4. Demokratisierung der Konstruktion von Utopien
Schwendter-1994
In den vergangenen Blütezeiten der Utopienproduktion, etwa im 18. und 19. Jahrhundert, war es nur Intellektuellen und einigen wenigen Autodidakten — wie dem Schneidergesellen Wilhelm Weitling — möglich, ihre Wunschbilder schriftlich auszuarbeiten und dadurch weiterzuvermitteln. Dies hat sich in der Gegenwart entscheidend verändert. Gehen wir ins Detail:
Die Methode der Zukunftswerkstatt wurde von Robert Jungk in den Jahren 1964-1967 entwickelt. Zwischenzeitlich hat sie sich vervielfältigt und ausdifferenziert — gelegentlich mag es scheinen, bis zum feindlichen Gegensatz.
Trotz jeder Menge Zwischenstufen und Übergängen stehen zwei zentrale Methoden zur Verfügung. Einerseits die »Wortwerkstatt« (die noch ausführlich beschrieben wird) und andererseits eine Vielzahl von kreativierenden, gruppendynamischen Verfahren. Es wird mit Lockerungsübungen, Meditationen und Prozessen aus der bildenden Kunst gearbeitet.
Beide Varianten (und auch ihre Zwischenformen) jedoch, die unter den Gesamtnamen »Zukunftswerkstatt« nach wie vor firmieren, können geradezu als eine Utopienkonstruktionsmaschine verstanden werden. Denn auch dieses Verfahren stellt die Momente von Offenheit, Prozessualität und Antwortvielfalt geradezu in den Mittelpunkt des Geschehens.4.1
Idealtypischerweise besteht eine Zukunftswerkstatt aus drei deutlich voneinander unterschiedenen Phasen:
Die kritische Phase,
die utopische Phase,
die strategische Phase.
Die kritische Phase nimmt den Gesichtspunkt sehr ernst, daß eine jede Utopie gleichzeitig in der Absicht – bewußt oder unbewußt – der Erstellung eines Kontrastprogramms zum jeweils schlechten Bestehenden gründet. Sie bewahrt die Geschichte der Teilnehmenden und die Kontexte, aus denen diese herkommen. Bei ihrer Weglassung wird die Utopie eigentümlich geschichtslos.
Die Kritiken werden auf Wandzeitungen festgehalten, oder, wenn sie von den Teilnehmern, individuell und nicht auf Zuruf in der Gruppe, produziert worden sind, auf diese aufgeklebt. Manche Teamer leiten von der kritischen zur utopischen Phase über, indem sie in ihrem nächsten Schritt die geäußerten Utopien utopisierend umformulieren: zum Beispiel aus »AKW« »Stillegung des AKW«. Bei lange andauernden Werkstätten vertiefen andere die Kritik durch Arbeitsgruppen oder setzen schon hier Schwerpunkte.4.2 In jedem Falle aber ist es geboten, daß die Wandzeitungen der kritischen Phase im weiteren Verlauf der Zukunftswerkstatt in den Räumen, in welchen diese stattfindet, hängenbleiben — als beständige Mahnung, wie der Ist-Zustand aussieht, dessen Veränderung erstrebt wird.
In der utopischen Phase wird angestrebt, die Tagträume, Wünsche, Konzeptionen, Modelle der Gruppenmitglieder zusammen zufassen. Dies erfolgt zumeist mittels Brainstorming, einem spontanen Gruppenassoziationsverfahren, das davon lebt, zu erwarten, daß die Teilnehmenden in ihren Äußerungen an utopischem Potential sich selbst und einander gegenseitig übertreffen.
Das Brainstorming kann auch durch andere, vergleichbare Verfahren ersetzt werden: Beispielsweise können auch hier Personen individuell arbeiten, um ihre Resultate anschließend zu einer Wandzeitung zusammen zufügen. Wichtig erscheint mir indes in jedem Falle die Beachtung der folgenden Regeln, um den utopiegerierenden Prozeß nicht zu gefährden: Gegenseitige Kritik ist hier, wie auch schon bei der kritischen Phase, unerwünscht; Killer-Phrasen (»Das kann ich nicht, das geht nicht, das wird nie was«) sind absolut verboten; die Selbstzensur ist soweit auszuschalten wie irgend möglich.4.3 Je »verrückter« die Ideen sind, um so besser ist es für das Gesamtverfahren. Sehr zu hoffen ist, daß in dieser Phase etwas von dem vorher genannten »überschießenden Bewußtsein« rüberkommt.
Dies ist allerdings im Laufe der vergangenen 25 Jahre Geschichte der Zukunftswerkstatt schwieriger geworden, und das aus mehreren Gründen:
Zum einen hat sich häufig der in den Sechzigerjahren so produktive Aha-Effekt verloren, gelernt zu haben, zum ersten Male in seinem/ihrem Leben Utopisches formulieren zu können. Einige der teilnehmenden Menschen haben zwischenzeitlich die oben angedeutete utopische Literatur gelesen — können z.B. Callenbach, Le Guin, Gorz, Robertson zitieren, anstatt ihre eigenen utopischen Intentionen zu formulieren.
Andere haben vielleicht zwischenzeitlich an einem guten Dutzend Zukunftswerkstätten teilgenommen, aus diesen viel gelernt und wenden nun bewußt oder unbewußt das bislang Gelernte an. Zum anderen haben viele Teilnehmende eine Menge probiert, auch schon einiges an Scheitern erlebt, woraufhin sie ihre Resignation in die Gruppe zu tragen neigen.
Dies gilt auch immer wieder für Zukunftswerkstätten, die nicht im Kontext einer Freizeitbeteiligung besucht werden, sondern in einem beruflichen Zusammenhang stehen. Diese Erfahrungen waren es auch, die einen Teil der Moderierenden motiviert haben, die <Wortwerkstatt> zu verlassen, und zusätzliche methodische Ansätze hinzu zufügen.
Diesem ist allerdings meiner Ansicht nach entgegenzuhalten, daß Vorerfahrungen auch ihre positiven Züge aufweisen: Es kann konkreter, präziser, das Verfahren betreffend, auch demokratischer am jeweiligen Gegenstand gearbeitet werden. Ohnehin hat es sich gezeigt, daß der Erfolg einer Zukunftswerkstatt um so wahrscheinlicher ist, je präziser das Eingangsthema eingegrenzt ist. Ansonsten kostet es viel Zeit, diese Eingrenzung während der Gruppenarbeit selbst vorzunehmen.
Bis hierher entspräche die Zukunftswerkstatt dem allgemeinem Doppelcharakter von Utopie (zwischen Kritik des je schlechten Bestehenden und überschießendem Bewußtsein), wenn auch auf gemeinsame Phantasien ausgeweitet, verbreitet, demokratisiert. In der dritten Phase wird jedoch versucht, die Kritiken und Utopien der Gruppe zu strategischen Überlegungen zu bündeln: auf welche Art und Weise die bislang geäußerten utopischen Auffassungen zu gesellschaftlicher Wirklichkeit gelangen könnten. Hierfür gibt es verschiedene Methoden von Bündelung, welche nicht nur von der »Kopfschrift« der Moderierenden, sondern auch von äußerlichen Faktoren, wie Anzahl der an einer Werkstatt Teilnehmenden oder der zur Verfügung stehenden Zeit abhängig sind.
Für meine Person kann ich als relative allgemeine Aussage formulieren:
Je knapper die Zeit ist und je größer die Gruppe, desto mehr neige ich dazu, den Teilnehmenden 1-3 Klebepunkte in die Hand zu drücken und sie zu bitten, diese an den Wandzeitungen bei jenen Utopien anzubringen, an deren Realitätskontrolle und strategischer Umsetzung sie am liebsten weiterarbeiten würden. Je ausgedehnter die Zeit ist und je kleiner die Gruppe, desto mehr gehe ich dazu über, alle geäußerten Utopien zu Syndromen (äußerlich zusammengefaßten Erscheinungsformen) zusammenzufügen oder auch durch die Gruppen zusammenfügen zu lassen.4.4
Die strategische Phase kehrt, bis zu einem gewissen Grade, die in den ersten beiden Phasen geltenden Regeln um. Bislang bestimmten die im Plenum hängenden Wandzeitungen die Atmosphäre der Zukunftswerkstatt — hier die intensive Arbeit in Arbeitsgruppen, und seien sie noch so klein. Auch Arbeitsgruppen aus 2-3 Personen sind zulässig. War bislang Kritik an den Vorstellungen anderer Teilnehmender geradezu verboten, ist sie nunmehr erwünscht und notwendig. Stand bislang die möglichst ungehemmte Phantasie im Vordergrund, so nunmehr die »Realitätskontrolle«. Der Rausch der Entgrenzung, der zuweilen eingetreten sein mag, wird jetzt durch den Abstieg in die Niederungen des Verwaltungsrechts, der Finanzbeschaffung oder der professionellen Arbeitsteilungen ergänzt.
Die strategische Phase einer Zukunftswerkstatt erfreut sich häufig nicht einer solchen Beliebtheit, wie die kritische und utopische Phase. Sie kommt häufig zu kurz, läuft aus, versandet.
Darauf, ob die strategisch erörterten Realutopien in der Weiterarbeit einer Gruppe zur sozialen Innovation werden oder ob die utopischen Intentionen im einer solcher Werkstatt folgenden Alltagsleben untergehen, haben Moderierende zumeist ohnehin keinen Einfluß mehr. Das deutsche Paradebeispiel, daß in den späten Siebzigerjahren aus einer Serie von in Berlin abgehaltenen Zukunftswerkstätten dann zum Schluß, nach vielfältigen Modifikationen, Netzwerk Selbsthilfe entstand, ist zwar nach wie vor bemerkenswert, aber nicht umstandslos und jederzeit wiederholbar. Mit dem Netzwerk Selbsthilfe Erfahrene mögen zudem gerne einwenden, die strategische Phase hinsichtlich dieses hätte ruhig etwas ausführlicher und genauer sein können.
Die Zukunftswerkstatt ist zwar das bekannteste und wohl auch in Zentraleuropa meist verbreitete Verfahren zur Schaffung, Kreation, zur Konstruktion von Utopien, jedoch keinesfalls das einzige. Im Grunde eignet sich eine jede Methode zur Verbesserung oder Hervorlockung menschlicher Kreativität und Phantasie auch zur Gerierung von Utopien.4.5 Nur beispielsweise seien aufgeführt:
Das Zukunftspanorama. Es kommt aus der humanistischen Psychologie, insbesondere einer Gestaltarbeit, die es beim »hier und jetzt« nicht bewenden läßt, und entwirft in Jahren, Jahrfünften, Jahrzehnten die erwünschte Zukunft einer Person oder Gruppe;
das Fourier-Spiel, das ich dem großen Utopisten Charles Fourier zu Ehren 1983 für ein »Utopien«-Seminar entworfen habe;4.6
die Morphologie des Futurologen Fritz Zwicky.4.7
Von den feministischen Utopien ist die Rede gewesen. Ergänzend wäre anzumerken, daß zwischenzeitlich auch bereits im Zusammenhang über die utopischen Vorstellungen der ersten deutschen Frauenbewegung gearbeitet geworden ist – Sabine Hering (Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel) ist der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert das damalige utopische Denken für die heutige Situation hat. Zum anderen hat Gisela Notz (Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis) neuere weibliche Utopien aus den vergangenen Jahren untersucht.
Dem gegenüber hat die registrierbare Verunsicherung der Männer bislang relativ wenig konstruktive Bearbeitung gefunden: »Während es der Frauenbewegung verhältnismäßig leicht fiel, positive Alternativen zum alten Weiblichkeitsbild zu entwerfen, sind veränderungswillige Männer über die Negation der traditionellen Orientierungen nicht wesentlich hinausgekommen« (Hermann Bullinger). Nicht nur fehlt eine positive Bestimmung männlicher Identität jenseits der Männerherrschaft, sondern es gibt auch kaum utopische Entwürfe, welche die Zukunft von Männlichkeit zum Gegenstand haben.4.8
Nach Thomas Scheskat (Männerbüro Göttingen) schwanken männliche Utopien zwischen Aggression und Hingabe.
»Wichtige Fragen sind dabei, wo man bei der Veränderung männlicher psychischer Strukturen ansetzen kann und wie ein konstruktiver Zugang zu den eigenen aggressiven Energien geschaffen werden kann. Welche Möglichkeiten und Ausgangspunkte gibt es, das eigene Interesse und Bedürfnis von Männern nach Selbstveränderung zu aktivieren, ohne daß es Druck von außen bedarf?«
Was bedeutet es für Männer, wenn die Zukunft weiblich ist? Können erstere einen eigenständigen Beitrag zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven leisten? Welche Chancen zur Selbstbefreiung eröffnen sich ihnen (heute und in Zukunft)? Können sie (und wenn ja, wie) zu einer aktiven Rolle im Geschlechterdiskurs zurückfinden, ohne modernistischen Männlichkeitsideologien auf den Leim zu gehen? »Wie könnte das männliche utopische Denken an Phantasie und Farbe gewinnen?«4.9
Ein weiteres Beispiel für eine in Aktion, in angestrebtem, kontinuierlichen Prozeß befindliche Utopie, bei welcher das fraglos reich vorhandene Schrifttum hinter die angestrebte und auch häufig mühsame Praxis zurücktritt, ist das »Projekt A«: 1984/85 erschien der »Projekt A«-Entwurf, der vom Wetzlarer Setzer und Archivar Horst Stowasser abgefaßt worden war. Im Kern ging es ihm um die Aufhebung der getrennten Bereiche von Leben, Arbeit und Politik, nun die der Trennung zwischen Beruf und Freizeit, zwischen privatem und öffentlichen Leben.
Im Zentrum des »Projekt A« steht »ein beispielhafter Vernetzungsprozeß von und für Einzelleute, Gruppen, Initiativen und Projekte«, für welchen die ganze Palette von Möglichkeiten offengehalten werden soll: Kleinbetriebe in Selbstverwaltung; Arbeiten und Leben in einer Gruppe; Zusammenarbeit politischer Organisationen. Hierbei sollte die Gruppe der möglichen Adressaten und Adressatinnen anwachsen, bis die Formen von Arbeit, Freizeit und Engagement auch für »die Normalbürgerin« erfahrbar sind.
Projekte sind danach soziale Experimente, welche schon Formen einer wünschenswerten Gesellschaft, eigene ökonomische Basis inbegriffen, in der bestehenden Gesamtgesellschaft vorwegnehmen. Wie eine Reihe von Utopien der Geschichte,4.10 sind die Normen dieser prozeßualen Realutopie, in einem undogmatischen Sinne, anarchistisch-libertär orientiert: Selbstbestimmung des einzelnen Menschen; Freie Assoziation und Gegenseitige Hilfe; Autonomie der Teile gegenüber dem Ganzen, Föderation als Bewahrung der Vielfalt gegenüber der Verschmelzung zur Einheit; Dezentralisation; ökologische Produktionsweisen; herrschaftslose Lebens- und Politikformen. »Ziel ist immer noch eine Gesellschaftsveränderung ... langsam, gewaltfrei ... von unten nach oben, von der Peripherie zum Zentrum und vom Kleinen zum Großen.« Das »Projekt A« zieht der Verschmelzung - alles muß zusammen gemacht werden, alles Private ist politisch — die Vermittlung von Leben, Arbeit und Politik vor.
Zur praktischen Lösung dieses Vermittlungsproblems schlug der »Projekt A«-Entwurf sogenannte Doppelprojekte vor. »Das hieß, daß Leute, die sich mögen und miteinander arbeiten und leben wollen, als Gruppe zu Trägern von zwei zwar verschiedenen, aber doch zusammengehörenden Projekten werden. Ein Doppelprojekt war z.B. gedacht als die organisatorische Verbindung eines effizienten ökonomischen Projektes mit einer unterstützungsbedürftigen politischen (oder sozialen) Initiative.«
Im Laufe des realen Prozesses sind daraus Mehrfachprojekte und projektübergreifende Fondssysteme geworden. Ursprünglich bestand die Realutopie darin, daß mit Hilfe verschiedener Treffen eine »Urgruppe« entstehen solle, die dann in eine gemeinsame »Stadt X« ziehen würde, um dort die ersten Projekte aufzubauen, um nach deren Stabilisierung auf andere Städte sich auszudehnen. Der Prozeß entwickelte sich ganz anders: Nach einer eher verfehlten »Stadt-Wahl« gibt es nunmehr »Projekt A«-Zusammenhänge in einer Reihe von Städten, auch wenn das »Werk Selbstverwaltete Projekte und Einrichtungen« – WESPE – in Neustadt an der Weinstraße derzeit als zentraler »praktisch-realer Fluchtpunkt« gelten kann.
In einem ihrer »Denk-Zettel«4.11 formuliert Birgit Berg (Wortwerkstatt Poesie und Politik Stuttgart) in ihrem Bestreben, »von der Enttäuschung zur Ent-Täuschung« zu gelangen, die Absage an Utopien, trotz Realsozialismus, Golfkrieg, Jugoslawien und »persönlichen Erdrutschen« vieler »Einzelschicksale«, als gefährlich:
»Utopien sind selbstgewählte Richtungsweiser im Ungewissen – sie können fremdbestimmten Zukunftsmanipulationen eine selbstbestimmte Orientierung entgegensetzen. Machthaber resignieren nicht. So können wir uns die Hoffnungslosigkeit nicht leisten«.
Birgit Berg stellt in einem »Denkzettel« 12 Fragen, die mir auch in unserem Zusammenhang als erwähnenswert erscheinen:
War das, was da gescheitert ist, wirklich unsere Utopie — oder waren es nicht nur ähnliche Begriffe in der klebrigen Verfilzung mit Macht/Herrschaft/Geld? Sind unsere Utopien tatsächlich am Ende?
Oder vielmehr noch vor dem Anfang ihrer konsequenten Verwirklichung?
Konnten wir denn nach den Jahrtausenden von gezüchtetem Kampfgeist, Kriegs-, Konkurrenz- und Besitzdenken und Herrschaftsstrukturen überhaupt annehmen, in einigen Jahren alles verändern zu können? Dürfen Veränderer so kurzatmig hoffen? Müssen wir uns nicht eine erfahrenere Hoffnung machen, die Rückschläge mit einbezieht?
Haben wir präzis genug gehofft? Wie genau, wie realistisch, wie hürdenbewußt waren unsere Träume? Was war nur Wunsch und was ist Wirklichkeitskeim?
Was ist die Nachricht des Zusammenbruchs: Was sagt uns das Scheitern über das, was unserer Utopie noch fehlt?
Haben wir umfassend genug gehofft? Oder hat unsere Utopie zu kurz gegriffen und wird von den Strukturen, die sie beim alten ließ, erdrückt? »Wer nicht alles verändert, verändert nichts«. (chilenisches Lied).
Hatten wir die richtigen Verbündeten?
Hat der Zeitplan gestimmt? Unterscheiden wir nach kurzfristigen, mittelfristigen und nur langfristig zu erreichenden Zielen? Wieviel Zeit, beispielsweise, brauchen wir für die wirksamste Form der Veränderung: unterdrückungsfreie Erziehung? Bestärken wir einander im langen Atem? Haben wir in uns die Bewußtseins-Bremse gelöst, die von innen blockiert »Es geht ja doch nicht«? Und wandeln das »Doch nicht« um in »Noch nicht«?
Entsprechen unsere Strukturen bereits unseren Zielen? Haben wir dafür schon den klarsten Entwurf? Drücken sich unsere Ziele in unseren Mitteln aus?
Sind wir noch »Amateure der Zukunftsarbeit« oder besorgen wir uns das Handwerkszeug fördernder Methoden?4.12
Haben wir überhaupt schon genug Utopie?: das große bunte Zukunftsmosaik aus lauter individuellen Entwürfen – die 'Zukunftswerkstatt für Jedermensch' – statt nur einiger Einheitskonzepte von Vordenkern?
Arbeiten wir nach dem Gesetz der kleinen Zahl? – Qualität statt Quantität?: das heißt, daß eine Handvoll Menschen zwar nicht die Verhältnisse auf dem Kopf stellen kann – daß sie aber sehr wohl einen Trend initiieren und prägen kann (so wie z.B. das Umweltbewußtsein ursprünglich durch wenige ausgelöst wurde), also ideenreich einen Bewußtseinsprozeß in Gang setzen, der auf Dauer Verhältnisse durch Verhaltensweisen umzuwandeln vermag.
Welche persönliche Entwicklung, welche neuen Denkschritte, welches Charakterwachstum können wir uns während des Tiefs erarbeiten als Gegengewicht, das dem äußeren Zusammenbruch einen Sinn, sogar einen Gewinn verleiht?
Sind wir gründlich genug enttäuscht? In dem Sinn: Nutzen wir den Mißerfolg zur Ent-Täuschung von Grund auf, zur Klärungsarbeit, exakt zu unterscheiden: Was waren bei den gescheiterten Idealen Illusionen – und was waren Ziele?«
Am Beispiel der Asyl-Diskussion veranschaulicht Birgit Berg einige Momente dessen, was sie unter »Bewußtseinsprozeß« versteht. Etwa: »Wenn diejenigen ausgewiesen werden sollen, die den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen – warum heißt es dann nicht: >Computer raus aus Deutschland?<« Oder: »Wo, wenn die Bewohner der Industrieländer die Erde unbewohnbar gemacht haben werden, sollen sie – als Chemigranten – um Asyl bitten?«
Es gibt auch viele Beispiele für »piece meal«-Utopien, für »Stückwerk«-Utopien, für Zukunftsentwürfe, die sich nicht auf die ganze erwünschte zukünftige Gesellschaftsordnung, sondern auf einen relativ beschränkten Ausschnitt gesellschaftlicher Wirklichkeit beziehen. Anführen will ich ein Beispiel, welches ich selbst vor einiger Zeit abgefaßt habe.4.13 Es betraf Utopien hinsichtlich der Lage von alleinstehenden Wohnungslosen. Da, wie ich eingangs erwähnt habe, Utopie immer auf einer Negativfolie eines schlechten bestehenden Zustands sich entfaltet, war und ist zunächst der bestehende Zustand alleinstehender Wohnungsloser zu skizzieren. Der Gesamtzusammenhang dieser Lage ist durch wenigstens sechs Elemente zu bestimmen: Erwerbslosigkeit, Wohnungsnot, Trennung, Armut, psychosoziale Probleme (bei ca. einem Drittel Alkoholismus), Kriminalisierung. Diese Elemente waren und sind in der Folge einzeln zu betrachten, um dann aus dem vorläufigen Erlebnis realutopische Schlußfolgerungen ziehen zu können. Weniger wichtig ist hierbei, in welcher Reihenfolge diese Elemente auftreten, wie sie unter den konkreten biographischen Umständen miteinander vernetzt sind.
Mit der Wohnungsnot anfangend, gibt es bekanntlich juristische Vorschriften, die eine Mindestquadratmeterzahl für die Haltung von Zwingerhunden vorsehen, widrigenfalls der Hundehalter wegen Tierquälerei verurteilt wird. Vorschriften, die ich den Zwingerhunden durchaus gönne.
Indes bestünde die einfachste Utopie in einem unveräußerlichen Rechtsanspruch auf Wohnraum, den ich auf die Kurzformel »Hund mal zwei« bringen möchte: Jeder Mensch sollte die einklagbare Möglichkeit haben, jederzeit auf Wunsch über mindestens das Doppelte jenes Wohnraumes verfügen zu können, das größeren Zwingerhunden jeweils gesetzlich zusteht. Von diesen Minimalvoraussetzung ausgehend – eine Schande, daß dies überhaupt erforderlich ist –, kann Schritt für Schritt eine partielle Utopie entwickelt werden. Daß diese von einer umfassenden Utopie des Bauens und Wohnens weit entfernt ist, ist mir hierbei durchaus bewußt.
Erstere enthielte etwa:
Erste Priorität für umfassende Wohnungsbauprogramme und Wohnhaussanierungsprogramme auf der Ebene aller Gebietskörperschaften auf absehbare Zeit;
Herausnahme des gesamten Wohnungssektors aus dem marktwirtschaftlichen Bereich, da auf diesem Sektor allenfalls eine asoziale Marktwirtschaft zu erreichen ist;
Lockerung der bürokratischen Bestimmungen, etwa von Geschoßflächennutzungszahlen, die auf reinen Kosten-Nutzen-Rechnungen basieren;
Begrenzungen der Stockwerkszahl wie des Anteils des zu verbauenden Betons (letzteres, wenn möglich, auf Null) zwecks Vermeidung jener Silos, die eher als Aufbewahrungsort für menschliches Vieh geeignet zu sein scheinen denn als Wohnstätten für die ansonsten viel beschworenen »mündigen Bürger« (und Bürgerinnen);
Möglichkeiten eines bedarfsgerechten flexiblen Umbaus: in Einzelwohnungen für Singles, in Gemeinschaftswohnungen für Wohngemeinschaften, für Familien, für Gemeinschaften anderer Herkunft und Absicht;
Mitbestimmung von Betroffenenenorganisationen und von Planern in allen Phasen der Planung und Durchführung von Wohungsbauprogrammen.
Zu keinem anderen Moment ist der statistische Zusammenhang von Wohnungslosigkeit so linear und so sehr über Jahrzehnte hinweg durchgehend wie zur Erwerbslosigkeit. Hier entsteht eine Schwierigkeit dadurch, daß es hinsichtlich der Arbeit zwei einander vollständig unterschiedliche, ja zum Teil widersprechende utopische Ansätze gibt, die in ebenso unterschiedlichen Menschenbildern gründen.
Der eine bezieht sich auf eine Anthropologie, die in der Erwerbsarbeit den zentralen Aspekt der Entstehung und Entfaltung des Individuums sieht. Sie reicht von Paulus über Calvin, Saint-Simon, Fourier und Marx bis hin zu allen Realsozialismen — und auch zur bestehenden Sozialversicherung.
Der andere nimmt in der Arbeit schwerpunktmäßig eine gehobene Variante der Folter wahr: zwar nicht vollständig verzichtbar, aber so sehr einzuschränken wie irgendmöglich. Diese finden wir bei Aristoteles, bei Jesus von Nazareth (»Lilien auf dem Felde«), in der Renaissance – bis hin zu Paul Lafargues »Lob der Faulheit«, zu Ivan Illich und zum »autonomen Sektor« des André Gorz. Je nach Menschenbild erfolgen daraus auch unterschiedliche Projektionen auf Wohnungslose: Die erste Position neigt zum Arbeitshaus, die zweite zur illusionären Romantisierung der »glücklichen« Vagabunden.
Utopien in der ersten Richtung wären:
Eine unter Umständen je nach Branche veränderbare Junktimierung der Verkürzung der Normalarbeitszeit mit der jeweils bestehenden Erwerbslosigkeit;
Eine Erweiterung der (abstrakt ja für Behinderte in Geltung befindlichen) Einstellungsquotierung für alle auf den Arbeitsmarkt schwer vermittelbaren Personenkreise, verbunden mit ebenso stufenweisen wie drastischen Erhöhungen der bei Nichteinstellung ersatzweise zu zahlenden Ausfallbeiträge;
Selbstverpflichtungen im staatlichen, kirchlichen, gewerkschaftlichen, alternativen Bereich, freiwillig eine bestimmte Quote von schwer vermittelbaren Personen in die jeweiligen Produktionszusammenhänge zu integrieren;
Eine entsprechend weitgehende Förderung (aus eigener wie aus fremder Kraft) aller denkbaren alternativen Arbeitszusammenhänge.
Wie »Hund mal zwei«, gibt es auch hier eine Mini-Utopie: Wenn schon Einübung in entfremdete Arbeitsprozesse, dann wenigstens in solche, bei welchen Einstellungschancen auf dem Arbeitsmarkt bestehen, d.h., die nicht demnächst ohnehin wegrationalisiert werden. In der zweiten Richtung lassen sich alle mir zwischenzeitlich bekannt gewordenen Utopien unter das Stichwort »Entkoppelung von Leistung und Einkommen« zusammenfassen. Dies leitet gleichzeitig zum Moment der Armut über. Hier sind wir soweit, daß schon die Wiedererrichtung von Volksküchen eine Art realutopischer Dimension erreicht; gefolgt von der unentgeltlichen Benutzung des öffentlichen Personennahverkehrs, wie von der Freigabe unbewohnter Häuser, wie auch Baustellen, zum Plattemachen, d.h. als selbstorganisierter Gebrauch von Notschlafstellen.
Näher dem »Nirgend-Ort« (was ja »Utopie« wörtlich heißt) läge allerdings jene soziale Innovation gegen Armut, die der »Entkoppelung von Leistung und Einkommen« am ehesten entspräche. Sie ist als Grundsicherung, garantiertes Mindesteinkommen, negative Einkommenssteuer bezeichnet worden. Die Grundidee besteht darin, jedem Menschen ohne Rücksicht auf seine Leistungsfähigkeit regelmäßig eine Geldsumme zur Verfügung zu stellen und damit dessen Lebensunterhalt zu sichern. Um zu vermeiden, daß diese nur einen neuen Namen für die Sozialhilfe bedeutete, wenn auch ohne die endlose Kette von Demütigungen auf Sozialämtern und vergleichbaren Institutionen, wäre als Grundlage ein alternativer Warenkorb zu erstellen.
Noch einen Schritt weiter ins Utopische ginge der Vorschlag, ein Junktim zwischen den Mindesteinkommen und den Höchsteinkommen in einer gegebenen Gesamtgesellschaft zu schaffen. In regelmäßigen Abständen könnte in Volksabstimmungen entschieden werden, ob das Verhältnis zwischen beiden 1:3, 1:10, 1:20 oder 1:100 betragen soll. Zur Trennung fiele mir ein, daß es für Erwachsene verschiedenen Geschlechts (zumal, wenn sie nicht der Schickeria angehören) kaum einigermaßen angemessene Treffpunkte gibt; zum psychosozialen Problem des Alkoholismus, daß es — ohne daß ich im geringsten die Arbeit der Anonymen Alkoholiker, von Blaukreuz, Guttemplern, Freundeskreisen in Zweifel ziehen möchte – an einer vergleichbaren Selbsthilfebewegung mangelt, welche keine religiösen Grundannahmen zur Basis ihrer Tätigkeit macht.
Die zentrale Utopie in psychosozialer Hinsicht besteht nach wie vor in der Abschaffung der Großinstitutionen vom Typus psychiatrischer Großkrankenhäuser, einschließlich des Aufbaus und Ausbaus einer alternativen Infrastruktur. Je weniger diese alternative Infrastruktur arbeitsteilig auf eine psychosoziale Infrastruktur beschränkt ist, desto eher steigen die Chancen auf Vermeidung von Ghettobildung. Ein Beispiel hierfür wäre eine Art »Ort des Lebens« auf Zeit, das ich in inhaltlicher Variation einer psychiatrischen Einrichtung des Briten Conolly (um 1820) als »Rückzug« bezeichnen möchte.
Ein Ort, an dem es möglich ist, Ruhe zu finden, ohne von Experten oder Expertinnen belästigt zu werden, vielleicht eine Art Mittelding zwischen einer altmodischen Billigpension, einem Kloster ohne religiöse Bindungen, einem Sanatorium ohne Weißkittel, einem Weglaufhaus ohne verwahrenden Hintergrund. Ein Ort mit Schlüsselgewalt der Benutzenden, mit vielen Varianten, mit einer Durchmischung der verschiedenartigsten Personengruppen, die in Ruhe gelassen werden wollen.
Die damit verbundene zweite, womöglich noch größere, Utopie – wenigstens, solange es keine Grundsicherung gibt – bestünde darin, daß für die Armutsbevölkerung irgendeine Trägerkonstellation sich findet, welcher diese Chance auf Inruhegelassenwerden einige Tagessätze wert ist. Zur Kriminalisierung wäre realutopisch darüber nachzudenken, ob nicht, etwa nach dem Vorbild der Haftpflichtversicherung beim Automobil, die kleineren Vermögensdelikte versicherungstechnisch statt kriminologisch zu handhaben wären.
Wiederum liegt in der außerordentlichen Unterschiedlichkeit der hier vorgelegten utopischen Ansätze eine Absicht: Das notwendige Überlappen veranschaulicht die eingangs erwähnte Antwortvielfalt. Nicht jede Utopie nützt jedem/jeder, und dies ebensowenig bei der »Stückwerk«-Utopie wie bei jener mit ganzheitlichen Ansprüchen. Wer das Leben durch Erwerbsarbeit bestreiten will, erfährt keine Hilfe durch eine noch so ansehnliche Grundsicherung; wer sich isoliert fühlt, braucht kein »Rückzug«... Und jeweils, selbstredend, umgekehrt.
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Anmerkungen
4.1 Daran ändert auch nichts, daß im Kontext eines Variantenreichtums, der selbstredend im Laufe der Arbeit einer Vielzahl von kreativen Menschen leicht entsteht, die strategische Phase gerne (zumal in längeren Zukunftswerkstätten) in zwei eigenständige Phasen unterteilt wird: in eine Phase strategischer Konzeptualisierung und in eine dieser folgenden Phase der Umsetzung. Zur letzteren werden auch gerne zwecks Realitätskontrolle Politiker, ExpertInnen, Verbandsfunktionäre etc. eingeladen (was noch nicht garantiert, daß letztere dann auch kommen).
Am weitesten geht diesbezüglich die Zukunftswerkstatt nach dem Verfahren des Neuro-linguistischen Programmierens (NLP). Hier wird die kritische Phase ersatzlos weggelassen, dafür die strategische Phase in obigem Sinne grundsätzlich zweigeteilt. Ich neige dazu, dieses Verfahren für problematisch zu halten (zur Logik der kritischen Phase werde ich mich umgehend äußern) - auch kann diskutiert werden, ob es sich bei der Weglassung einer ganze Phase noch um eine Zukunftswerkstatt handelt. Um eine utopiengerierende Methode jedenfalls handelt es sich dennoch fraglos.4.2 Was meines Erachtens allerdings dazu geeignet ist, die anschließende Utopienproduktion zu beeinträchtigen.
4.3 Hier strukturell ähnlich dem Verhalten der Analysanden bei der psychoanalytischen Kur.
4.4 Ergänzend kann angedeutet werden, daß die kleinste Werkstatt, die ich persönlich erlebte (und moderierte), aus fünf Teilnehmenden bestand - und die größte (eine von Robert Jungk auf Einladung des Kulturamts der Stadt Wien zur Friedensbewegung moderierte) aus 2-300; daß die kürzeste drei Stunden dauerte, und die längste ein Wochenende (ich spreche hier nur von persönlichen Erfahrungen; auch Zukunftswerkstätten, die länger als eine Woche dauern, kommen vor, sind allerdings nicht die Regel).
4.5 Allein im (mir manchmal zu technokratischen) Taschenbuch von Kirst/Dieckmeyer zu »Kreativitätstraining« sind über 70 unterschiedliche Methoden zu diesem Gegenstand gesammelt und skizziert. Der bereits erwähnte Rüdiger Lutz hat in einem Aufsatz für die Zeitschrift »analysen und prognosen« (die beim nicht mehr bestehenden Zentrum Berlin für Zukunftsforschung - ZBZ - angesiedelt war) 72 unterschiedliche Methoden der Schaffung von Zukunftsentwürfen angeführt. Auch wenn sich manches wiederholt (selbstredend ist z.B. das Brainstorming in beiden Publikationen aufgeführt), läßt sich doch überraschungsfrei aussagen, daß es gut über 100 unterschiedliche Verfahren gibt, von welchen jede Person/jede Gruppe sich diejenigen aussuchen mag, die ihr besonders liegen.
4.6 Jede Person in einer Gruppe führt je zehn von ihr erwünschte/machbare Tätigkeiten/»Berufe« im agrarischen, handwerklichen, industriellen, intellektuellen und kulturell-administrativen Bereich auf - anschließend wird festgestellt, wo die Prioritäten der Teilnehmenden sich zu »Serien« vernetzen ließen. Obwohl in der Literatur zuweilen als solche erwähnt, ist dies keine Zukunftswerkstatt!
4.7 Eine inhaltliche Kombination aller Elemente einer erstrebten (technischen oder sozialen) Erfindung; gleichsam das Prinzip der Speisekarte - je eine Suppe, Vorspeise - auf alle möglichen Lebensbereiche erweitert. Wird in alternativen Bewegungen, von James Robertson abgesehen, selten angewendet.
4.8 Immerhin ist dies mittlerweile als Problem erkannt worden - so in der Veranstaltungsreihe »Weibliche Utopien - Männliche Utopien« in der Kasseler Werkstatt e.V. -, was erneut die Rede von der Nicht-mehr-Authentizität utopischen Denkens als absurd (bzw. als Wunschdenken der Anti-Utopisten) erweist.
4.9 Alle Zitate hier von Hermann Bullinger.
4.10 Etwa Peter Kropotkins »Eroberung des Brotes«, oder, mit Einschränkungen, William Morris' »Kunde von Nirgendwo«.
4.11 Er ist nicht genau terminiert - ich erhielt ihn 1992 -, und es gibt seit Jahren eine ganze Serie dieser Denkzettel.
4.12 Hier nennt Birgit Berg in einer Fußnote, neben den von uns hier bereits relativ ausführlich erörterten Zukunftswerkstätten, den Kreativitätsforscher Rainer Fabian, die Planung im Kontext der Gemeinwesenarbeit nach Fritz Karas in Köln, das Konsensprinzip und das gewaltfreie Training.
4.13 Auf Einladung der AG Ambulante Hilfe der BAG Nichtseßhafte am 22.3.1990 in Bielefeld/Bethel.