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Teil  7:  Wie Frauen ihre Schwangerschaft und ungeborene Kinder ihre Eltern erleben

 

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Die folgenden Kapitel (38 bis 52) habe ich, zum Teil in leicht, teilweise in erheblich veränderter Form, einem Vortrag entnommen, den ich zusammen mit meiner damaligen Assistentin, Frau Birgit Ratz, 1992 auf der vierten Arbeitstagung der ISPPM in Heidelberg gehalten habe.

 

Der Ausdruck «Schwangerschaft» wird heute ohne große Scheu benutzt. Das war zu der Zeit, als ich Kind war, keineswegs selbstverständlich, eher die Ausnahme. Man sprach lieber davon, daß eine Frau «in anderen Umständen» ist oder «was Kleines» bekommt. Sich so auszudrücken oder von «Schwangerschaft» zu sprechen, war und ist jedoch eine Frage der damaligen und der heutigen gesellschaftlichen Konvention. Es bedeutet aber nichts für die Frage, wie die werdende Mutter ihrem Embryo oder Fötus gegenüber eingestellt ist bzw. ob und wie sie ihn wahrnimmt. Unter diesen verschiedenen Bezeichnungen können sich sehr viele unterschiedliche Wahrnehmungen, Gefühle und Einstellungen gegenüber dem ungeborenen Kind verbergen.

 

38. Gesunde gegenseitige Wahrnehmung

 

Die Gegenseitigkeit von mütterlicher und kindlicher Wahrnehmung in der vorgeburtlichen Zeit und während des Geburtsgeschehens gehört zu unserer biologischen Ausstattung. Die gesunde Wahrnehmung der Mutter durch das Kind, die embryonale und fötale Wahrnehmung, entspricht den genetisch angelegten biologischen Programmen. Positive vorgeburtliche Erfahrungen werden als Bestätigung der biologischen Programme erlebt. Sie fördern die psycho-physisch-mentale Entwicklung des Kindes. 

Negative Erfahrungen hinterlassen starke Spannungen zwischen den durch die biologischen Programme bedingten Erwartungen des Kindes und seiner negativen Realitätserfahrung. Die entstehenden Spannungen führen zu Verdrängungs- und


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