Vorbemerkung    Start    Weiter

Geleitwort von Gerhart Baum (FDP)

Bundesminister des Innern, Bonn, im Juni 1982 

 wikipedia  Gerhart Baum  *1932 in Dresden

Mit diesem Buch ist es dem Autor gelungen, die weltweiten Probleme und Gefahren für unser Klima in ihrer Vielschichtigkeit und ihren fachübergreifenden Aspekten umfassend und zugleich auch für den Laien verständlich darzustellen. Dabei beschränkt sich der Autor nicht nur auf eine Analyse der schwierigen Problematik, sondern zeigt auch die Notwendigkeit und die Möglichkeiten einer sinnvollen Abhilfe auf. Das Buch stellt dadurch auch eine wertvolle Entscheidungs­hilfe für alle dar, die direkt oder indirekt auf den verschiedenen Ebenen der Verwaltung oder in der Industrie und Wirtschaft Verantwortung tragen. Rechtzeitige Vorsorgemaßnahmen gegen eine weltweite Verschlechterung des Klimas sind nicht allein aus Umweltschutzgründen zwingend. Sie sind auch eine wirtschafts- und energiepolitische Notwendigkeit. Hierzu gehört die Reduzierung des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen, eine rationellere Energienutzung ebenso wie die Herstellung eines weltweiten Gleichgewichts zwischen Waldverlust und Wiederaufforstung. Die Bundesregierung nimmt die durch den Menschen verursachten möglichen Klimaveränderungen sehr ernst. Auf Beschluß der Bundesregierung soll noch in diesem Jahr ein interdisziplinäres nationales Klima­forschungs­programm anlaufen, um wissenschaftlich besser abgesicherte Erkenntnisse zu gewinnen. Gleichzeitig unterstützt die Bundesrepublik im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit entsprechende Aktivitäten. Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch einen so großen und weitgespannten Leserkreis findet, wie es seiner hohen Aktualität und Bedeutung zukommt. 

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Vorbemerkung und Danksagung von Wilfrid Bach 

Seit Jahren bemühe ich mich, zwischen Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern eine Brücke zu schlagen. Denn von den Empfängern der wissen­schaft­lichen Erkenntnisse ist immer wieder zu hören, daß die Forschung — will sie einen merklichen Beitrag zur Lösung der vielen anstehenden Menschheits­probleme leisten — transparenter werden muß.

Ich habe deshalb mit diesem Buch versucht, zwischen Wissenschaftlichkeit und Allgemeinverständlichkeit einen fairen Kompromiß zu finden, um einen möglichst weiten Leserkreis an die CO2/Klima-Problematik heran­zuführen. Das kann nicht heißen, daß es bei der Exaktheit der wissenschaftlichen Darstellung Abstriche geben darf. Vielmehr will ich damit andeuten, daß es dennoch eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, die allgemeine Verständlichkeit und die Transparenz besonders bei fachübergreifenden Themen zu erhöhen.

Dieses Buch spiegelt, soweit das bei der ständigen Flut von Veröffentlichungen überhaupt möglich ist, den neuesten Stand (bis Ende 1981) der wissenschaftlichen Erkenntnisse wider. Ein detailliertes Verzeichnis der nationalen und internationalen Literatur für jedes Kapitel soll denjenigen, die sich mit bestimmten Themen­bereichen noch intensiver beschäftigen wollen, die Möglichkeit zur Vertiefung geben. Zur Ergänzung folgt noch eine Auswahl neuerer Hand- und Taschenbücher zusammengestellt nach CO2- und Klimathemen, Energiethemen und solchen von allgemeinem Interesse.

Ein Glossar mit den verwendeten Fachausdrücken und ein Anhang mit zusätzlichen Erläuterungen zu den Darstellungen im Text soll die Allgemeinverständlichkeit weiter erhöhen. Die häufigen Querverweise im Text und das umfangreiche Sachregister sollen das Auffinden zusammenhängender Themenbereiche erleichtern. In vielen Fällen wird zu Beginn eines Kapitels oder Abschnitts dem folgenden Text eine Übersicht vorangestellt. Die tabell­arischen Zusammenstellungen und die Interaktions­übersichten mögen den Leser darin unterstützen, die äußerst verwickelten Gesamtzusammenhänge besser zu erkennen.

Anstatt die Einzelergebnisse über die jeweiligen Abschnitt- und Kapitelenden zu verteilen, habe ich sie in einer Gesamtzusammenfassung dem Buch vorangestellt. Die ebenfalls an den Anfang gestellte Liste der Abkürzungen und Umrechnungsfaktoren möge dazu beitragen, die häufig dadurch ausgelösten Verwirrungen und Mißverständnisse zu vermeiden.

Dieses Buch will vor allem dazu ermutigen, die Forschungsanstrengungen zur Beseitigung der bestehenden Wissenslücken noch weiter zu intensivieren. Es will gleichzeitig, anhand der vorgebrachten Argumente, die Entscheidungs­träger davon überzeugen, daß die vorgeschlagenen Vorsorgemaßnahmen nicht nur zur Vermeidung eines CO2/Klima-Problems sinnvoll sind, sondern auch ohne die klimatischen Gründe schon eine wirtschafts- und energiepolitische Notwendigkeit darstellen. Vor allem erhoffe ich mir aufgrund dieses hier zusammengetragenen umfangreichen Informationsmaterials zukünftig eine besser fundierte Berichterstattung. Und schließlich wünsche ich mir, daß alle diejenigen, die vielen Argumenten skeptisch gegenüberstehen, dieses Buch besonders sorgfältig lesen.

Ein solches Buch kann bei der enormen Spann- und Themenbreite nur durch die direkte und indirekte Mitarbeit vieler Fachkollegen entstehen. Insbesondere konnte ich mich bei dieser Arbeit auf die Diskussions- und Konferenz­beiträge sowie eine Anzahl von Expertisen stützen, die unter meiner Leitung im Auftrag des Umweltbundes­amtes im Rahmen eines vom Bundesinnenministerium von 1978-1981 geförderten Forschungs­programms "Auswirkungen von Luftverunreinigungen auf das globale Klima", entstanden sind.

Die Vielzahl derer, die mit zum Entstehen dieses Buches beigetragen hat, erlaubt es nicht, ihnen allen namentlich zu danken. Für die sorgfältige Durchsicht des gesamten Manuskripts, für die gründliche Kritik und die vielen wertvollen Fach- und Literaturhinweise, möchte ich vor allem Hermann Flohn, Hermann Hambloch, Ulrich Hampicke und Jill Jäger herzlich danken. Viele der in das Buch eingeflossenen Ideen, Konzepte, Argumente und Lösungsvorschläge stammen von meinen Kollegen. Die gemeinsame Arbeit bzw. die intensiven Diskussionen haben mir sehr bei der Formulierung und Bewertung der dargestellten Steuerungsmöglichkeiten zur Vermeidung eines CO2/Klima-Problems geholfen. 

Hier möchte ich mich besonders bei Paul Crutzen, Dieter Ehhalt, Lawrence Gates, Wolf Häfele, William Kellogg, Florentin Krause, Amory Lovins, Herbert Meinl, Jürgen Pankrath, Walter Roberts, Stephen H. Schneider und Julius Werner bedanken. 

Für den Inhalt dieses Buches trage ich jedoch die alleinige Verantwortung.

An der kritischen Manuskriptdurchsicht und -anfertigung waren meine Mitarbeiter Hans-Josef Jung, Wolfgang Lückert, Ulla Sorusch und Harald Westbeld beteiligt. Die kartographischen Arbeiten haben Rudolf Fahnert und Marianne Michelka in bewährter Genauigkeit und Lesbarkeit angefertigt. Dafür sei allen herzlich gedankt. Die Initiierung dieses Buches verdanke ich Günter Keller, Karlsruhe. Meinem Verleger Christof Müller-Wirth vom C.F.-Müller-Verlag in Karlsruhe danke ich für seine Geduld bis zur Fertigstellung des Manuskripts und die gute Zusammenarbeit bei der Drucklegung.

Dieses Buch ist aus einer Vielzahl von Forschungsprojekten hervorgegangen. Diese wurden direkt vom Bundesinnenministerium durch das Umwelt­bundes­amt, das Aspen-Institut in Berlin, die Deutsche Forschungs­gemeinschaft und die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster gefördert und indirekt durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, den Deutschen Wetterdienst, die International Federation of Institutes for Advanced Studies, Schweden, die Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Belgien, und die United Nations University, Japan, unterstützt. 

Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Wer jemals ein Buch geschrieben hat, der wird mir nachempfinden können, welcher enormen Belastung damit auch gleichzeitig die Familie ausgesetzt ist. Meine Frau Anneliese hat mit viel gutem Willen und Geschick, soweit es ihr möglich war, alle störenden Einflüsse von mir ferngehalten. Insgeheim hofft sie, so weiß ich, daß ich zumindest für eine Weile kein neues Manuskript beginne und mehr Zeit für unseren Sohn Alexander habe. Dieses Buch mag für das, was beide gegeben haben, eine kleine Anerkennung sein.

Münster, im Februar 1982, Wilfrid Bach

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