Richard E. Leakey & Roger Lewin 

 Die sechste Auslöschung

Lebensvielfalt und die
Zukunft der Menschheit

Mit 39 schönen Abbildungen 

The Sixth Extinction: 
Patterns of Life and the Future of Mankind 

 

 

1995 im Verlag Doubleday, New York
1996 im S. Fischer Verlag

Die Sechste Auslöschung  (1995)   Lebensvielfalt und die Zukunft der Menschheit  -- Von Richard Leakey  (*1944)    - 

1995    310+22 Seiten 

Wikipe Autor *1944 bis 2022 (77)

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Inhalt

(d-2012:) Ein sehr großes Buch.

1 Ein persönlicher Standpunkt  (7) 

Danksagung (311)

Anmerkungen  (313) 

Namen- und Sachregister  (323-332)

Richard E. Leakey    Roger Lewin

Teil 1  Zeit und Wandel

2   Das große Geheimnis des Lebens   (19)  

3   Die treibende Kraft der Evolution  (33) 

4   Die Großen Fünf   (49) 

5   Ausgestorben: Gene oder Zufall?   (75)

Teil 2   Der Motor der Evolution  

6   Homo sapiens, die Krone der Evolution?  (93)

7   Eine endlose Zahl der schönsten Formen (121)

8   Vom Wert der Vielfalt   (152) 

Teil 3  Gleichgewicht der Natur? 

 9   Stabilität und Chaos in der Ökologie (183) 

10  Frühere menschliche Einflüsse   (209)  

11  Eine moderne Elefantengeschichte   (239)  

Teil 4  Die Zukunft  

12. Ein historischer Zufall (271) 

13. Das sechste Aussterben (282)  

14.  Was macht es schon?  (300) 

Leakey, S. 299:  Nach meiner Überzeugung sind die »Einzelfallberichte« der Ökologen über das Aussterben auf der ganzen Welt nur ein winziger Hinweis auf eine katastrophale Wirklichkeit, die sich schweigend und meist außerhalb unseres Blickfeldes abspielt. Da es völlig unmöglich ist, das Verschwinden jeder Art zu dokumentieren, deren Schicksal durch die Tätigkeit der Menschen besiegelt wurde, müssen wir gegenüber diesem schwachen Widerhall höchst empfindlich werden, denn er enthält eine wichtige Botschaft. 

 

 

 

 

 

 

 

 

aus wikipedia-2020

Von 1974 bis 1989 war Richard Leakey Direktor des Nationalmuseums von Kenia sowie oberster Chef aller archäologischen Stätten des Landes. 1969 war bei ihm allerdings eine unheilbare Nierenkrankheit diagnostiziert worden, derentwegen er im Sommer 1979 in England mit Dialyse behandelt wurde. Sein Bruder Philip spendete Leakey im November 1979 eine Niere.

1989 endete seine paläoanthropologische Tätigkeit, nachdem er von Präsident Daniel arap Moi zum Leiter des Kenya Wildlife Service ernannt worden war; seine Restrukturierungsmaßnahmen führten innerhalb kurzer Zeit zu einem erheblichen Rückgang der Wilderei in den Nationalparks.[2]

Bei einem Flugzeugabsturz verlor Richard Leakey 1993 beide Beine unterhalb des Knies, weshalb er 1994 von diesem Posten zurücktrat.

1995 beteiligte er sich aktiv an der Gründung einer oppositionellen Partei, der Safina (Swahili für „Arche“). Er engagierte sich gegen die verbreitete Korruption in Kenia, wodurch er in den folgenden Jahren das Opfer politisch motivierter Beschuldigungen wegen angeblichen Missmanagements, Rassismus und Kolonialismus wurde. Er wurde Generalsekretär der oppositionellen Safina-Partei, und 1997 wurde er in das kenianische Parlament gewählt, woraufhin er 1998 erneut zum Chef des Wildlife Service ernannt wurde- 1998 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

2004 wurde er erneut zum Rücktritt von der Position des Leiters des Wildlife Service gezwungen.

Richard Leakey wurde wiederholt mit dem Tode bedroht und von der Regierung politisch überwacht, gilt aber noch immer als eine der angesehensten Persönlichkeiten des Landes und als Autorität auf dem Gebiet des Umwelt- und Naturschutzes.

Seit seinem erzwungenen Rückzug aus der offiziellen Politik hat er sich auf eine Art Guerilla-Taktik verlegt: Er hält Reden, um die Menschen politisch aufzurütteln, und setzt sich dann wieder an einen sicheren Ort ab, um allzu großen Ärger zu vermeiden.


Autoren:

Richard Leakey, einer der berühmtesten lebenden Paläo­anthropologen, war mehrere Jahre lang Direktor der Wildlife Services in Kenia. Er hat über seine spektakulären Ausgrabungs­funde mehrere Bücher veröffentlicht, die zum Teil inter­nationale Bestseller wurden, u. a. zusammen mit Roger Lewin Der Ursprung des Menschen (S. Fischer, 1993).

Roger Lewin, promovierter Biochemiker, Herausgeber wissen­schaftlicher Zeitschriften, hat zahlreiche Arbeiten zu verschiedenen Aspekten biologischer Forschung veröffentlicht, dazu mehr als ein Dutzend Bücher, darunter Bones of Contention (1987), das in England als bestes Sachbuch des Jahres ausgezeichnet wurde. Roger Lewin lebt in Cambridge, Massachusetts.


Klappentext: 

In ihrer langen Geschichte hat die Lebenswelt der Erde fünf große »Auslöschungen« erlebt, ausgelöst durch plötzlichen Klimawechsel, durch Meteoriten­einschlag oder durch evolutionäre Entgleisungen. Die jüngste dieser Lebenskatastrophen geschah vor rund 65 Millionen Jahren. Durch sie wurden alle Dinosaurier-Arten in erstaunlich kurzer Zeit völlig vernichtet. Aber auch die anderen Auslöschungen waren unvorstellbar zerstörerisch: In einem geologischen Augenblick wurden mindestens 65 Prozent aller Spezies vernichtet. 

Heute steht die Lebenswelt vor einer neuen, der sechsten Auslöschung, und diesmal ist der Mensch ganz unzweifelhaft die Ursache. Nach vorsichtiger Schätzung werden jedes Jahr durch menschliche Einwirkung 30.000 Arten ausgelöscht, eine Zahl, die mit erschreckender Genauigkeit an die Vernichtungs­quote der anderen fünf großen Katastrophen heranreicht. Die nächste Auslöschung bedroht die gesamte komplexe Lebensstruktur auf Erden.

Wenn der Mensch die verheerenden Konsequenzen seines Verhaltens nicht in kurzer Zeit abwendet, dann wird er dem Mastodon, dem großen Alk und anderen Opfern in den Abgrund der Auslöschung folgen. 


Richard Leakey, der als Paläoanthropologe und durch seine Aktivitäten für den Naturschutz Kenias bekannt wurde, und der Biochemiker Roger Lewin haben bereits gemeinsam das Buch "Der Ursprung des Menschen" veröffentlicht (Spektrum der Wissenschaft, August 1995, Seite 115). In ihrem neuen Werk diskutieren sie die Bedeutung der Artenvielfalt für das Überleben des Ökosystems Erde.

Nach einem Einleitungskapitel erzählen sie im ersten Hauptabschnitt "Zeit und Wandel" die Geschichte der Lebewesen auf der Erde. Ihr Hauptaugenmerk gilt dem Massenaussterben von Arten; im Laufe der durch Fossilien dokumentierten Erdgeschichte lassen sich mindestens fünf dieser drastischen Einschnitte nachweisen. Für sie hat Charles Darwins (1809 bis 1882) Selektionstheorie keinen Erklärungswert: Wenn eine Art untergeht, weil die einzige Insel, auf der sie lebt, überschwemmt wird, liegt das nicht an ihren schlechten Genen, sondern wesentlich am Zufall. Für das Wiederaufblühen der Artenvielfalt nach der Katastrophe ist die Darwinsche Theorie dagegen anwendbar.

Im zweiten Hauptabschnitt "Motor der Evolution" untermauern Leakey und Lewin dieses Zufallsprinzip. Demnach war die Entstehung des Menschen keineswegs unvermeidlich, wie beispielsweise Teilhard de Chardin (1881 bis 1955) behauptet hatte. Als Motor der Evolution machen die Autoren den Wandel der Lebensverhältnisse aus; insbesondere können lokale Störungen wie ein Wirbelsturm oder ein Erdrutsch eine neue Zusammensetzung der Artengemeinschaften zur Folge haben und damit die Herausbildung neuer Formen fördern.  ....   spektrumverlag.de/artikel/824755 


Pflichtlektüre für freie Geister  ---  2009 von Görris aus Holstein  ---   Amazon.de 

Richard Leakeys "Die Sechste Auslöschung" ist nicht einfach nur ein Sachbuch, es ist für den aufmerksamen und aufgeschlossenen Leser geradezu ein Schlüssel zum Begreifen unseres irdischen Daseins und unserer (zufälligen) Existenz als Spezies. 

Leakey beschreibt wie kein anderer das Entstehen von Leben auf unserem Planeten, präzise, einfühlsam und mit befreiender Logik. Er zieht seinen Themenfaden unbeirrt gerade, vom Beginn allen Lebens an bis heute, unbeeinflusst von einer annähernd dreitausendjährigen philosophischen und naturwissenschaftlichen Deutungsgeschichte. Er tut das mit großer Sachkenntnis und bemerkenswerter Einfühlsamkeit, gleichwohl immer fair im Umgang mit allen bis heute erschienenen Erklärungen, Abhandlungen und politisch oder religiös begründeten "Weltbeschreibungen". 

Er bringt dem vermeintlichen Laien mit einer sachlichen und doch fesselnden Sprache den "Motor der Evolution", und damit auch die für viele Zeitgenossen schmerzhafte Erkenntnis nahe, dass die Entstehung unserer Art zu keinem Zeitpunkt zielgerichtet ablief, sondern lediglich ein historischer Zufall ist. Diese unbestreitbare Tatsache zur Kenntnis zu nehmen muss nicht zwangsläufig enttäuschen, sondern schafft aufgrund ihrer Lotto spielenden Entstehungsgeschichte durchaus Platz für Erfahrungen wie Dankbarkeit und Demut. Frei von allen stützenden "Wundern" der großen Weltreligionen eröffnen sich dem Leser hunderte neuer staunenswerten Wunder, wie sie nur die atemberaubende evolutionäre Entwicklungsgeschichte unseres Planeten zu vermitteln weiß. 

Der Kern des Buches sind die sog. "Big Five", die fünf großen Auslöschungen oder Faunenschnitte, die die Erde im Verlaufe ihrer seit fast vier Milliarden Jahre währenden Entwicklungsgeschichte des Entstehens und Fortführens von Leben durchmachte. Leakey stellt die "Big Five", deren zeitliche Abläufe sich z. T. während hunderter von Jahrmillionen abspielten, relativierend der sich gerade anbahnenden "sechsten Auslöschung" gegenüber, für deren verheerende Ursachen ganz unbestreitbar unsere eigene Art verantwortlich ist. Ganze zweihundert Jahre hat der "Homo sapiens" bis heute dafür benötigt, mehr als nur die Grundlagen einer sechsten Auslöschung auf den Weg zu bringen. Dieser Zeitraum deckt sich präzise mit dem Beginn der modernen Industrialisierung bis heute. 

Das (seriös geschätzte) Aussterben von jährlich rund 30.000 (!) Arten macht traurig. Die ausbleibenden Reaktionen unserer gewählten Volksvertreter machen zornig, und das Paradoxon einer unbegreiflichen Ignoranz großer Teile der Gesellschaften gegenüber kommenden Generationen, tut beides

Für wissbegierige und vorurteilsfreie Menschen ist dieses weitestgehend philosophiefreie Buch ein "Muss". Für Politiker sollte es zur Pflichtlektüre werden.

 

 

 

 

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 Lebensvielfalt und die Zukunft der Menschheit  - Leakey, Richard - 1995 - Die sechste Auslöschung -- Roger Lewin