detopia-Serie "Ostkult": "Das waren unsere Helden" Blutige Erdbeeren The Strawberry Statement
Kinostart
BRD: 28.10.1970 Erdbeer-Manifest. Notizen zur Columbia-Revolte |
1970 111 min
detopia: Qultur Q.htm |
wikipedia Kim_Darby * 1947 in L. A.
Something in the Air - Thunderclap Newman Our House - CSN&Y (Karussell) Give Peace a chance
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detopia-2014: Im Internet gibt es etliche Ausschnitte aus dem Film. Daher beschränke ich mich hier auf einige Songs und Szenen, die mir haften geblieben sind. Da hat die Filmzensur im Osten (DDR) mal was Gutes gemacht, als sie diesen Film in die Kinos durchwinkten. Im Frühjahr 1968 hielten protestierende Studenten fünf Gebäude eine Woche lang besetzt. Sie protestierten gegen den Bau einer Sporthalle im Morningside Park, die Präsenz von Offizieren und Regierungsbeamten auf dem Campus zur Rekrutierung von Vietnamkämpfern und gegen die Universitätsverwaltung generell. Der Entwurf für die Sporthalle hatte viele Studenten und örtliche Aktivisten empört, da das Gebäude im hinteren Westteil einen kleineren Eingang für die Öffentlichkeit erhalten sollte. Da die meisten Leute in der Gegend schwarz waren, erinnerten die Pläne an das verhasste Jim-Crow-System, d. h., die Rassentrennung im Süden, wo die Schwarzen immer die Rücksitze in den Bussen besetzen sowie streng getrennte Schulen, Parks, Wasserbrunnen, Restaurants, Hotels und so weiter benutzen mussten. Angeordnet durch den damaligen Universitätspräsidenten Grayson Kirk wurde die Besetzung der Universitätsgelände durch die New Yorker Polizei gewaltsam beendet. Nachdem die Studenten daraufhin die Abschlussfeier boykottiert hatten, musste Kirk selbst jedoch zurücktreten. https://de.wikipedia.org/wiki/Columbia_University
aus wikipedia 2014:
Blutige Erdbeeren ist ein Spielfilm aus dem Jahr 1970, der auf James S. Kunens Buch The Strawberry Statement (deutsch: Erdbeer-Manifest: Notizen zur Columbia-Revolte; ohne ISBN) von 1968 basiert. Er zeichnet die 1968er Studentenrevolte an der Columbia University von New York nach. Der Schauplatz der Ereignisse wurde jedoch im Film nach San Francisco verlegt, da man an der Columbia University keine Dreherlaubnis bekam. Der Titel spielt an auf eine Aussage von Prof. Herbert Deane, damals stellvertretender Dekan (Associate Dean of Graduate Faculties) an der Columbia University. Deane wurde ca. ein Jahr vor den beschriebenen Unruhen von der Studentenzeitung Columbia Daily Spectator mit folgenden Worten zitiert:
Handlung San Francisco, Ende der 1960er Jahre: der Student Simon James ist ein Außenseiter und Sonderling. Der blonde junge Mann aus Kansas ist Brillenträger und nimmt am Rudertraining teil, wo er oft zu größeren Späßen aufgelegt ist. Den politischen Protestkundgebungen der <Students for a Democratic Society> auf den Campus, bei denen seine Kommilitonen die Universität mit der CIA und Faschismus in Verbindung bringen, hört er eher amüsiert zu. Den Rektor wiederum interessieren nicht die politischen Meinungen der Studierenden, die ihn so kalt lassen wie die Tatsache, dass diese alle wohl gern Erdbeeren äßen. Simons Einstellung ändert sich, als er auf einer dieser Veranstaltungen die Bekanntschaft mit der hübschen Linda macht. Die Studentin, eine Anhängerin von Marcuse und Che, hat sich ganz den Pflichten der Universitäts-Guerilla verschrieben und lehnt das Tanzengehen als bourgeoisen Zeitvertreib vehement ab. Simon schließt sich daraufhin, aus der Verliebtheit heraus, den Studentenprotesten aktiv an und begleitet diese mit seiner Fotokamera. Zum Helden des Campus avanciert er durch eine kleine Rauferei mit dem rechtsgerichteten George in seinem Ruderclub, bei der er eine Verletzung an der Lippe davonträgt. Simon wischt sich das Blut über das ganze Gesicht und macht die Polizei für seine Misshandlung verantwortlich. Daraufhin wird er von einer Studentin sexuell belohnt. Gegen Ende des Films knüpfen Simon und Linda zärtliche Bande. Er wird vom Mitläufer zum Überzeugten und setzt sich Seite an Seite mit Linda bei einer von der Polizei und Nationalgarde gewaltsam beendeten Besetzung eines Universitätsgebäudes gegen die Räumung zur Wehr.
Rezeption Filmkritiker Vincent Canby (The New York Times) nannte den Film ein ausdrucksloses, langweiliges Produkt und kritisierte den künstlerischen Ansatz, den Hagmann unter anderem bei der Kameraarbeit und Musikauswahl von Blutige Erdbeeren verfolgt hätte, der zuvor nur bei den Actionserien Mannix (1968–1969) und <Kobra, übernehmen Sie> Regie geführt hatte. Die Hauptfiguren Simon und Linda seien die direkte, wenn auch radikalisierte, Nachkommenschaft aus der US-Komödie Girl Crazy, in denen Mickey Rooney und Judy Garland die Hauptrollen übernommen hatten. Der deutsche film-dienst beklagte, dass aus dem in der „Ich-Form und mit oft harter Selbstkritik erzählenden James Simon Kunen, der sich als Jude bekennt, ein "arischer" Simon James […], ein blonder und blauäugiger Kansas-Boy“ geworden sei, der von Bruce Davison verharmlosend in der Tradition von Mickey Rooney dargestellt werde, während Kim Darby Judy Garland imitiere. Der Regisseur wisse das Publikum zu packen und der Film biete mehr Diskussionsgrundlage als Zabriskie Point, die Wahrheiten von Blutige Erdbeeren seien aber „doch etwas zu sehr mit Hollywood-Make-Up geschminkt“ und es fehle die „gesellschaftliche Verbindlichkeit“.
Auszeichnungen Der Film erhielt 1970 eine Einladung in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes, wo Hagmanns Spielfilmdebüt um die Goldene Palme konkurrierte und den Preis der Jury erhielt. Ein Jahr später erreichte Hauptdarsteller Bruce Davison einen siebten Platz bei den Laurel Awards in der Kategorie Star of Tomorrow, Male. Literatur Kunen, James Simon: Erdbeer-Manifest. Notizen zur Columbia-Revolte. März Verlag, Darmstadt 1969 (The Strawberry Statement dt., aus dem Amerikanischen übersetzt von David Wittenberg)
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The Strawberry Statement