Start   Weiter

Aufruf zur Subversion *

 

 

Beispiel Nr. 1

Eine junge Lehrerin hat eine etwas verwilderte Klasse der Oberstufe zu übernehmen. Der Hauptauftrag lautete offensichtlich, Ordnung in diese Klasse zu bringen. An einem der ersten Tage diktiert sie den Schülern folgendes:

 

*  Der Originaltitel lautete: »Der Lehrer zwischen Lüge und Wahrheit, 2. Teil«. Vortrag gehalten anläßlich der Herbstkonferenz des Kantonalen Lehrervereins, Sektion Unterrheintal, in Heerbrugg

20


Dies ist nicht 19. Jahrhundert. Dies sind nicht die dreißiger Jahre. Dies ist November 1978, 7. Schuljahr!

Ist es ein extremer Einzelfall? Oder ist für uns denn »Ordnungmachen« immer noch gleichbedeutend mit »Bestrafen«? Ist dies aber nicht letzten Endes Erziehung zum Kriechen, zum Kuschen, zum Parieren, zum sich Einordnen, sich Unterordnen? Wollen wir aber nicht unsere Kinder zu selbständig denkenden, selbständig urteilenden, selbständig handelnden Demokraten erziehen?

 

Beispiel Nr. 2

 

Im Herbst 1977 fand in Tiflis die erste Weltkonferenz für Umwelterziehung statt. Trotz aller politischen Differenzen war man sich sehr rasch einig über die Priorität der Umwelterziehung zur Abwendung ökologischer Gefahren, und man fand sich in markanten Empfehlungen zuhanden der Regierungen. Im Mai dieses Jahres legten der Delegationsleiter, Vizedirektor eines Bundesamtes, und der Direktor des WWF Schweiz die wichtigsten dieser Empfehlungen und den Vorschlag eines Aktionsprogrammes für die Schweiz der Erziehungsdirektorenkonferenz vor. Man wies auch auf die Pionierleistungen privater Organisationen hin und machte die Herren unter anderem mit den Umweltmagazinen des WWF bekannt. Das Thema war sehr rasch erledigt.

Der Stadtbasler Erziehungsdirektor sagte wörtlich: »Ich bin froh, daß ich als Politiker solche Hefte nicht zu lesen brauche.« Und der Präsident der Erziehungsdirektorenkonferenz, ein bekannter Zürcher Regierungsrat, rundete die Diskussion ab: »Es ist fraglich, ob unser System eine Durchdringung der

21


 

 

www.detopia.de      ^^^^