Frank Zappa 

Der Mensch und seine Lehre

.... und seine Musik

 

 

 

 

 

 

Freiheit für Frank Zappa - Musik !!!

 

 

 

 

 

 

 

1940-1993 (52, Kr.)

 

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Neue Zürcher Zeitung

Sülzen, Singen, Sabbern

Texte von Frank Zappa

Als der Rockmusiker Frank Zappa am 4. Dezember 1993 an Prostatakrebs starb, war er knapp 53 Jahre alt. Der versatile Komponist, sarkastische Gesellschaftskritiker und ehrgeizige Gitarrero hinterliess ein kaum überblickbares Werk, das bei weitem noch nicht vollständig ediert ist. 

Neben den zahlreichen Schallplatten und CD sind auch einige Bücher von und zu Zappa erschienen. Der Verlag Zweitausendeins legt nach «Plastic People» nun den zweiten und abschliessenden Band mit Zappas gesammelten Songtexten vor, wiederum zweisprachig und notabene als Originalausgabe. 

Der 646 Seiten starke Wälzer enthält die Texte sämtlicher Zappa-Platten seit «Bongo Fury», also Schätzchen wie «Sheik Yerbouti», «Joe's Garage» oder «Broadway The Hard Way». Eine Überraschung ist das Libretto «Thing Fish», eine gargantueske Parodie auf die alte US-Fernsehklamotte «Amos 'n' Andy».

Die Nachdichtungen der rüden, sämtliche Tabus wonnevoll verletzenden Texte stammen einmal mehr von Carl Weissner. Bei aller Routine und Sachkenntnis leistet sich der bekannte Szene-Übersetzer zahlreiche kleine Willkürlichkeiten und Manierismen. Unerfindlich ist etwa, was die vielen schrecklichen «Tu»-Konstruktionen («Dirty little frogs is what you eat» = «Schmierige Frösche, so was tut ihr essen») frommen sollen. 

Oft spitzt Weissner Zappas Diktion auch zu: aus «blackest» wird zappenduster», aus «to comb your hair» wird «deine Frisur aufzupeppen»). Und ob ein «sucker» wirklich ein «Armleuchter» ist? – Nun mag Weissner, der sonst ja nicht zimperlich ist, dieses Wort gesetzt haben, um ein wenig Abwechslung in die Öde der Zappaschen Obsessionen zu bringen. 

Denn das ist der Haupteindruck beim Lesen dieser geballten Ladung bürgerschrecklicher Kraftmeiereien: Was im einzelnen Song befreiend fies und rotzig daherkam, ob es nun um Fernfahrer oder Fernsehprediger, Sülzen oder Sabbern, Greggery Peccary oder Bobby Brown ging – in dieser Masse wirkt es, Rollenpoesie hin oder her, so ermüdend wie die ewigen prallen Hintern in Robert Crumbs Skizzenbüchern, und auch die politischen Kommentare (über Nixon: «Dickie's such an asshole») sind zwar nicht falsch, aber kaum ergiebig.

Gegenüber dem Frühwerk fehlt ein wichtiges Element: die unbekümmerte, verspielte Alberei.

Der sorgfältig gestaltete Band ist indes wohl weniger als eigenständige Publikation gedacht denn als Hilfsmittel beim Hören der mitunter schwer verständlichen Texte; und er leistet nicht zuletzt deshalb gute Dienste, weil Weissner sich manche dunkle Stelle noch vom Meister erklären lassen konnte.

 

Ein zweites hier anzuzeigendes Buch nennt sich «Frank Zappa: In eigenen Worten» und versucht, aus zahlreichen Interviewpassagen eine Art Autobiographie zu montieren. Zu Beginn finden sich hinreissende Reminiszenzen Zappas an seine Jugend und an seine musikalischen Anfänge: Der Schlagzeuger der «Ramblers» besass als Übungsinstrument nichts als seinen grüngestrichenen Schreibtisch, bis ihm seine Eltern für 50 Dollar ein mickriges Schlagzeug kauften und er beim ersten Auftritt merkte, dass er die Trommelschlegel daheim vergessen hatte.

Auch Zappas Schülerjob als Aushilfsverkäufer in einem Schallplattenladen findet Erwähnung: Der musikbegeisterte Flegel verbesserte den Kunstgeschmack in seinem Viertel, indem er stapelweise «Tell Me Darling» von den Gaylarks und «Oh What A Night» von den Dells verhökerte. 

Bis 1969 sind die Aufzeichnungen, die natürlich Erinnerungen an Captain Beefheart und an die Mothers of Invention einschliessen, einigermassen stringent. Dann werden die Zeugnisse lückenhafter und münden, was Zappas späte Jahre betrifft, in eine ziemlich beliebige Aphorismensammlung, die wesentliche Themenbereiche kaum mehr abdeckt und Zappas spätes musikalisches Schaffen so gut wie gar nicht erwähnt.

Ein Jammer, dass der durch ein Vorwörtchen von Václav Havel nobilitierte Band im zweiten Teil dermassen absackt. Denn Zappa erweist sich in den zitierten Passagen als ungemein hellsichtiger Zeitzeuge; was er etwa über die Träume der Flower-Power-Bewegung sagt, reinigt die Gedanken wie eine kräftige Ladung Salmiak.

Manfred Papst


 

Kurzbeschreibung
Bereits vor seinem Tod im Dezember 1993 war Frank Zappa eine Rocklegende. Dreißig jahre lang war er einer der wichtigsten Innovatoren der Rockmusik. Als hintergründiger Satiriker wurde er zudem zum provozierenden Chronisten seiner Zeit und Sprachrohr einer subversiven Gegenkultur.

In diesem Buch kommt Frank Zappa erstmals ausführlich selbst zu Wort. Es enthält seine wichtigsten Äußerungen aus über einhundert Interviews und Privatgesprächen. Dadurch entsteht ein einmaliges Portrait über sein Leben und seine Musik. Das Buch enthält zusätzlich teilweise bislang unveröffentlichte Photos.

 


Kompakte Zitatensammlung    25.03.2004    Von O. Weber  (Köln) 

Es gibt eine Menge posthum veröffentlichte Bücher über den ehemaligen "Bürgerschreck" Amerikas und schon immer haben sich Linguisten und progressive Musikwissenschaftler über sein künstlerisches Werk ausgelassen. Wie weit stand er außerhalb des Mainstream? Wie perves war er eigentlich - in welchem Sinne auch immer? Diese und andere Fragen wurden und werden erörtert. Die Aussagen-Sammlung "In eigenen Worten" gehört nicht zu den neuen Büchern über den Künstler. Daher wird es auch für Fans nichts neues zu entdecken geben. 

Dennoch legt Miles auch mit dieser Ausgabe eine modernisierte Version (neues Cover-Foto, neues Layout) nicht nur für Zappalogen vor, sondern auch für jene, die Amerika-Kritik a la Micheal Moore und andere Autoren für neu halten. Denn viele Dinge, die Moore & Co. heute (zurecht) anprangern, hatte Zappa schon seit den 60ern auf der Schippe. Und das mit ähnlichem Humor, mit Analyse und Weitsicht. Anhand ausgewählter und inzwischen legendärer Außerungen aus Interviews kann man sich ein Bild der Zappaschen Biografie und seines Schaffens machen und Zeuge werden, dass Musiker früher einmal etwas zu sagen hatten bzw. etwas sagen durften. Allerdings sollte der Neueinsteiger dabei nicht darauf verzichten die ein oder andere CD im Hinterund zu spielen. Es gibt ja genug.

Schöne Dreingabe ist das Vorwort von Vaclav Havel, für den Zappa DER Inbegriff westlicher Freiheit war. Eine Freiheit die der Allroundmusiker vorausblickend auf heute in höchster Gefahr sah - und leider Recht behielt.

125 Seiten, 16 s/w Fotos. 


 

120 Seiten starker Monolog     11.09.2007     Von the_kai  

"Im Rockjournalismus basteln Leute, die nicht schreiben können, aus Interviews mit Leuten, die nicht reden können, Geschichten für Leute, die nicht lesen können (FZ)" - Trotz dieser Aussage hat Zappa "vermutlich mehr Interviews gegeben als irgendein anderer Musiker", wird gleich im ersten Satz festgestellt. Zum Glück. Denn genau das ist die Grundlage, aus der Barry Miles dieses Buch "gebastelt" hat.

Der Autor hat aus hunderten von Interviews, die der Meister zwischen 1966 und 1993 gegeben hat, die wichtigsten Elemente herausgeschnitten, zeitlich und thematisch sortiert und eine Collage erschaffen, die viele Infos aus dem Leben und der Denkweise Zappas aufzeigt, quasi erzählt von ihm selber. Die Parallelen zu Zappas Arbeitsweise sind deutlich, denn dieser hat seine Werke ebenfalls auf diese Art in pedantischer Akribie bearbeitet.

Das Buch ist nicht besonders dick und könnte in manchen Bereichen noch mehr in die Tiefe gehen - vor allem was den musikalischen Teil angeht. Aber der Autor hat sich bewusst auf die Stellen konzentriert, die noch nicht durch andere Biographien oder Interviews 100 mal durchgekaut wurden. Somit schafft er es, anhand der wichtigsten Eckpunkte, durch Zappas Leben zu führen und seinen musikalischen als auch seinen politischen Werdegang zu beleuchten. Das ganze liest sich wie ein 120 Seiten starker Monolog des "Meisters" selber, was es genau genommen ja auch ist.

Für den Zappa-Fan eine echte Bereicherung.   

 

 

 

Vilnius 2019

 

 

  

 

 

 

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