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Maximilien
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Wikipedia Autor
*1905 in DNB.nummer (44) detopia: |
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"Marxologie"
Aus Wikipedia 2020 Maximilien Rubel war ein französischer Soziologe und Rätekommunist österreichischer Herkunft. Rubel studierte Recht und Philosophie in Czernowitz und Wien, wo er unter dem Einfluss des Sozialphilosophen Max Adler stand. 1931 zog er nach Paris zur Fortsetzung seiner Studien an der Sorbonne, und erhielt 1934 sein Lizentiat. 1937 wurde er französischer Staatsbürger. Während der deutschen Okkupation Frankreichs war er als Jude und politischer Aktivist verfolgt. Bis 1945 war er Mitglied der kleinen Groupe révolutionnaire prolétarien, und übersetzte Flugblätter, die an deutsche Soldaten gerichtet waren. Ab 1948 war Rubel im Centre d'études sociologique des Centre national de la recherche scientifique beschäftigt, wo er 1970 als Maître de recherche honoraire emeritiert wurde. 1959 gründete er die Zeitschrift Etudes de marxologie, und wirkte an den ab 1962 erscheinenden Cahiers de discussion pour le socialisme des conseils mit. Rubel war marxistischer Humanist. Von ihm stammt die Bezeichnung Marxologie für die systematische Untersuchung von Karl Marx und des Marxismus. Rubel vertrat gegen die Mehrheit der Wissenschaftler die These, dass Marx entscheidend durch Baruch Spinoza beeinflusst worden sei. Rubel lehnte den real existierenden Sozialismus leninistischer Prägung ab. Die aktuelle Bedeutung von Karl Marx sah er nicht in erster Linie in seinen wissenschaftlichen Theorien, sondern in der Ethik, und seiner radikalen Kritik an gesellschaftlichen Institutionen.
Aus: buchtips.net rez stalin.htm Über Josef Stalin liegen zahlreiche Biographien vor, unter anderem die von Trotzki und als neueste Publikation das zweibändige Werk von Löwe. Absicht des Autors ist es, keine Kurzbiographie Stalins zu schreiben, sondern herauszuarbeiten, dass Stalin eine doppelte Fälschung begangen habe: an der eigenen Lebensgeschichte und der Revolutionsgeschichte Rußlands. Was hier vorliegt ist eine hervorragende Einführung in die Ideologie und das "Denken" des Stalinismus. So wichtig dies ist, so kommen in dieser Kurzbiographie (sie enthält lediglich 156 Seiten und wurde 1975 erstmals geschrieben; der Autor starb 1996) persönliche Aspekte und Facetten zu kurz. Wie gelang es diesem von vielen unterschätzten, ja "mittelmäßigen" Politiker, an die Macht zu kommen? Rubels - völlig unausreichende - Antwort: er sei von der Tatsache ausgegangen, dass "die große Mehrheit der sowjetischen Volksmassen bereit war, sich zu jedem von der bolschewistischen Herrschaftselite beschlossenen Aufbauexperiment herzugeben" reicht nicht aus. An anderer Stelle bilanziert Rubel: "Zweifellos gehört auch Stalin zu jener Kategorie von Herrschern, in die Canetti den "paranoischen typus des Machthabers" einreiht. Dennoch ist im gegebenen Fall diese Aufklärung ungenügend: bei Stalins Aufstieg zur Alleinmacht ist der sozialhistorische Hintergrund ebenso wichtig wie seine psychopathischen Triebregungen, die nur dank der spezifischen Zeit- und Milieubedingungen zu jenem Phänomen führen konnten, das man allgemein als "Stalinismus" bezeichnet." Schön und gut, aber genau diese persönlichen Aspekte kommen in dieser Biographie eindeutig zu kurz. Das Phänomen Stalin in erster Linie aufgrund seiner Schriften darzustellen, reicht nicht aus. Für mich nach wie vor die psychologisch interessanteste Stalin-Biographie ist die von Trotzki. Wo kommt es schon in der Weltgeschichte vor, dass der Ermordete eine Biographie über seinen Mörder schreibt? Neue Forschungsstände berücksichtigen die Stalin-Biographien von Robert Conquest aus dem Jahr 1991 und die Ausführungen Dimitri Wolkogonows, insbesondere sein Stalin-Portrait in dem Buch: "Die sieben Führer", welches im Jahre 2001 erschienen ist und neueste sowjetische Quellen auswertet. Für mich unübertroffen das Stalin-Kurzportrait von Michael S. Voslensky: "Sterbliche Götter" (Taschenbuch-Ausgabe 1991), welches jedoch zur Zeit vergriffen ist. |
Maximilien Rubel *1905