Was auf dem Spiel steht
https://www.perlentaucher.de/buch/philipp-blom/was-auf-dem-spiel-steht.html
Klappentext
Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit: Die Ideen des modernen Staats entstanden während der Aufklärung. Im 21. Jahrhundert haben wir uns längst daran gewöhnt. Dass Populisten mit dem Versprechen einer autoritären Gesellschaft Mehrheiten organisieren, ist dagegen eine neue Erfahrung. Der Historiker Philipp Blom sieht die westlichen Gesellschaften vor einer prekären Wahl: radikale Marktliberale einerseits, autoritäre Populisten andererseits. Sie gaukeln uns einfache Lösungen für die globalen Herausforderungen vor. Nur mit einem illusionslosen, historisch informierten Blick auf die Gegenwart und mit der Überzeugung, dass allen Menschen ein freies Leben zusteht, können wir unsere humane Gesellschaft retten.
zu Neue Zürcher Zeitung, 15.02.2018
Die Zukunft als Bedrohung lernt Rezensent Thomas Speckmann im neuen Buch des in Wien lebenden Schriftstellers und Historikers Philipp Blom kennen. Nicht als Dystopie, sondern als reale "epochale Transformation" von ungeahntem Ausmaß kann ihm der Autor erläutern, wie gefährdet das demokratische Zusammenleben durch den Clash zwischen Zukunftsverweigerung und historischen Umbrüchen ist. Ein wenig Hoffnung nimmt Speckmann dennoch aus der Lektüre mit: Einst als absurd geltende Projekte wie die Befreiung der Sklaven, die Emanzipation der Frauen oder die Homo-Ehe wurden schließlich auch Wirklichkeit, liest er.
zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.01.2018
Hannah Bethke erkennt zunächst nichts Neues in den düsteren Zukunftsvisionen des Historikers Philipp Blom. Krisenszenarien wie diese kennt sie seit Jahren, ebenso die Tatsache, dass niemand daraus Konsequenzen zieht. Klimawandel, ein die Gesellschaft zersetzender Kapitalismus, schwindende Öffentlichkeit, Ende der Demokratie - you name it, meint Bethke. Eindringlich findet sie allerdings, wie knapp der Autor seine Prognosen fasst. Plausibel und erschütternd insofern, als Blom nicht apokalyptisch wird und sich und der Leserin den ein oder anderen neuen Zugang zum dem Altbekannten erarbeitet. Stilistisch nicht immer sattelfest, verliere sich Blom aber allzu oft in einseitiger, unsachlicher Gegenwartskritik, schreibt die Rezensentin.
zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2017
Robert Probst spürt die Wucht des Weckrufes des Historikers Philipp Blom. Was der Autor in seinem Lang-Essay an Apokalyptik so vom Stapel lässt, lässt den Rezensenten erzittern. Wortmächtig breitet er seine pessimistische Weltsicht aus, so Probst. Sinn und Zweck des Ganzen? Uns wachzurütteln, die strukturellen Hintergründe von Konsumterror, Klimawandel und Digitalisierung zu erkennen und zu handeln, meint Probst. Vieles hat der Rezensent schon mal gehört, doch nie so bildhaft und überzeugend analysiert wie bei Blom. Wie Liberalismus und Marktwirtschaft einst perfekt zusammengingen, woher der "autoritäre Traum" rührt, was der nahe Umbruch bringen wird und wie das alles mit dem 17. Jahrhundert oder der Weimarer Republik zusammenhängt, erfährt Probst aus diesem schlauen Buch.