Leander Haußmann (Regisseur)

Thomas Brussig  (Drehbuch)

NVA

Der Film

    Haußmann-Start

2005

 

Web: 

nva-derfilm.de  

(d-2005.)
  Im Film gab's eine Szene, wo die Rekruten den Schutzanzug anlegen. Da hatte einer (ein Sprutz!) eine Kippe im Mund. Sowas gabs natürlich überhaupt nicht/gar nicht/niemals. --  Aber ich bleibe (noch) dabei: Die NVA mal als Spielfilm in Farbe zu sehen (und mit fetziger Musik) - ist besser.... als wenn auf der zuvor weißen Kinoleinwand (es gibt ja heute keine Vorhänge mehr).... nur immer die Hollywood-Supermänner (Bruce Willis und so) erscheinen.... damit's endlich bunt wird... :-))

Wir drei (Ex-Uffze) jedenfalls haben den Film ohne Abwehr oder Kopfschütteln angesehen.... und danach sachlich ein paar Erinnerungen rausgekramt.... - Aber rechts neben mir saß einer, ... der konnte überhaupt nicht lachen. Der war auch so mein Semester. Ich hatte aber nicht die Geistesgegenwart, ihn zu fragen, ob der Film ihm gefällt. Aber seine Wut beim Ende des Filmes war deutlich zu spüren.

Spielfilm über die Asche? -  Heute am 8.11.2005 im Kino Astoria in Zwickau angeschaut, mit Frank und Mirko (beide auch UaZ, aber etwas später, also ca. so 1985.) - Mein Fazit: Ist zwar 'ne ziemliche Klamotte geworden... aber ich hab' Verständnis dafür... sonst würde ja keiner ins Kino gehen. Wir haben uns danach (und dabei) aber schön, sachlich, über unsere 'alten Zeiten' unterhalten können. Und da hat der Film schon was erreicht, oder? 

 


"NVA" ---  Film-Komödie von Leander Haußmann -- Christine Deggau, Kulturradio am Nachmittag

Haußmanns "persönliche Rache" an der DDR. Erzählt wird die Geschichte des 18-jährigen Rekruten Heidler, der zur NVA eingezogen wird. Er verliert seine Freundin, verliebt sich neu und erfährt am Beispiel des Aufmüpfigsten seiner Truppe, was Gehirnwäsche bedeutet. -- Sonnenallee-Regisseur Haußmann verschenkt den dritten Teil seiner "Mauer-Trilogie" wie die Geschichte und Figuren auch an billige Effekte - unterm Strich: ein nicht mehr als harmlos-alberner Soldaten-Schwank mit einem unglaublich blassen Hauptdarsteller. Seine Stars bleiben in zweiter Reihe, von wo aus sie diesen Versuch Haußmannscher Vergangenheitsbewältigung leider auch nicht retten können. 

 


Wochenzeitung Freitag  Nr. 40  /  07.10.2005 

freitag.de/2005/40/05401201.php   

Matthias Dell

Grenzverletzung

Leander Haußmann ist nicht der Erste, dem es misslingt, vom Mikrokosmos NVA im Mikrokosmos DDR zu erzählen

 

Die Geschichte des NVA-Films ist eine Geschichte des Scheiterns. Der NVA-Film kann als Subgenre jenes Kinos gesehen werden, dass sich in den letzten fünfzehn Jahren an einer filmischen Verständigung über die DDR versucht hat. Sein Los ist ein dialektisches. Er kann erst auf den Plan treten, nachdem die Versuche, von der DDR in toto zu erzählen, unternommen worden sind, erscheint dann aber in logischer Zwangsläufigkeit.

Je weiter sich Erinnerung von dem Gegenstand entfernt, den sie erinnert, desto offener wird sie für partikulare Wahrnehmungen dieses Gegenstands. Der Tag wird kommen, an dem der nimmermüde Guido Knopp in seinem aufopferungsvollen Kampf für die stete Gegenwart des Dritten Reichs auf unseren Fernsehschirmen tatsächlich bei Hitlers Hunden angelangt sein wird, genauso wie der MDR, wenn alle Leibwächter befragt, alle ZK-Wochenendhäuser abgefilmt sind, irgendwann bei Honeckers Tischbesteck landen muss. Die Geschichte ist, zumindest außerhalb ihrer wissenschaftlichen Qualität, eine endliche Ressource.

Vom NVA-Film lässt sich sagen, dass sein historischer Vorteil — Teil der Erinnerungsmasse DDR gewesen zu sein — zugleich sein künstlerischer Nachteil ist. Er laviert auf der Grenze zwischen Filmen, die sich der Armee als Institution genähert haben, und eben denen, die DDR als Geschichte betrachten wollten. Die NVA war auch nur eine Armee, aber sie war in erster Linie die Armee der DDR. In den Mikrokosmos der Kaserne, die das Außen nur vom Briefeschreiben kennt, muss immer auch der Mikrokosmos DDR hineinragen.

Dieses Dilemma hat in Olaf Kaisers Film Drei Stern Rot (2001) zu einer stilistischen Verwirrung geführt, die das Thema mal historisch und mal psychologisch anpackt. Am Ende steht die Frage, ob die Nationale Volksarmee aufgrund ihrer Abgeschlossenheit gegenüber der Gesellschaft überhaupt als Schauplatz für eine historische Auseinandersetzung taugt.

Eine befriedigende Antwort darauf hat weder Karsten Laskes Film Hundsköpfe (2003) geliefert noch die Dokumentation Grenze (2004) von Holger Jancke, der bereits das Drehbuch zu Drei Stern Rot verfasst hatte.

In Hundsköpfe treffen vier vormalige Soldaten zum beruflichen Minensuchen erneut aufeinander und unter ihnen alte Konflikte wieder aus, die in der Frage kulminieren, was mit dem einstigen fünften Freund geschah, der bei einem Fluchtversuch ums Leben kam. Dessen damalige Freundin, heute mit einem der vier Minensucher verheiratet, hat zudem ihre Stasi-Akte eingesehen.

In Grenze besucht Jancke gemeinsam mit vier Wehrdienstleistenden von einst die Orte des gemeinsamen Dienstes an der Waffe. Beiden Filmen ist die persönliche Nähe ihrer Autoren zum Thema anzumerken, aber beide Filme scheitern daran, diese tiefe Erfahrung in erfahrbare Tiefe zu übersetzen.

Das Drama, das vor dem Hintergrund NVA erzählt werden könnte, wäre der Druck, dem der Mensch im geschlossenen System Armee ausgesetzt ist und der im Falle NVA die allgegenwärtige, unsichtbare Repression des SED-Staats komprimierte. Von diesem Konflikt teilt sich im Nachhinein von Hundsköpfe und Grenze wenig mit. Er bleibt das Geheimnis der jeweiligen Protagonisten und der Zuschauer außen vor. Bei Hundsköpfe weist den Betrachter die ostentativ inszenierte Kumpelhaftigkeit unter den Minensuchern in die Distanz, bei Grenze die Maulfaulheit der Interviewten, die schon wissen, was sie meinen, wenn sie nicht davon berichten. Exemplarisch wirken "Boja", "Lohengrin", "Mückfried" und "LSD-Wölfi", die gern zitierten Spitznamen von Janckes Interviewpartnern, als erratische Siegel eines privaten Erinnerungsbuchs.

 

Nun hat Leander Haußmann sich des Themas angenommen, und der Untertitel seines Films NVA — Von der Sonnenallee in die Volksarmee — berechtigte zu einiger Hoffnung, wenn man darin mehr als den bloß gut verkleideten Verweis sehen wollte, dass der Theaterregisseur Haußmann 1999 im Kino mit Sonnenallee debütierte. 

Wie keinem anderem Film ist es <Sonnenallee> gelungen, das Bild des Alltags in der DDR zu zeichnen, das Private und Politische einer sozialistischen Jugend zu verknüpfen, ohne in trotzige Ostalgie zu verfallen oder pädagogische Betroffenheit. Sonnenallee hat die DDR durch den Witz betrachtet, der in den absurden Zügen ihrer Organisation lag, ohne den Schrecken zu verkennen, der dadurch legitimiert wurde. 

Der Schatten der NVA reichte in die Jugend des Michael Ehrenreich, der wie seine Freunde bereits in der Schule mit der Frage konfrontiert wurde, wie lange er sich zum Armeedienst verpflichten wolle. Insofern hätte es in der Logik einer ostdeutschen Bildungsgeschichte gelegen, die Protagonisten aus Sonnenallee bei ihrem Weg durch die folgende Institution der DDR-Gesellschaft zu begleiten.

Das hat Haußmann gemeinsam mit Drehbuchautor Thomas Brussig nicht getan. NVA hat mit Sonnenallee nichts zu tun, und damit ist eigentlich alles gesagt.

*

Der Film zeigt eine Gruppe von jungen Soldaten, die um die blasse Hauptfigur Henrik Heidler (Kim Frank) nach erwartbaren, DDR-spezifischen Boy Group-Kriterien angeordnet sind: ein pfiffiger Haudrauf (Oliver Bröcker), ein gemütlicher Dicker (Daniel Zillmann), ein linientreuer Opportunist (Philippe Graber) und ein christlicher Opponent (Robert Gwisdek).

Was der Film aus dieser Konstellation macht, ist nicht mehr, als jeder Fernsehkomiker zustande bringen würde. Sketch an Sketch und hält doch: eine Buddy-Parade des Kasernenwitzes, in der das, was einmal Entwicklung hieß und die unverbundenen Einzelteile mit Sinn unterlegen sollte, in Nebensätze ausgelagert ist. Tatsächlich ist es relativ egal, ob der scheue Heidler seine Freundin draußen an seinen besten Freund ebenda verliert, weil man von seinem Liebeskummer sowieso nichts mit- und die Freundin nie zu Gesicht bekommt. Oder ob er sich neu verliebt in die Tochter des schmallippigen Oberst (Detlev Buck), weil das auch nur ein Grund ist, sich bei dessen ulkiger Geburtstagsfeier zu betrinken. Heiter ist das Armistenleben: Die Vorgesetzten sind streng und schwul, die älteren Kameraden sadistisch und gemein, aber am Ende war alles halb so schlimm, weil man ja irgendwie ganz dufte Kumpels hatte. Das alte Lied.

Haußmann fällt bei <NVA> in das Grab, das er sich mit Sonnenallee selbst geschaufelt hat. 

War das Wohltuende und Überraschende an Sonnenallee, das der Film mit Humor ein Thema befreite, das bis dato im Schwitzkasten biederen Ernstes feststeckte, kann man an NVA sehen, was — ein paar Epigonen später — mit Ironie geschieht, die keinen Widerpart mehr hat. Sonnenallee hat in seiner eingestandenen Künstlichkeit vorgeführt, dass man historische Genauigkeit bewusst torpedieren kann, ohne Wahrhaftigkeit einzubüßen. Bei NVA mit der "Fidel-Castro-Kaserne", den erstaunlich lockeren Umgangsformen, die man eher bei der Bundeswehr vermutet hätte, und den sauberen Plansequenzen (Kamera: Frank Griebe), die nicht im mindesten an den Stil erinnern, den man aus dem ostdeutschen Film kennt, ertappt man sich bei der Frage, die man sich spätestens seit Good bye, Lenin nicht mehr stellt: War das wirklich so? Darum geht es natürlich nicht, aber das es darum nicht mehr geht, ist auch ein Beleg für die Überflüssigkeit dieses Film. Alles egal, solange ein Gag herausspringt.

Worum es geht, kann man am Ende des Abspanns erahnen. Da taucht ein Bild von Leander Haußmanns Rekrutenausweis auf, das — statt den persönlichen Bezug zum Stoff zu bezeugen — eitel auf den Privatismus dieses Erinnerungsprojekts verweist. NVA reiht sich damit in die Phalanx seiner Vorgänger ein, die es sich im Rückblick alle auf dem weichen Kissen der Verklärung bequem machen, dass eine Zeit so schlimm nicht gewesen sein kann, in der man so nette Kumpels hatte. Bezeichnenderweise wird auch bei NVA das Drama der Armee in der DDR ausgespart: Die Erziehung des Aufmüpfigen, das "Rundmachen", findet außerhalb statt, von wo er als stumpfe Maschine zurückkehrt.

So gesehen ist die Geschichte der NVA noch immer nicht erzählt worden.
Ob sie das wirklich muss, ist allerdings zu bezweifeln.

 


filmszene.de  Rezension

 

Nach Sonnenallee und Herr Lehmann geht es jetzt zackig in die NVA, den neuen Film von Leander Haußmann, der mit den davor genannten Filmen nun eine Ost-Trilogie bilden soll (auch wenn "Herr Lehmann" streng genommen in West-Berlin das Bier über die Theke schob).

Haußmanns Ostalgie ist gekommen, um zu bleiben wirft uns doch der Regisseur derzeit auch noch seinen gleichnamigen Roman zum Film um die Stahlhelme. Aber während "Sonnenallee" direkt ins Herz schien und "Herr Lehmann" einen zwischen Beck's und Elektrolyten gleichzeitig zum Lachen und Weinen bringen konnte, ist "NVA" nur eine Militärklamotte, die eher zufällig in der Nationalen Volksarmee der DDR, der "unattraktivsten Armee aller Zeiten", zu spielen scheint. Dieser Film ist leider nur bedingt diensttauglich, wie unsere Musterung ergeben hat.

Der zart besaitete Henrik Heidler (Kim Frank, Ex-Sänger der Teenie-Band Echt) findet sich mit einem Haufen mehr oder weniger cooler Rekruten in der Fidel-Castro-Kaserne zum 18-monatigen Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee (NVA) ein. Hier werden sie lernen, warum "Ein Bett im Kornfeld" eine Verklärung der Obdachlosigkeit im imperialistischen Ausland ist, wie man mit Gasmaske bekleidet den heimischen Nadelwald verteidigt, lebendig durch die Armeezeit kommt und dabei auch noch Weiber aufreißt.

Dies hätte einen ordentlichen Film ergeben können, tut es aber leider nicht. Haußmann, der seinen eigenen Wehrdienst bei der Volksmarine und somit nicht in einer Kaserne verrichtete, hat sich anscheinend nicht so wirklich entscheiden können, was er da eigentlich schaffen wollte. Eine Militärklamotte (eine Einordnung, die sich aufgrund des fertigen Produktes aufdrängt) sollte es angeblich nicht sein. Eher schon eine Satire, was aufgrund der Aneinanderreihung harmlos-lustiger Episödchen doch eher als eine gewagte These erscheint.

Manche nennen es eine Abrechnung mit der NVA, aber dafür ist dieser Film nicht böse genug. Und so darf nun jeder selbst auf Erkundungstour durchs filmische Gebiet gehen. "NVA" ist eher eine DDR-Version von "Police Academy" oder "Schütze Benjamin" (mit Goldie Hawn), als sich mit Klassikern wie "M.A.S.H." oder dem Ausbildungs-Camp von "Full Metal Jacket" messen zu können. Dafür ist der Film voll von Anspielungen auf Kubricks Kriegsfilm-Meisterwerk, die mal mehr, mal weniger gut passen.

Ganz ausmustern muss man "NVA" allerdings nicht, denn es gibt auch gute Gründe, sich für den Film ins Kinodickicht zu begeben. Da sind zum einen die Schauspieler. Kim Frank kehrte für den Film aus seiner Heimat bei Flensburg ins Rampenlicht zurück, was dem 23-jährigen Ex-Echt-Sänger ("Du trägst keine Liebe in dir"), der seinen Ruhm schon mit 15 erleben durfte oder musste, anscheinend gut getan hat. Frank schaut liebevoll-treu-verklärt aus seinen großen Augen und entspricht somit perfekt seiner Rolle.

Wäre diese nicht, wie alle anderen leider auch, so einseitig-oberflächlich angelegt gewesen, dann hätte er vielleicht noch mehr zeigen können. Detlev Buck ist Buck wie immer und hat somit die Lacher schnell auf seiner Seite. Am meisten erfreut die Leistung von Oliver Bröcker, der den Rebell-Rekruten Krüger spielt, dem zwischendurch auch mal eine Gehirnwäsche widerfährt. Bröcker wurde bisher zwei Mal für den Deutschen Fernsehpreis nominiert und sollte seinen Bekanntheits­grad nach "NVA" steigern können.

Der Soundtrack ist brillant: Von "Going up the Country" von Canned Heat bis Cat Stevens' "Oh very young", mit ein bisschen Aimee Mann und Element of Crime, deren Sänger Sven Regener die Romanvorlage zu Haußmanns Film "Herr Lehmann" schrieb, reicht hier das Spektrum und macht in Verbindung mit dem NVA-Alltag einfach großen Spaß. Die Soundtrack-Rechte waren wahrscheinlich nicht billig, haben sich aber gelohnt: Nicht nur macht der Film durchaus Lust auf einen Soundtrack-Kauf, die exzellente Musik hilft auch noch, ihn aus der Masse schlechter Komödien herauszuhieven. Dann ist da noch die Kamera von Frank Griebe ("Lola rennt"), die mal wieder grandios ist. Haußmann hatte schon bei "Herr Lehmann" mit Griebe gearbeitet, die Früchte dieser guten gemeinsamen Erfahrung zeigen sich hier: Die einfallsreiche visuelle Arbeit lockert die Handlung auf und hält den Film in Schwung.

Trotzdem gibt es in Bezug auf die Handlung einige Schwächen, die nicht getarnt werden konnten denn die Handlung selbst wird leider vermisst. Wo ist die Geschichte hinter diesen Gags? Die Rekruten kommen in die NVA, dann passiert mal dies, mal das, und dann ist da irgendwo das Ende. Einen Spannungsbogen sucht man ebenso vergebens wie eine echte Charakterentwicklung. Der einzige, dem ein gewisser (und plötzlicher) Entwicklungsprozess zugestanden wird, ist der Protagonist Henrik, doch gerade hier reagiert der Zuschauer eher verblüfft auf dieses Manöver, welches sich nicht wirklich angekündigt hat.

Was soll's, "NVA" macht trotzdem Spaß. Ach, hätte Leander Haußmann doch stattdessen Sven Regeners zweiten Roman "Neue Vahr Süd" verfilmt, der zeitlich vor "Herr Lehmann" während der Bundeswehrzeit des uns ans Herz gewachsenen Lehmann spielt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden: Haußmann hat angekündigt, dass er die DDR hinter sich lassen will. Die Bundeswehr wartet vielleicht schon auf ihre filmische Aufarbeitung….

 


Rezensionen

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Interessanterweise finde ich Haußmanns Beschreibung der Westberliner Szene in "Herr Lehmann" wesentlich gelungener als seine beiden "Ostprodukte" Sonnenallee und NVA. Der Humor sagt mir in diesen nicht so recht zu und wird dem teils doch ernsten Thema nicht immer gerecht. Es ist mir häufig zu viel oberflächlicher Klamauk. Vielleicht reagiere ich da etwas empfindlich weil ich aus dem Osten komme, vielleicht hatte Haußmann aber auch in Sven Regeners "Herr Lehmann" einfach die deutlich bessere Vorlage. Im Gegensatz dazu finde ich Wolfgang Beckers durchaus auch humoristische Verarbeitung der DDR-Geschichte in "Goodbye Lenin" wesentlich stimmiger. Die nahezu Perfekte Balance zwischen Tragik und Komik und der respektvolle Umgang mit seinen Filmfiguren ist einfach beispielhaft. Witzigerweise kommt Becker nun aus dem Westen, was den Schluß nahelegt, daß man Situationen viel besser von außen betrachten und beschreiben kann, als wenn man in ihnen steckt. Vielleicht ist Becker aber auch einfach der deutlich bessere Filmregisseur.

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Ich bin ohne Vorurteile an diesen Film gegangen. NVA bedeutet auch für mich ein Zeitabschnitt in meinem Leben. Doch was da gezeigt wurde hat nichts und wirklich gar nichts mit der NVA zu tun. Viele in den alten Bundesländern haben nun einen „kleinen Eindruck“ aus den Leben der NVA bekommen. Die NVA bestand also nur aus Trottel, Schlappschwänzen und Versagern.(die können ja nicht mal gerade durch den Wald laufen…/ müssen den Flur mit der Zahnbürste putzen…/Musikbox…./ Schildkröte…) Das waren Dinge die es so in der NVA zu meiner Zeit nicht mal ansatzweise gab. Es gab nämlich auch in der NVA Menschenrechte. Das ist kein Film den man weiterempfehlen muss. Dieser Film bekommt in allen Kategorien die Note 7. Es ist schon traurig wie man versucht die NVA mit primitiven Mitteln in den Dreck zu ziehen.

Einfach nur SCHLECHT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Ach Peter... In welcher NVA warst du denn? ;) Auch ich war in der NVA und ich kann mich, bei Gott, noch recht gut daran erinnern. Leider war es so, genau so und nicht anders. Dieser Film ist definitiv eine interessante Schilderung eines winzigen Stückchens DDR-Alltag. Daher: unbedingt ansehen! Einen roten Faden sucht man allerdings bei diesem Werk vergebens. Es sind Aneinanderreihungen verschiedener Episoden, die mal albern, mal witzig, mal deftig und auch manchmal ziemlich beklemmend sind. Als die EK's mit den Glatten ihre Spielchen machen, ist mir jedenfalls das Lachen im Halse stecken geblieben. Aber leider gab es so was eben wirklich. Aber trotzdem ein Film, der auf seine Weise unterhaltend ist, der teilweise "alte Wunden aufreißt", aber auch versucht, ein Stückchen Erinnerung an unsere "liebe alte DDR" zu erhalten. Ein Film, der sich eben nicht so leicht einordnen läßt.

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Der Film ist ziemlich spitz und teilweise überdreht.Ich habe 76 gedient. EK und Spitz wie im Film. Die Handlungen passen wie die Faust aufs Auge.Die Vorgesetzten nicht so blöd aber genauso bösartig. Bei Gefechtsalarm auch so ein Chaos.Ich habe mich bald vor lachen in die Hosen gemacht obwohl es traurig ist das es soetwas gegeben hat. Die hätten mich nocheinmal fragen sollen. Ich hätte noch mehr Sachen/Schikane bieten können. Und wenn du selbst einen Genossen/Kumpel nach Schwedt verloren hast. Im Film haben die vergessen zu erwähnen das die Schwedtzeit nach zu dienen ist. Bei Bestrafung gab es auch einen Brief an die Eltern und den Betrieb. Naja. Der Film hat mich ziemlich aufgekratzt.Es war so und noch viel schlimmer. Eine Handlung oder wie ihr meint ein roter Faden fehlt.Ich werde mir die DVD kaufen, sowie Sonnenallee. Das ist Kult und ein Stück von mir, von meiner Zeit. Mal den Enkeln zeigen. Ha,ha...

 

 

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