Wilhelm Reich 

Massenpsychologie des Faschismus

Zur Sexualökonomie der 
politischen Reaktion und zur 
proletarischen Sexualpolitik

 Sachbuch

1933 im Verlag für Sexualpolitik, Kopenhagen

1972 bei Junius-Drucke, Frankfurt a.M.

2020 im Psychosozialverlag

Massenpsychologie des Faschismus  von Wilhelm Reich 1933

1933     276 Seiten 

*1897; also im Alter von 36 Jahren

DNB.Buch    Goog.Buch   Bing.Buch

Wikipedia Massenpsychologie  


detopia:   Start Reich  

Umweltbuch    Propagandabuch

Psychobuch  1930-Buch   Kommbuch


Mitscherlich    Manes.Sperber     Iwan Iljin 1930

Si.Freud Massenpsychologie 

Rolf Schneider -  Volk ohne Trauer 

"Die Formen, unter denen sich die Machtergreifung des Nationalsozialismus vollzog, erteilten dem internationalen Sozialismus eine unauslöschliche Lehre: - dass die politische Reaktion sich nicht mit Phrasen, sondern nur mit wirklichem Wissen - nicht mit Appellen, sondern nur durch Weckung echter revolutionärer Begeisterung - nicht mit bürokratisierten Parteiapparaten, sondern nur mit innerlich demokratischen, jeder Initiative Raum gebenden Arbeiter­organisationen und überzeugten Kampftruppen schlagen lassen wird.

Sie belehrten uns, dass Fälschung von Tatsachen und oberflächlich-suggestive Ermutigung mit Sicherheit zur Entmutigung der Massen führt, wenn die eiserne Logik des geschichtlichen Prozesses die Wirklichkeit enthüllt."  (Reich in Vorrede, Seite 5)

literaturkritik.de/reich-massenpsychologie-des-faschismus-die-wiederkehr-eines-verdraengten  Langer Lesebericht von Bernd Nitzschke

 

A. Peglau und der PsychSoz-Verlag haben Reichs Buch von 1933 nun "neugedruckt". Man muss anerkennen: Noch rechtzeitig vor dem hundersten Jahrestag (2033) erschien die zweite Auflage. (Junius 1972 zählt nicht mit wegen geringer Verfügbarkeit. Kiwi zählt nicht mit wegen unnötiger Verkomplizierung durch Reich selbst. Marix 2005 und Anaconda 2011 weiß ich jetzt nicht.) - Gute Sache! Gute Arbeit! - Vielleicht wirkt das Buch ja diesmal. (detopia-2020)

Zweite Auflage 2020

Bing Peglau Reich     Googl Peglau Reich   (mit Videos)

 

psychosozial-verlag.de/2940 

Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

280 Seiten, Broschur

Erschienen im Januar 2020

Herausgegeben, redigiert und mit einem Anhang versehen von Andreas Peglau


Wilhelm Reichs "Massenpsychologie des Faschismus" (1933) ist eine tiefgründige Untersuchung der psychosozialen Hintergründe des deutschen und internationalen Faschismus.

Zugleich ist es ein Zeitzeugenbericht: Ein marxistischer Psychoanalytiker jüdischer Herkunft erlebt, kommentiert und analysiert das Ende der Weimarer Republik und den Siegeszug des Nationalsozialismus.

Die hier dargestellte Sichtweise ist so nur noch in Reichs eigener späterer Version der Massenpsychologie (1946) nachzulesen – allerdings deutlich verändert, teils weniger klar formuliert, auf jeden Fall: weniger psychoanalytisch.

Reichs Originaltext von 1933 erscheint hier ergänzt um das Nachwort der zweiten Auflage von 1934 sowie versehen mit einem Glossar und einer biografisch-zeitgeschichtlichen Einordnung von Andreas Peglau.


Inhalt 2020

Vorrede

I. Kapitel: Die Ideologie als materielle Gewalt
1. Die Schere  2. Ökonomische und ideologische Struktur der Gesellschaft  3. Die Fragestellung der Massenpsychologie  4. Die gesellschaftliche Funktion der Sexualunterdrückung

II. Kapitel: Die Familienideologie in der Massenpsychologie des Faschismus
1. Führer und Massenstruktur  2. Hitlers Herkunft  3. Zur Massenpsychologie des Kleinbürgertums  4. Familienbindung und nationales Empfinden  5. Das nationalistische Selbstgefühl  6. Ideologische Verbürgerlichung des Proletariats

III. Kapitel: Die Rassetheorie
1. Ihr Inhalt  2. Objektive und subjektive Funktion der Ideologie  3. Rassereinheit, Blutsvergiftung und Mystizismus  IV. Kapitel: Die Symbolik des Hakenkreuzes  V. Kapitel: Die sexualökonomischen Voraussetzungen der bürgerlichen Familie

VI. Kapitel: Die Kirche als internationale sexualpolitische Organisation des Kapitals
1. Das Interesse an der Kirche  2. Der Kampf gegen den »Kulturbolschewismus«  3. Der Appell an das religiöse Gefühl  4. Das Ziel des Kulturbolschewismus im Lichte der Reaktion

VII. Kapitel: Die Voraussetzungen der sexualpolitischen Praxis im antireligiösen Kampf
1. Verankerung der Religion durch sexuelle Angst  a. Verankerung in der Kindheit  b. Verankerung der Religion im Jugendalter   2. Gesundes und neurotisches Selbstgefühl

VIII. Kapitel: Einige Fragen der sexualpolitischen Praxis
1. Theorie und Praxis  2. Der bisherige Kampf gegen die Religion  3. Sexuelle Bewusstheit contra Mystik  4. Die individuelle Entwurzelung des religiösen Gefühls  5. Einwände und die Praxis der Sexualpolitik  6. Der unpolitische Mensch

Nachwort zur II. Auflage (1934)

Fremdwörterverzeichnis (zusammengestellt von Wilhelm Reich)


Anhang (Andreas Peglau)

Editorische Notizen    Glossar   Zeitleiste mit dem Schwerpunkt 1930 bis 1933

Wilhelm Reich und die Originalausgabe der Massenpsychologie des Faschismus von 1933 -
Eine biografisch-zeitgeschichtliche Einordnung

Literatur

Inhalt 1933

Vorrede 1933 (5)     Fremdwörter­verzeichnis (277)

 

(1) Die Ideologie als materielle Gewalt  (13)

1 Die Schere (13)  

2 Ökonomische und ideologische Struktur der Gesellschaft (22)  

3 Die Fragestellung der Massen­psychologie (33)  

4 Die gesellschaftliche Funktion der Sexual­unterdrückung (44) 

(2) Die Familienideologie in der Massenpsychologie des Faschismus  (56)

1 Führer und Massenstruktur (56)

2 Hitlers Herkunft (65) 

3 Zur Massenpsychologie des Kleinbürgertums (65)  

4 Familien­bindung und nationales Empfinden (77)

5 Das nationalistische Selbstgefühl (97)

6 Ideologische Verbürger­lichung des Proletariats (103) 

(3) Die Rassetheorie  (115)

1 Ihr Inhalt (115) 

2 Objektive und subjektive Funktion der Ideologie (121)  

3 Rassereinheit, Blutsvergiftung und national­istischer Mystizismus (123)

(4) Die Symbolik des Hakenkreuzes  (147)

(5) Die sexualökonomischen Voraussetzungen der bürgerlichen Familie  (154)

(6) Die Kirche als internationale sexualpolitische Organisation des Kapitals  (169)

1 Das Interesse an der Kirche (169)

2 Der Kampf gegen den Kulturbolschewismus (177) 

3 Der Appell an das religiöse Gefühl (188)

4 Das Ziel des Kulturbolschewismus im Lichte der Reaktion (195)

(7) Die Voraussetzungen der sexualpolitischen Praxis im antireligiösen Kampf  (201)  

1 Die Verankerung der Religion durch sexuelle Angst (202)   a. Verankerung in der Kindheit (203)   b. Verankerung im Jugendalter (208)  2 Gesundes und neurotisches Selbstgefühl (224) 

(8) Einige Fragen der sexualpolitischen Praxis  (227) 

1. Theorie und Praxis (227)

2. Der bisherige Kampf gegen die Religion (228)

3. Sexuelle Bewusstheit contra Mystik (237)

4. Die individuelle Entwurzelung des religiösen Gefühls (240)

5. Einwände und die Praxis der Sexualpolitik (246)

6. Der unpolitische Mensch (271)

 


detopia-2005: 

Dieser sogenannte "Raubdruck" von 1972 aus Frankfurt am Main beinhaltet die 1. (deutsche) Auflage von 1933 und unterscheidet sich von der 3. (englischen) Auflage von 1942, welche heute (noch) bei KiWi erhältlich ist. 

 


Verlag

Eine Kritik des Faschismus läßt sich ohne Wilhelm Reichs <Massen­psychologie des Faschismus> nicht mehr denken.

Als erster durchschaute Reich mit seinem klinisch und soziologisch geschultem Blick den fundamentalen Zusammen­hang zwischen autoritärer Trieb­unterdrückung und faschistischer Ideologie.

Reich analysiert in der <Massen­psychologie> die Gestik, Phraseologie, die moralischen Schemata und Aktionen der "Hitlerei" und weist in ihnen die Verschiebung von Sexualangst zu einem Mystizismus nach, der zu einem irrationalen Mechanismus chronischer Abhängigkeit führt.


2001 Leser aus Berlin bei Amazon

Nach der Lektüre ist es nicht mehr möglich, Faschismus als räumlich oder zeitlich begrenztes Phänomen zu betrachten. Reich weckt eindringlich ein Bewusstsein für den kleinen Faschisten in uns allen. Eines der pessimistischsten Bücher, die je geschrieben wurden, durch seine zu Ende gedachten Schlussfolgerungen jedoch zugleich eines der hoffnungsvollsten.

Ich bin auf dieses Buch gestoßen, weil Daniel Kulla in allen Büchern ausgiebig auf Reich verweist, um seinen "Optimist Blues" zu erklären

Dort heißt das: "Ich habe erklärt, wo überall der Wurm drin ist und wie es dazu gekommen ist. Das ist schrecklich und wirkt in dieser Gewaltigkeit wahrscheinlich lähmend, aber es hat den fröhlichen Grundtenor, daß es ja schon mal gut ist, dahintergekommen zu sein."

Mir war nie klar, woher Kulla diesen inneren Widerspruch bezieht, aber Reichs illusionslose und zugleich leidenschaftliche "Massenpsychologie" scheint sich aus einer ähnlichen Quelle zu speisen. 

 


 

2017

 

 

2005 / 2011

       

 

 

(Ordner)   www.detopia.de      ^^^^ 

 Massenpsychologie des Faschismus  Zur Sexualökonomie und zur proletarischen Sexualpolitik  (1933) Von Wilhelm Reich (Autor)