Wolf Dietrich Schneider
Unsere
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1984 300 Seiten wikipedia Autor *1925 in Erfurt bis 2022 (97) DNB.Nummer (160) DNB.Person Bing autor wolf-schneider-autor.de HOME detopia Viele Schneider: wikipedia Wolfgang_Schneider |
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Unsere tägliche Desinformation Wie die Massenmedien uns in die Irre führen
Von Wolf Schneider,
Heiner Bremer
wikipedia
Heiner_Bremer *1941,
Bernd Matthies, + 4
Autoren Gruner und Jahr 1984 308 Seiten bis 1992, 5. Auflage
Inhalt Inhalt.pdf
1. Ein paar Fetzen Wahrheit (9) Zwischenspiel: Die Wirklichkeit des Hamburger Presseballs (19) 2. Was ist das - Wirklichkeit? (21) A) Manche Journalisten manipulieren (35) 3. Sie sagen die Unwahrheit (36) 4. Sie tarnen Meinungen als Nachrichten (43) 5. Sie inszenieren Wirklichkeit (56) Zwischenspiel: Die volle Wahrheit über Nancy Reagan (65) 6. Sie biedern sich an - sie trumpfen auf (68) B) Viele Journalisten werden gegängelt (81) 7. .. .von Verlegern und Inserenten (82) 8. .. .von Vorgesetzten und Kollegen (90) 9. ... von Politikern und Lobbyisten (96) C) Viele Journalisten sind unkritisch (109) 10. Sie müssen mit der Lüge leben (110) 11. Doch sie sind der Lüge nicht gewachsen 122 12. Sie glauben an Statistiken 134 13. Sie verkennen andere Kulturen 146 14. Sie haschen nach Sensationen 159 Zwischenspiel: Nachricht beißt Reporter 172 D) Alle Journalisten sind Zwängen unterworfen 177 15. Sie müssen rigoros selektieren (178) 16. Informationen werden ihnen vorenthalten 189 Zwischenspiel: Auf der Erde knien die Vertreter der Weltpresse (197) 17. Sie sitzen im Nachrichtenkarussell 199 E) Alle Journalisten werden benutzt 213 18. ...von Politikern und Pressechefs 214 Zwischenspiel: Allein gegen Dallas (228) 19. ...von Demonstranten und Terroristen 231 F) Was sie besser machen könnten 241 20. Einordnen und niedriger hängen (242) Zwischenspiel: Lieber neu und falsch als alt und richtig? 261 21. Ein paar gute Nachrichten bringen (263) 22. Fair sein und vom Podest steigen (272)
Literatur (284) Register (295) |
Ein Lesebericht von Gerd Albrecht
https://archiv.ub.uni-marburg.de/ep/0002/article/view/7357/7189
Die Frage, ob es "Nestbeschmutzung" sei oder nicht, braucht bei diesem Buch nicht gestellt zu werden. Denn Herausgeber Schneider (er ist auch einer der sechs Autoren, doch bleibt unerfindlich, wer für welche der 22 Kapitel und 6 'Zwischenspiele' verantwortlich ist) bleibt gegenüber den Journalisten den Pauschalvorwürfen von Titel und Untertitel treu: 'Sie tarnen Meinungen als Nachrichten', 'Sie biedern sich an - sie trumpfen auf', 'Sie haschen nach Sensationen' - so einige Kapitelüberschriften.
Diese Urteile werden in ihrer Allgemeinheit nicht begründet, auch wenn das Buch natürlich Belege dafür bringt, daß die behaupteten Ungeheuerlichkeiten in einzelnen Fällen zutreffen. Aber da Schneider selbst Journalist ist (und die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg leitet), kennt er offenbar alle Journalisten (der ganzen Welt und aller Zeiten, versteht sich), und da erübrigen sich wohl Recherchen, ob seine Urteile so allgemein zutreffen.
Demzufolge braucht er auch nicht zu differenzieren - was er bitter-böse anderen Journalisten als schlimmes Vergehen ankreidet. Und so kann er jeden Journalisten ignorieren, der seinen Beruf ernst nimmt - und dem dennoch Fehler unterlaufen müssen, die durch Schnelligkeit, Übermittlungsfehler oder andere "Sachzwänge", gewiß auch durch Voreingenommenheit, Interessenlagen und sonstige "Personal- und Sozialzwänge" bedingt sein mögen.
Und Schneider braucht natürlich, da er Fehler und Versehen mit Eitelkeiten, Manipulationsabsichten, Selektionszwängen und vielem anderen in einen Topf wirft, auch nicht mehr zu prüfen, ob hier nicht kommunikationsspezifische Mängel selbst der face-to-face-lnteraktion zur Debatte stehen. So braucht er sich auch nicht darum zu scheren, daß letztendlich doch nur ein Bruchteil aller Nachrichten falsch ist. Und schon gar nicht kann ihn die Frage kümmern, ob und mit welchen Veränderungen "Wirklichkeit" überhaupt "wiedergegeben" werden kann. Allerdings: Das Buch zählt sieben Wirklichkeiten (S. 21-23) säuberlich auf, ohne die Frage nach der Vollständigkeit und Schlüssigkeit dieser Systematik oder gar nach ihren wechselseitigen Beziehungen überhaupt zu stellen.
Eine Philippika, gewiß, aber ohne Sinn und Verstand. Und dennoch ein Buch, das in den Bücherschrank gehört - auch wenn es den Journalisten, denen es einen Zerrspiegel vorhält und im letzten Teil auf 42 Seiten vorschlägt, 'was sie besser machen könnten', nur Allerweltsweisheiten für einen begrenzten Teil der angesprochenen Problemfälle bietet. Aber eine so vollständige Sammlung aller Fehler und Falschmeldungen (natürlich ist die falsche dpa-Blitzmeldung von Chruschtschows angeblichem Tode enthalten!) der letzten Jahrzehnte in den (vor allem deutschen) Massenmedien (mit verständlichem Ausschluß der Regenbogenpresse) findet man nicht noch einmal auf dem deutschen Büchermarkt.
Hier hat das Buch den Wert eines Nachschlagewerks und ist durch 14 Seiten Namens-und Sachregister auch relativ gut erschließbar. Dieses Register hat übrigens - ein Kuriosum! -häufig Hinweise, ob auf den genannten Seiten etwas positiv, negativ oder rein quellenmäßig zitiert wird; BILD z.B. hat 1 P-, 9 N-, 1 Q-Zitat, bei der FAZ lauten die Werte 18-5-22.
Aber ohne gegenüber dem Herausgeber beckmesserisch sein zu wollen (ein Handwerk, das er selber gut versteht): Es gibt sonst keine so vollständige Sammlung, es ist tatsächlich (Klappentext) "prall von Beispielen". Daneben hat das Buch eine gewisse Bedeutung als Kompendium. Denn wohl alle Vorwürfe, die gegenüber Journalismus und Journalisten "seit Adam" und vor allem heute erhoben werden, finden sich hier - wenn auch nicht unbedingt in der geläufigen Formulierung oder der gängigsten Stammtisch-Fassung.
Ob es allerdings wirklich alle sind, habe ich möglicherweise zu flüchtig recherchiert, was mir das dann gewiß berechtigte Verdikt des Herausgebers einbringen wird.
Ein STERN-Buch. Ist es etwa als tätige Reue zu verstehen nach dem, was ein paar seiner vielen und meistens guten Journalisten sich bei Hitlers angeblichen Tagebüchern (vgl. S. 122-124: "tragische Posse") geleistet haben?
Oder sind es im wesentlichen nur die Abschlußarbeiten der fünf jungen Autoren, die - zwischen 1951 und 1954 geboren - sorgfältig im Lebenslauf vermerken, daß sie zwischen 1980 und 1984 die vom Herausgeber geleitete Journalistenschule besuchten?
Dann sind es respektable Recherchen-Leistungen, allerdings höchst einseitig in der Perspektive - Desinformation sozusagen, die schon der Titel verspricht.
So oder so: ein Nachschlagewerk wider Willen!
Gerd Albrecht zu: Wolf Schneider: Unsere tägliche Desinformation. Wie die Massenmedien uns in die Irre führen. Gruner + Jahr 1984
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Aus wikipedia-2021 Wolf Dietrich Schneider ist ein deutscher Journalist, Sachbuchautor und Sprachkritiker.
Wolf Schneider ist ein Sohn des Rechtsanwalts und Politikers Bruno Schneider. Er wuchs in Berlin auf. Nach dem Abitur leistete er seinen Kriegsdienst bei der Luftwaffe. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Dolmetscher bei der US-Armee, ab 1947 dann bei der Münchner Neuen Zeitung, einer Zeitung der US-Militärregierung; zunächst als Volontär, anschließend als Redakteur. Von 1950 an war er sechs Jahre lang Korrespondent der Nachrichtenagentur AP, später Leiter der Nachrichtenredaktion und Washington-Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung. Für das Werner-Friedmann-Institut (später: Deutsche Journalistenschule) war er in dieser Zeit als Dozent tätig. 1966 wechselte Schneider zum Magazin Stern, wo er zuerst Chef vom Dienst und ab 1969 Verlagsleiter war. 1971 wechselte er zur Axel Springer AG, um einen „Anti-Spiegel“ zu entwickeln. Das Projekt wurde eingestellt, und er wurde 1973 Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt, damals Hamburg. Weil Schneider einen kritischen Kommentar über den chilenischen Diktator Pinochet erscheinen ließ, erregte er den Unmut Axel Springers und wurde nach nur gut einem Jahr abgelöst. Schneider blieb aber „zur besonderen Verwendung“ bei Springer. In dieser Funktion verteidigte er mit zahlreichen Wortmeldungen den Standpunkt des Axel-Springer-Verlages, als Günter Wallraff 1977 sein Buch Der Aufmacher über die Praktiken der Bild-Zeitung in öffentlichen Veranstaltungen vorstellte. 1979 wurde Schneider zum Leiter der neu gegründeten Hamburger Journalistenschule (später: Henri-Nannen-Schule) berufen. Er stand bis 1995 an der Spitze dieser Ausbildungsstätte für Journalisten, trug in diesen Jahren zum guten Ruf der Schule bei und machte sich einen Namen als Sprachlehrer und -kritiker. Wolf Schneider bestieg 1980 im Rahmen einer GEO-Reportage das 4505 m hohe Weisshorn nahe Zermatt. Von 1979 bis 1987 und 1991 bis 1992 war Schneider einer der Moderatoren der NDR Talk Show. Von Mai 2009 bis 2011 äußerte er sich in der Video-Kolumne Speak Schneider![2] auf sueddeutsche.de regelmäßig zu Themen der deutschen Sprache. Für das Monatsmagazin NZZ Folio der Neuen Zürcher Zeitung schrieb er von 1991 bis 2013 Artikel und Kolumnen.
Sprachkritiker und Sprachstillehrer Von 1995 bis 2012 hielt Wolf Schneider Sprachseminare für Presse und Wirtschaft und war Ausbilder an Journalistenschulen.[5] Er schrieb 28 Sachbücher, darunter Standardwerke wie Deutsch fürs Leben. Was die Schule zu lehren vergaß, Deutsch für Kenner. Die neue Stilkunde, Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil und Das neue Handbuch des Journalismus. Seit der Ausgabe vom Januar 2012 erscheint Das neue Handbuch des Journalismus unter dem Titel Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus (gemeinsam mit Paul-Josef Raue). Schneider rät zur knappen, aber informationsreichen Schreibweise. Wolf Schneider gehört zu den Kritikern der Rechtschreibreform.[6][7][8] Im Herbst 2005 gründete er zusammen mit dem Vorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache (VDS), Walter Krämer, und Josef Kraus, dem damaligen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, die Aktion Lebendiges Deutsch, mit der zwischen 2006 und 2010 Wörter gesammelt wurden, die überflüssige, hässliche oder nicht allgemein verständliche englische Wörter ersetzen sollten. Schneider hat außerdem ein nach eigenem Bekunden „kriegerisches Verhältnis“ zur Gender-Sprache, da sie zu einer „lächerlichen Verumständlichung“ des Deutschen geführt habe. Es sei töricht, das natürliche mit dem grammatikalischen Geschlecht in Verbindung zu bringen. |
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aus wikipedia 2021 Schriften
Zur Sprache
Über
Journalismus Zu anderen Themen Überall ist Babylon. Die Stadt als Schicksal der Menschen von Ur bis Utopia. Econ, Düsseldorf 1960, DNB 454432720 Essen – Geschichte des Ruhrgebiets und seiner Metropole. Econ, 1963; Essen, Abenteuer einer Stadt, 5. Auflage 1991, ISBN 3-430-18011-2. Das Buch vom Soldaten – Geschichte und Porträt einer umstrittenen Gestalt. Econ, Düsseldorf 1964, DNB 560899963. mit Guido Mangold (Fotos): Die Alpen – Wildnis – Almrausch – Rummelplatz. Geo-Buch, Gruner und Jahr, Hamburg 1984; 3. Auflage 1989, ISBN 3-570-02380-X. Wir Neandertaler – Der abenteuerliche Aufstieg des Menschengeschlechts. Gruner+Jahr 1988 DNB Wir Neandertaler Der Kölner Dom – Wie die Deutschen zu ihrem Weltwunder kamen. Stern-Buch, Gruner und Jahr, Hamburg 1991 Glück, was ist das? Traum und Wirklichkeit. Piper, München / Zürich 1978, ISBN 3-492-02391-6; neubearbeitete Taschenbuchausgabe: Glück! Eine etwas andere Gebrauchsanweisung. rororo 62231 Sachbuch, Reinbek bei Hamburg 2008 Mythos Titanic: das Protokoll der Katastrophe – drei Stunden, die die Welt erschütterten. Gruner und Jahr, Hamburg 1986 Die Sieger: wodurch Genies, Phantasten und Verbrecher berühmt geworden sind. Gruner und Jahr, Hamburg 1992; Wie man die Welt rettet und sich dabei amüsiert. Rowohlt 1995 Am Puls des Planeten – Expeditionen, Zeitreisen, Kulturgeschichten. 18 GEO-Reportagen, Hoffmann & Campe, 1999, ISBN 3-455-11280-3; Taschenbuchausgabe: Piper, München 2001 Große Verlierer. Von Goliath bis Gorbatschow. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-498-06365-0. Der Mensch. Eine Karriere. Rowohlt, 2008.
Die Wahrheit über die Lüge: Warum wir den Irrtum brauchen und die Lüge lieben. Rowohlt 2012 Der Soldat – Ein Nachruf. Eine Weltgeschichte von Helden, Opfern und Bestien. Rowohlt 2014 Denkt endlich an die Enkel. Eine letzte Warnung, bevor alles zu spät ist. Rowohlt 2019.
Autobiografie
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Wolf Dietrich Schneider (1984)
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