Jürgen Riethmüller

Historiker in Stuttgart

 

Kalkül der Scham

Der soziale Affekt und das Politische

 

2020 im Kultur-Verlag Kadmos, Berlin, 858 Seiten

Inhalt.pdf    DNB.Buch   Goog.Buch 

Jürgen Riethmüller, Historiker in Stuttgart (2020) Kalkül der Scham - Der soziale Affekt und das Politische

2020  858 Seiten

DNB.person  *1967

DNB.name (20)

DNB.nummer (8)

 

detopia:

Umweltbuch  

Psychobuch

R.htm 

 

anti-anti auf
Besserwisserseite

Kurzartikel: heise  Soziale-Spaltung-als-oberste-Maxime  2021

 

 

kulturverlag-kadmos.de/buch/kalkuel-der-scham.html   Verlag zum Buch

merz-akademie.de  kalkuel-der-scham-juergen-riethmueller

 

Der vorliegende Band unternimmt einen Ausblick auf die historische, psychologische, philosophische, psychoanalytische, kulturtheoretische, soziologische Forschung zum »stillen Affekt« Scham.

Vor dem Hintergrund der kulturellen Pluralisierungsprozesse der letzten Dekaden kann so herausgearbeitet werden, inwiefern die gegenwärtige politische Spaltung der spätneoliberalen Gesellschaften des Westens auf einer Ressentiment-Ökonomie basiert, die auf die desintegrierende Rolle verweigerter Anerkennung und politisch instrumentalisierter Beschämung verweist.

Der theoretische Rückgriff auf den innerpsychisch-vorbewusst prozessierten Scham-Apparat ersetzt oder ergänzt klassisch-ökonomiebasierte und alternative affektbasierte Erklärungsansätze um Angst und Wut, letztlich allesamt Neuauflagen von Thesen der 1920er und 30er Jahre; fragwürdige Annahmen von angeblichen Abstiegsängsten einer ominösen »Mitte« beziehungsweise einer »Protestwahl«, von renitenten Gelbwesten o. Ä., aber auch vom Nutzen der Beschämung im Zuge gegenwärtiger Klimadebatten werden präzisiert.

 

Inhalt 2020     Inhalt.pdf 

Der verdeckte Affekt und der Aufstieg autoritärer Populismen der Gegenwart  (9)

Buch 1   (25)

Grundlagen einer Phänomenologie der globalen Refundamentalisierung 

Das Unbeobachtbare beobachten  25
Neoliberalistische Hegemonie als selbsterhaltendes System  47
1. Adaption: Stabilität trotz zunehmender Ungleichheit  62
2. Zielerreichung: Permanenz der »Reformen«  77
3. Integration: Erosion von Bedeutung  83
4. Latenz/Strukturerhalt: Refundamentalisierung  127
Die politische Auseinandersetzung: links und rechts, vom Vorsitzenden aus  146
»Links« und »rechts« als Sprachspiel  158
Antike Wurzeln  169
Primär affektiv  181
Das Politische als moralbasierte Kommunikation  197
Postdemokratie und die beiden Inhibitoren der politischen Auseinandersetzung  207
Die ewige antipolitische Sehnsucht oder das Phantasma der Mitte 213
Die letzte Spaltung der Linken  228
Zwischenfazit zur politischen Auseinandersetzung  244
Die rechtspopulistischen Strömungen der Gegenwart  250
Das rechte Fundament  251
Populismus  259
Rechtspopulismus und Neue Rechte  264
Hintergrund: Extremismus der Mitte  280
Abgrenzung und Parallelen zum Faschismus  285
Gefährdete Demokratie  293

Buch II   (308)
Kalkül eines verdeckten Affekts

Ein hässliches Gefühl  308
Annäherung an eine tabuisierte Emotion  317
Zur Unterscheidung von Scham und Schuld  330
Sartre, Lacan, Seidler: das triadische Modell der Scham  339
Schamabwehr und Schambewältigung  361
Varianten der Scham  378
Beschämung  395
Zwischenfazit: Scham in interdisziplinärer Perspektive  403
Scham in Philosophie und philosophischer Anthropologie  408
Die positive Rolle der Scham in Gesellschaft, Kultur und Zivilisationsprozess  414
Scham- und Schuldkulturen  432
Die absolute Scham der Philosophie  439
Digitale Kultur, analoge Scham  455
Digitales Panspectron  470
Beschleunigung  481
Software-isierung  484
Transformationen im Feld des kollektiven Wissens  490
Visualisierung der Lebenswelt  512
KI und Robotik  518
Digitale Kultur als Netzwerk-Kultur  528
Übergang zu einer »digitalen Identität«?  536

Buch III  (549)
Zur Rolle der Scham in der politischen Auseinandersetzung

Übertrag: Scham und Politik  549
Prekäre Scham  561
Shame to Pride  585
Rechtspopulismus und Scham - eine Annäherung  597
Die Unzufriedenen und die Unpolitischen - von unverschämten und verschämten Populisten  646
Wahlsoziologische Erklärungsversuche rechtspopulistischer Erfolge 646
Von den Unpolitischen  664
(K)Eine Apologie der Beschämung!  682
Jacquets Apologie der Beschämung  688
Beschämung innerhalb der politischen Auseinandersetzung  694
Das Scham-Dispositiv der »Fürsorglichen«   709
Eine Kultur der Beschämung oder die verlorene Freiheit der Linken  715
(K)ein Pendant: Rechtspopulismus  733
Linker Populismus?   746
Common Shame  752
Fehlende Scham: Algorithmisierung und das Politische  778
Die Schamverschiebung oder die Scham der Expertinnen  792

Ausblick:  (813)
Kalkül der Scham 

Literatur  (831)

 

 

 

 

 


Soziale Spaltung als oberste Maxime  pdf

heise  Soziale-Spaltung-als-oberste-Maxime telepolis

30. Januar 2021  Von Jürgen Riethmüller

Kalkül der Scham: Wie jeder "Tabubruch" als mutig und freiheitlich dargestellt werden kann

Die extreme Rechte hat mit dem Vorwurf der angeblichen political correctness einen derart erfolgreichen Kampfbegriff erfunden, weil das zugehörige Frame so selbstevident ist, dass bereits jede leise Beschämungstendenz seitens der Mehrheitsgesellschaft angesichts einer verbalen Entgleisung über eine Art Gegenbeschämung anprangert werden kann.

Der "Tugendterror", nicht nur im Namen einer aktivistischen wokeness, wird nun ihrerseits kommunikativ markiert, und man geriert sich als Opfer der Tyrannei der Mehrheit, dem auch noch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung genommen werden soll.


goog  wokeness    wikipedia  Woke  


 

 


Zum Autor

Dr. phil. Jürgen Riethmüller lehrt nach einer mit summa cum laude und dem Förderpreis für junge Wissenschaftler und Künstler des Rotary-Clubs ausgezeichneten Dissertation über die Anfänge des demokratischen Denkens in Deutschland seit dem Sommersemester 2001 an der Merz Akademie.

Seit 2002 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Kulturwissenschaften, Kunstgeschichte und Text.

Seine Publikationen umfassen u. a.

»Kontrollgesellschaft außer Kontrolle« (2005),

»Die Aufgabe der Ästhetik« (2008)

»Der Graue Schwan« (2012).

 

Jürgen Riethmüllers Forschungsschwerpunkte sind die kritische Kultur- und Demokratietheorie sowie die Interferenzen von Politik und Kunst seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert.

 

Unter Pseudonym veröffentlichte er bisher fünf Romane und einem Band mit Kurzgeschichten.

Riethmüller hat 2017 die als »Teach-In #4« erschiene erste wissenschaftliche Annäherung an die »Erziehungsidee« und das Denken des Stuttgarter Reformpädagogen Albrecht Leo Merz verfasst und gibt die aktuell erscheinende #5 unter dem Titel »EXPERIMENT/KUNST/GESTALTUNG« heraus.

 

Weitere Informationen, Vorträge und Kooperationen unter www.merz-akademie.de/personen/juergen-riethmueller.

 

 

 ^^^^ 

(Ordner)    www.detopia.de 

Jürgen Riethmüller, Historiker in Stuttgart (2020) Kalkül der Scham - Der soziale Affekt und das Politische