Herausgegeben von Raphael Gross, Melanie Lyon und Harald Welzer
Von Luther zu Twitter Medien und politische Öffentlichkeit
Aufsatzsammlung 2020, 320 Seiten |
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detopia:
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Verlagstext
Die politische Öffentlichkeit befindet sich im radikalen Wandel: Außenpolitik findet heute auf Twitter statt, Politiker müssen sich auf Facebook digitalen Shitstorms stellen und Rezo ruft auf YouTube die Zerstörung der CDU aus. Von Juni 2020 bis Januar 2021 ist im Deutschen Historischen Museum die Ausstellung »Von Luther zu Twitter. Medien und politische Öffentlichkeit« zu sehen. Dieser Essayband versammelt Beiträge von prominenten Historikern und Medientheoretikern wie Andreas Bernard, Gerd Koenen, Bernhard Pörksen und Ilana Navarro.
Wenn man auf die Geschichte schaut, dann hatten technologische Entwicklungen wie der Buchdruck, die Telegraphie oder das Radio immer eine gewisse Latenzzeit, bis ein jeweiliger politischer Akteur ihre Potenz für politische Kommunikation erkannt und genutzt hat.
Diese Struktur gibt dem Band seine Form: Einem technikgeschichtlichen Essay zur jeweiligen Medientechnologie folgt jeweils ein biographisch-medientheoretischer Text über die Person, die das politische Potential des neuen Mediums erfasst und einen tiefgreifenden Strukturwandel der Öffentlichkeit eingeleitet hat. Von Luther und dem Buchdruck, über Karl Marx und das Pamphlet, Napoleon und die Telegraphie, J. F. Kennedy und das Fernsehen bis hin zur digitalen Öffentlichkeit nach der Öffentlichkeit – ein Band mit überraschenden Befunden zu einem brandaktuellen Thema.
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Inhalt Inhalt.pdf Raphael Gross Vorwort 7 1 Harald Welzer Strukturwandel von Öffentlichkeiten 11 2 Andreas Bernard Zum Verhältnis von Medientechnologie und politischer Öffentlichkeit im 20. und 21.Jahrhundert 29 3 Matthias Miller Schreiben, Drucken und Lesen. Buchkultur und Buchproduktion im 15.Jahrhundert 45 4 Andrew Pettegree Martin Luther, Buchdruck, Reformation 61 5 Astrid Blome Zeitungen und Zeitschriften in Aufklärung und Vormärz 77 6 Melanie Lyon Die Ungeduldige. Olympe de Gouges’ Techniken der Emanzipation 95 7 Gerd Koenen Marx und das magische Medium, die Presse 109 8 Amelia Bonea Telegraphie und das globale Nachrichtennetzwerk 127 9
Ulrich Lappenküper Ein »Meister der Pressepolitik vielleicht >wider
Willen<«? 10 Kathrin Dreckmann Erste strukturelle Entwicklungen des Hörfunks zur Zeit der Weimarer Republik 165 11 Monika Pater und Uta C. Schmidt Goebbels, das Wunschkonzert und die Herstellung der Volksgemeinschaft 181 12 Philipp Stiasny Die Inszenierung der Inszenierung. Politik und Ästhetik in Leni Riefenstahls Triumph des Willens (1935) 195 13 Tracy Denean Sharpley-Whiting »Wenn Josephine den Mund aufmacht, hört es die ganze Welt«. Die persönliche Politik der Josephine Baker zu 14 Gerhard Paul Fernsehen und Öffentlichkeit 225 15 Andreas Etges Ein Filmstar im Weißen Haus. John F. Kennedy und das Fernsehen 245 16 Adrian Lobe Die algorithmisch gelenkte Öffentlichkeit 263 17 Klaus Brinkbäumer Der Twitterpräsident 279 18 Bernhard Pörksen Verschwimmende Wahrheiten. Über die Öffentlichkeit nach der Öffentlichkeit 297 Bildnachweis 320
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