländliche Existenz gewesen ist, wird zur überfüllten, brütenden, sich immer schneller entwickelnden industriellen urbanen Hölle, von Peru bis Pakistan.

Dargestellt wird das in einem wirkungsvollen Rahmen: die Goldminen von Serra Pelada, wo tausende von Männern, deren Kleidung und Haut von der Erde, die sie bewegen, durchdrungen sind, in einer Sisyphusarbeit nasse Säcke den steilen Hang hinaufschleppen, um den Wohlstand ihrer Arbeitgeber zu mehren.

Während Glass der Szenerie seine seltsam fröhliche Musik gegenüberstellt -- die auch den Gesang südamerikanischer Kinder enthält -- tragen einige dieser Männer einen ihrer erschöpften Kameraden aus der Grube heraus, den Kopf zurückgefallen und die Arme ausgebreitet -- ein weiteres Opfer für Cäsar. Nichtsdestotrotz scheint Reggio Hoffnung für Erneuerung zu hegen. -- Robert Burns Neveldine

 


"Koyaanisquatsi" Prophezeiung der Apokalypse. 

 

Die Indianer wußten es, sie starben als erste. Wieviel Zeit bleibt uns? Ohne einen einzigen Dialogsatz vermittelt dieser Film seine Botschaft: die Zerstörung der Natur durch den Menschen. "Powaqqatsi" Der zweite Teil von Godrey Reggios "Quatsi-Trilogie" ist eine Aufzeichnung von Mannigfaltigkeit und Veränderung der Menschheit, des Wachens und Sterbens der Kulturen, einer selbstgerechten Industrie und den Früchten individueller Arbeit, als Symphonie der Menschheit präsentiert. Die musikalische Untermalung von Philip Glass, die schon "Koyaanisqatsi" zu einem audiovisuellen Erlebnis machte, bildet die perfekte Entsprechung: "Powaqqatsi ist eine visuelle, hypnotische Erfahrung unserer Welt. 

 


Wozu 16:9 ?    2004 Von Ein Kunde 

Lange hat es gedauert, bis die beiden ersten Teile der mittlerweile komplettierten Qatsi-Trilogie auf DVD erschienen. Doch die Enttäuschung war groß. Aus irgendeinem Grunde (möglicherweise um das Erscheinungsbild Naqoyqatsi anzupassen, der ja tatsächlich im Format 1,85:1 produziert wurde) wurden über das ursprüngliche Bild einfach schwarze Balken geknallt, die mehr als einmal den Gesamteindruck der Bildkomposition in Frage stellen.

Ich hatte sowohl Koyaanisqatsi als auch Powaqqatsi schon unzählige male in Programmkinos gesehen, aber derartig verstümmelt hatte sie kein einziger Filmvorführer. Auch wenn auf der Hülle großspurig behauptet wird, es handle sich um die Version, wie sie in den Kinos zu sehen war. Davon abgesehen ist der der Ton insbesondere bei Koyaanisqatsi ziemlich mäßig geraten. Völlig drucklos blubbert der jeglicher Höhen beraubte Soundtrack aus den Lautsprechern. Im Vergleich dazu hat die LaserDisc von Image Entertainment einen herrlich dynamischen Ton mit markerschütternden Bässen und lebhaften Höhen.

Auch von der anamorphen Abtastung ist kein Vorteil zu sehen. Zoome ich die Vollbildfassung auf 16:9 sieht sie keinen Deut schlechter aus. Es wäre also für 16:9 Fetischisten nicht von Nachteil gewesen, wenn die DVD's das ganze Filmbild gezeigt hätten. Von Powaqqatsi gibt es glücklicherweise eine mittlerweile sehr günstige DVD, die in der Höhe das ganze Bild zeigt (auch wenn sie blasser ist und unschärfer und der Ton unter PAL-Speedup leidet, sehe ich mir diese DVD lieber an als die verstümmelte von MGM).

5 Sterne für die Filme, 1 Stern für die DVD-Umsetzung. Zu den Filmen selbst: Man mag sie oder man mag sie nicht. Wer zu meditativer Reflexion fähig ist, wird ihnen etwas abgewinnen können... wer sich bereits langweilt, wenn er sich 30 Sekunden lang das selbe Bild ansehen muß, sollte Abstand nehmen. 

 


 

Genial, ABER !!!     2003 Von Klaus Triebel 

Seit ich Koyaanisqatsi Mitte der 80'er im Rahmen des Kunstunterrichts gesehen habe, bin ich ein riesiger Fan dieses Films und habe ihn danach noch mehrfach im Programmkino gesehen. Auf LaserDisc suchte ich diesen Titel vergebens und trotz einer guten Videokopie wartete ich bis vor Kurzem auf die längst fällige DVD-Veröffentlichung. Nun habe ich das Teil in der Hand und kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Wer hat diesen Murks zu verantworten? Da wird groß von Widescreen 16:9 optimiert erzählt, was dort aber veranstaltet wurde ist ein simples Ranzoomen des urspünglichen 4:3 Formats (meiner Videokopie) mit der Folge, daß nicht etwa rechts und links mehr sondern oben und unten weniger zu sehen ist. TOLL! Dann doch lieber 4:3 aber mit komplettem Bildinhalt. Wer das Teil nicht wegen des besseren Tons und der interessanten Interviews mit Godfrey Reggio und Philip Glass braucht, FINGER WEG! Bis auf das vermurkste Bildformat sind die Scheiben aber OK! Die Filme, vor allem natürlich Koyaanisqatsi, sind eh über jeden Zweifel erhaben und sollten zum Weltkulturerbe gehören. 


 

"Leben im Ungleichgewicht" - "Leben im Wandel"...     2004 Von Mike Burger

...oder wie auch immer. Die Hopi-Indianer wußten schon lange, was wir im Grunde auch wissen. Aber sie haben Wörter für unser aller verantwortungsloses Tun (nicht Sie als Leser im Einzelnen sind gemeint, sondern wir Menschen vor allem in den industrialisierten Staaten). Koyaanisqatsi und Powaqqatsi sind weder Spielfilme noch Dokumentationen, weder Berichte noch Spektakel. Aber sie sind ergreifend und bauen eine ungeheure innere Spannung auf. Die Werke werden zwar Jahr für Jahr älter - die Aussage aber immer aktueller und dramatischer. Es gibt keine Handlung und kein Drehbuch - aber trotzdem einen roten Faden. Es gibt auch keine Hauptdarsteller - die sind wir eher selber als Zuschauer, indem wir "uns Menschheit" in diesen Bild- und Tonkollagen erkennen. Und verantwortungsvolle Zeitgenossen (leider nur jene) entdecken auch ihr schlechtes Gewissen in ihnen. Man kann nicht einmal sagen, ob diese Filme ein Happy- oder ein Unhappy-End haben, vielmehr ist das Ende eine Erlösung im vielfachen Sinn.

Beide Werke sind Drogen! Godfrey Reggio und Philip Glass halten sie uns wie Spiegel vor. Und in diesem Sinne ist vor allem Koyaanisqatsi aufgebaut - wie eine Droge. Die USA haben zwar, wie überall auf dem ganzen Globus, die Interessen ihrer George-Double-You's (wie auch immer sie in Zukunft heissen mögen) und Industrielobbies auf der einen Seite, aber auch atemberaubende Naturereignisse und -szenarien auf der anderen Seite. Beide Seiten finden sich in den Bildern wieder - die Macht und die Ohnmacht. Zerstörung und Schönheit. Und wie Sie den Lauf unserer Welt kennen werden sie leider verschmelzen.

Mit bewegenden Bildern solcher Naturschauspiele und mystischer Musik werden wir Zuseher verwöhnt. Langsam, gemächlich, harmonisch und wunderschön. Wer es bisher nicht tat, wird so nach und nach einen Bezug zur puren Schöpfung bekommen und sie auch als eine solche wahrnehmen. Reggio packt den Betrachter in Watte. (Wenn Sie den Südwesten der USA kennen und schon einmal dort waren, werden Sie die Bilder gerne wieder sehen - wenn Sie eine erste USA-Reise in diese Regionen planen werden Sie auch ihre Freude an den Bildern haben. Aber das nur so nebenbei). 

Wenn wir uns an diese schönen Bilder gewöhnt haben und sie nicht mehr missen möchten, werden sie uns nach und nach weggenommen. Immer schneller, immer schneller unser aller Handeln präsentiert. Uns wird vor Augen geführt, was wir aufgeben, für was wir es aufgeben und wie wir es tun. Letztendlich erreicht Koyaanisqatsi einen visuellen Kollaps um von diesem Punkt aus mit einer erlösenden, endlosen, symbolträchtigen Szene (und wunderschöner Musik) uns vor dem Absturz der Menschheit zu warnen. In beiden Filmen müssen wir erkennen, daß auch die Menschlichkeit nicht mehr das ist, was sie noch nie war. Aber wen Sie dies nach diesen beiden Botschaften erkannt haben, werden Sie mit anderen Augen durch die Welt gehen.

Die beiden Filme sind zwar ohne Altersbeschränkung, für Kinder aber eher weniger geeignet ob der vielleicht noch nicht ausgeprägten Fähigkeit die Zusammenhänge zwischen Film und Realität zu erkennen. Für Kinder dürfte der Film auch langweilig sein.

Die Kollagen verzichten auf direkte Gewalt gegen Menschen, verzichten auf grausige Bilder, verzichten auf Schockeffekte. Einzig die gegen Ende des Films Koyaanisqatsi irrsinnig schnell geschnittenen Szenen könnten eine Belastung darstellen.

Weltbekannt sind die nächtlichen Zeitraffer-Straßenszenen aus Los Angeles im Film Koyaanisqatsi bzw. Teile der Musik aus Powaqqatsi die auch im Film "Die Truman Show" Verwendung finden.

 

 

 

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Godfrey Reggio (1982) Koyaanisqatsi