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Zeugnisse

 

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Leo Trotzki

Er ist weder ein Denker noch ein Schriftsteller, noch ein Redner ... Stalin riß die Macht an sich, nicht auf Grund persönlicher Leistungen, sondern mit Hilfe eines unpersönlichen Apparates. Und es war nicht er, der diesen Apparat geschaffen, sondern der Apparat hatte ihn geschaffen.

«Stalin. Eine Biographie». 1941


Charles de Gaulle

Die Slawen vereinigen, die Germanen vernichten, sich in Asien ausdehnen, an die freien Meere gelangen, dies waren die Träume des Vaterlands, die Ziele des Despoten. Zwei Bedingungen, um dies zu erreichen: das Land in eine große, moderne Macht verwandeln, das heißt in eine industrielle Macht und gegebenenfalls in einem Weltkrieg als Sieger hervorgehen. Die erste Bedingung war bereits erfüllt, zum Preis eines unerhörten Aufwands an Leiden und menschlichen Verlusten. Als ich ihn sah, war er im Begriff, die zweite inmitten von Gräbern und Ruinen zu verwirklichen. Zu seinem Glück hatte er ein so lebendiges und geduldiges Volk vorgefunden, daß selbst die ärgste Knechtschaft es nicht lähmen konnte; ein Land so reich an Bodenschätzen, daß selbst die fürchterlichste Verschwendung es nicht erschöpfen konnte; Bundesgenossen, ohne die er den Feind nicht besiegt hätte, die aber ohne ihn diesen Feind auch nicht niedergestreckt hätten.

«Memoires de guerre». 1944


Louis Aragon

Im gewaltigen Schatz der menschlichen Kultur: nimmt da nicht die neue Stalinsche Verfassung den ersten Platz ein, vor den königlichen Werken der Phantasie, vor Shakespeare, Rimbaud, Goethe, Puschkin? Diese prachtvollen Seiten, geschrieben mit dem Leid, der Arbeit und der Freude von 160 Millionen Menschen, mit dem bolschewistischen Genie, der Weisheit der Partei und seines Chefs, des Genossen Stalin, eines Philosophen nach Marxschem Vorbild, der sich nicht damit begnügte, die Welt zu interpretieren.

In: «Commune», August 1936


Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi

Stalin ist seinem Titel nach: Generalsekretär der Partei. 
Seinem Range nach: Papst der kommunistischen Kirche; Kaiser von Rußland; Generaldirektor des Sowjettrusts. 
... Er ist der mächtigste Mann der Welt. 

«Stalin & Co». 1931  

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Milovan Djilas

Bei Stalin war jedes Verbrechen möglich, denn es gibt kein einziges, das er nicht begangen hätte. Mit welchem Maß wir ihn auch messen wollen, ihm wird jedenfalls - hoffen wir für alle Zeiten - der Ruhm zufallen, der größte Verbrecher der Geschichte zu sein.

«Gespräche mit Stalin». 1962


SWETLANA ALLILUJEWA

Der «Führer des Weltproletariats» des 20. Jahrhunderts schuf sich eine Macht, die sich nicht auf die fortschrittlichen Strömungen der gebildeten Kreise der Gesellschaft stützte, sondern auf die Rückständigkeit und Unwissenheit von Millionen, die seit Jahrhunderten von der westlichen Demokratie abgeschnitten waren, blind an das «weise» Väterchen Zar glaubten und allen mißtrauten, die «nicht unsere Sprache sprachen».

«Das erste Jahr». 1969


Winston Churchill

Was Rußland betrifft, ist es ein plumpes Tier, das lange Zeit gehungert hat. Zur Zeit kann man es nicht am Fressen hindern, zumal es eines der am schwersten betroffenen Opfer ist. Aber es geht darum, daß es nicht alles frißt. Ich bemühe mich, Stalin zu mäßigen, dem es übrigens, wenn er auch großen Appetit hat, nicht an realem Sinn fehlt.

November 1945; nach Charles de Gaulies «Memoires de guerre» 

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Bibliographie

 

 

Im Rahmen dieser Bibliographie kann nur auf die wichtigsten der benutzten Quellen verwiesen werden. 

Ein Verzeichnis der Arbeiten Stalins befindet sich in:  R. H. McNeal, «Stalin's Works. An Annoted Bibliography». Stanford, Cal. 1967.

 

1. Werke Stalins (Auswahl)

 

Gesammelte Werke. Bd. 1-13: Berlin 1950-1955; Bd. 14-16: Hg. von R. H. McNeal. Stanford, Cal. 1967 [russisch]; Bd. 17 (Werke 1945-1952): Hamburg 1973

Lenin und der Leninismus. Wien 1924

Der Oppositionsblock und die Fragen der Revolution in der USSR. Hamburg-Berlin 1927 

Probleme des Leninismus. 2 Bde. Moskau 1931 - Neuausg. Zürich 1934 Lenin. Berlin 1932 

Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki). Kurzer Lehrgang. Moskau 1938 - Neuausg. Berlin 1947 Über Lenin. Moskau 1946

Fragen des Leninismus. Moskau 1947 - Neuausg. Berlin 1971 

Der Marxismus und die nationale und koloniale Frage. Berlin 1950 

Der Marxismus und die Fragen der Sprachwissenschaft. Berlin 1950 

Ökonomische Probleme des Sozialismus in der UdSSR. Berlin 1952 

Die unheilige Allianz. Stalins Briefwechsel mit Churchill 1941-1945. Reinbek 1964 

Über den Großen Vaterländischen Krieg. Frankfurt a. M. 1972

Schriften zur Ideologie der Bürokratisierung. Hg. von Günter Hillmann. Reinbek 1970 [Über die Grundlagen des Leninismus - Zu den Fragen des Leninismus - Zur Frage der Politik der Liquidierung des Kulakentums als Klasse - Neue Verhältnisse - neue Aufgaben des wirtschaftlichen Aufbaus - Rechenschaftsbericht an den XVII. Parteitag (1934) - Rechenschaftsbericht an den XVIII. Parteitag (1939)]

 

2. Biographien

d'Astier, Emmanuel: Sur Staline. Paris 1963

Barbusse, Henri: Staline. Paris 1935

Deutscher, Isaac: Stalin. Eine politische Biographie. Stuttgart 1962

Fischer, Louis: The life and death of Stalin. London 1953

Iremaschwili, Joseph: Stalin und die Tragödie Georgiens. Berlin 1932

Jaroslawski, E. M.: Aus dem Leben und Wirken des Genossen Stalin. Moskau 1940 

Levine, Isaac Don: Stalin. Hellerau 1931 

Ludwig, Emil: Stalin. New York 1942 

Marie, J.-J.: Staline. Paris 1967 [Marx-Engels-Institut, Moskau:] J. Stalin. Kurze Lebensbeschreibung. Moskau 1939-Neuausg. Berlin 1945 

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Paloczi-Horvath, George : Stalin. Gütersloh 1966 

Payne, Robert : Stalin. Aufstieg und Fall. Stuttgart 1967 

Smith, Edward Ellis : Der junge Stalin. München-Zürich 1969 

Souvarine, Boris : Staline. Apercu historique du bolchevisme. Paris 1935 

Trotzki, Leo: Stalin. New York 1946 - Deutsche Ausg.: Köln 1952 - 2 Bde. Reinbek 1971 

Tucker, Robert C.: Stalin as revolutionary, 1879-1929. New York 1973 

Ulam, Adam B.: Stalin. The man and his era. New York 1973 

Wolfe, Bertram D.: Lenin, Trotzkij, Stalin. Drei, die eine Revolution machten. Eine biographische Geschichte. Frankfurt a. M. 1965

 

3. Quellen zur Zeitgeschichte

Allilujewa, Swetlana : Zwanzig Briefe an einen Freund. Wien 1967 # Das erste Jahr. Wien-München-Zürich 1969 

Bahne, Siegfried : «Sozialfaschismus» in Deutschland. Zur Geschichte eines politischen Begriffs. In: International Review of Social History X (1965), S. 211-245 

Bettanin, Fabio : Pro e contra Stalin: la destalinizzazione in URSS. Milano 1988 

Buber, Margarete : Als Gefangene bei Stalin und Hitler. München 1949 

Bucharin, Nikolaj: Ökonomik der Transformationsperiode. Hg. von Günter Hillmann. Reinbeki970 

 

Chruschtschow erinnert sich. Hg. von Strobe Talbott. Reinbek 1971 [«Die Geheimrede»: S. 529-586] 

Daniels, Robert V.: Das Gewissen der Revolution. Köln-Berlin 1962 

De Jonge, Alex : Stalin and the shaping of the Soviet Union. New York 1986 

Djilas, Milovan : Gespräche mit Stalin. Frankfurt a. M. 1962 

Fainsod, Merle : Wie Rußland regiert wird. Köln-Berlin 1965 

Fischer, Ruth : Stalin und der deutsche Kommunismus. Frankfurt a. M. 1948 

Geiger, Manfred : Stalins Schatten: Stalin und die westeuropäischen Kommunisten. Neuß 1989 

Ginsburg, Jewgenija Semjonowna: Marschroute eines Lebens. Reinbek 1967 

Kennan, George F.: Sowjetische Außenpolitik unter Lenin und Stalin. Stuttgart 1961 

Lenin, Wladimir Iljitsch : Für und wider die Bürokratie. Schriften und Briefe 1917-1923. Hg. von Günther Hillmann. Reinbek 1970 

Luxemburg, Rosa: Die russische Revolution. In: Luxemburg, Schriften zur Theorie der Spontaneität. Hg. von Susanne Hillmann. Reinbek 1970 

McNeal, Robert H.: Stalin: man and ruler. Basingstoke [u. a.] 1988 

Nikolaejewski, Boris E. (Hg.): The crimes of the Stalin era. New York 1953 

Orlow, Alexander : Kreml-Geheimnisse. Würzburg 1956 

Ouralow, Alexandre : Staline au pouvoir. Paris 1952 

Pirker, Theo : Die Moskauer Schauprozesse 1936-1938. München 1963 

Rauch, Georg von: Geschichte des bolschewistischen Rußland. Frankfurt a. M.-Hamburg 1963 

Reimann, Michal : Lenin, Stalin, Gorbacev: Kontinuität und Brüche in der sowjetischen Geschichte. Hamburg 1987

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Schapiro, Leonard : Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Frankfurt a. M. 1961 

Solschenizyn, Alexander: Der Archipel GULAG. Bern-München 1974 

Trozki, Leo : Mein Leben. Versuch einer Autobiographie. Berlin 1930-Neuausg. Frankfurt a. M. 1974 Die verratene Revolution. Antwerpen 1937 - Neuausg. Zürich 1937 # Schriften zur revolutionären Organisation. Hg. von Hartmut Mehringer. Reinbek 1970 

 

Weber, Hermann: Lenin in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1970 

Weil, Simone : Oppression et liberte. Paris 1955 

Weissberg-Cybulski, Alexander: Hexensabbat. Rußland im Schmelztiegel der Säuberungen. Frankfurt a. M. 1951 

Wilde, Harry : Leo Trotzki in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1969

 



 

 

ÜBER DEN AUTOR

 

Maximilien Rubel, geb. 1905 in Czernowitz (damals Österreich-Ungarn, später Rumänien, heute Ukraine), lebte und wirkte seit 1931 in Frankreich. Studium der Jura, der Philosophie und der Germanistik. Seit 1946 Lehr- und Forschungstätigkeit am Centre National de la Recherche Scientifique, Paris.

Promovierte 1954 zum docteur es lettres an der Sorbonne, mit zwei Dissertationen: 
«Karl Marx. Essai de biographie intellectuelle» und «Bibliographie des CEuvres de Karl Marx». 

Gastvorlesungen an ausländischen Universitäten. 
Maitre de recherche honoraire am C.N.R.S. und Herausgeber der «Etudes de marxologie». 

 

Sonstige Veröffentlichungen: 

(Hg.) Karl Marx: «Selected Writings in Sociology and Social Philo-sophy», London 1956 (in Zusammenarbeit mit T B. Bottomore); 
«Karl Marx devant le bonapartisme», Den Haag-Paris 1960; 
«Pages de Karl Marx pour une ethique socialiste», Paris 1970; 
(Hg.) Karl Marx: «CEuvres. Economie», 2 Bde. Paris 1963,1968, 5. Aufl. 1977; 
«Philosophie», 1982 (Bibliotheque de la Pleiade, Gallimard). «Marx critique du marxisme», Paris 1974. 

In deutscher Sprache: 
«Marx-Chronik / Daten zu Leben und Werk», München 1968; 4. Aufl. 1983; 
(Hg.) «Marx/Engels: Zur russischen Revolution. Kritik eines Mythos», München 1972; Neuausgabe Frankfurt/M. 1984 (Ullstein Materialien). 

In spanischer Sprache: 
«Crönica de Marx. Datos sobre su vida y su obra», Barcelona 1972; 
«Ensayo de biografia intelectual», Buenos Aires 1970; 
«Päginas escogidas de Marx para una etica socialista», 2 Bde. Buenos Aires 1974. 

Maximilien Rubel starb 1996.

 

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