Das Mephisto-Prinzip Warum es besser ist, nicht gut zu sein |
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2001 192 Seiten DNB.Buch detopia:
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Nicht kaufen - nur ausleihen, 2001 von marcellu (Berlin) Maxeiner/Mierschs Rundumschlag gegen die Antikapitalisten enthält derart hanebüchene Theorien und vereinfachte Schlüsse, daß dieses Buch von der ersten Seite an nicht ernst genommen werden kann. Es ist lediglich eine Sammlung schwachsinniger und schlecht geschriebener Halbwahrheiten, wie z.B.:
Für Maxeiner/Miersch ist jeder wirtschaftlich erfolgreiche Mensch automatisch ein glücklicher Mensch und dadurch Beweis für die Richtigkeit des Kapitalismus. Und die umfangreiche Ehrenrettung Margaret Thatchers wird wie folgt begründet: "Die Briten sind wieder da. Kreativ und cool und gutgelaunt. Das neu erwachte britische Selbstbewusstsein vertreten oft charismatische Aufsteiger und Selfmademänner: (...) Architekt Norman Foster, (...) der Designer Sir Terence Conran (...), das Multitalent Richard Branson (...)." Typische M/M-Logik. Weil die Briten gut gelaunt sind, war Thatcher in Ordnung. Als ob Foster, Conran und Branson ihren Erfolg dem Wirtschaftssystem Englands zu verdanken hätten. Außerdem waren alle drei vor Thatchers Regierungszeit schon erfolgreich. Maxeiner und Miersch muß man aber mit Nachsicht behandeln, sie sind schließlich keine Ökonomen, sind also fachlich wenig belastet. Daß sie ihre Ahnungslosigkeit aber in einem bemitleidenswerten Stil und miserabler Sprache breittreten, ist sehr ärgerlich ("Wer den Verstand einschaltet, wer also Rationalität über Gefühl setzt, Realität über Image, Kalkül über Spontaneität, der kommt um eine Ehrenrettung manch böser Führungsfiguren nicht umhin"). Fazit: Zum Glück habe ich dieses wirklich schlechte Buch nicht gekauft, sondern nur geliehen.
Irrtümlich und menschenverachtend 2001 Von Ein Kunde Das dürfte das menschenverachtendste Buch sein, daß ich je gelesen habe. Aber auch was Wirtschaftssysteme angeht, scheint mir so einiges übersehen zu werden. So gesehen empfehle ich jedem, sich damit zu befassen. Es schreit nach Gegenargumenten und Beweisen. Ich komme nicht umhin festzustellen, daß die Autoren sich ein paar wenige Beispiele, welche ihnen gefielen, herausgepickt haben, wohingegen sie die allgemeinen Effekte einfach ignorieren. Die Mentalität hinter diesen Wirtschafts- und Geschäftsprinzipien existiert real in Südamerika und führt keineswegs zu wirtschaftlichem Erfolg. Ebenso in Spanien, Portugal und Griechenland haben wir es mit jener Kurzsichtigkeit zu tun. Wirtschaftlich erfolgreiche Länder, wie die USA und Deutschland, sind dies wegen Marktregulationen. Ausnahmen dürften Südkorea, Hongkong und ähnliche Staaten sein, doch sieht die Situation dort auch nicht mehr so blumig aus. Fehlende Moral hat aber noch einen weiteren Aspekt: er macht Menschen unsympathisch. |
Wieder nur Halbwahrheiten 2001 Von Ein Kunde
Na endlich mal jemand, der für uns Kapitalisten spricht! Endlich mal jemand, der unseren hemmungslosen Egoismus intelligent verteidigt! Es haben sich zum Glück zwei Autoren gefunden, die diesen ganzen Umweltidioten und jammernden Gutmenschen den (vermeintlichen) Segen des Kulturimperialismus, Kapitalismus und Egoismus radikal vor Augen halten!
Aber wiedereinmal täuschen Maxeiner und Miersch den Leser mit Halbwahrheiten (siehe dazu auch "Lexikon der Öko-Irrtümer") und aberwitzigen Thesen, so dass beispielsweise der Massentourismus in Ruanda die dort lebenden Gorillas schütze. Ein solcher Einzelfall ändert nichts daran, dass überall Urwäldern Hotelanlagen, Moore Autobahnen weichen müssen und dass die Welle von Ski-Läufern in der Schweiz und in Österreich noch zu ganz anderen Wellen geführt hat, die in den Tälern schlimmsten Verwüstungen angerichtet haben!
Auch ihre Theorien, Mc Donalds sei friedensstiftend und Anti-Pelzkampagnen bedrohen den Wildtierbestand mögen auf groteske Weise eine Spur von Wahrheit enthalten, sind aber bei genauerer Betrachtung fatale Irrtümer und zeugen von Zynismus. Unverschämter ist da schon der Umgang mit der deutschen Geschichte: Nach Meinung der Autoren seien die Nazis nur gescheitert, weil es sich bei ihnen um Antikapitalisten gehandelt habe. Sie nahmen die Propaganda dieser Leute einfach für bare Münze. Die Frage, warum nun genau das Streben nach Profit und dem individuellem Glück gleichzeitig auch immer für das Allgemeinwohl sorgt, worin dort eine Gesetzmäßigkeit liegt, wird (wohl vorsorglich) gar nicht erst gestellt, denn hätten sie dem Leser dann ein ganz anderes Prinzip erläutern müssen: Das Zufalls-Prinzip!
So mag es auch nicht verwundern, wenn es die Autoren offensichtlich wenig stört, dass über 40% aller Menschen mit weniger als 1 Dollar pro Tag auskommen müssen. Ist das nun ein Segen des Marktes? Man darf die richtige Idee des Mephisto-Prinzips (nicht alles, was gut sein will, bringt auch Gutes hervor) nicht verklären, indem man sie als Gegenentwurf, wo die Überlegenheit des Marktes alles regelt, zur generellen und unbedingten Sozialhilfe hinstellt. Beide sind in ihre Absolutheit falsch!
Aus dem Vorwort
Ein Orden buddhistischer Mönche meditiert seit Jahrhunderten in einem Himalayakloster, um das Gute zu befördern. Ohne ihre positiven geistigen Energien, davon sind die gläubigen Männer überzeugt, hätte das schlechte auf der Welt längst triumphiert. Wer wollte sie widerlegen?
Kommt so das Gute in die Welt? Auch hierzulande bündeln fromme Runden ihre geistigen Energien und senden sie hinaus ins Land. Plappernd und talkend emittieren sie per Funkwellen ein moralisches Grundrauschen in unsere Wohnstuben. Radikale Opernintendanten und ökofeministische Popsängerinnen öffnen uns in Fernsehschows und auf den Podien ihr gutes Herz. An der Welt leidende Schriftsteller, Fernsehpfarrer, Fußballspieler und Mannequins brechen eine Lanze für die Benachteiligten und Unterdrückten, für Urwaldbäume und Mehrwegflaschen.
Kaum scheint der abgenutzte Betroffenheitsdiskurs à la Rau und Fliege, Vollmer und Süssmuth erledigt zu sein, formiert sich die nächste Moraloffensive. Sogar die bösen Buben vom Dienst fordern jetzt "neue Moral" (Maxim Biller), "Orientierung" (Diedrich Diedrichsen) und "Rückkehr der Emotionen" (Harald Schmidt). Das Branchenbuch der Gutmeinenden war noch nie so dick wie heute. Lassen wir es gut sein.
Doch wäre die Welt ohne den penetranten Ruf nach dem Guten tatsächlich schlechter? Wir wissen es nicht, haben aber so unsere Vermutungen. "Alles Schreckliche dieser Welt ist aus guter Absicht entstanden", sagt ein russisches Sprichwort und der englische Volksmund weiß: "The road to hell is paved with good intentions." Eine gute Gesinnung, auch wenn sie oft und gerne vorgetragen wird, schafft noch lange keine bessere Realität. Sie verhindert keinen Krieg, sie besiegt keinen Hunger, sie schafft keinen Arbeitsplatz und sie rettet keine Tierart.
"Wir müssen die Illusion zerstreuen, dass wir bewußt die Zukunft der Menschheit schaffen können", schrieb der Ökonom Friedrich August von Hayek. Was gut und was böse ausgeht, was als Verbesserung empfunden wird und was nicht, stellt sich eben häufig erst im nachhinein heraus.
Wenn die Zukunft also nicht planbar ist, muß die Menschheit folglich alle Hoffnung auf sozialen Fortschritt aufgeben? Bleibt alles immer wie es war, weil die Guten so gnadenlos gut sind und die anderen nur an sich selbst denken?
Weit gefehlt. Zunächst gibt es natürlich Menschen, die Gutes predigen und tatsächlich Gutes erreichen. Denken wir nur an Martin Luther King. Gutes kann aber auch, da fällt uns ein Stein vom Herzen, aus nicht ganz stubenreinen Beweggründen entstehen. Niedrige Motive haben zwar eine schlechte Presse, doch sie wirken oftmals überraschend segensreich.
Presse, Funk und Fernsehen selbst sind doch das beste Beispiel: Wer entlarvt denn finstere Machenschaften und Skandale? Richtig: Die karrieregeile, sensationssüchtige und geldgierige Schmierenjournaille. "Es ist nicht wahr, dass aus Gutem nur Gutes, aus Bösem nur Böses kommen könne, sondern oft das Gegenteil. Wer das nicht sieht, ist in der Tat politisch ein Kind", schrieb Max Weber.
Betrachten wir doch einmal folgende, unerhört unmoralische Geschäftsidee: Je kürzer ein Todkranker lebt, desto höher ist der Gewinn der britischen Firma Life Benefit Ressources. Das Unternehmen hat beispielsweise einem 37jährigen an Leukämie erkrankten Mann seine Risikolebensversicherung abgekauft. Es überwies ihm dafür 35.000 Mark. Im Gegenzug hat die Firma nach seinem Tod Anspruch auf 55.000 Mark. Eine makabere Entgleisung menschlichen Profitstrebens, das auf das möglichst frühzeitige Ableben eines Menschen spekuliert?
Keineswegs. Die Stiftung Warentest hat ganz unempört nachgerechnet: "Das Geschäft ist sicher nicht sinnvoll, wenn Kinder oder der Partner abgesichert werden müssen. Anders sieht es aus, wenn ein Kranker oder seine Familie das Geld sofort brauchen (weil beispielsweise die Pflegeversicherung nicht reicht). Oder wenn sich der Betroffene noch etwas gönnen will." Im vorliegenden Fall wollte er in den letzten Monaten seines Lebens nicht sparen müssen und hat sich noch den Traum einer großen Weltreise erfüllt. Das Unternehmen Life Benefit Ressources gehört übrigens einem britischen Geschäftsmann, dessen Frau an Aids gestorben ist – und der es geschafft hat, darüber nicht den Verstand zu verlieren.
Doch die fortschreitende Durchmoralisierung der Gesellschaft ersetzt Verstand und Vernunft immer häufiger durch Emotionen und Humanitätsduselei. Das hat mittlerweile dazu geführt, dass niemand mehr an irgend etwas selbst schuld ist. Egal ob Dummheit, Kriminalität oder Raucherbein: Schuld sind stets die Verhältnisse, so heißt es, und für die sind einzig und alleine böse Kapitalisten mit ihrem Hang zu Eigennutz und Profitdenken verantwortlich. An Stelle des Kapitalismus aber mögen Nächstenliebe und Barmherzigkeit treten.
Selbst über Weltausstellungen müssen inzwischen moralische Käseglocken gestülpt werden: "Die Expo formuliert die neue Moral der Zukunft", schrieb Expo-Chefin Birgit Breuel im Frühjahr 2000 zur Eröffnung der Ausstellung in Hannover. Sie forderte dazu auf, "Intelligenz nicht zur Vermehrung bloßen Luxus einzusetzen", sondern sich darauf zu konzentrieren, "wie die Früchte dieser Erde zwischen allen Erdenkindern gerecht verteilt werden können." Wir finden das auch ganz arg gütig, allerdings wenig effizient.
"Sankt Martin schnitt seinen Mantel entzwei; damit haben wir einen Heiligen mehr, aber keinen Armen weniger," meint der Philosoph Vladimir Jankevitch. Der Kreislauf der Weltwirtschaft funktioniert nämlich nicht nach dem Motto: Was der eine kriegt, muß dem anderen genommen werden. "Eine Verringerung der Armut durch Vergrößerung unseres Reichtums mag moralisch mißlich sein," schreibt der Politikwissenschaftler Siegfried Kohlhammer, "ökonomisch macht sie auf alle Fälle mehr Sinn." Im raffgierigen Kapitalismus sind mehr Menschen zu Wohlstand, Bildung und einem menschenwürdigen Leben gekommen, als in irgend einer anderen Gesellschaftsform der Geschichte.
Auch wenn es keiner hören mag: Dagobert Duck, McDonald's und Coca Cola haben sich um die Arbeiterklasse verdient gemacht. Auf dem kapitalistischen Markt wird individuelle Besitzgier in gemeinnützige Produktivitätssteigerung und Wohlstandsmehrung verwandelt. In der angelsächsischen Welt ist dies als Paradoxie von "private vices and public benefits" (privatem Laster und öffentlichem Nutzen) geläufig. Im moralisierenden Deutschland ein geradezu unanständiger Gedanke (wobei die Moralisten in Frankreich, England und selbst den USA aufholen).
Der moderne Deutsche legt Wert auf gepflegtes Leiden an den Verhältnissen, die, so der kulturpessimistische Konsens von links-grün bis katholisch-konservativ, natürlich immer schlechter werden. Aber stimmt das überhaupt? Wir, die beiden Autoren dieses Buches, wurden Mitte der fünfziger Jahre geboren. Was hat sich in unserer historisch gesehen recht kurzen Lebenszeit verändert?
Die Luft ist reiner geworden, und zwar in vielfacher Hinsicht. Nicht nur ganz Osteuropa wurde 1950 totalitär beherrscht, auch in Westeuropa gab es damals noch Diktaturen (Spanien, Portugal, später auch Griechenland). In Südamerika war Demokratie noch eine seltene Ausnahme. In der Regel unterdrückten Militärs oder korrupte Cliquen das Volk. Afrika und Südasien standen zu einem Großteil noch unter der Herrschaft des Kolonialismus. Gesetzliche Gleichheit und Wahlrecht waren für die meisten Frauen auf der Welt ferne Utopien. Heute sind demokratische Freiheiten für mehr Menschen denn je das, was sie sein sollten: ein selbstverständliches Recht.
Dank der "Grünen Revolution" stehen heute so reichlich Nahrungsmittel auf der Welt zur Verfügung wie nie zuvor in der Geschichte. Seit 1970 hat sich die Menge pro Kopf global um über ein Viertel erhöht. Und dies trotz einer Verdopplung der Weltbevölkerung. Die Weltmarktpreise für die drei wichtigsten Nahrungspflanzen – Weizen, Reis und Mais – fielen auf einen historischen Tiefstand. Allein zwischen 1980 und 1997 stieg die globale Nahrungsmittelproduktion um 60 Prozent. Sowohl in relativen wie auch in absoluten Zahlen sinkt die Zahl der unterernährten Menschen seit Jahren. Mangel an Nahrung, so die FAO, ist nicht mehr die Ursache von Hungersnöten. Regionale Hungerkatastrophen werden heute ausgelöst durch Kriege (z.B. Äthiopien) oder die Mißwirtschaft totalitärer Regime (z.B. Nordkorea).
Nicht nur in den alten Industrieländern stieg die Lebensqualität; viele Länder der südlichen Hemisphäre zogen kräftig nach und nahmen ihren alten Kolonialherren die Märkte ab. Indien entsendet heute Computerspezialisten als Entwicklungshelfer nach Deutschland! Auch die Ärmsten der Armen profitieren im Schlepptau vom Reichtum der Reichen: Die Kindersterblichkeit sank dank besserer Hygiene und medizinischer Versorgung drastisch und die Lebenserwartung stieg immer weiter an. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts lag sie im globalen Durchschnitt bei 67 Jahren. Das ist in etwa der Wert, der in den fünfziger Jahren von den alten Industrieländern erreicht worden war. Die Geburtenrate sank von sechs Kindern pro Frau auf 2,8 und ist in heute in 79 Ländern so niedrig, dass die Bevölkerungszahl sinkt. Mehr Kinder denn je lernen heute Lesen und Schreiben und dürfen zumindest eine Grundschule besuchen.
Überall wo der Wohlstand einzog, verbesserte sich auch die Umweltsituation. Besonders in Europa und Nordamerika wurden Luft und Gewässer deutlich sauberer und die Wälder dehnten sich aus. Ressourcen wie Erdöl und Metalle wurden nicht – wie vielfach vorhergesagt – knapp, sondern sind reichlich verfügbar. Nach einem Höhepunkt der Ausrottung in den dreißiger Jahren gingen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer wenige Tierarten verloren (deshalb argumentieren die Untergangspropheten heute mit unbekannten – also noch nicht entdeckten – Insekten, die angeblich massenweise aussterben).
Und nicht zuletzt: Durch wunderbare Errungenschaften wie funktionierende Verhütungsmittel und separate Elternschlafzimmer, Waschmaschinen und Internet, Mallorcaurlaube und Aldimärkte wurde das Leben für viele Menschen um Klassen besser. Gewerkschaftliche Autokorsos zeichnen sich heutzutage durch eine erstaunliche Mercedes-Dichte aus. All dies wurde nicht in Denkschriften auf Schriftstellerkongressen beschlossen, sondern entstand spontan und ungesteuert durch den Anreiz, den kapitalistische Märkte auf einfallsreiche und erfinderische Menschen ausüben, die vielleicht nur schnell reich werden wollten. Na und?
Der stärkste Verbündete von Ethik und Moral ist das Streben des Menschen, seine eigene Lage zu verbessern und sich einen Vorteil zu verschaffen. Auch das Eifern etwa nach Ruhm, Geld oder Sex (gerne auch alles zusammen, die Autoren üben aber noch) sind nicht zu verachtende Triebfedern für Fortschritte aller Art. Nach allen Erfahrungen höchste Zeit, menschliches Handeln nicht an seinen Intentionen, sondern in erster Linie an seinen Ergebnissen zu messen.
Wir jedenfalls haben unser Herz für das vorgeblich Schlechte entdeckt. Und je mehr Aufmerksamkeit wir dem Paradox von schlechten Intentionen und guten Resultaten schenkten, um so mehr stellten wir fest: Es gilt nicht nur für das Wirtschaftsleben, den Umweltschutz und die große Welt der menschlichen Gemeinschaften, sondern zeigt sich auch im Kleinen, im Alltagsleben eines jeden.
Und deshalb wollen wir in diesem Buch anhand von vielen Beispielen zeigen, wie purer Eigennutz oft genau das hervorbringt, was die moralischen Linienrichter dieser Welt immer vergeblich anmahnen. Mit den Worten, er sei "ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und stets das Gute schafft," stellt sich Mephisto dem Faust vor. Diese Kraft – das Mephisto-Prinzip – wirkt überall und besonders da, wo es keiner vermutet.
Unser Mephisto-Prinzip will dem Leser ein paar teuflische Nadeln an die Hand geben, mit denen er moralische Heißluftballons zum Platzen bringen kann. Wobei – kleiner Tipp – eine Prise Humor sehr nützlich ist. Anstatt die ewigen Mahner gallig zu verachteten, haben wir uns bemüht, sie lediglich freundlich zu verabscheuen. Nicht aus Barmherzigkeit, sondern aus purer Niedertracht.