Sewer Felixowitsch Gansowski
„Gute, solide SF handelt, wie jede andere Kunstgattung von uns, von den Menschen. Nicht Kyborgs, nicht Reisen in die Vergangenheit oder Zukunft, nicht dreiäugige Monstren und geheimnisvolle Strahlen sind die Hauptsache darin, sondern der Mensch von heute und die Wechselbeziehung zwischen ihm und der Umwelt.“
Die Stimme aus der Antiwelt Phantastische Erzählungen DDR 1972 |
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wikipedia Autor *1918 in Warschau bis 1990 in Moskau (71) DNB.Autor (13)
detopia |
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Gansowski geht es darum, durch das Erzählte ein besseres Verständnis der ’’neuralgischen Punkte’’ der Gegenwart zu erreichen. Er trat für eine technologiekritische Entwicklung ein: „Meiner Meinung nach hängt die Zukunft letztendlich nicht von der Technologie, sondern von moralischen und politischen Entscheidungen ab.“
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aus wikipdia-2021
Gansowskis Vater polnisch-lettischer Abstammung starb schon 1920, seine Mutter wurde während der stalinistischen Repressionen in den 1930er Jahren umgebracht.
Er arbeitete als Schauermann, Matrose und Elektromonteur, besuchte die Abendschule in Leningrad und meldete sich bei Kriegsausbruch freiwillig an die Front.
1942 wurde er schwer verwundet und daraufhin demobilisiert. Er arbeitete auf einem Gestüt in Kasachstan, als Briefträger und Lehrer.
Nach Kriegsende studierte er in Leningrad an der Philologischen Fakultät der Universität und begann noch während der Studienzeit mit ersten Veröffentlichungen: Reportagen, Buchbesprechungen und Kinderliteratur.
1959 reichte er zu einem Unions-Preisausschreiben zwei Einakter unter verschiedenen Pseudonymen ein, die den 1. und 2. Preis erhielten. Jury-Vorsitzender war Nikolai Pogodin.
Seine Erzählung Vincent van Gogh wurde 1985 von Horst Seemann bei der DEFA unter dem Titel Besuch bei van Gogh verfilmt.
Weitere Verfilmungen seiner Werke sind der Zeichentrickfilm Polygon von 1977 und der Kinofilm День гнева (Der Tag des Zorns, 1985).
1989 gewann Gansowski den wichtigsten russischen SF-Preis, den Aelita-Preis, für seine Kurzgeschichtensammlung Инстинкт?.
Neben seinen zahlreichen, in viele Sprachen übersetzten Erzählungen trat er auch als Grafiker hervor und illustrierte unter anderem die Erstausgabe des Romans Die Schnecke am Hang von den Gebrüdern Strugazki.
„Gute, solide SF handelt, wie jede andere Kunstgattung von uns, von den Menschen. Nicht Kyborgs, nicht Reisen in die Vergangenheit oder Zukunft, nicht dreiäugige Monstren und geheimnisvolle Strahlen sind die Hauptsache darin, sondern der Mensch von heute und die Wechselbeziehung zwischen ihm und der Umwelt.“
Gansowski geht es darum, durch das Erzählte ein besseres Verständnis der ’’neuralgischen Punkte’’ der Gegenwart zu erreichen.
Er trat für eine technologiekritische Entwicklung ein: „Meiner Meinung nach hängt die Zukunft letztendlich nicht von der Technologie, sondern von moralischen und politischen Entscheidungen ab.“
„Ich lag in meinem feuchten Graben und dachte über die Deutschen nach. Über jene deutschen Soldaten, die in genauso nassen Schützengräben gegenüber unserer Stellung lagen, über jene, die sie in diese Gräben getrieben hatten, und über das furchtbare Schicksal eines ganzen von den Nazi betrogenen Volkes…“
Deutsche Ausgaben
1966 Schritte ins Ungewisse. Phantastische Erzählung. Deutsch von Ruth Henkel,
Illustrationen Gertrud Boesel (kap-Reihe im Verlag Kultur und Fortschritt)
1967 Der sechste Genius. Utopische Erzählung. Aus dem Russischen von Eleonore
Weist (zusammen in einem Band mit Der violette Tod von Wolodimir Wladko), Verlag
Das Neue Berlin
1970 Im Keller vor Berjosowka. Aus dem Russischen von Rahel Strassberg,
Illustrationen von Karl Fischer (Kleine Erzählerreihe im Militärverlag)
1970 Der Schießplatz (in: Flug zum Alpha Eridani, hrsg. von Lothar Grünewald,
Verlag Kultur und Fortschritt; auch in: Blick vom anderen Ufer. Europäische
Science-fiction, herausgegeben und mit einer Einleitung von Franz Rottensteiner,
Suhrkamp Verlag 1977, Phantastische Bibliothek, Band 4)
1972 Die Stimme aus der Antiwelt. Phantastische Erzählungen (Verlag Volk und
Welt)
1979 nachgedruckt in einem Sammelband zusammen mit Das Mädchen aus dem All von
Iwan Jefremow und Der Intelligenztest von Dmitri Bilenkin
1976 Die Zieselmaus (in: Der unheimliche Fahrstuhl, hrsg. von Hannelore Menke,
Der Kinderbuchverlag Berlin)
1972 Vincent van Gogh. Aus dem Russischen von Hannelore Menke (Reihe Spektrum im
Verlag Volk und Welt, Bd. 40)
1977 Der Kristall und andere phantastische Erzählungen. (Fischer Taschenbuch
Verlag)
1979 Der Tag des Zorns (in: Das Mädchen am Abhang, herausgegeben von Franz
Rottensteiner, Suhrkamp Verlag, Phantastische Bibliothek, Band 38; auch in: Die
Rekonstruktion des Menschen. Phantastische Geschichten, hrsg. von Erik Simon,
Verlag Das Neue Berlin, 1980)
1982 Der Dekaber (in: Gut eingerichtete Planeten. Phantastische Erzählungen,
hrsg. von W. Gakow, Verlag Das Neue Berlin; nochmals in Aus dem Tagebuch einer
Ameise, hrsg. von Michael Szameit, Verlag Neues Leben, 1985)
Literatur
Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn: Reclams
Science-fiction-Führer. Reclam, Stuttgart 1982, ISBN 3-15-010312-6, S. 167.
Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Wolfgang Jeschke: Lexikon der
Science Fiction Literatur. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-02453-2, S. 469 f.
Vladimir Gakov: Gansovsky, Sever. In: John Clute, Peter Nicholls: The
Encyclopedia of Science Fiction. 3. Auflage (Online-Ausgabe), Version vom 4.
April 2017.
Sewer Gansowski