Domenico Losurdo

 

Stalin
Geschichte und Kritik
einer schwarzen Legende

 

 

2008 bei Carocci in Rom

2012 im Papyrossa-Verlag

 

2008

Wikipedia.Autor  *1941 in Bari bis 2018 (76)

DNB.name  (91)

DNBnummer (56)   DNB.person 

 

detopia:

Kommbuch      Stalinbuch  

Ökobuch     L.htm 

Sterbejahr 

 

Baberowski    Chruschtschow 

Chlewnjuk-2015

 

 

 

mit einem Vorwort von Prof. Losurdo

 

mit einem Vorwort von Prof. Losurdo

Chruschtschows Lügen (2014)

Von Grover Furr.  wikipedia  Grover_Furr  *1944 in Washington

Die Beweise, dass alle "Enthüllungen" über Stalins (und Berias) "Verbrechen" in Nikita Chruschtschows berüchtigter "Geheimrede" auf dem 20. Parteitag der KPdSU am 25. Februar 1956 nachweislich falsch sind

DNB.Buch  2014  383 Seiten

Mit einem Vorwort von Domenico Losurdo  # Übers. aus dem amerikan. Engl. von Johannes Teuber


detopia-2021

Das Buch hat keinen Untertitel auf dem Cover; das ist unüblich, wenn derart neue Behauptungen aufgestellt werden.

es gibt nun auch "kapitalistische neostalinisten", das thema ist neu für mich. ich hielt die seriöse stalinforschung mit chlewnjuk für abgeschlossen.

nun wird wieder alles angezweifelt und "neu aufgerollt".  nicht nur die religion, nicht nur der holocaust. nicht nur das klima und die umwelt.

nun auch die geheimrede und die stalinbiografien. schwerer tobak. schwarzer tobak. papyrossi.

ich kann mich nur nach und nach damit beschäftigen. prof losurdo ist neu für mich.

aber ich bezweifele jetzt schon, dass die vereinfachungen, übertreibungen, zuspitzungen in chruschtschows geheimrede wichtig sind, WEIL er sie ja mündlich und nur für die anwesenden gehalten hatte.

es ist ja kein amtliches dokument. oder forschungsarbeit. nichts von alledem.

der zweck der rede war, den widerstand der stalinleute (gegen eine menschlichere innenpolitik bzw. gegen weniger zwang und gewalt) zu schwächen - bzw. diesem widerstand die spitze abzubrechen.

sie wurde "entwendet" (geklaut) und die CIA veröffentlichte sie weltweit - anstatt SELBST zu lesen und daraus zu lernen.

nochmal: es war von vornherein eine interne-populistische "überzeugungsrede", quasi "Parteiinformation".

Aus "Stalins Globus" nun einen Riesenaffenzirkus zu machen, ist übertrieben.

Als "Gegengift": in die aktuellen Klimawandelberichte reinschauen. Oder bei Chlewnjuk-2015 über Stalin lesen.

Abber vielleicht habe ich ja auch unrecht damit, dass genug Stalin- und Kommunismusforschung betrieben wurde; nur die die volle Quellennutzung ist noch nicht erreicht, wie Chlewnjuk schreibt.

 

 

Inhalt     DNB.Buch    Inhalt.pdf    Bing.Buch   Goog.Buch

 

 

Die Wende in der Geschichte des Stalinbildes (7)  Vorwort

 

Kapitel 1  Wie man einen Gott in die Hölle stürzt: Chruschtschows Geheimrede  20

Kapitel 2  Die Bolschewiki vom ideologischen Konflikt zum Bürgerkrieg  53

Kapitel 3  Zwischen 20. Jahrhundert und Langzeitperspektive, zwischen Geschichte des Marxismus und Geschichte Russlands: Die Ursprünge des »Stalinismus«  116

Kapitel 4  Der komplexe und widersprüchliche Verlauf der Ära Stalin  154

Kapitel 5  Verdrängung der Geschichte und Konstruktion der Mythologie - Stalin und Hitler als Zwillingsmonster  215

Kapitel 6  Psychopathologie, Moral und Geschichte bei der Interpretation der Stalinära  297

Kapitel 7  Das Stalinbild zwischen Geschichte und Mythologie  344

Kapitel 8  Dämonisierung und Hagiographie in der Deutung der zeitgenössischen Welt  (365)

 

Von Stalin zu Gorbatschow: Wie ein Imperium zu Ende geht  (407) Luciano Canfora

 

Literatur 428

Personenregister 444

Ausführliches Inhaltsverzeichnis 449 

 

 

 

 

 

 

 

 

aus wikipedia-2021 zum autor

 

Domenico Losurdo war ein italienischer Publizist und Professor für Philosophie an der Universität Urbino.

 

Losurdo schloss sein Philosophiestudium 1963 an der Universität Urbino mit einer Dissertation über den Hegel-Schüler Karl Rosenkranz ab und arbeitete dort als Hochschullehrer für Geschichte der Philosophie. An der Universität Urbino war er Dekan der Philosophischen Fakultät. Losurdo war Präsident der Internationalen Gesellschaft Hegel-Marx für dialektisches Denken und Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin. Zusammen mit Hans Heinz Holz († 2011) gab er die philosophische Halbjahresschrift Topos heraus.

In den 1960er Jahren trat er der Kommunistischen Partei Italiens bei, nach deren Auflösung im Jahr 1991 wurde er Mitglied der Partito della Rifondazione Comunista. Zuletzt gehörte er der Partito dei Comunisti Italiani an.[3] Er war Präsident der Associazione Politica e Culturale MARX XXI, die unter anderem die kommunistische Zeitschrift Marx Ventuno herausgibt.[4]

Losurdo wird mitunter als einer der produktivsten marxistischen Autoren der vergangenen Jahrzehnte bezeichnet.

Losurdo schrieb mehr als 50 Bücher auf italienisch, war Herausgeber und veröffentlichte auch zahlreiche Arbeiten auf deutsch.[5]

In seinem Buch Die Gemeinschaft, der Tod, das Abendland verdeutlichte er die allgemein positive Haltung der deutschen Geisteswissenschaftler gegenüber dem Ersten Weltkrieg.[6]

Der marxistische Historiker Christoph Jünke bezeichnete ihn als neostalinistischen.[7][8][9]

Er wurde von den Kritikern seines Buches über Stalin beschuldigt, ein Apologet für den Stalinismus zu sein.[10]

Der Historiker David Broder schrieb:

„Während er die exorbitanten und paranoiden Aspekte von Stalins Führung erkannte, waren seine Bemühungen, sie zu relativieren, oft von einem polemischen Eifer geprägt, der durch die gesammelten Beweise nicht gerechtfertigt war. Dies machte seine Neuformulierung des Stalinismus 'interessanter' als unbedingt überzeugend.“[11]

Andere Autoren wie Andreas Wehr halten diesen Vorwurf nicht für haltbar, da Losurdo die Verbrechen während der Stalinära keineswegs bestritten, sondern ausführlich geschildert habe.[12]

 

Kampf um die Geschichte – Abriss

1996 und 2002 "Kampf um die Geschichte. Der historische Revisionismus und seine Mythen – Nolte, Furet und die anderen". Hierin kritisiert Losurdo den seiner Auffassung nach bestehenden Geschichtsrevisionismus vieler Autoren.

Ähnlich wie Enzo Traverso im Anschluss an Arno J. Mayer von einem Zweiten Dreißigjährigen Krieg spricht und dabei vom Jahr 1914 mit Beginn des Ersten Weltkrieges unter Einbeziehung der so genannten Zwischenkriegszeit bis zum Kriegsende 1945 rechnet, benutzt Losurdo durchgängig das Bild vom Zweiten Dreißigjährigen Krieg, „um einen Ausdruck zu benutzen, auf den die Historiker oft zurückgreifen, um die Periode der kolossalen Umwälzungen zwischen 1914 und 1945 zu bezeichnen.“

Losurdo wirft nämlich vor allem Ernst Nolte und François Furet vor, sie würden den Ersten Weltkrieg als Auslöser der Russischen Revolution von 1917 übergehen und erst 1917 als Ausgangspunkt für ihre These vom „Europäischen Bürgerkrieg“ wählen, um ausschließlich Bolschewismus und Nationalsozialismus als konfliktträchtig aufeinander beziehen zu können.

Dabei unterschlagen sie nach Losurdo zwei Hauptmomente, die zum Verständnis des „Zweiten Dreißigjährigen Krieges“ unabdingbar gehören: nämlich den „totalen Krieg“ als eine von allen am Krieg Beteiligten geteilte Erfahrung einerseits und den Kolonialismus als gemeinsames neuzeitliches europäisches Phänomen andererseits.

So habe Adolf Hitler in zahlreichen Aussagen gezeigt, wie er den Kampf um Lebensraum im Osten mit dem Erwerb eines „Deutschindien“ oder dem „Far West“ der amerikanischen Eroberung bis zum Pazifik verglichen habe.[15]

In dieses kolonialistische Szenario seien schließlich die europäischen Juden als „Eingeborene“ geraten: „Die Tatsache, dass das Schicksal der Juden durch ihre doppelte Stigmatisierung als orientalische ‚Eingeborene‘ und als Überträger des orientalischen Bolschewismus besiegelt worden ist, wird überhaupt nicht in Betracht gezogen.“[16]

Diese Sichtweise findet sich ähnlich bei Enzo Traverso, der 2002 (dt. 2003) schrieb: „Sicherlich stellte Osteuropa den ‚Lebensraum‘ dar, den man kolonisieren wollte, doch diese Eroberung implizierte die Vernichtung der UdSSR und des Bolschewismus, eines Staates und einer Ideologie, die die Nazis als Produkt einer Verbindung zwischen ‚jüdischer Intelligenz‘ und slawischem ‚Untermenschentum‘ ansahen.“

So sei dieser totale Krieg gleichzeitig ein Eroberungskrieg, ein Rassenkrieg und ein Kolonialkrieg gewesen.

 


Schriften (Auswahl) aus wikipedia-2021

Immanuel Kant – Freiheit, Recht und Revolution. Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1987, ISBN 978-3-7609-1164-9.
Philosophie als Verteidigung des Ganzen der Vernunft. Köln 1988.
Hegel und das deutsche Erbe. Köln 1989.
Fichte – die Französische Revolution und das Ideal vom ewigen Frieden. Berlin 1991.
Zwischen Hegel und Bismarck. Berlin 1993.
Die Gemeinschaft, der Tod, das Abendland. Heidegger und die Kriegsideologie. Aus dem Italienischen übersetzt von Erdmuthe Brielmayer. Metzler Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-476-01299-9.
Geschichtsphilosophie und Ethik. Frankfurt 1998.
Flucht aus der Geschichte? Essen 2000.
Hegel und die Freiheit der Modernen. Frankfurt 2000.
Der Marxismus Antonio Gramscis. Hamburg 2000, vollständige Neuausgabe 2012.
Die Linke, China und der Imperialismus. Essen 2000.
zusammen mit Erwin Marquit: Zur Geschichte der kommunistischen Bewegung. Essen 2005.
Kampf um die Geschichte. Der historische Revisionismus und seine Mythen. Papyrossa Verlag, Köln 2007.
Demokratie oder Bonapartismus. Triumph und Niedergang des allgemeinen Wahlrechts. Papyrossa Verlag, Köln 2008,
Nietzsche, der aristokratische Rebell. Intellektuelle Biographie und kritische Bilanz. Argument, Hamburg 2009.
Freiheit als Privileg. Eine Gegengeschichte des Liberalismus. Aus dem Italienischen übersetzt von Hermann Kopp. Papyrossa Verlag, Köln 2010,
Die Deutschen. Sonderweg eines unverbesserlichen Volkes? Kai Homilius Verlag, Werder (Havel) 2010,

Stalin. Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende. Mit einem Essay von Luciano Canfora. Papyrossa Verlag, Köln 2012, 3. und durchgesehene Auflage 2017,

Gewaltlosigkeit. Eine Gegengeschichte. Argument, Hamburg 2015.
Der Klassenkampf oder Die Wiederkehr des Verdrängten? Eine politische und philosophische Geschichte. Papyrossa Verlag, Köln 2016, 
Wenn die Linke fehlt... Gesellschaft des Spektakels, Krise, Krieg. Papyrossa Verlag, Köln 2017, 
Der westliche Marxismus. Wie er entstand, verstarb und wieder auferstehen könnte. Papyrossa Verlag, Köln 2021,

 

Weblinks

Literatur von und über Domenico Losurdo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Sammlung von Rezensionen zu Losurdos Werken in der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft.
Zur Kritik an Domenico Losurdos Neostalinismus von Christoph Jünke
Pam C. Nogales C. and Ross Wolfe: Liberalism and Marx (englisch), Interview mit Domenico Losurdo am 17. März 2012, Platypus Review, Nr. 46, Mai 2012
Artikel von und über Domenico Losurdo auf weltnetz.tv 

 

 

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