1. Achtung Ozonloch
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Schon seit Tagen ist das Wetter schwülwarm und die Luft drückend. "Es ist bald nicht mehr auszuhalten!" stöhnt die Mittfünfzigerin im vollbesetzten Bus: "Dieses Ozonloch macht das Klima immer unerträglicher!" Allgemeines Kopfnicken, eine kurze Pause, und dann hat man ein allgemein anerkanntes Gesprächsthema. Man redet nicht übers Wetter, nein, man diskutiert über die Gefahren, die vom Ozonloch ausgehen, und die junge Mutter mit der Jutetasche weiß sogar zu berichten, wieso die nahegelegene Chemiefabrik schuld daran ist.
Szenenwechsel. Besuch bei einem Bekannten im Krankenhaus. Er hatte, unzureichend ausgebildet, während seines Urlaubs in Österreich als Drachenflieger Flugstunden sammeln wollen. Wie sich herausstellt, hatte er noch Glück im Unglück und bei seinem Absturz nur eine Wirbelsäulenprellung erlitten, von der er sich nach Auskunft der Ärzte wieder völlig erholen wird. Der Unglücksflieger weiß natürlich genau zu schildern, wie es zu dem Absturz kam. Das entscheidende Problem: ,,Plötzlich bin ich in ein Ozonloch geraten, und es ging schlagartig abwärts!", erklärt er mit ernster Miene. OD: Ha, ha. Sehr witzig.
Nochmals Szenenwechsel zur "Konferenz zur Rettung der Ozonschicht" in London am 7.3.1989. Es sind 124 Delegierte aus aller Welt versammelt, und Prinz Charles ergreift das Wort: "Wichtig ist es, den Mann auf der Straße zu überzeugen, daß er sogar im Winter mit Sonnenbrille und einer dicken Schicht Sonnenöl mit Lichtschutzfaktor 16 auf die Straße gehen muß, wenn die Ozonschicht nicht geschützt wird." Beifall.
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Man könnte Szenen aus dem finstersten Mittelalter anfügen, und brauchte nur die Worte "Hexe", "Beelzebub" und "böser Blick" durch den Begriff "Ozonloch" zu ersetzen: Ein Unterschied zu den Szenen aus der Moderne wäre nicht festzustellen.
detopia: Ich bin mir nicht sicher, ob Schauerhammer mit seinem technischen Beruf sich an solcherart Vergleiche mit dem Mittelalter heranwagen sollte. Er ist dafür wohl doch "unzureichend ausgebildet", wie sein Bekannter, der Bruchflieger.
Wie ist es nur möglich, daß in einem so aufgeklärten Zeitalter, wie es das unsere angeblich ist, ein Phantom durch die Hirnschalen spukt, Ängste erzeugt und absurde politische Handlungen begründet. Wie kann das Phantom des angeblich "vom Menschen erzeugten Ozonlochs" so prächtig in den Medien gedeihen, auf Parteiversammlungen Kapriolen schlagen und sogar wissenschaftliche Konferenzen zum Narren halten? Der Frage lohnt sich nachzugehen!
detopia: "Durch die Hirnschalen spukt" (schreckliches Deutsch) aber nicht nur das Ozonloch, sondern auch, wie man soviel wie möglich "von der Welt sehen" kann. (und vergrößert es so durch die Höhenfliegerei).
Der Geist aus einem Laborversuch
Wie bei einem Phantom nicht anders zu erwarten, ist kaum zu ergründen, wo die Mär des "vom Menschen erzeugten Ozonlochs" eigentlich herkommt. Doch einen wichtigen Anfangspunkt kann man im Jahre 1974 finden. Damals veröffentlichten die Chemiker F. Sherwood Rowland und Mario J. Molina von der Universität von Kalifornien eine Untersuchung, in der sie daraufhinwiesen, daß eine Gruppe chemischer Verbindungen – sie werden unter der heute allbekannten Abkürzung "FCKW" zusammengefaßt – "potentiell" in der Lage sein könnte, zehn Prozent des Ozons in der Stratosphäre zu zerstören. Die beiden Chemiker hatten nämlich im Labor Versuche gemacht, aus deren Ergebnissen sie folgerten: Falls die FCKWs durch irgendeinen ungeklärten Mechanismus in die Stratosphäre gelangen, dann würden sie dort möglicherweise von den dort oben vorhandenen harten UV-Strahlen der Sonne so zerlegt, daß Chloratome frei würden. Mit diesen Chloratomen ist nun ein Reaktionskreislauf denkbar, bei dem Ozonmoleküle (aus drei Sauerstoffatomen) in normale Sauerstoffmoleküle (aus zwei Sauerstoffatomen) umgewandelt werden, wobei die Chloratome viele tausend Mal wieder frei würden, um weitere Ozonmoleküle zu "zerstören".
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Als Chemiker wissen Rowland und Molina natürlich, daß das nicht die einzigen chemischen Reaktionen sind, die in der Stratosphäre stattfinden können. Man kennt mindestens 192 verschiedene chemische Reaktionen, von denen 48 photochemische Reaktionen sind, welche viele tausend Meter über unseren Köpfen in der Stratosphäre ablaufen. Wenn man eine photochemische Reaktion, wie die von Rowland und Molina beschriebene, in einem Labor ablaufen lassen kann, dann ist natürlich noch lange nicht sicher, ob sie in dieser Form tatsächlich in der Stratosphäre abläuft. Deshalb drückten sich die beiden Chemiker im Vorspann ihrer Veröffentlichung auch ganz vorsichtig aus: "Wir haben versucht, die möglichen Senken und Verweilzeiten dieser Moleküle zu berechnen." Worte wie "versucht" und "möglich" sind jedoch aus fetzigen Zeitungsartikeln und griffigen Politikersprüchen verbannt. So wurde aus einer "Hypothese" flugs die "Tatsache" des "vom Menschen erzeugten Ozonlochs".
Und das, obwohl eigentlich große Vorsicht geboten war, denn man hatte bereits in den sechziger Jahren schlechte Erfahrungen mit unhaltbaren Thesen über die angebliche Zerstörung der Ozonschicht in der Stratosphäre gemacht. So war zum Beispiel behauptet worden, daß Düngemittel und Pflanzenschutzmittel das Ozon zerstören. Dann waren es die Atomtests und schließlich die Triebwerke von Düsenflugzeugen und Raketen, welche angeblich die Ozonschicht massakrierten. Keine dieser Theorien war wissenschaftlich haltbar. Der Vorrat an "Thesen" erschöpfte sich, und um die Ozonschicht wurde es ruhig.
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Da plötzlich geschah es! Ende 1985 entdeckte eine von Robert Watson geleitete Forschergruppe in der Antarktis das "Ozonloch". Man hatte dort von einer Forschungsstation aus mit optischen Geräten Messungen des Ozongehalts der Atmosphäre gemacht und diese mit Ergebnissen des Forschungssatelliten Nimbus-7 abgestimmt. Und was hatte man festgestellt? Nach dem antarktischen Winter, also im September und Oktober, sank der Ozongehalt um etwa ein Viertel ab, um dann wieder anzusteigen. Das Ergebnis wurde als große Überraschung dargestellt und erhielt den Namen "Ozonloch". Sofort wurde auch die Veröffentlichung von Rowland und Molina hervorgeholt. Ganz offensichtlich war dadurch die Ursache für das so plötzlich entstandene Ozonloch gefunden.
Auf die naheliegende Frage, ob man nicht nur ein Phänomen erstmals bewußt sah, welches schon seit langem existiert, wurde keine Zeit verschwendet. Sie paßte auch gar nicht in das Bild des "vom Menschen erzeugten Ozonlochs", denn das mußte ja genauso neu und einmalig sein wie die es verursachenden FCKWs. Außerdem tat das ,,Ozonloch" den Vertretern dieser These bis zum Jahr 1987 den Gefallen und wuchs von Jahr zu Jahr. Dann wurde es um das "Ozonloch" in den Medien plötzlich etwas stiller, denn es nahm wieder ab und drohte 1989 ganz zu verschwinden. Genau das war von einer normalen klimatischen Schwankung in unserer Atmosphäre auch zu erwarten, aber im Rahmen der simplistischen FCKW-These ist das ganz unerklärlich.
Vor lauter Entdeckungseifer unterliefen einige Fehler, die jedem ernsthaften Forscher die Schamröte ins Gesicht treiben würden. Erstens hätte man bei ernsthafter Würdigung der Fachliteratur feststellen können, daß die Entdeckung gar nicht neu war, sondern daß Gordon Dobson, der berühmte ,,Vater der Ozonforschung", bereits drei Jahrzehnte zuvor das "Ozonloch" entdeckt hatte, ohne seinen Meßergebnissen jedoch besondere Bedeutung beizumessen. Zweitens hätte man von Geologen und Klimaforschern erfahren können, daß bereits im letzten Jahrhundert von der Natur selbst ein gigantisches Langzeitexperiment durchgeführt wurde, welches die These des "vom Menschen verursachten Ozonlochs" lange vor ihrem Entstehen bereits widerlegt hat.
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Eine Entdeckung, die keine war
Was dieses "Loch" im Literaturstudium betrifft, können wir leicht Abhilfe schaffen. Im März 1968 hat Gordon Dobson in der Zeitschrift Applied Optics in seiner geschichtlichen Beschreibung der vergangenen "vierzig Jahre Erforschung des atmosphärischen Ozons" selbst für Laien verständlich und sehr interessant beschrieben, wie das "Ozonloch" wirklich gefunden wurde. Er berichtete über 1956 und 1957 vorgenommene Messungen auf der antarktischen Forschungsstation Halley Bay:
"Eines der interessantesten Ergebnisse der atmosphärischen Ozonforschung ereignete sich im Verlauf des Internationalen Geophysikalischen Jahres (1956) mit der Entdeckung einer ganz eigenen Schwankung des jährlichen Ozonwertes in der Halley Bay. Das Ozonmeßinstrument war zur Überprüfung nach Shotover gebracht worden, bevor es England verlassen hatte. Darüber hinaus war Evans, der die Messungen in Halley Bay selbst vornahm, ebenfalls in Shotover gewesen, um sich mit dem Umgang und der Wartung des Gerätes vertraut zu machen. Wir kannten die jährlichen Schwankungen des Ozonwertes von Spitzbergen, nahe des Nordpols, damals recht gut und wußten deshalb, was wir mit einer sechsmonatigen Zeitverschiebung zu erwarten hatten. Als jedoch die ersten monatlichen Telegramme von Halley Bay ankamen und die gezeichnete Kurve mit der von Spitzbergen verglichen wurde, da waren die Werte für September und Oktober etwa 150 Dobsoneinheiten niedriger als erwartet. Wir dachten natürlich, daß Evans einen groben Fehler gemacht hatte oder daß das Instrument trotz der gründlichen Prüfung vor seiner Verschiffung aus England fehlerhaft arbeitete. Im November stiegen
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die Meßwerte sprunghaft auf Ergebnisse, wie wir sie nach den Ergebnissen aus Spitzbergen erwarteten. Erst als sich im folgenden Jahr diese gleiche Schwankung wiederholte, realisierten wir, daß die Meßergebnisse in der Tat korrekt gewesen waren und daß Halley Bay einen äußerst interessanten Unterschied zu anderen Teilen der Welt aufweist. Es ist klar, daß der Winterwirbel über dem Südpol länger in den Frühling hinein stabil blieb und daß dadurch die Ozonwerte niedrig blieben. Wenn dann im November dieser Wirbel plötzlich aufbrach, stiegen die Ozonwerte und die Temperaturen der Stratosphäre plötzlich an."
Dobson beschreibt nicht nur ganz deutlich die "jährliche Schwankung" der Ozonwerte, die heute unter der Bezeichnung "Ozonloch" Furore macht, er gibt auch eine ganz natürliche Erklärung: die besondere stabile Wetterlage über der winterlichen Antarktis. Natürlich ist es möglich, daß diese Hypothese Dobsons falsch ist. Gegenüber der FCKW-These hat sie jedoch einen entscheidenden Vorteil: Sie kann zumindest richtig sein, die FCKW-These kann es nicht.
Das Langzeitexperiment
Rechnen wir einmal nach. Das Ozonloch ist also nicht erst 1985 entdeckt worden, sondern es wurde bereits 1956 festgestellt. Wie paßt das nun mit den "vom Menschen gemachten" FCKWs zusammen? Die FCKWs, welche nach dieser These die "Verursacher" des Ozonlochs sind, werden seit den dreißiger Jahren hergestellt; anfangs jedoch in sehr geringen Mengen. Die Weltproduktion lag Mitte der fünfziger Jahre bei etwa 75.000 Tonnen. Erst in den sechziger Jahren stieg die Produktion steil an und erreichte 1975 mehr als den zehnfachen Wert, nämlich 800.000 Jahrestonnen. Seit 10 Jahren blieb die Produktion etwa auf diesem Niveau. Von den Verfechtern der FCKW-These wird immer die lange Lebensdauer der FCKWs betont.
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Sie soll erklären, daß FCKWs überhaupt vom Erdboden bis hinauf in die Stratosphäre gelangen können. Eine plausible Erklärung dafür, wie die relativ schweren Moleküle das schaffen können, gibt es bis heute nicht. Jetzt stellt sich jedoch ein viel schwierigeres Problem, bei dem die lange Lebensdauer der FCKWs gar nicht helfen kann. Die FCKWs müssen das "Ozonloch von 1956" in der Stratosphäre zu einem Zeitpunkt verursacht haben, an dem sie auf der Erde noch gar nicht in ausreichenden Mengen hergestellt wurden. Wenn die FCKW-These richtig ist, dann haben diese Stoffe nicht nur ein langes Leben, sondern auch die Fähigkeit, die Zeit rückwärts laufen zu lassen. Sie waren offensichtlich bereits chemisch aktiv, bevor sie überhaupt existierten. Vielleicht ist aber auch nur die These des "vom Menschen erzeugten Ozonlochs" falsch.
Für passionierte Umweltschützer sind die gerade vorgebrachten Argumente auf verdächtige Art und Weise logisch. Wie sollen wir ihn überzeugen? Vielleicht durch ein einfaches Experiment? Wie wäre es damit! Angenommen die FCKW-These stimmt; dann ist das von den FCKWs abgespaltene Chlor in der Stratosphäre für die Zerstörung der Ozonschicht verantwortlich. Soweit sind wir uns einig. Um herauszufinden, ob das wahr ist, muß man nicht lange reden, man braucht nur eine große Menge Chlorgase in die Stratosphäre einzubringen. Ein brauchbarer Vorschlag wäre zum Beispiel ein Versuch, bei dem das Zwanzigfache der jährlich durch die FCKW- Produktion erzeugten Menge an Chlorgasen hoch in die Atmosphäre gepustet würde, oder um sicher zu gehen, das Zweihundertfache. Dann könnte man genau studieren, ob die Ozonschicht darunter leidet. Bevor unser passionierter Umweltschützer in Ohnmacht fällt, wollen wir ihm schnell versichern, daß wir natürlich dieses riskante Experiment nicht im Ernst ausführen wollen. Es ist auch gar nicht notwendig, denn jemand, gegen den der passionierte Umweltschützer nichts einwenden wird, hat es bereits ausgeführt: "Mutter Natur".
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Gehen wir zurück ins Jahr 1815. Zwischen Australien und Borneo zehn Grad südlicher Breite liegt die Insel Sumbawa. In diesem Jahr bricht dort der Vulkan Tambora aus und speit schlagartig mehr als 210 Millionen Tonnen Chlorgase hoch in die Atmosphäre - weit mehr als das 250-fache der heutigen Weltjahresproduktion an FCKWs. Effektiver als durch die aufsteigenden warmen Luftmassen eines Vulkanausbruchs hätte man diese Chlormassen nicht dem stratosphärischen Ozon entgegenschleudern können. Gebannt warten wir darauf, was geschieht. Wir warten noch heute. Nichts ist geschehen. Keine Zuname von Hautkrebs, keine spürbaren Wetterveränderungen, nichts von all den angeblichen Katastrophen. Auch nicht 10 Jahre danach, nicht eine Generation danach, nicht 100 Jahre danach. Aber genau 170 Jahre danach wird wissenschaftlich bewiesen, daß weniger als ein halbes Prozent dieser Gasmenge plötzlich ein "gefährliches Ozonloch" in die Atmosphäre bohrt.
Jahr für Jahr speit "Mutter Natur" aus Vulkanen etwa 20-mal mehr Chlorgase in die Atmosphäre, als die Menschheit durch ihre FCKWs produziert. Jahr für Jahr befördert die Natur 300-mal mehr Chlorgase aus dem Salzwasser der Meere in die Atmosphäre, als die Menschheit durch ihre FCKWs produziert; Salz ist bekanntlich Natriumchlorid. Jahr für Jahr bringt allein die Biosphäre mehr als viermal soviel Chlorgase in die Atmosphäre ein, wie die Menschheit durch ihre FCKWs produziert. Und zu allem Überfluß ignoriert diese "Mutter Natur" all die mühsam ausgehandelten internationalen Abkommen zur Produktionsbegrenzung. Wer schützt die Ozonschicht vor der Natur!
Die bohrenden Fragen bleiben
Das "vom Menschen verursachte Ozonloch" ist tatsächlich ein Phantom: keinerlei Substanz, nirgends Haut und Knochen. Aber können wir jetzt zufrieden sein? Ist die Frage gelöst, wie es möglich ist, daß in unserem angeblich so aufgeklärten Zeitalter dieses Phantom Ängste erzeugt und absurde politische Handlungen begründet, prächtig in den Medien gedeiht, auf Parteiversammlungen Kapriolen schlägt und sogar wissenschaftliche Konferenzen zum Narren hält? Eigentlich nicht! Eigentlich kann diese Frage erst im weiteren Verlauf des Buches beantwortet werden. Die Frage ist ein politisches oder genaugenommen ein kulturelles Problem.
detopia: Ähnliche Sätze, wie auf Seite 12. - Wiederholung ist wohl die Mutter der Wahrheit?
An dieser Stelle können wir uns jedoch schon überlegen, welche politischen Ziele bei Leuten vorherrschen, die es wichtig finden, "den Mann auf der Straße zu überzeugen, daß er sogar im Winter mit Sonnenbrille und einer dicken Schicht Sonnenöl mit Lichtschutzfaktor 16 auf die Straße gehen muß, wenn die Ozonschicht nicht geschützt wird." Eine Horrorvision! Die Verbreitung von Angst und Schrecken vor äußeren Gefahren und Gewalten - haben sich nicht von jeher Diktaturen mit Hilfe solcher Methoden durchgesetzt? Ist es übertrieben, wenn man angesichts der völlig absurden Ozonloch- Debatte diese Gefahr anspricht? Aber wie soll man es dann verstehen, wenn Der Spiegel (Nr. 29/1989, Seite 114) zu diesem Thema sagt: "Die Weltpolitik tritt in ein neues Zeitalter: nach der sozialen Frage und den Kämpfen um die politische Vormacht erhält jetzt der Kampf gegen den ökologischen Kollaps des Planeten die höchste Priorität... Spitzenpolitiker auf allen Kontinenten sehen sich nun mit völlig neuen Fragen konfrontiert: (Radikal geänderte) nationale und militärische Sicherheitsdoktrinen... neue Völkerwanderungen... Umweltkriege... Sind die Widerstände der Industrie und der Bevölkerung mit demokratischen Mitteln zu überwinden, oder etablieren sich womöglich Öko-Diktaturen?"
Zum "Schutz der Ozonschicht" entsteht im Augenblick ein Netz supranationaler Kontrollmechanismen. Ist dieses Netz erst einmal zusammengeknüpft, wird es dazu dienen, auch Produktionseinschränkungen und -verbote anderer Stoffe durchzusetzen. Und einen Stoff gibt es, der auf absehbare Zeit als "Joker" bei der Kontrolle jeder Form industrieller Produktion dienen kann, weil er direkt oder indirekt bei allen Industrieprozessen erzeugt werden muß: Kohlendioxyd. Damit wären wir beim "Treibhauseffekt".
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