Absurda comica oder Herr Peter Squentz
Schimpfspiel
/ Andreas Gryphius
auf der Textgrundlage von Gerhard Dünnhaupt und
Karl-Heinz Habersetzer
herausgegeben von Dirk Niefanger
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"Was
sind wir Menschen doch!
Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen.
Ein Ball des falschen Glücks,
ein Irrlicht dieser Zeit,
Ein Schauplatz herber Angst,
besetzt mit scharfem Leid.
Ein bald verschmelzter Schnee
und abgebrannte Kerzen."
<Menschliches
Elend>
"Wir
sind doch nunmehr ganz, ja mehr den ganz verheeret!
Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun
Das vom Blut fette Schwert, die donnernde Karthaun
Hat aller Schweiß, und Fleiß, und Vorrat aufgezehret.
Die
Türme stehn in Glut, die Kirch’ ist umgekehret.
Das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun,
Die Jungfraun sind geschänd’t, und wo wir hin nur schaun,
Ist Feuer, Pest, und Tod, der Herz und Geist durchfähret."
"Gott
legt uns nicht mehr auf, denn man ertragen kann.
Er nimmt auf einen Tag: Thron, Krone, Reich und Mann.
Er nimmt, Prinzessin, das, was er vorhin gegeben.
Nur eines nimmt er nicht: was man nicht will. Das Leben."
>Aus
Leo Armenius< |