2. Treibhauspolitik
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Seit Jahrtausenden haben totalitäre Systeme versucht, die Masse der Bevölkerung mit Angst und Schrecken zu manipulieren und gefügig zu machen. Hilflos stand der schwache Mensch den gigantischen Naturgewalten gegenüber. Nur einige wenige Auserwählte und besonders Begnadete konnten anscheinend diese Naturmacht freundlich stimmen. Sie waren es, die bestimmten, welche Opfer die Masse der Bevölkerung zu bringen hatte. Im Altertum wurden die zürnenden Götter nur durch Opfer und absoluten Gehorsam gegenüber der oligarchischen Priesterkaste versöhnlich gestimmt. Wer glaubt, die Zeit der Naturgötter und der Götzen sei lange vorbei, der irrt sich sehr.*
Heute erleben wir den Aufstieg eines neuen "Götzen": Es ist der Mutter-Erde-Götze "Gaia"; sein profaner Name ist "Umwelt"; sein Altar heißt "Umweltschutz", worauf innerhalb weniger Jahre mehr Menschen geopfert wurden als den grausamen Götzen der Inkas. Eingehüllt in den Talar wissenschaftlicher Unantastbarkeit missioniert eine Priesterkaste weltweit für diesen Mutter-Erde-Gott. Ihre Lieblingspredigt trägt den Titel: "Treibhauseffekt".
Fragen wir diese Priester der Wissenschaft nach den Gefahren des Treibhauseffekts, lautet die Antwort:
"In der Atmosphäre läuft ein alarmierender Prozeß ab. Jährlich schicken Industrieanlagen etwa 6 Milliarden Tonnen Kohlendioxyd in die Luft. Wenn dieses so weitergeht... wird die Oberflächentemperatur der Erde beträchtlich steigen. Dieser Anstieg wird nach Berechnungen von Geologen und Geographen schwerwiegende Konsequenzen haben: Das
*detopia: Diese Ausdrucksweise findet sich auch bei Wolfgang Roeder und soll hier nicht weiter kritisiert werden, sondern nur festgestellt. - "Manipulieren und gefügig machen". Man mag das Schwarzbuch der Weltgeschichte lesen und sich fragen, ob das so richtig ausgedrückt ist.
Eis der Antarktis, Grönlands und der Arktis wird schmelzen. Als Folge wird der Meeresspiegel mehr als 60 Meter ansteigen. Die Landfläche der Erde wird dadurch um 10 Prozent verringert. Die Niederungen West- und Zentraleuropas sowie die dichtbesiedelten Küstenregionen Chinas und Indiens werden untergehen. Skandinavien wird eine Insel werden ... Das Abschmelzen der Gletscher wird unweigerlich die Neigung der Erdachse verändern und die Umlaufgeschwindigkeit der Erde beeinflussen. Geologen sagen für diesen Fall verstärkte Bergbildung voraus, was unweigerlich zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen führen wird."
Ein Bild des Weltuntergangs, wie es mittelalterliche Flagellanten nicht drastischer hätten malen können! Das Zitat stammt aus dem 1974 erschienenen Buch Evolution der Biosphäre des sowjetischen Wissenschaftlers M.M. Kamschilow.*
Allein durch ihr Vorgehen beweisen die Propagandisten des "Treibhauseffekts", daß es ihnen nur darum geht, Angst zu verbreiten. Ihre Vorgehensweise gleicht der Gehirnwäschemethode von Sektenführern. Zuerst wird "wissenschaftlich" bewiesen, der Weltuntergang stehe unmittelbar bevor. Die "Betroffenen" können nur von dieser Zukunft erlöst werden, wenn sie ihre Wertvorstellungen aufgeben und ihr gewohntes Leben drastisch ändern. Immer ist "Askese" der einzige Ausweg aus der Katastrophe. Kommen Zweifel auf, weil sich die Widersprüche und Ungereimtheiten der drastischen Wahrsagungen nicht mehr verheimlichen lassen, dann werden neue "wissenschaftliche" Erkenntnisse aufgetischt. Die sind dann natürlich viel komplizierter und verwirren das betroffene Opfer sehr. Einfach und verständlich bleibt jedoch das Rezept, der Katastrophe möglicherweise zu entgehen: Askese! Kann uns "Betroffene" wirklich nur blinder Gehorsam vor dem Fluch der Hohenpriester bewahren?
Die Propagandisten des Treibhauseffekts gehen heute schon so weit, daß sie keck behaupten, man könne wahrscheinlich niemals einen wissenschaftlichen Beweis für ihre Theorie erbringen, jedenfalls nicht, bevor es zu spät sei. Das sei aber gar nicht schlimm, sagen sie, weil man ohnehin das Richtige tue, wenn man nur recht schnell die von ihnen geforderte Nullwachstumspolitik betreibe. So einfach und so falsch!
*detopia: Warum verwendet der Autor im Jahr 1990 ein Zitat, welches 15 Jahre alt ist und zweitens auch noch von einem von ihm gehassten Sowjet stammt?
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Schlimme politische Ziele
Ein Beispiel. Der amerikanische Senator Timothy Wirth behauptete am 13. August DKK im National Journal: "Selbst wenn die Theorie der globalen Erwärmung falsch ist, müssen wir so handeln, als wäre die globale Erwärmung Wirklichkeit. Wir müssen ohnehin Energie sparen und machen deshalb auf alle Fälle die richtige Umwelt- und Wirtschaftspolitik."
Und wie soll das konkret aussehen? Der von der amerikanischen Politikerin Claudine Schneider eingebrachte Gesetzesentwurf fordert ausdrücklich, die Vereinigten Staaten sollten Kredite an Nationen der ,,Dritten Welt" streichen, wenn diese Nationen damit ihre Industrie aufbauen wollen. Dadurch will sie den "Treibhauseffekt verhindern". Der Entwurf spricht sich auch gegen Wasserkraftwerke aus, weil diese angeblich den Regenwald zerstörten, und schlägt stattdessen vor, diese Länder sollen ihren Energiebedarf mit Brennholz und Äthanol aus Zuckerrohr decken. Die Atmosphäre wird dadurch sicher nicht sauber, doch Rückständigkeit und Unterentwicklung werden durch eine derartige Energiepolitik zementiert.
Auf der Weltkonferenz "The Changing Atmosphere: Implications for Global Security" Ende Juni 1988 in Toronto wurde gefordert, den Energieverbrauch weltweit innerhalb von 15 Jahren um 20 Prozent und innerhalb von 65 Jahren um 50 Prozent zu senken. Die Logik ist klar, denn für die nächsten Jahrzehnte ist Kohlendioxydausstoß und Energieproduktion sowie industrielle Produktion überhaupt eng aneinander gekoppelt.
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Manche Experten fordern bereits, bis 2050 den Energieverbrauch auf ein Fünftel des heutigen Wertes zu senken, damit der Kohlendioxydgehalt nicht die magische Grenze von 580 ppm überschreitet (ppm sind Millionstel Volumenanteile). In der Zeit vor der "industriellen Revolution" lag der Kohlendioxydgehalt der Luft bei etwa 290 ppm, so wird vermutet. Wenn man diesen Wert verdoppelt, kommt man auf 580 ppm. Eine stichhaltige Begründung, warum gerade dieser Wert als Grenzwert angesetzt werden muß, gibt es nicht. Verdoppelung oder 580 ppm, das klingt ganz vernünftig, nicht wahr? Doch welche politische Wirklichkeit steckt hinter dieser abstrakten Zahl?
Was bedeutet diese drastische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie von den Klimaschützern angestrebt wird, in einer Welt, in der heute schon zwei Drittel der Weltbevölkerung ein erbärmliches Leben fristen und selbst in den reichen Vereinigten Staaten über 25 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze leben? Jeder, der seine fünf Sinne beisammen hat, muß erkennen, daß die Reduktion des Weltenergieverbrauchs auf ein Fünftel sich nur mit einer Politik durchsetzen läßt, die über Leichen geht. Genau deshalb wird auch immer wieder die sogenannte "Bevölkerungsexplosion" als Ursache der Klimakatastrophe angeführt.
Allein das Wort drückt schon die ganze Menschenverachtung aus: "Bevölkerungsexplosion". Welche Dinge explodieren denn normalerweise, und wie verhält man sich ihnen gegenüber? Kann es in einer Zeit, wo wir alle für die Fragen von Krieg und Frieden so "sensibilisiert" sind, Zufall sein, wenn das Wort sogar in der gemeinsamen Erklärung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft und Deutschen Physikalischen Gesellschaft vom Juni 1987 als Ursache für den Treibhauseffekt genannt wird? Nein! Die Wissenschaftler, die diese Erklärung unterschrieben haben, kennen ihr kleines Einmaleins gut genug, um sich auszurechnen, daß mit "Geburtenbeschränkung" innerhalb von 15 oder
detopia: Es sei denn, Hammond's Reformweltszenario würde eintreffen; daß die Menschen, Staaten und Regierungen also einsehen würden. Eigentlich müßte ich hier Schauerhammer recht geben. Aber ich tue es nicht. Weil: Wir wissen doch inzwischen, daß Schauerhammer, Maxeiner/Miersch, Hug und die anderen, es geschafft haben. Sie hatten übrigens nicht viel Arbeit damit. Es war leichte Arbeit für sie. - Also: Die allermeisten der Menschen, welche die "Politik durchsetzen" könnten, wollen das ohnehin nicht. (Die Politiker nicht, die Kapitalisten nicht und die Bevölkerung erst recht nicht.)
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sogar 50 Jahren keine für eine derartige Energieeinschränkung ,,ausreichende Entschärfung der Bevölkerungsexplosion" erreicht werden kann. Dann sollten sie aber auch offen aussprechen, worum es geht: Praktisch laufen die vorgeschlagenen drastischen Energiesparmaßnahmen auf Massenmord hinaus, und zwar durch Hunger und durch unterlassene Maßnahmen gegen Krankheiten, Seuchen und AIDS, vor allem in Afrika und Lateinamerika.*
Die Kontrolle der Klimadebatte
Es gibt Forscher, welche der These der "vom Menschen verursachten Klimakatastrophe" skeptisch gegenüber stehen, sie werden jedoch von den Medien totgeschwiegen und als "wissenschaftliche Außenseiter" diskreditiert. Die Katastrophenapostel hingegen haben freies Feld. So konnte im letzten Jahr James Hansen, ein Wissenschaftler der NASA, vor Senatsausschüssen und in der Presse die These vertreten, daß der warme Sommer mit "99-prozentiger Sicherheit" auf dem Treibhauseffekt beruhe. Zwischenzeitlich ist die Debatte in den Vereinigten Staaten natürlich etwas abgekühlt: Ein extrem kalter Winter ließ die Temperaturen nicht nur in Alaska auf minus 44 Grad Celsius sinken, sondern brachte selbst dem warmen Texas mit Temperaturen unter minus 20 Grad einen Kälterekord. Dummerweise hatten sich die Klimapropheten ausgerechnet darauf versteift, daß der Treibhauseffekt die Winter- und Sommertemperaturen ausgleichen werde, daß also die Winter in Zukunft ganz besonders warm sein müßten. Der letzte Winter war als ,,Beweis" deshalb ganz unbrauchbar. Ein Trost bleibt, bald wird eine passende Erklärung durch die Medien gehen, aus welcher der Treibhauseffekt gestärkt hervorgeht.
Wir leben nicht mehr im Zeitalter der Inquisition, wissenschaftliche Meinungen lassen sich heute nicht unterdrücken! Wirklich? Sicher, der Scheiterhaufen ist aus der
* detopia: Das ist nicht wahr - sondern das Gegenteil. Aber so ist das nunmal in der Ökodebatte. Jeder sagt seins. Und alle haben recht. Also, wieder Klarsehen: Wenn die Weltenergiezeugung nicht sinkt, dann wird es "Massenmord" geben.
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Mode gekommen, aber es geht auch anders. Zum Beispiel so. Kenneth Watt von der Universität von Kalifornien hatte gerade einem Reporter der großen amerikanischen Fernsehgesellschaft CBS einige der gängigsten Mythen zum Treibhauseffekt erklärt und einen nach dem anderen widerlegt. Der Reporter erhielt prompt einen Telefonanruf vom New Yorker Hauptquartier der CBS, in dem ihm befohlen wurde, das Band mit dem Interview sowie alle anderen Aufnahmen mit Wissenschaftlern, die der offiziellen Linie zum Treibhauseffekt widersprechen, zu vernichten. Ein anderes Beispiel "wissenschaftlicher Selbstkontrolle" zeigt die Diskussion bei einem Workshop in den USA vor drei Jahren. Dort erregte die Auswertung der Daten der 350 prominentesten Wetterstationen große Aufmerksamkeit. Aus ihnen ging hervor, daß das letzte Jahrzehnt das v/ärmste der Geschichte gewesen sei. Ein auf dem gleichen Workshop vorgelegter Bericht, der auf Grundlage der Daten von 6000 Wetterstationen in den USA zu dem Schluß kommt, diese Dekade habe einen Kälterekord gebracht, paßte nicht ins Bild der Klimakatastrophe und verschwand in der Versenkung.
Zunehmend gibt es zwischen katastrophenhungrigen Medien und erfolgheischenden Forschern ein politisch sehr gefährliches Zusammenspiel. Einer der bekanntesten Vertreter der Treibhausthese, der amerikanische Professor Stephen Schneider, ließ im Oktober 1989 in einem Interview im Discover Magazine die Katze aus dem Sack, als er behauptete, Wissenschaftler wie ich "brauchen breite Unterstützung, um die Phantasie der Bevölkerung anzuregen und zu beeinflussen. Das bedeutet natürlich, daß man viel Presse bekommen muß. Wir müssen deshalb Szenarios entwickeln, die Angst machen, drastische Behauptungen aufstellen, vereinfachen und unsere eigenen Zweifel möglichst nicht erwähnen... Jeder von uns muß entscheiden, was das rechte Maß ist zwischen Erfolg und Ehrlichkeit." Welch seltsamen Gegensatz hat Herr Schneider da entdeckt! Ist es in Wirklichkeit nicht so, daß wissenschaftlicher Erfolg allein auf ehrlicher Arbeit und Wahrheitsliebe beruhen kann?
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Ein irreführender Begriff
Das Wort "Treibhauseffekt" sollte ein wahrheitsliebender Forscher eigentlich nicht in den Mund nehmen, weil es völlig irreführende Vorstellungen hervorruft, welche das Denken des Zuhörers von der wirklichen Dynamik der Erdatmosphäre hinwegführen. "Treibhauseffekt" (oft wird sogar "Glashauseffekt" gesagt) erweckt nämlich den Eindruck, die Erde säße in ihrer Atmosphäre wie in einem Glaskasten, dessen Scheiben der Mensch mit seiner Industrie immer dreckiger machte. Wer solch primitive Begriffe verwendet und sich nichts dabei denkt, der denkt eben nicht genug!
Es gibt eine sehr akademische Art und Weise, nichts zu denken. Auf diese Weise kann man sich den "Treibhauseffekt" folgendermaßen denken. Aus der mittleren Leistungsdichte der Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche (von 340 W/m2), von der die Atmosphäre 70 Prozent (d.h. 238 W/m2) absorbiert, kann man sich mit dem Stephanschen Gesetz und der Planckschen Strahlungsformel ausrechnen, daß die Erde vom Weltall gesehen eine Temperatur von -18 Grad Celsius hat. An der Erdoberfläche messen wir im globalen Mittel jedoch +15 Grad Celsius, d.h. 33 Grad mehr. Die "Treibhausthese" stellt nun fest, daß die Atmosphäre die ungemütliche Temperatur von -18 Grad Temperatur in eine Höhe von rund acht Kilometern über dem Meeresspiegel verlegt. Die "Treibhausgase" wirken demnach wärmeisolierend, und eine Erhöhung von Kohlendioxyd erhöht den Energiefluß und somit die Temperatur unterhalb der "Glasscheibe". Wenn der Energietransport innerhalb des Klimasystems tatsächlich ausschließlich von Strahlungsvorgängen dominiert würde, wäre diese Überlegung einigermaßen zutreffend.
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In Wirklichkeit ist das jedoch eine unerlaubt grobe Vereinfachung. Nur ein Bruchteil des Energietransports beruht auf Strahlungsvorgängen. Viel wichtiger sind Konvektion und der Transport von latenter Wärme, also Verdunstung (Wolkenbildung) und Kondensation (Regen und Schnee). Wie ist es nur möglich, daß fast eine ganze Generation von Klimatologen das Wort "Treibhauseffekt" so gedankenlos im Munde fuhrt und daherredet, als verliefe der Energietransport der Atmosphäre gerade so simpel wie im Glashaus des Gärtners von nebenan?
Mehr Menschen = mehr Kohlendioxyd?
Eine neue Eiszeit bricht herein! Wir verschmutzen die Luft zu sehr mit Aerosolen, welche die Abstrahlung der Atmosphäre erhöhen und sie dadurch abkühlen! So verkündeten es die Klimapropheten in den sechziger Jahren. Dafür gab es auch damals sichere Beweise, und Murray Mitchell stellte die bange Frage: "Wie lange der gegenwärtige klimatische Trend zur Abkühlung andauert, ist eines der wichtigsten Probleme unserer Zivilisation. Sollte er für weitere zwei Jahrzehnte bestehen bleiben, dann könnte selbst ein Eisbrecher wie die ,Manhattan' nicht einmal mehr daran denken, durch die Nordwestpassage zu fahren." Zwanzig Jahre später gibt es nun angeblich Beweise dafür, daß sich die Atmosphäre aufheizt. Die Temperatur sei im globalen Mittel schon um 0,6 Grad Celsius angestiegen. Dieser Anstieg sei Folge der vom Menschen verursachten Erhöhung der Kohlendioxydkonzentration in der Luft.
In der Tat werden weltweit etwa 5,6 Milliarden Tonnen an Kohlenstoff jährlich zu etwas mehr als 20 Milliarden Tonnen an Kohlendioxyd durch die fossile Energieerzeugung verbrannt. Durch Brandrodung, die riesige Flächen betrifft, kommen noch 20 bis 40 Prozent dazu. Das ergibt etwa 25 Milliarden Tonnen menschlich erzeugten Kohlendioxyds pro Jahr. Gemessen an der Masse der Atmosphäre von 5,27 Millionen Milliarden Tonnen sind die 25 Milliarden Tonnen jedoch weniger als der fünfmillionste Teil - ein sehr, sehr kleiner Anteil.
* detopia: Wenn es einmal eine bewußte deutsche Volksbewegung für Gestaltung der Zukunft geben sollte, dann muß diese sich dazu durchringen, nach den Einsichten zu handeln, die man mit Allgemeinbildung bekommen kann. (Also nicht die Einsichten, die ein wissenschaftliches Gutachten vermittelt, welches man letztendlich nicht nachvollziehen kann.) Und hier gibt es nur ganz einfache Fragen zu beantworten: Was geschieht mit der Energie, die in Wärme umgewandelt wird? Was mit den 50000 künstlichen Stoffen, die in bedeutenden Mengen ständig produziert werden? Ist es möglich, diese Effekte durch Technik zu mildern oder bekämpfen? Kann man die Organisierte Kriminalität bekämpfen oder gar auf natürliche Art austrocknen? usw. usf. Und es kann klüger sein, sich mit einem weniger aufwendigen Lebensstil zufriedenzugeben, aber diesen dafür "sicher" zu haben?
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Abbildung 2.1: Die untere Kurve zeigt den atmosphärischen Kohlendioxydgehalt, wie er aus "archäologischen" Funden rekonstruiert wurde. Direkte Messungen des Kohlendioxydgehaltes der Atmosphäre seit 1958 in Hawaii ergaben die obere Kurve. Die jährlichen Schwankungen rühren vom Wachstumszyklus der Pflanzen her.
Seit 1958, also erst seit drei Jahrzehnten, gibt es verläßliche Messungen der Kohlendioxydkonzentration in Mauna Loa auf Hawaii. Sie zeigen einen Anstieg von damals 315 ppm auf heute etwa 350 ppm (Abbildung 2.1). Vergleicht man das mit dem Ausstoß, so müßte der Anstieg etwa doppelt so hoch sein. Die Biosphäre verarbeitet also den vom Menschen freigesetzten Kohlenstoff. Die Erhöhung des Kohlendioxydgehalts wirkt als "Dünger" für den photosynthetischen Wachstumsprozeß. Wahrscheinlich nimmt der Ozean große Mengen Kohlendioxyd aus der Luft auf. Allein das Plankton in der obersten Ozeanschicht, so
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nimmt man an, verschluckt im Jahr 260 Milliarden Tonnen an Kohlendioxyd. Das sind 65 Prozent der 440 Milliarden Tonnen Kohlendioxyd, welche die Biosphäre jährlich durch Photosynthese aufnimmt. Eine geringe Veränderung der "Population" dieser "Kohlendioxydfresser" hätte weitaus größere Folgen für die Kohlendioxydkonzentration als der gesamte vom Menschen verursachte Ausstoß. Messungen des amerikanischen Satelliten Nimbus-7 haben übrigens gezeigt, daß sich die Erzeugung von Plankton innerhalb von Tagen stark ändern kann.
Obwohl der Mensch Kohlendioxyd in die Atmosphäre entläßt und obwohl ein Anstieg der Kohlendioxydkonzentration in der Atmosphäre festgestellt werden kann, ist der naheliegende Schluß, der Mensch habe diese Erhöhung "verschuldet", ganz und gar nicht bewiesen. Es ist gut möglich, daß die Biosphäre den vom Menschen verursachten Ausstoß überkompensieren kann oder daß der gemessene Anstieg andere Ursachen hat und von kleinen Schwankungen im gigantischen "Metabolismus" der Biosphäre herrührt. Bevor man zu Maßnahmen mit dramatischen Auswirkungen für die Menschen schreitet, sollte man diesen Punkt zumindest klären.
Mehr Kohlendioxyd in der Luft ist von Vorteil
Große Überraschung, jedoch kaum Echo in den Medien, löste der Vortrag aus, den der prominente sowjetische Klimatologe M. I. Budyko Anfang November 1988 auf der Konferenz über Klimaentwicklung in Hamburg hielt. Er wies darauf hin, daß es sich bei dem erhöhten Kohlendioxydgehalt möglicherweise um einen günstigen Einfluß des Menschen auf die Biosphäre handele und fuhr fort: ,,Insbesondere wäre die Verminderung des fossilen Energieverbrauchs wirtschaftlich nur dann gerechtfertigt, wenn der durch die Senkung des Energieverbrauchs erzielte Profit
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den gesamten positiven Effekt der globalen Erwärmung übersteigen würde." Budyko ist der Meinung, es gebe eine Temperaturerhöhung durch die Verwendung fossiler Energie. Diese sei jedoch nicht gefährlich, sondern insgesamt sogar von Vorteil!
Dann erklärte Budyko die positiven Effekte eines wärmeren Klimas und höherer Kohlendioxydkonzentration:
"Wir können für die zu erwartenden Temperaturerhöhungen folgenden Vergleich anstellen:
a) für das Jahr 2000 – das Klimaoptimum des Holozäns (vor 5000-6000 Jahren; +1,3 Grad C);
b) für das Jahr 2025 – die letzte Zwischeneiszeit (vor 125.000 Jahren; +2,5 Grad C;) und
c) für das Jahr 2050 – das Klimaoptimum des Pliozäns (vor 3-4,5 Millionen Jahren; +3-4 Grad C)
... Es ist wahrscheinlich, daß diese angedeutete Klimaänderung (zusammen mit der Kohlendioxyderhöhung) Bedingungen schaffen wird, unter denen die moderne Landwirtschaft etwa 50 Prozent mehr produzieren kann als heute (wobei nicht einmal die zukünftige Verbesserung der landwirtschaftlichen Methoden berücksichtigt ist)
... Es wäre möglicherweise die beste Entscheidung, die Kohlendioxydkonzentration nicht zu verlangsamen, sondern zu intensivieren... Für Vorschläge, unmittelbar mit großen internationalen Projekten zur Begrenzung des Anwachsens der Kohlendioxydkonzentration zu beginnen, scheint es keine gute Begründung zu geben. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß in einigen Jahrzehnten die Frage der Klimakontrolle als dringlich erscheinen könnte."Als Konsequenz schloß Budyko daraus: "Ein Ansatz, die globale Erwärmung zu begrenzen, wurde vorgeschlagen, bereits lange bevor die internationalen Studien über antropogene Klimaveränderungen begonnen wurden... Die Grundidee dieser Methode besteht in der Erhöhung der Aerosolkonzentration in der Stratosphäre, indem Schwefel von Flugzeugen aus in der unteren Stratosphäre verbrannt wird. Man kann feststellen, daß diese Methode unvergleichlich billiger ist als solche, welche eine drastische Verringerung des Verbrauchs an fossilen Energiequellen vorschlagen."
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Budyko steht mit seiner Meinung nicht allein. Es gibt seit Jahrzehnten eine Vielzahl von Untersuchungen über die Düngung von Pflanzen mit Kohlendioxyd. Dabei zeigt sich, daß verschiedene Pflanzen sehr unter- schiedlich reagieren. Insgesamt ist klar bewiesen, daß eine Erhöhung des Kohlendioxydgehalts der Atmosphäre, insbesondere in Zusammenhang mit einer Temperaturerhöhung, das Pflanzenwachstum fördert. In Treibhäusern wird das bereits technisch angewandt. Besonders wichtig ist die erst kürzlich gewonnene Erkenntnis, daß die Erhöhung des Kohlendioxydgehalts in der Luft auch die Verdunstung vieler Pflanzen senkt. Sie werden dadurch gegen Hitze widerstandsfähiger und können in Gebieten wachsen, die aufgrund der heutigen Klimabedingungen Wüsten sind.
Ist das Klima wärmer geworden?
Das Leben ist voller Überraschungen, und die folgende Feststellung wird einen festgefügten Glaubenssatz aller gläubigen Leser der Bildzeitung wie des Spiegel gründlich erschüttern. Es läßt sich jedoch beim besten Willen nicht länger verschweigen: Eine meßbare Erhöhung der globalen Temperatur gibt es nicht!
Und was ist bitte schön mit den Zeitreihen, die man zur globalen Temperaturentwicklung so gerne vorzeigt und wie sie z.B. im Zwischenbericht der Enquete- Kommission ,,Schutz der Erdatmosphäre" des deutschen Bundestages abgedruckt ist (Abbildung 2.2)? Nun, selbst dieser Bericht, der die Gefahren des Treibhauseffekts herausstellen will, muß zugeben: "Wie der Abbildung zu entnehmen ist, stehen dem augenfälligen mittleren Anstieg von 0,6 Grad Celsius häufige kurzzeitige Schwankungen um Werte bis etwa 0,4 Grad gegenüber.
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Daraus mag man entnehmen, daß der bisher beobachtete Anstieg noch nicht mit letzter Sicherheit erkennbar ist, daß er bei gleichbleibendem Trend innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre aber zweifelsfrei erkennbar sein wird."
Ansonsten wird zweifelsfrei nichts feststellbar sein. Denn um überhaupt den Anschein eines "augenfälligen mittleren Anstiegs von 0,6 Grad" erzeugen zu können, wurde der Anfang dieser Kurve genau in eine Periode besonders tiefer Temperaturen gelegt, wie sie in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts vorherrschten. Betrachtet man hingegen die Temperaturen in Europa seit Beginn des letzten Jahrhunderts (globale Daten gibt es für diese Zeit nicht), so bleibt von der "augenfälligen" Temperaturerhöhung ganz und gar nichts mehr übrig (Abbildung 2.3).
Abbildung 2.2: Mit derartigen Kurven wird üblicherweise versucht, den Anstieg der Temperatur auf dem "Treibhaus" Erde zu belegen.
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Abbildung 2.3: Läßt man die Kurve nicht ausgerechnet im "Pessimum" des Jahres 1880 beginnen, sondern z.B. Anfang des 19. Jahrhunderts, so ist kein Temperaturanstieg sichtbar. Diese Kurve zeigt das übergreifende Zehnjahresmittel der Lufttemperatur, regional gemittelt für Mitteleuropa.
Davon abgesehen ist die weltweite Datenbasis für die Temperatur viel schlechter als allgemein angenommen wird. Verläßliche Daten gibt es erst seit vierzig Jahren. Insbesondere für die südliche Hemisphäre und die Ozeane sieht es schlecht aus. Aber auch die Daten der Nordhalbkugel haben ihre Tücken. So finden sich viele der seit langem bestehenden Meßstationen, die früher auf dem freien Land standen, mittlerweile in der Nähe von Städten und zeigen deshalb eine lokale Erwärmung an, welche gerade keinen globalen Trend signalisiert.
Treibhausthese, was nun?
Aber selbst wenn wir diese Daten gelten lassen und insbesondere die geglätteten Temperaturdaten der nördlichen Halbkugel genauer betrachten (Abbildung 2.4), was sehen wir? Eine Entwicklung, welche mit der ,,Treibhausthese" nicht einfach zu vereinbaren ist. Während der "verursachende" Kohlendioxydausstoß kontinuierlich zugenommen hat (Abbildung 2.1), zeigt der Temperaturanstieg keinen einheitlichen Trend. Im Zeitraum von 1885 bis 1940 ist ein Anstieg von 0,7 Grad Celsius zu sehen, danach ein Temperaturrückgang von minus 0,3 Grad bei 1970 und anschlie-
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ßend wieder ein Anstieg (Abbildung 2.4). Es ist nicht ganz einsichtig, warum gerade auf der Nordhalbkugel der massive zusätzliche Ausstoß von Kohlendioxyd aus Kohlekraftwerken in den Jahren 1940 bis 1970 mit einem Sinken der Temperatur "belohnt" wurde.
Mit einigen Klimmzügen kann man versuchen, die Treibhausthese zu retten. Dabei kommt dann folgendes heraus. Der erste Temperaturanstieg bis 1940 wird der Erzeugung von Treibhausgasen durch Bodenbewirtschaftung in die Schuhe geschoben, während der jüngste Anstieg der Industrie angelastet wird. Damit der relativ große Temperatureffekt durch den geringen Ausstoß der Bodennutzung und der daran gemessen kleine Effekt des viel größeren industriellen Kohlendioxydausstoßes in Einklang gebracht werden können, muß die Existenz eines großen Verzögerungsspeichers angenommen werden.
Abbildung 2.4: Der wechselhafte Trend der Temperatur auf der Nordhalbkugel läßt sich mit dem postulierten Wettereingriff des Menschen, der ja kontinuierlich angestiegen sein soll, nicht leicht in Einklang bringen.
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Da kommt natürlich der riesige Ozean recht. Nur schade, daß dessen wetterrelevante oberste Schicht nur mit wenigen Monaten Verzögerung auf Temperaturschwankungen der Atmosphäre reagiert, und nicht erst nach Jahrzehnten und Jahrhunderten, wie es zur Rettung der Treibhausthese erforderlich wäre.
Um den "erwärmenden" Effekt von Kohlendioxyd in der Atmosphäre zu behaupten, werden auch gerne Daten des Eisbohrkerns von Wostock herbeizitiert. Wenn überhaupt etwas, dann zeigen diese Messungen bestenfalls eine "Korrelation" zwischen Kohlendioxydgehalt der Luft und Temperatur. Eine Korrelation beweist natürlich nicht, ob und welcher Ursache-Wirkung-Zusammenhang besteht. Die aus den Eisbohrungen gewonnenen Daten können deshalb keinesfalls erdgeschichtlich "beweisen", daß die Erhöhung der Kohlendioxydkonzentration schon früher die Ursache für erhöhte Temperaturen war. Wahrscheinlich war es nämlich umgekehrt. Die Temperaturschwankungen wurden durch Veränderungen der globalen Sonneneinstrahlung (Schwankungen der Erdumlaufbahn) hervorgerufen und die Änderungen der Kohlendioxydkonzentration ist ein Resultat der von den Temperaturschwankungen ausgelösten Veränderungen der Biosphäre.
Fazit: Erstens läßt sich mit den vorhandenen Temperaturdaten eine Erwärmung aufgrund des "Treibhauseffekts" nicht belegen. Zweitens wird gerade der behauptete Ursache-Wirkung-Zusammenhang zwischen Kohlendioxydgehalt der Luft und Temperaturanstieg von den bestehenden Daten eher widerlegt als bewiesen.
Computerklima
Nun gibt es nur noch eines, was die These vom Treibhauseffekt retten kann: der Computer! Ohne die Elektronengehirne riesiger Supercomputer wären wir heute aufgeschmissen. Mit Computern kann man fast alles machen.
* detopia: Der Temperaturanstieg ist nun da - außer für die Leute, die nicht an ihn glauben. Und zwar ist er definitiv da. (Ausbreitung südlicher Arten nach Norden, Wasser am Nordpol, Eisabschmelzungen von Gletschern und Antarktis, usw.) Wer glaubt, daß die menschliche Energiefreisetzung nichts damit zu tun hat? Ist es etwa nicht so, daß Wärme frei wird, wenn chinesische Kohleflöze, kuweitische Ölquellen, amerikanische Wälder brennen? Oder wenn ich meine Gasheizung anschmeiße? - Wohin soll denn die Wärme verschwinden? Ins Weltall?
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Und der Club von Rom hat Anfang der siebziger Jahre eindrucksvoll bewiesen, wie man mit Computermodellen beliebig falsche Thesen wirkungsvoll unters Volk bringen kann. Und so ist es nicht verwunderlich: Der eigentliche Beweis für den Treibhauseffekt kommt aus dem Computer. Eine Vielzahl von Klimamodellen haben es geschafft. Auf der Grundlage nicht vorhandener Daten haben sie in einem so komplexen Gebiet, wie es das Klima der Erde ist, den Beweis für die Treibhausthese erbracht. Das war nicht billig. Es handelt sich bei den Modellen immerhin "um die kompliziertesten wissenschaftlichen Computersimulationen, die es gibt".
Elektronengehirne sind entsetzlich dumm. Wer an den Mythos vom Computer, der angeblich ,,anti-intuitive" Ergebnisse "nichtlinearer Systeme" findet, glaubt, der ist leichte Beute politischer Manipulation. Wie dürftig klingt das Nullwachstumsdogma, wenn man es in einfachen Worten ausspricht: Auf Dauer futtert der Mensch alles auf, was da ist, oder er erstickt im eigenen Dreck. Wie überzeugend und wissenschaftlich klingt es jedoch in den Grenzen des Wachstums von Meadows und Forrester, nachdem es durch einen Computer geleiert wurde. Dabei wurde doch in diesem Computermodell lediglich eine positive Rückkopplung zwischen Nahrung, Bevölkerung und Abfall programmiert und diese dann von den vielen Freiheitsgraden der Entwicklung in der realen Welt abgekoppelt. Und dann: ,,Go". Der Computer läuft, und es ist nur noch eine Frage der Rechenzeit, bis das so programmierte Rückkopplungssystem aus allen Nähten platzt. Die computergläubige Menge staunt. Siehe da, der Computer hat wieder eine "Grenze des Wachstums" gefunden. Die heutigen Klimamodelle sind sehr komplexe und raffinierte Urenkel dieses plumpen Weltmodells des Club von Rom und schleppen als "genetischen" Defekt die durch "positive Rückkopplung" mißverstandenen "nichtlinearen" Prozesse mit sich herum. Obwohl die Klimamodelle so kompliziert sind, daß sie
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nur auf den größten und teuersten Rechnern laufen können, lassen sie immer noch die einfachsten klimatischen Erscheinungen durchs Daten-"Netz" fallen. Die Wolken sind so ein Fall! Wolken sind jedoch ganz wichtig für den "Treibhauseffekt". Das sieht man leicht, denn von den 33 Grad "Treibhauserwärmung" in der Atmosphäre gehen 20,6 aufs Konto von Wasserdampf, für 7,2 Grad ist Kohlendioxyd verantwortlich, für 2,4 Grad das bodennahe Ozon und für die restlichen 2,8 Grad Methan, Lachgas und alle anderen ,,Treibhausgase". Kleinste Veränderungen der Wolkenbedeckung können deshalb den Kohlendioxydanteil mehr als ausgleichen, und auch die Wolkenart und ihre vertikale Verteilung beeinflussen den Strahlungshaushalt der Atmosphäre unterschiedlich. Vor allem jedoch transportieren Wolken beträchtliche Energiemengen durch ihre Kondensation und Verdampfung.
Diese Schwierigkeiten mit einfachsten Elementen des Klimas gleichen die Klimamodelle durch eine Fähigkeit aus, die ihre Betreiber sehr schätzen. Mit diesen Modellen kann man nämlich den Treibhauseffekt durch eine Reihe "positiver Rückkopplungen" mit Verdunstung, parameterisierter Wolkenbildung, Absorptionsverhältnissen etc. rechnerisch mehr als dreifach verstärken. Und für den Fall einer magischen Verdoppelung des Kohlendioxydgehalts schafft man damit im Computer sogar Temperaturerhöhungen von einigen Grad Celsius. Das sind Werte, die zur Begründung politischer Austeritätsmaßnahmen ausreichen.
Wie die Klimamodelle übertreiben
Wer wissen möchte, wie man es im einzelnen mit Klimamodellen schafft, übertrieben hohe Temperatur- steigerungen auszurechnen, der wird sich für die folgende Beschreibung des Klimatologen Hugh W. Ellsaesser vom Lawrence-Livermore-Laboratorium interessieren. Er erklärte in einem im Januar 1988 veröffentlichten Aufsatz, wie in den Klimamodellen ein Treibhauseffekt zustandekommt, den es im wirklichen Klima gar nicht gibt:
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"Man betrachte, daß die Klimamodelle für die Verdopplung von Kohlendioxyd per se eine globale Erwärmung von 1,2 Grad Celsius (29 Prozent) ergeben, während die errechnete Änderung der Wasserdampfmenge und ihrer Verteilung zu zusätzlichen 2,75 Grad (66 Prozent), und die Veränderung des vertikalen Temperaturgradienten, des Albedo, der Bewölkung usw. zu 0,21 Grad (5 Prozent) Erwärmung führen... Die Klimamodelle sagen voraus, daß die Erwärmung von Kohleildioxyd zur Erhöhung der Oberflächentemperatur führt. Da warme Luft mehr Wasserdampf aufnimmt, sagen sie eine schnellere Verdunstung und die Beschleunigung des hydrologischen Kreislaufs voraus, was dann wiederum zu höheren Niederschlagen und zur weiteren Erhöhung der Wasserdampfmengen in der Atmosphäre führen soll, d.h. zu einer Verstärkung der Treibhausdecke aufgrund von Wasserdampf, welche den Treibhauseffekt durch die Kohlendioxyderhöhung um das 3,2-fache verstärkt...
Aber über den Tropen, welche (von 30 Grad nördlicher bis 30 Grad südlicher Breite) etwa die Hälfte der Erdoberfläche ausmachen, bedeutet die Beschleunigung des hydrologischen Kreislaufs auch verstärkte und höher aufsteigende Konvektionssäulen... Jede Erhöhung des Wasserdampfgehalts wird in diesem Teil der Atmosphäre auf den kleinen Teil der aufsteigenden Konvektionssäulen beschränkt, während der überwältigende Teil der Tropen eine trockenere und dünnere Troposphäre erhält ... Daher kann man für die Hälfte des Globus, welche tatsächlich die wärmste und feuchteste ist, erwarten, daß die Rückkopplung durch Wasserdampf eher negativ als positiv ist. Es scheint auf jeden Fall sehr unwahrscheinlich, daß der erwartete Verstärkungsfaktor um mehr als das Dreifache des Kohlendioxydeffekts eintreten wird."
Menschliches Klima
In den Computer kann man beliebig viel hineinprogrammieren, in die Wirklichkeit nicht. In Wirklichkeit sind gerade Austeritätspolitik und Nullwachstumspolitik die größten Gefahren für das Klima. Der tropische Regenwald wird zerstört, weil den Entwicklungsländern moderne Energietechnik vorenthalten wurde und wird. Austeritätspolitik hat immer zu Raubbau geführt.
Aus der Geschichte sind auch lokale Klimaänderungen durch solchen Raubbau bekannt. Das letzte Beispiel war die "dust bowl" in den Vereinigten Staaten in der Zeit zwischen 1930 und 1940. Damals führte die Wirtschaftskrise dazu, daß zahlreiche Landwirte große, extensiv genutzte Flächen Ackerlands aufgeben mußten, genau wie es seit fünf Jahren in den Vereinigten Staaten wieder geschieht. Die "dust bowl" war eine Folge falscher Wirtschaftspolitik. Es ist gar nicht erstaunlich, daß sich diese wirtschaftsbedingte Veränderung der Landoberfläche in den Klimadaten dieser Zeit niederschlägt, und möglicherweise war der warme und niederschlagsarme Sommer 1988 die Folge der gleichen falschen Wirtschaftspolitik.
Aber der Mensch kann das Klima auch positiv beeinflussen. Wäre zum Beispiel das seit Jahrzehnten geplante Projekt verwirklicht worden, mit dem große Wassermassen aus dem Norden der Vereinigten Staaten in die trockenen Weizenanbaugebiete des Südens gebracht werden sollen, so bestünde nicht die Gefahr, daß wir in den neunziger Jahren wieder eine "dust bowl" erleben. Dies ist ein Beispiel dafür, wie menschliche Entwicklung das Klima positiv gestalten kann, wenn auch vorerst nur in lokalem Maßstab.
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