Italien und der Faschismus |
|
detopia: I.htm Ökobuch 1900-Chronik |
detopia-2023:
Es tut weh, sich im Jahr 2023 mit etwas zu beschäftigen, dass kaum hundert Jahre her ist; das ist eine so kurze Zeit.... (in der soviel Natur kaputtging, so dass es die hundertfache Zeit braucht, um sie wieder aufzubauen).
Ich will auf folgendes hinaus:"Der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm widmet dem ersten und zweiten futuristischen Manifest einen Teil seines Buches <Anatomie der menschlichen Destruktivität>. Fromm sieht das erste Manifest als frühestes Zeugnis der Nekrophilie, die er als eine der Quellen der menschlichen Destruktivität ausmacht. Er begründet dies mit der Verehrung toter Dinge wie schneller Maschinen und der Verherrlichung des Gigantischen. Darüber hinaus sieht er die grundlegenden Ideale des Manifests in den Zielen des Dritten Reichs verwirklicht." (aus wikipedia-2023-Marinetti)
wikipedia Futurismus wikipedia F. Marinetti (1876-1944) Erstes Futuristische Manifest 1909 - Gründungsmanifest Von Filippo Marinetti Am 20.2.1909 publizierte der junge italienische Jurist Filippo Marinetti in der französischen Zeitung <Le Figaro> sein <Futuristisches Manifest> und begründete damit die futuristische Bewegung.
Marinetti 1924 |
Benito Mussolini wikipedia Benito_Mussolini (1883-1945) "Das erste Treffen von Marinetti und Mussolini fand im Jahr 1914 statt, als der Kriegseintritt Italiens vor allem in der Linken heftig diskutiert wurde. Als militante Interventionisten hielten sie Veranstaltungen ab, die Marinetti organisierte und Mussolini als Hauptredner aufwiesen. Beide waren damals eng miteinander verbunden und Marinetti ging zweimal (1915 und 1919) wegen des Vorwurfs der Wahlfälschung in Untersuchungshaft, wobei dieser Vorwurf sich auch auf Mussolini erstreckte." 1922 wird Benito Mussolini in einem Italien, das stark geprägt ist von Unsicherheit, Orientierungslosigkeit und Analphabetismus, vom König zum Ministerpräsidenten ernannt. Dem Volk verspricht Mussolini eine neue Gesellschaft, eine bessere, in der auch die einfachen Leute Wohnraum, Arbeit und Wohlstand haben sollen. Ein neues Italien mit einer neuen Identität, modern und großartig. Zur Durchsetzung seiner Ziele bemächtigt sich Mussolini auch sämtlicher Gebiete des kulturellen Lebens. Avantgardistische Künstler, Grafiker, Architekten werden in seine Propaganda integriert, Postkarten in immenser Auflage mit seinem Bild gedruckt, Filme mit seiner Person gedreht, Uniformen nach seinen Vorstellungen kreiert, Aufmärsche bis ins Detail choreographiert, ganze Städte nach seinem Plan entworfen. Mussolini ist omnipräsent in Bildern und Worten. Eine gigantische Propagandamaschinerie mit inszenierten Massenaufmärschen. Wie nie zuvor triumphierte in der Politik die mitreißende, durch Foto und Film massenhaft reproduzierte Geste. Dabei schafft Mussolini mit seinen Masseninszenierungen und Aufmärschen eine Art Modell: Es ist zugeschnitten auf einen zentralen Darsteller und bietet Staatskunst als Spektakel. Die Dokumentation zeigt mit einzigartigem Archivmaterial des Istituto LUCE die Durchdringung von Ästhetik und Faschismus. Ein Film von Cuini Amelio-Ortiz © 2003, Lizenz MedienKontor youtube.com/watch?v=E-s0xisHb6E youtube.com/watch?v=9tLCJ1KgCtY wikipedia Mussolini_-_Die_letzten_Tage wikipedia Der_gewöhnliche_Faschismus 2019: dlf aufbegehren-und-attentate-die-schaurigen-schoenen-70er BRradioWissen: Mussolini - Der Mann und die Masse (30min) |
aus wikipedia Marinetti 2023
"Nach seinem Austritt aus der Partei verabschiedete sich Marinetti mit seinem Manifest "Über den Kommunismus hinaus“ vom politischen Futurismus mit einem Bekenntnis zu den anarchistischen, gewalttätigen Wurzeln der Futuristen und sparte nicht mit Lob für die Protagonisten der Oktoberrevolution. Das brachte Marinetti Anerkennung von Links ein. So bezeichnete ihn der sowjetischen Volkskommissar für das Kulturwesen, Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski, im Jahr 1921 als den „einzigen revolutionären Intellektuellen Italiens“.
Wenig später fand auch der spätere Chefideologe der italienischen Kommunistischen Partei Antonio Gramsci positive Worte für ihn:
„Was sonst noch zu tun ist? Nichts Geringeres als die Zerschlagung der aktuellen Kultur ... Der Futurist zerstört, zerstört, zerstört, ohne sich darum zu kümmern, ob das, was er Neues schafft, auch wirklich besser ist als das Alte … Er hat die klare Vorstellung, dass unsere Epoche, … ihre eigene Kunst, Philosophie, Umgangsformen und Sprache benötigt. Das ist ein klar revolutionäres Konzept und noch dazu ein absolut marxistisches und das zu einer Zeit, wo die Sozialisten nicht einmal im Entferntesten an solche Dinge gedacht hatten. Die Futuristen sind in ihrem Bereich, in dem der Kultur, Revolutionäre. Auf diesem Feld, jenem der Kreativität, ist es unwahrscheinlich, dass ihnen die Arbeiterklasse in absehbarer Zeit das Wasser reichen kann.“
#
wikipedia Antonio_Gramsci 1891-1937
wikipedia Anatoli Lunatscharski 1875-1933
#