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Aus Wikipedia (2010):
Wilfried Wieck lebte in Berlin. Nach einem Studium der Mathematik und Physik und der anschließenden Promotion in Betriebswirtschaftslehre wandte er sich der Psychologie zu. Er bildete sich aus in Tiefenpsychologie, Psychoanalyse und Individualpsychologie. Hierbei war unter anderem der frühere Wiener und spätere Berliner Tiefenpsychologe Josef Rattner sein Lehrer. Nach seiner anschließenden zweiten Promotion, dieses Mal in Psychologie, eröffnete er im Jahr 1980 gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Irmgard Hülsemann eine psychologische Praxis in Berlin-Charlottenburg. Seit 1983 begründete Wieck die patriarchatskritische Männerarbeit. Zu diesem Thema sind von ihm mehrere Bücher erschienen. Eine von Wiecks Kernthesen ist, dass im Patriarchat Männer wichtige emotionale Arbeit an die Frauen delegieren. Sie verweigern sich der eigenen Weiterentwicklung und der Bearbeitung ihrer eigenen Verletzungen aus der Kindheit, die sie zu liebesfähigen Männern und Vätern werden lassen könnte. Das führt dazu, dass zahlreiche Männer in Konfliktsituationen auf die in ihrer eigenen Kindheit erfahrene Gewalt zurückgreifen oder in Schweigen verfallen, also eine Strategie des emotionalen Rückzugs wählen und die bestehenden Probleme ungelöst lassen. Die Lösung wird den Frauen überlassen, die sich immer wieder den Männern zuwenden und für diese die mühsame Gefühlsarbeit übernehmen sollen. Besonders fatal ist die direkte Übertragung dieser Rollenvorbilder auf Kinder, denen dadurch gleichzeitig der Vater zu weit entfernt und abwesend, und denen die Mutter zu nah und überbeschützend vorkommt. Es ist diese erstaunlich oft hingenommene Rolle der Mutter, die stellvertretend für den Vater das Kind tröstet oder die Ausbrüche des Vaters zu erklären oder zu entschuldigen versucht, die in Wiecks Augen die Frauen ebenfalls zu Täterinnen werden lässt. Indem sie dem Mann beständig seine eigene emotionale Arbeit abnehmen oder sein gewalttätiges Verhalten hinnehmen, paktieren sie heimlich mit dem Patriarchen und stützen dieses System auf andere, aber ebenso wirkungsvolle Art wie die Männer.
Bücher: 1989: Die geheimen Verbote. Moralische Konflikte in der Therapie. # Mit Irmgard Hülsemann. Kreuz-Verlag. ISBN 978-3783109887 1989: Männer lassen lieben. # Kreuz-Verlag. ISBN 978-3783108804 1992: Söhne wollen Väter. Wider die weibliche Umklammerung. # Hoffmann und Campe. ISBN 978-3455084634 1993: Wenn Männer lieben lernen. # Fischer-Tb. ISBN 978-3596110957 1995: Absender: Dein Sohn. Briefe an den Vater. # DTV. ISBN 978-3423304665 1996: Meine Tochter und ich. Ein Vater will erwachsen werden. # Fischer-Tb. ISBN 978-3596131600 1999: Was Männer nur Männern sagen. # Kreuz-Verlag. ISBN 978-3783117080 2000: Liebe Mutter, du tust mir nicht gut. # Kreuz-Verlag. ISBN 978-3268002542 2002: Die Erotik des Mannes. Zwischen Sehnsucht und Erstarrung. # Vedo-Verlag. ISBN 978-3783121162
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