Glossar    Start   Weiter 

11.  Bildung 

 

 

 

Spielerischer Unterricht  

 

Ein hohes Wissen der BürgerInnen über das Politsystem verbunden mit einem hohen Allgemeinwissen ist der beste Garant vor totalitären Systemen. Bei einer großen Einzelverantwortung wird das gesamte Volk zu einem gigantischen Kontrollorgan seiner selbst.

Da die Panokratie jedem erwachsenem Individuum maximale Freiheit bietet, muß das Bildungssystem ebenso absolut frei sein. Nur durch ein Bildungssystem, in dem SchülerInnen die Freiheit genießen, das Was und Wie des Unterrichts zu wählen, werden Erwachsene wissen, mit der panokratischen Freiheit umzugehen.

Orthodoxe Eltern und LehrerInnen mögen sich nun kopfschüttelnd die Frage stellen, wie mit einem solchen Unterricht die SchülerInnen zum Lernen animiert werden sollen. Sie vergessen dabei, daß jedes Kind einen unersättlichen Wissensdurst und eine überwältigende Neugier besitzt. Darüber hinaus hat jedes Kind einen Spieltrieb. Spielen ist jedoch eine praktische Version des Lernens. Es ist sogar so, daß das Spielen die essentiellste Form des Lernens darstellt. Beim Spielen ahmt das Kind durch Experimentieren das Verhalten der Erwachsenen nach. Sehen wir uns dafür einige Beispiele an:

Beim Spiel mit Fischer-Technik oder ähnlichen Baukästen erlernt das Kind die kreative Seite der Konstruktion kennen. Im Spiel mit Puppen oder Haustieren studieren junge Kinder die spätere Rolle als Vater oder Mutter ein. Beim Spielen mit Juniorkästen experimentieren Kinder spielerisch mit Elektronik, Physik oder Chemie.

Der Spieltrieb ist beim Kind bis zur Pubertät stark ausgeprägt, ist jedoch auch danach immer noch latent vorhanden.

Der Fortbestand des Spieltriebes beim Erwachsenen zeigt sich beispielsweise an der begeisterten Teilnahme bei Börsenspekulationen, bei geselligen Erwachsenenspielen (Trivial Persuit, Therapie) und beim Computerhacken.

In konventionellen Staaten wird der segenreiche Spieltrieb spätestens ab der Einschulung systematisch aberzogen. Nachdem das Kind mittels des Spieltriebes laufen und sprechen gelernt hat, muß es jetzt unfreiwillig lernen, sich hinzusetzen und sein Maul zu halten. Hier wird es auf einem ungemütlichen Stühlchen eingezwängt und bekommt im Berieselungssystem Wissen eingepaukt, dessen Sinn es nicht versteht. Spontane Einfälle und kindliche Ideen werden unterdrückt.

Nach der Schule macht das Kind seine Hausaufgaben, bekommt womöglich noch Nachhilfe und verbringt Stunden mit der Droge Fernsehen. Anstatt wissenswerter Fakten wird dem Kind durch die Werbung tiefenpsychologisch eingebläut, daß Meister Propper so sauber putzt, daß man sich drin spiegeln kann. Zum Spiel ohne Ranzen verbleibt nur noch wenig Zeit. Die Panokratie unterdrückt den Spieltrieb dagegen nicht, sondern unterstützt ihn mittels pädagogisch sinnvoller Spiele.

Besonders schwierig erscheint hierbei, Kinder für die Mathematik zu begeistern, da diese Wissenschaft den höchsten Abstraktionsgrad aller Fächer besitzt, gleichzeitig jedoch als Grundlage für viele andere Fächer dient. Doch selbst solcher Dörrstoff läßt sich durch Computerspiele und interessante Comicbücher so aufarbeiten, daß jedes Kind euphorisch die vertracktesten Integrale berechnet.

 

Freier Unterricht 

oder  Die Umbildung der Ausbildung

 

Einem Kind sollte das Lernen einfach nicht aufgezwungen werden, sonst wird es nie erkennen, daß Lernen die zweitschönste Tätigkeit der Welt ist. (Die schönste können Sie sich selbst denken!) Das Kind sollte jederzeit frei entscheiden können, was es gerade lernen will und in welcher Form dies geschehen soll.

Hierzu werden in den Poyzellen verschiedene Unterrichtsformen angeboten, welche die SchülerInnen jederzeit besuchen können. Auch soll in jeder Poyzelle eine umfangreiche wissenschaftliche Bibliothek stehen. Pädagogisch sinnvolle Spiele sollen den Kindern auf vergnügliche Weise den Sinn von Teamwork und Altruismus vermitteln. Computer-Adventure-Games könnten spielerisch auch konkretere Fakten in Geographie, Geschichte usw. beibringen. Angeboten werden sollten desweiteren sowohl praktische als auch theoretische Kurse, bei denen die SchülerInnen freie Auswahl haben.

Wichtig zur allgemeinen Lernbegeisterung ist auch die Atmosphäre und Umgebung, in welcher der freiwillige Unterricht geschieht. Anstatt abstoßender kahler Klassenräume wird sich die Klasse in motivierender Umgebung zwanglos versammeln. Zu Kaffee und Naschhäppchen wird mit den LehrerInnen in kleinen Grüppchen über bestimmte Fakten diskutiert und ein holistisch-tiefes Verständnis gesucht. Verhaltensmaßregeln werden ignoriert. Die SchülerInnen dürfen kommen und gehen, wann sie möchten. In kleiner Runde dürfen sie während des Unterrichts aufstehen, umhergehen, essen oder sich mit etwas anderem beschäftigen, falls sie das Thema nicht interessieren sollte.

 

Die Kompetenztests oder
Die zwölf Stimmzeichen

 

Alle SchülerInnen können sich, wenn sie wollen, in der Panokratie über den gelernten Stoff testen lassen. Dies geschieht in allen akreativen Lernfächern durch sogenannte Kompetenztests. Beispielsweise: Kompetenztest Mathematik Stufe 9; Kompetenztest Biologie Stufe 3.

Ein Tribunal aus zwölf Menschen tritt in geheimer Klausur zusammen. Die zwölf Tribunalsmitglieder sind per Losentscheid aus allen Menschen ermittelt worden, die den Kompetenztest schon passiert haben. Sie werden alle vier Monate neu ausgelost. Der Kompetenztest wird mit Hilfe entsprechender Literatur erstellt. Die Tribunalsmitglieder bleiben bis zum Beginn des Kompetenztests in Klausur. Das Tribunal der Zwölf überwacht die korrekte Ausführung des Kompetenztests.

Die Kompetenztests werden alle vier Monate angeboten. Jeder Mensch darf daran teilnehmen. Einschreiben muß mensch sich nicht. Den Kompetenztest passieren jeweils die Hälfte aller Prüflinge. Sie bekommen einen sogenannten Kompetenzschein. Die Looser-Hälfte hat die Möglichkeit, sich in vier Monaten im nächsten Kompetenztest zu probieren. Sie dürfen die Kompetenztests so oft wiederholen, wie sie wollen. Die Fünfzig-Prozent-Klausel verhindert, daß der Kompetenztest zu einfach oder zu schwierig wird.

Sollte die Kompetenz kreativer Natur sein, wie beispielsweise bei den geraden Kunstkompetenzen oder bei Literatur Stufe 1 bis 2, so wird das Zwölfertribunal die eingegangenen Arbeiten nach Mühe, Ideenreichtum, Originalität und Kreativität bewerten. Auch hier passiert jeweils die Hälfte der Prüflinge. Die andere Hälfte hat beim nächsten Mal, also nach vier Monaten, bessere Chancen den Kompetenztest zu bestehen, da sie ja nun schon zwei Arbeiten einreichen.

 

Die Subsidiarmündigkeiten
oder Wissen ist Wacht

Es existiert zu jeder Subsidiarzelle eine entsprechende Subsidiarmündigkeit. Sie berechtigt zur Teilnahme an den Volksentscheiden dieser Ebene. Außerdem berechtigt sie zum Austritt aus seiner eigenen entsprechenden Subsidiarzelle und zum Eintritt in eine Nachbarsubsidiarzelle. Die Subsidiarmündigen dürfen auch eine neue Subsidiarzelle gründen. Eine Subsidiarmündigkeit impliziert ebenfalls eine besondere Verantwortung für den eigenen Einsatz bei der Individualwacht.

Moyzellmündigkeit
oder: Es ist noch ein Moyster vom Himmel gefallen

Die einfachste und erste Subsidiarmündigkeit ist die Moyzellmündigkeit. Die Moyzellmündigkeit wird automatisch vergebeben, wenn das Kind von elementarer Pflege, wie Windelnwickeln und Fläschchengeben, unabhängig ist. Dies sollte spätestens mit dem dritten Lebensjahr der Fall sein.

 

Poyzellmündigkeit oder
Es lebe das Allgescheinwissen

 

Die zweite Subsidiarmündigkeit ist die Poyzellmündigkeit. Sie wird automatisch vergeben, wenn mindestens 50 Poyzellkompetenzen passiert wurden. Die SchülerInnen können sich die 50 Poyzellkompetenzen frei auswählen.

Die Poyzellkompetenzen testieren mehr oder weniger das Allgemeinwissen. Die Lernkurse und Lerncomputerprogramme, die helfen, die Poyzellmündigkeit zu erreichen, werden von der Fayzelle angeboten. Die Fayzellen erhalten jedoch Unterstützung durch ihre Surzelle. (insbesondere bei Autorenprogrammen und Lernmitteln)

Haben die SchülerInnen 50 Poyzellkompetenzen erhalten, werden sie poyzellmündig. Dies ist normalerweise um das zwölfte Lebensjahr der Fall.

 

Die Poyzellkompetenzen sind im einzelnen:

Tjonisch Lesen und Schreiben Stufen 1 bis 4
Tjonisch Lesen und Schreiben stellt die Grundvoraussetzung für die Teilnahme an anderen Fächern dar. Dieses Fach sollte daher immer als erstes gewählt werden, möglichst schon ab dem fünften Lebensjahr.

Hierbei sollte nicht so sehr pedantisch auf die richtige Orthographie geachtet werden als vielmehr auf das Verständnis des Wie und Warum in der elementaren Rechtschreibung.

Tjonische Grammatik und Linguistik Stufen 1 bis 3
Hier soll ein grammatisches Verständnis der tjonischen Sprache erzielt werden. Außerdem wird die tjonische Aussprache verbessert. Es muß bedacht werden, daß die tjonische Bevölkerung durch die freie Einreise zu einem bunten Völkergemisch avanciert. Die verschiedenen Volksgruppen werden Tjonisch natürlich nicht akzentfrei aussprechen. Die Akzentstärke soll durch die Ausspracheübungen soweit reduziert werden, daß die interethnische Kommunikation ohne Verständnisschwierigkeiten erfolgt.

Rhetorik Stufen 1 bis 5
Hier soll gelernt werden, wie Gedanken effizient und bijektiv in Worte umgewandelt werden können. Es soll dabei keineswegs, wie oft in der konventionellen Rhetorik gefordert, gelernt werden, belanglose Phrasen zu dreschen und Floskeln zu schieben, sondern vielmehr sich kurz und prägnant auszudrücken.

Grundvoraussetzung ist dazu ein mächtiger Wortschatz, der in Rhetorik Stufen 1 bis 3 erweitert werden soll. Nach der Kompetenz Rhetorik 3 soll jeder einen Wortschatz von mindestens 300.000 tjonischen Vokabeln besitzen, diese  Worte verstehen und auch richtig gebrauchen können.

Die hohe Zahl von 300.000 erscheint illusorisch. Wird jedoch die ISA-Baumstruktur des tjonischen Wortschatzes in Rechnung gezogen, die bedingt, daß die tjonischen Wörter viel leichter merkbar sind, so wird die geforderte Vokabelmenge durchaus realistisch. Rhetorik kann auch dazu dienen, DemagogInnen gut zu durchschauen, und stellt somit einen Schutzbeitrag gegen das Aufkommen von demagogischen TyrannInnen und destruktiver Masseneuphorie dar.

Literatur Stufen 1 bis 3
Hier soll zuerst ein Überblick der wichtigsten tjonischen AutorInnen und Literaturrichtungen gegeben werden (Literatur Stufe 1).

In Literatur Stufen 2 bis 3 soll dagegen die eigene Kreativität gefördert werden. Dies soll durch Schreiben von zwei Büchern erfolgen. Dabei kann auf das in Literatur Stufe 1 und Rhetorik Stufen 1 bis 5 erworbene Wissen zurückgegriffen werden.

Die Bücherthemen können die SchülerInnen frei nach Belieben aussuchen.

Mathematik und Numerologie Stufen 1 bis 12
Hier soll neben dem mathematischen Grundwerkzeug für andere Fächer vor allem auch das allgemeine logische Denken geschult werden.

Sexualkunde Stufen 1 bis 2
In Sexualkunde soll ein Verständnis für die eigene Sexualität geschaffen werden.

Eingeschlossen ist die Kenntnis der wichtigsten Geschlechtskrankheiten wie Aids, Tripper, Syphilis, usw. Es soll aufgezeigt werden, wie ein sicherer Schutz vor diesen Seuchen möglich ist. Auch sollte die Anwendung von Verhütungsmaßnahmen gelernt werden. Weiterhin stellt die Kenntnis und Verschiedenheitsakzeptanz der zwei Geschlechter einen Lernpunkt dar. Aber wir sollten noch weiter gehen. Auch die Toleranz von Perversionen sollte gelernt werden, solange diese keine direkte Gefahr für die Menschen darstellen. Fetischismus, Sadomaso, Homosexualität und Transvestie sind nicht anrüchiger als der normale Hetero-Sex. Jedem Menschen sollte das moralische Recht gegeben werden, es auf seine individuelle Weise zu treiben, solange die PartnerInnen keinen Schaden dabei nehmen.

Die Kompetenztests in Sexualkunde sollten möglichst noch vor der Pubertät erfolgen.

Biologie Stufen 1 bis 9
In diesem Fach wird ein grundlegendes holistisches Verständnis der Flora, der Fauna und der ökologischen Interdependenzen vermittelt. Auch sollte die Evolution der Spezies behandelt werden. Der Darwinismus muß dabei auf jeden Fall so gut erläutert werden, daß Sozialdarwinismus und Kapitalismus als Irrlehren erkannt werden. Auch Alternativhypothesen zum Darwinismus wie zum Beispiel die Theorie der morphogenetischen Kraftfelder sollten ausführlich erläutert werden.

Biologie hat in der Panokratie eine starke praktische Bedeutung, sind doch die MoyzellistInnen auf ein gesundes Ökosystem in ihrer Moyzelle angewiesen. Um schädliche Stoffe als solche zu erkennen, sollte ein Schwerpunkt der Biologie auch auf der Biochemie liegen.

Chemie und Alchimie Stufen 1 bis 6
Hier sollen die Grundlagen der Chemie gelehrt werden. Dies betrifft sowohl die organische als auch die anorganische Chemie.

Physik Stufen 1 bis 6
Hier sollen die wichtigsten Grundlagen in Mechanik, Kalorik, Elektrik und Atomphysik gelernt werden.

Medizin Stufen 1 bis 2
Medizin Stufen 1 bis 2 soll nicht dazu dienen, die SchülerInnen zu perfekten ÄrztInnen zu machen. Dazu wäre die Zeit auch viel zu kurz. Sie soll nur die wichtigsten Grundlagen der Medizin lehren. Das schließt die Griffe der Ersten Hilfe, die erste Selbstbehandlung bei Infektionen, die wichtigsten Hygienemaßnahmen und die Gegengifte bei Intoxikationen ein. Medizin Stufe 1 ist der theoretische Teil, der in Medizin Stufe 2 in der Praxis einstudiert werden soll. Anhand von lebensechten Puppen oder MitschülerInnen werden dazu die Griffe solange wiederholt, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Ernährungswissenschaft Stufen 1 bis 3
Hier soll die Wirkungsweise der Nahrung auf den menschlichen Körper erklärt werden. Es ist wichtig, daß die Ernährungswissenschaftskompetenzen so früh wie möglich erworben werden. Gerade im Entwicklungsalter kann Fehlernährung zu irreversiblen Körperschäden führen. Der Mangel an essentiellen Nährstoffen führt ebenso zu den typischen Zivilisationskrankheiten im Alter wie Ateriosklerose, Krebs, Karies, Übergewicht, vegetative Dystonie und vieles mehr. Das Fach Ernährungswissenschaft ist daher unabdingbar, damit die Bevölkerung Tjos gesund, gutaussehend und intelligent bleibt. Das Fach Ernährungswissenschaft ist somit einer der Eckpfeiler der tjonischen Gesundheit.

Psychologie Stufen 1 bis 3
Psychologie Stufen 1 bis 3 vermitteln einen groben Überblick über die wichtigsten psychologischen Erkenntnisse. Dies schließt unter anderem die Funktionsweise des Neokortex ein. Dabei muß auf jeden Fall Schubladendenken vermieden werden.

Philosophie Stufen 1 bis 3
Hier soll ein kurzer Überblick über die Kernaussagen der bedeutendsten Philosophen, in ihrem temporären und lokalen Kontext gegeben werden.

Religionen Stufen 1 bis 5
Hier werden sowohl die wichtigsten Weltreligionen behandelt als auch die wichtigsten toten und lebendigen Naturreligionen. Darunter fallen das Christentum, der Buddhismus, das Judentum, der Islam, der Hinduismus, die alte griechische, römische, germanische, babylonische und ägyptische Mythologie und diverse Naturreligionen. Es fallen aber genauso okkulte Lehren, Pantheismus, Reinkarnationslehre und Atheismus darunter.

Das Fach Religionen soll dabei nicht wertend sein, sondern nur informativ. Die SchülerInnen können sich danach, wenn sie möchten, eine Religion auswählen oder ihre eigene persönliche Religion zusammensetzen.

Es darf keinesfalls eine Religion oder Lebensphilosophie aufgezwungen werden. Das Fach Religionen ist in einem multikulturellen Land wie Tjo unabdingbar, um das Religionsweltbild der ausländischen MitbürgerInnen zu verstehen.

Kulturhistorie Stufen 1 bis 5
Das Fach Kulturhistorie ist eine Zusammensetzung aus Wissenschaftsgeschichte, Kunsthistorie, Musikhistorie und Literaturhistorie. Hier wird die Entwicklung der menschlichen Kultur mit all seinen Interdependenzen aufgezeigt.

Kunst Stufen 1 bis 12
Die ungeraden Kunstkompetenzen vermitteln ein künstlerisches Allgemeinwissen. Dazu zählt sowohl ein Basiswissen über die Kunsthistorik, Kunststillehre, Farblehre, Perspektive, Anatomie, archetypische Symbolik, Skulptur- und Malarten und Bildinterpretation. Die geraden Kunstkompetenzen sollen dagegen künstlerische Kreativität, Inspiration und praktische Kunstfertigkeit fördern. Die SchülerInnen dürfen hier ihren kreativen künstlerischen Ideen frönen. Jede gerade Kunstkompetenz soll durch einen Kompetenztest ermittelt werden, die ungeraden dagegen durch ein Testat.

Musik Stufen 1 bis 12
Die ungeraden Musikkompetenzen vermitteln ein musikalisches Allgemeinwissen. Dazu zählt sowohl ein Basiswissen über die Musikhistorik, Musikstillehre, Harmonielehre, Notenlesen, Musikpsychologie, Musikmagie, Akustik, Instrumentenkenntnis, Textpoesie und Liedinterpretation.

Bei den geraden Musikkompetenzen dürfen die SchülerInnen selbst komponieren oder ein Instrument lernen. Auch gehört die begleitende Improvisation dazu. Die geraden Musikkompetenzen sollen die musikalische Kreativität fördern.

Jede gerade Musikkompetenz soll durch ein Kompetenztest ermittelt werden, die ungeraden dagegen durch ein Testat.

Politologie Stufen 1 bis 7
Hier werden die verschiedenen politischen Philosophien erläutert. Ein Schwerpunkt sollte dabei auf der Panokratie liegen. Das Bestehen der Kompetenztests Politologie 1 bis 5 ist Voraussetzung für die Teilnahme an jedweden Volksentscheiden.

Geographie Stufen 1 bis 9;
Astronomie Stufen 1 bis 2;
Ökologie Stufen 1 bis 5
Die Grundkompetenzen in Astronomie sollen die Position des Menschen im Universum aufzeigen. Sie soll ihm zusammen mit dem Fach Geographie sein örtliches Weltbild vermitteln. Astronomie wird gleichzeitig ein globales Bewußtsein unterstützen, da demonstriert wird, daß alle Menschen Astronauten auf dem selben fragilen Raumschiff Erde sind.

Die Fragilität wird erst richtig durch das Fach Ökologie zu Bewußtsein gebracht.

Maschinistik Stufen 1 bis 5
Die moderne Welt wird in zunehmendem Maße von Maschinen, Automaten und Computern beherrscht. Damit die Maschinen nicht den Menschen dominieren, ist es unter anderem unerläßlich, daß der Mensch zumindest die Grundwirkungsweise und die Bedienung der Automaten seiner Umgebung kennt.

Folgende Fragen beispielsweise sind anhand der Praxis zu vermitteln:

Geschichte Stufen 1 bis 10
In Geschichte sollen die wichtigsten Fakten und Daten der Erdgeschichte und der menschlichen Historik gelernt werden.

Das Fach Geschichte soll sich nicht nur auf die politische Entwicklung beziehen sondern ebenso die Kulturhistorik und die technische Entwicklung umgreifen. Besonders wichtig sind die Interdependenzen der verschiedenen Bereiche.

Fremdsprache Stufen 1 bis 9
Es darf im Fach Fremdsprache eine oder mehrere Fremdsprachen nach Belieben ausgewählt werden. Möglich sind die gängigen Weltsprachen, aber auch exotischere Fremdsprachen. Wählen die SchülerInnen nur eine einzige Fremdsprache, muß die Kenntnis dieser Sprache natürlich ausgiebiger sein, als wenn mehrere Fremdsprachen ausgesucht werden. Bei einer Einzelfremdsprache sollten die SchülerInnen die Sprache recht flüssig sprechen und schreiben können. Bei Mehrfachwahl reicht es jeweils aus, daß sie sich mehr oder weniger im Ausland durchschlagen können. Parallel mit der Fremdsprache soll auch ein Verständnis für die andere Kultur und Mentalität der korrespondierenden Länder erworben werden.

Allgemeines zwischenmenschliches Verhalten Stufen 1 bis 5
Hier sollen vor allem die einzelnen BürgerInnen zu verantwortungsvollem Handeln erzogen werden. Toleranz gegenüber Andersdenkenden sowie Randgruppen gehört ebenso dazu wie das Verstehenlernen des anderen Standpunktes.

Die SchülerInnen sollen ebenso lernen ihre eigenen Gedanken auszudrücken, wie das Zuhören bei Problemen der Mitmenschen.

Auch soll gelernt werden, Konflikte wenn möglich aggressionsfrei zu lösen.

Aber ebenso gehört die Bewältigung eigener negativer Gefühle dazu. Hier sind vor allem ungerechtfertigte Ängste zu nennen, wie zum Beispiel Angst vor Gespenstern, Flugangst, Arachnophobie, Angst vorm Alleinsein.

Weiterhin stellt die Trauerbewältigung beim Tod einer nahestehenden Person einen Faktor in den Sitzungen dar. Außerdem soll auch eine Selbstfindung und Charakterstärkung der einzelnen SchülerInnen erfolgen. Die SchülerInnen sollen hierbei zuerst entdecken, wer sie eigentlich sind, was sie vom Leben erwarten und was ihr jeweiliges Lebensziel darstellt.

Hierbei werden die meisten entdecken, daß sich die Rolle, die sie bisher in ihrem Leben spielten, null mit dem wahren Ich deckt. Nach dieser Selbstfindung soll dem Einzelnen zur Standfestigkeit verholfen werden, seinen eigenen Willen und seine eigene Position gegenüber anderen durchzusetzen. Zu diesem Durchsetzungsvermögen gehört die Fähigkeit zur Abgrenzung seiner eigenen Meinung, auch wenn Freunde, Verwandte und andere Mitmenschen einen gegensätzlichen Standpunkt vertreten. Weiterhin gehört die Gabe dazu, ein gerechtfertigtes Nein sagen zu können.

Das Erlernen dieser Verhaltensweisen soll durch Rollenspiele und Gruppendiskussionen vermittelt werden. Dabei sollen den SchülerInnen nur Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, nicht jedoch aufgezwungen werden.

Gerade dieses Fach ist überlebensnotwendig, nicht nur für einzelne SchülerInnen, sondern für den dauerhaften Erhalt der gesamten Panokratie. Es wirkt präventiv vor einem Land, das aus lauter kleinkarierten, unkritischen SpießbürgerInnen ohne eigenen Charakter besteht, die unfähig sind, einem eventuellem tyrannischen Regime Einhalt zu gebieten. Daher sollte auch viel Zeit dem Verständnis der sogenannten Individualwacht und ihrer schlagkräftigen, aber nicht überzogenen Durchführung gewidmet werden. Die Individualwacht ist eine ausgeklügelte pluralistische Strategie, die sowohl die Autarchiegenese als auch Wucherungen der Kriminalität verhindern soll. Sie wird im nächsten Kapitel erklärt.

 

Fayzellmündigkeit oder
Lassen Sie sich mal ins Handwerk pfuschen

 

Die TjonierInnen erhalten die Fayzellmündigkeit, wenn sie 100 der obengenannten Poyzellkompetenzen bestanden haben und ihnen weiterhin 24 Fayzellkompetenzen testiert wurden. Dies ist meist um das sechzehnte Lebensjahr der Fall. Die Fayzellkompetenzen entsprechen in etwa dem heutigen Handwerk plus den Kunstfertigkeiten.

Die Fayzellkompetenzen können beispielsweise sein:

Die 24 Fayzellkompetenzen dürfen selbstverständlich frei ausgesucht werden.

 

Surzellmündigkeit oder
Die heilsame Epidemie der heiligen Akademie

 

Mit 120 Poyzellkompetenzen, 32 Fayzellkompetenzen und 24 Surzellkompetenzen wird die Surzellmündigkeit erlangt. Die Surzellmündigkeit wird normalerweise um das einundzwanzigste Lebensjahr erreicht. Sie ist in etwa mit der heutigen akademischen Ausbildung vergleichbar, mit dem großen Unterschied, daß alle TjonierInnen die Surzellmündigkeit erreichen können und meistens auch werden.

Die Surzellkompetenzen sind unter anderem:

 

Hyperzellmündigkeit oder
Die Spezialität des Banauses

 

Mit 140 Poyzellkompetenzen, 35 Fayzellkompetenzen, 30 Surzellkompetenzen und zwölf Hyperzellkompetenzen wird die Hyperzellmündigkeit erreicht. Dies ist für gewöhnlich um das fünfundzwanzigste Lebensjahr der Fall. Die Hyperzellkompetenzen testieren die in der Hyperzelle notwendige akademische Spezialisierung.

Als Hyperzellkompetenzen könnten beispielsweise gelten:

und unzählige weitere Hyperzellkompetenzen.

 

Exozellmündigkeit oder
Es ist noch ein Meister in die Exosphäre hochgefallen

 

Der vorläufig höchste Bildungsgrad wird den TjonierInnen durch die Exozellmündigkeit testiert. Für sie werden 140 Poyzellkompetenzen, 42 Fayzellkompetenzen, 42 Surzellkompetenzen, 24 Hyperzellkompetenzen und eine Exozellkompetenz benötigt. Die Exozellkompetenz wird bei natur- oder gesellschaftswissenschaftlichen Gebieten durch eine größere wissenschaftliche Abhandlung oder eine Forschungsarbeit erworben. Im musischen Bereich wird sie durch ein finales Meisterwerk erarbeitet. Diejenigen, die bei der Exozellkompetenz beim ersten Anlauf in die abgewiesene Hälfte fallen, haben beim zweiten Anlauf viel größere Chancen, die Exozellkompetenz zu erwerben, da sie ja dann schon zwei Arbeiten gleichzeitig abgeben. Die Exozellwerke dürfen die Getesteten behalten.

Die Exozellmündigkeit steht, vom Bildungsstand her, weit über der herkömmlichen Professur, da ein breitgefächertes Allgemeinwissen (durch Poyzellkompetenzen), mehrere Kunstfertigkeiten (Fayzellkompetenzen), Basiswissen in durchschnittlich fünf akademischen Bereichen (Surzellkompetenzen), durchschnittlich drei akademische Spezialisierungen (Hyperzellkompetenzen) und eine Spitzenspezialisierung (Exozellkompetenz) gewährleistet sind. Dazu bleiben sie infolge des panokratischen Systems auch charakterlich liebenswert.

Trotz des hohen Anspruchs der Exozellmündigkeit kann und wird fast immer die Exozellmündigkeit früher oder später von allen TjonierInnen erreicht werden! Meist wird sie zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr erworben. Ermöglicht wird dies durch:

Sollte die Hauptzelle wider Erwarten über einer Exozelle stehen, müßten natürlich entsprechend weitere Subsidiar­mündigkeiten kreiert werden.

 

 

#

 

  ^^^^

 www.detopia.de