Kurt Hübner

Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

Kritik der
wissenschaftlichen Vernunft

 

 

1978 im Alber-Verlag, Freiburg

2002 Vierte Auflage, Studienausgabe

Übersetzungen:

 Barcelona-1981   Chikago-1983  

 Lissabon-1993   Moskau-1994

1978    442 Seiten

 

wikipedia.Autor  *1921 in Prag bis 2013 (91)

dnb.nummer (48)  DNB.person 

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detopia

Umweltbuch    H.htm    Sterbejahr  

 

Kritik (an) der vermeintlichen Vernunft   (1987) 

Kritik der zynischen Vernunft  (1983)   

Günther Anders 

„Hübner ist wohl einer der letzten Universalisten der Philosophie und Wissenschaftstheorie, der mit gleicher Kompetenz
über Natur- und Kunstwissenschaften, Einstein wie Goethe, das mosaische Gesetz wie die Genom-Entzifferung zu urteilen vermag.“  
  DIE ZEIT, 46/2001 

 

 

Über Kurt Hübner
aus wikipedia-2020

Kurt Karl Rudolf Hübner war ein deutscher Philosoph, der mit Arbeiten zur Wissenschaftstheorie, zum Mythos, zur Kunsttheorie sowie zur Musiktheorie hervortrat.

Er lehrte als ordentlicher Professor in Berlin und Kiel und war von 1969 bis 1975 Präsident der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie.

Kurt Hübner gilt als Hauptvertreter des wissenschaftstheoretischen Historismus.

Kurt Hübner wurde in Prag als Sohn des Verbandssyndikus Rolf Hübner und seiner Frau Rosa geboren. Er studierte zunächst in seiner Heimatstadt, später in Rostock und Kiel Philosophie. Das Studium schloss er 1951 mit der Promotion in Kiel ab. Seine Dissertation zu Immanuel Kant befasste sich mit dem Thema Das transzendentale Subjekt als Teil der Natur.

1955 habilitierte er sich mit der Schrift Der logische Positivismus und die Metaphysik.[4] Von 1960 bis 1971 war er ordentlicher Professor an der Technischen Universität Berlin und Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin. Von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1988 lehrte er als ordentlicher Professor an der Universität Kiel. Bis 1988 war er dort auch Direktor des Philosophischen Seminars.

Auf dem 14. Weltkongress für Philosophie, der 1968 in Wien stattfand, wirkte Hübner als Vorsitzender der Kolloquien und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats.

Von 1969 bis 1975 stand er der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland als Präsident vor. Als solcher führte er den nationalen Philosophenkongress 1972 in Kiel durch. Er war außerdem Ratgeber der Planungskommission des 16. Weltkongresses für Philosophie 1978 in Düsseldorf.

Von 1978 bis 1988 war er Mitglied des Comité Directeur der Fédération Internationale des Sociétés de Philosophie in Bern. Die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste berief ihn 1979 zum ordentlichen Mitglied der Geisteswissenschaftlichen Klasse. Zu seinem 65. Geburtstag wurde 1986 die Festschrift Zur Kritik der wissenschaftlichen Rationalität veröffentlicht.[5] 1986 erhielt Kurt Hübner den Großen Sudetendeutschen Kulturpreis. Auf Einladung der Landesregierung Salzburg hielt Hübner am 25. Juli 1987 den Festvortrag zur Eröffnung der Salzburger Festspiele mit dem Thema Festspiele als mythisches Ereignis. 1993 wurde Kurt Hübner die Humboldt-Plakette als Ehrengabe verliehen, die Laudatio hielt Hans Lenk.

1994 gründete er zusammen mit Teodor Iljitsch Oiserman und weiteren russischen und deutschen Philosophen das Zentrum zum Studium der deutschen Philosophie und Soziologie in Moskau. Dieses wurde finanziell von der Volkswagen-Stiftung unterstützt. Eine erste Tagung mit deutschen, österreichischen und russischen Referenten fand in Moskau im Januar 1995 statt.[6] Eine zweite Tagung wurde an der Katholischen Universität Eichstätt im März 1997 durchgeführt.[7]

Eine Festschrift zu seinem 90. Geburtstag erschien 2011 unter dem Titel Das Geheimnis der Wirklichkeit, herausgegeben von Volker Kapp und Werner Theobald. Zum gleichen Anlass wurde er vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. 

 

Inhalt

 

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Vorwort (13) 

 Vorwort zur 4.
Auflage 2002 (15)

Personenregister
(427)  

 

Sachregister
 (431-442)

 

Erster Teil:   Theorie der Naturwissenschaften 

 

 

I. Historische Einführung in die Frage der Begründung und Geltung der Naturwissenschaften, des Numinosen und der Kunst   (19)

1. Die Begründungsfrage der Naturwissenschaften im kritischen Empirismus Humes, im Transzendentalismus Kants und im Operativismus Reichenbachs 20

2. Vergleich der Grundlagen des Transzendentalismus und des Operativismus 25

3. Die Begründungsfrage des Numinosen und des künstlerischen Gegenstandes im Transzendentalismus und im Operativismus 27

II. Eine Fallstudie: Die Begründung und Geltung des Kausalprinzips in der Quantenmechanik   (34)

1. Die Beschränkung der Anwendbarkeit des Kausalprinzips in der Quantenmechanik 34
2. Das uneingeschränkte Kausalprinzip und die verborgenen Parameter 40
3. Die Philosophie der Kopenhagener Schule und die Philosophie Böhms 43
4. Weder das eingeschränkte noch das uneingeschränkte Kausalprinzip enthalten eine „ontologische" Aussage. Beide sind Festsetzungen a priori 52

III. Systematische Entwicklung der Begründungsfrage in den Naturwissenschaften   (55)

1. Die Begründung von Basissätzen 56
2. Die Begründung von Naturgesetzen 59
3. Die Begründung von Axiomen naturwissenschaftlicher Theorien 63
4. Rein empirisch können nur metatheoretische Aussagen sein 68

IV. Eine Weiterentwicklung von Duhems historistischer Theorie der wissenschaftlichen Begründung   (73)

1. Duhems historistische Wissenschaftstheorie 74
2. Kritik an Duhems Theorie 80
3. Einführung von Kategorien und Weiterentwicklung von Duhems Theorie 85
4. Die Bedeutung der eingeführten Kategorien für die Geschichte der Physik 89
5. Die propädeutische Bedeutung der Wissenschaftsgeschichte für die Wissenschaftstheorie 92

V. Kritik der ahistorischen Wissenschaftstheorien Poppers und Carnaps am Beispiel von Keplers „Astronomia Nova"   (97)

1. Eine wissenschaftstheoretische Analyse von Keplers „Astronomia Nova" 101
2. Keplers „Astronomia Nova" im Lichte der Wissenschaf tstheorie Poppers und Lakatos' 115
3. Keplers „Astronomia Nova" und Carnaps Induktionslogik 123
4. Der mangelnde Sinn für das Historische bei Popper und Carnap 129

VI. Ein weiteres Beispiel: Die geistesgeschichtlichen Grundlagen der Quantenmechanik   (134)

1. Der Streit zwischen Einstein und Bohr als Streit um philosophische Axiome 138
2. Ist Bohrs Philosophie Idealismus? 141
3. Das Katzenbeispiel 144
4. Operatoren für nicht meßbare Größen in der Quantenmechanik 146
5. Quantenlogik, Interphänomene, v. Neumanns Beweis und der Indeterminismus 147
6. Wie lassen sich die apriorischen Axiome, die der Quantenmechanik zugrunde gelegt werden, rechtfertigen? 154

VII. Kritik der Versuche, die Quantenmechanik mit einer neuen Logik in Zusammenhang zu bringen   (168)

1. Der Versuch von Weizsäckers 169   2. Der Versuch Mittelstaedts 176    3. Der Versuch Stegmüllers 180

 

Zweiter Teil:
Theorie der Wissenschaftsgeschichte und der Geschichtswissenschaften 

 

VIII. Grundlagen einer allgemeinen historischen Theorie der empirischen Wissenschaften 189
1. Eine historische Situation entscheidet über Tatsachen und Grundsätze und nicht umgekehrt. Geschichtliche Systeme und geschichtliche Systemmengen 193
2. Die Entwicklung der Wissenschaften wird wesentlich durch Unstimmigkeiten innerhalb von Systemmengen hervorgerufen. Sieben Gesetze historischer Prozesse 200
3. Eine historistische Betrachtungsweise ist keineswegs notwendig eine relativistische 207
4. Explikation und Mutation von Systemen. Fortschritt I und Fortschritt II  (210)
5. Fortschritt I und Fortschritt II beruhen auf einer Harmonisierung von Systemmengen 212
6. Weder der Fortschritt I noch der Fortschritt II wachsen stetig 217

IX. Der Übergang von Descartes zu Huygens im Lichte der historistischen Wissenschaftstheorie 221
1. Die zweite und die vierte Stoßregel Descartes' als Beispiel 221
2. Der Sinn der Cartesianischen Stoßgesetze. Die „göttliche Mechanik" 225
3. Der innere Widerspruch im Cartesianischen System 232
4. Der Übergang von Descartes zu Huygens als ein Beispiel für die Selbstbewegung von Systemmengen 235

X. Die Bedeutung des Historisch-Genetischen für die Relativistische Kosmologie und die klassische Frage, oh das Universum eine Idee sei 243
1. Einsteins apriorische Begründung der Allgemeinen Relativitätstheorie 244
2. Das Postulat über das Weltstubstrat und das kosmo-logische Prinzip 247
3. Vier mögliche Weltmodelle der Relativistischen Kosmologie und ihre apriorische Diskussion 249
4. Über die Schwierigkeit, die Relativistische Kosmologie zu falsifizieren 262 '
5. Zur Rechtfertigung des Apriorischen in der Relativistischen Kosmologie 265
6. Ist das Universum nur eine Idee? 270

XI. Kritik am Wahrheitsbegriff in der Popperschen Philosophie und der Wahrheitsbegriff in der historisti-schen Theorie der empirischen Wissenschaften 273

1. Kritik an Poppers metaphysischem Realismus und der Wahrheitsbegriff der historistischen Wissenschaftstheorie 275
2. Von der Wahrheit der historistischen Wissenschaftstheorie selbst 283
3. Einige zusätzliche kritische Bemerkungen zum neueren Popperianismus 285
XII. Kritik an der Sneed-Stegmüllerschen Theorie wissenschaftsgeschichtlicher Prozesse und des wissenschaftlichen Fortschritts   291
1. Kritik an der Sneed-Stegmüllerschen Definition theoretischer Größen 294
2. Kritik an der Sneed-Stegmüllerschen Unterscheidung zwischen dem Strukturkern und dem erweiterten Strukturkern einer Theorie 296
3. Kritik an der Sneed-Stegmüllerschen „Theoriendynamik" 298
XIII. Theoretische Grundlagen der Geschichtswissenschaften 304
1. Die Philosophen des Verstehens 305
2. Die Philosophen des Erklärens 307
3. Das für die Geschichtswissenschaften spezifische Allgemeine 308
4. Der innere Zusammenhang von Erklären, Verstehen und Erzählen 315
5. Der Begriff „Theorie" in den Geschichtswissenschaften 318
6. Zur Frage der Rechtfertigung theoretischer Grundsätze in geschichtswissenschaftlichen Theorien 322
7. Axiomatische Grundsätze a priori in geschichtswissenschaftlichen Theorien 323
8. Judicale Grundsätze 328
9. Normative Grundsätze 329
10. Die Beziehung zwischen Apriorischem und Aposteriorischem 330
11. Der sogenannte hermeneutische Zirkel 332
12. Die Erklärung von Explikationen und Mutationen historischer Systeme sowie die Erklärung von Bedeutungen 333
13. Die Rechtfertigung theoretischer Grundsätze in einer geschichtlichen Situation 340
14. Die Vergangenheit als Funktion der Gegenwart 345
15. Drei Formen der Rechtfertigung theoretischer Grundsätze in den Geschichtswissenschaften 356

Dritter Teil:
Die wissenschaftlich-technische und die mythische Welt  

 

 

XIV. Die Welt der wissenschaftlichen Technik (361)

 

1. Zur Geschichte der Technik 362

2. Kybernetik als moderne Technik par excel-lence 366

3. Die Gesellschaft im technischen Zeitalter 369

4. Die Technik im Für und Wider 372

5. Technik und Zukunftsforschung 377

6. Die Technik im Lichte der Theorie historischer Systemmengen und die Leidenschaft zum Wandel 379

Exkurs über Theorien rationaler Entscheidung 388

 

 

XV. Die Bedeutung des griechischen Mythos für das Zeitalter von Wissenschaft und Technik (395)

 

1. Die Rechtfertigungsfrage des Mythos. Der Zusammenhang von Mythos, Numinosem und Kunst 396

2. Bedingungen mythischer Erfahrung 400

3. Die Zerstörung des Mythos durch die aufkommende Wissenschaft 419

4. Das Verhältnis von Wissenschaft und Mythos 423

 

 

 

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