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10  Das Orakel ....  (215)  

Seite 215 James Hutton

Donald B. Mclntyre, James Hutton and the philosophy of geology, in: The Fabric of Geology, Reading, Mass. (Addinson-Wesley) 1963.

 

Seite 216 Maury, ein Pionier 

Siehe Maurys Klassiker: The Physical Geography of the Sea; zum Beispiel seine Folgerung, mikroskopische Muscheln und andere Meeresorganismen (die er »maritime Insekten« nennt) »könnten aufgrund der Aufgaben, die sie erfüllen, als Kompensatoren in dem ausgeklügelten System physikalischer Mechanismen betrachtet werden, durch das die Natur ihre Harmonien bewahrt«.

»Kürzliche Studien«, schreibt Maury, »...lassen die Insekten des Meeres in einem neuen und noch erstaunlicheren Licht erscheinen. Wir betrachten sie jetzt nicht mehr nur als Kompensatoren, dank derer die Bewegungen des Wassers in seinen Zirkulationsbahnen reguliert und die Klimate gemäßigt werden, sondern außerdem als Bewahrer des Gleichgewichts zwischen der festen und der flüssigen Materie auf Erden.

Sollte sich herausstellen, daß diese mikroskopischen Geschöpfe tatsächlich an der Oberfläche leben und nur auf den Grund des Meeres sinken, wenn sie tot sind, dann können wir sie als Konservatoren des Ozeans betrachten; denn in Erfüllung ihrer Aufgaben tragen sie dazu bei, den Zustand des Ozeans zu erhalten, indem sie die von den Flüssen und Regenfällen mitgeführten Salze aussondern und für die Reinheit des Meereswassers sorgen.«

Maurys Sicht des lebenden Planeten war teils wissenschaftlich und teils religiös (wie bei vielen frühen Forschern und Philosophen, bis zurück zu den Griechen). Er schreibt: »Und daß die Regen zu den rechten Zeiten geschickt werden, wird uns von der Höhe versichert; und wenn wir uns in Erinnerung rufen, wer es ist, der uns den Regen >sendet<, fühlen wir die starke Gewißheit in uns, daß Er, der den Regen sendet, sich der Winde als Boten bedient; und daß Land und Meer in ihrer Verteilung und in ihrem Verhältnis zueinander derart geschaffen wurden, daß sie Sein Gebot erfüllen.«

Matthew Fontaine Maury, The Physical Geography of the Sea and its Meteoro-logy, Hrsg.: John Leighly, Cambridge, Mass. (Harvard University Press) 1963. Neuveröffentlichung der 8. und letzten Ausgabe (New York: Harper and Brothers, 1861).

 

Seite 216 lange Landspaziergänge

R. K. Balandin, Vladimir Vernadsky. [Ins Englische] übersetzt von Alexander Repyev, Moskau (Mir Publishers) 1982, S. 23 f.

 

Seite 216 auf einen alten Grund

Die Geschichte der Gäa-Vorstellung ergäbe ein umfangreiches und faszinierendes Buch. Hier folgen ein paar weitere Vorgänger:

Herbert Spencer, Remarks upon the theory of reciprocal dependence, in: The London, Edinburgh, and Dublin Philosophical Magazin and Journal of Science 24 (1844), S. 90-94

Alfred Lotka, The Elements of Physical Biology, Baltimore (Williams and Wil-kins) 1925, S. 16.

Alfred C. Redfield, The biological control of chemical factors in the environment, in: American Scientist 46 (1958), S. 205-211.

Einen Abriß dieser Vorstellung im alten Griechenland und Rom finden Sie in: J.Donald Hughes, Gaia: an ancient view of our planet, in: The Ecologist (1983), S. 54-60. Reprinted in: Environmental Review 6 (1982).

 

Seite 216 nur als eine Maschine

James Hutton, Theory of the earth, or an investigation of the laws observable in the composition, dissolution, and restoration of land upon the globe, in Transactions ofthe Royal Society of Edinburgh 1, S. 215.

Zitiert in: Mclntyre, Hutton, S. 7.

Hutton fragt: »[Beinhaltet] die Konstitution dieser Welt einen Wiederherstellungsmechanismus, der eine geschädigte Konstitution reparieren könnte?«

 

Seite 217 in der medizinischen Forschung

Meine Quellen in bezug auf diese Phase seiner Laufbahn sind persönliche Gespräche mit Lovelock, außerdem seine kurzen Memoiren. James E. Lovelock, The electron capture detector - a personal Odyssey, in: Chemtech (September 1981), S. 531-537.

Eine technische Einführung in die Erfindung selbst findet sich in Lovelocks Monographie: Ultrasensitive chemicial detectors, in: Applied Atomic Coüision Physics5 (1982), S.2-29

 

Seite 219 »in keiner Hinsicht eine Gefahr«

J. E. Lovelock/R. J. Maggs u. a., Halogenated hydrocarbons in and over the Atlantic, in: Nature 241 (1973), S. 194 ff.

 

Seite 220 Lovelock brütete monatelang

Lovelock erzählt diese Geschichte in seinem Buch Gaia, Oxford, (Oxford University Press), 1979.

Es sind außerdem einige lesenswerte populärwissenschaftliche Artikel über Lovelock und Gäa erschienen, so Roger Bingham, The marverick and the earth goddess, in: Science 81 (Dezember 1981), S. 77-82.

Lawrence E. Joseph, Britain's whole earth guru, in: The New York Times Magazine (23. November 1986), S. 66

 

Seite 220 stark erhitzten

James Lovelock, The Ages of Gaia, New York (W. W. Norton) 1989, S. 28

 

Seite 224 Ein weiteres planetares Geheimnis

Vergleiche über dieses Thema Lovelock (Lovelock, The Sea, Kapitel 6 in Gaia) mit Maury (Anmerkungen weiter oben). Der Glaube an die Harmonie der Natur kann zu ähnlichen Schlußfolgerungen und Vermutungen führen, ob der Glaube nun wissenschaftlicher oder religiöser Herkunft ist.

 

Seite 224 Und doch ist die Sonne... heller geworden

Anderer Geowissenschaftler haben behauptet, ein anorganischer Thermostat könne den Planeten vor der vermehrten Helligkeit der Sonne geschützt haben. Das bedeutet, daß die Funktion von nur fünf der Sphären, nämlich des Feuers, der Erde, der Luft, des Meeres und des Eises, ohne Mitwirkung der Sphäre des Lebens für eine annähernd stabile Temperatur des Planeten gesorgt hätten. Wenn es so wäre, bestünde keine Notwendigkeit für die Gäa-Hypothese - zumindest nicht, um die langfristige Stabilität der Erdtemperatur zu erklären. Siehe zum Beispiel James F. Kasting/ Owen B. Toon u.a., How climate evolved on the terrestrial planets, in: Scientific American 258 (Februar 1988), S. 90-97.

Beide Thermostattheorien, die »animistische« wie die »nichtanimistische«, sind umstritten. Aber vielleicht tragen diejenigen, die sich für einen anorganischen Thermostat aussprechen, die größere Beweislast. Immerhin hat sich das Leben entwickelt, und das Leben besitzt sehr großen Einfluß auf die Chemie der übrigen Sphären. Wenn der Einfluß der Biosphäre auf die Erdtemperatur zufallsbedingt ist, dann muß der anorganische Thermostat fähig sein, nicht nur mit der vermehrten Helligkeit der Sonne, sondern auch mit einer Atmosphäre und einer Hydrosphäre fertig zu werden, deren Azidität und sogar deren Zusammensetzung selbst durch Aktivitäten der Biosphäre verändert werden können. Das ist eine hohe Anforderung, denn die Sphäre des Lebens kann das System innerhalb von Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten verändern. Daher muß ein unbelebter Thermostat nicht nur rasch und heftig reagieren können, er muß zudem fähig sein, plötzlichen, zufälligen und ständigen Veränderungen in vielen seiner funktionellen Teile zu begegnen.

Seite 225 ohne Plan oder Voraussicht

W. Ford Doolittle, Is nature really mo-therly?, in: The CoEvolution Quarterly (Frühjahr 1981), S. 58-63. Dem Artikel folgen Antworten Lovelocks und des amerikanischen Mikrobiologen Lynn Margulis.

 

Seite 225 Hugh Loftings Buch

Doolittle, Motherly, S. 60.

 

Seite 226 Gänseblümchenwelt

Andrew J. Watson/James E. Lovelock, Biologi-cal homeostasis of the global environment: The parable of Daisyworld, in: Tettus 35B (1983), S. 284-289.

James E. Lovelock, Daisyworld, in: The CoEvolution Quarterly (Sommer 1983), S. 66-72.

Ders., Exploring Daisyworld, in: Ages of Gaia, Kapitel 3, S. 42-64. Siehe auch: What is Gaia?, Kapitel 2, S. 35^11.

Seite 228 »für fast alle Chemikalien«

Lovelock, Ages, S. 40.

 

Seite 229 G steht für Golem

H. D. Block, Learning in some simple nonbiological Systems, in: American Scientist 53 (1965), S. 59-79. Jonathan Weiner, in Gaia's garden, in: The Sciences (Juli/August 1986), S. 2-5.

Seite 237 Abbildung

Eine Computersimulation der auf- und absteigenden und allmählich außer Kontrolle geratenden Temperaturen eines imaginären Planeten. Rechte bei J. Lovelock.

Seite 237 Abbildung

Die Temperaturen des imaginären Planeten schießen über die vorhergesehenen Werte hinaus. Rechte bei J. Lovelock.

 

 

   11. Die neue Frage 

Seite 239 in der Nähe von Alamogordo, New Mexico 
Meine Hauptquelle über Trinity war das grundlegende Buch von Richard Rhodes, The Making of the Atomic Bomb, New York (Simon & Schuster) 1988.

Seite 241 die nächsten tausend Jahre 
Die Konzentrationen an Treibhausgasen werden auch im Jahr 3000 noch erhöht sein, und ihr Erwärmungseffekt auf die polaren Eisdecken und die Tiefen der Ozeane wird vermutlich noch mindestens ein Jahrtausend brauchen, bis er sich voll auswirkt.

Seite 241 »die restlichen Eiskappen« 
John Maddox, How to tackle global calamity, in: Nature 335 (15. September 1988), S. 191f.

Seite 241 viele Experten als Entzündungspunkt bezeichnen 
Ein prominenter arabischer Hydrologe meint dazu: »Wasser bedeutet die Zukunft des gesamten Gebiets. Die Lage ist sehr kritisch.« Und ein prominenter israelischer Experte erklärt: »Ich kann nicht versprechen, daß genügend Wasser einen Krieg verhütet. Aber Wassermangel wird zum Krieg führen - daran gibt es keinen Zweifel.« Alan Cowell, Next flashpoint in Middle East: water, in: New York Times (16. April 1989).

Seite 243 mindestens fünfzehn internationale Konferenzen 
Wie einer der Delegierten es ausdrückte: »Der >Wanderzirkus< der Treibhausdiskussion hat begonnen.« Christine McGourty, Global warming becomes an international political issue, in: Nature 336 (17. November 1988), S.194.

Wir sind Zeugen der Entstehung eines neues Berufszweiges: der »Öko-Diplomaten«. Robert C. Cowan, The rise of eco-diplomacy, in: Technology Review (Mai/ Juni 1988), S. 18

Seite 243 gemäß einer dieser drei Kurven 
Diese Tabelle basiert auf den Ergebnissen der 1987 in Villach und Bellagio unter der Schirmherrschaft des Beijer-Instituts in Stockholm abgehaltenen internationalen Konferenz. Jill Jaeger, Developing Policies for Responding to Climate Change. World Climate Programme Impact Studies (April 1988), S. 4.

Siehe auch Irving M. Mintzers Model of warming comrnitment in seinem Büchlein A Matter of Degrees: The Potential for Controlling the Greenhouse Effect, Research Report No. 5 of the World Resources Institute (April 1987).

Philip Shabecoff, Major >Greenhouse< impact is unavoidable, experts say, in: New York Times (19. Juli 1988).

 

Seite 245 Aufstellung der... verbrannten Kohlenstoffmengen
Gregg Marland, Fossil fuels CO2 emissions: three countries account for 50% in 1986, in: CDIAC Communications, Bulletin of the Carbon Dioxide Information Analysis Center, Oak Ridge National Laboratory (Winter 1989), S. 1-4.

Seite 245 Energiespargesetze Howard Geller/Jeffrey P. Harris u.a., The role of federal research and development in advancing energy efficiency: a $ 50 billion contribution to the US economy, in: Annual Review of Energy 1987, 12 (1987), S. 357-395.

Christopher Flavin/Alan B. Durning, Building on Succes: The Age of Energy Efficiency, worldwatch paper 82, Washington, D.C. (Worldwatch Institute), März 1988.

Bill Keepin/Gregory Kats, Global warning, Brief in: Science 241 (26. August 1988), S. 1027.

William U. Chandler/Howard S. Geller u. a., Energy Efficiency: A New Agenda, Washington, D.C. (The American Council for Energy-Efficient Economy), Juli 1988.

Seite 246 In Japan wurden... Sparvorschriften erlassen 
Lester R. Brown/ Christopher Flavin u. a., No time to waste, a global agenda for the Bush administra-tion, in: Worldwatch 2 (Januar/Februar 1989), S. 13. Ich habe in diesem Kapitel viele Teile des Artikels benutzt.

 

Seite 246 eine Geheimwaffe 
»1986 verwandten die Vereinigten Staaten zehn Prozent ihres Bruttosozialprodukts darauf, die nationale Treibstoffrechnung zu bezahlen, und Japan brauchte nur vier Prozent. Die Differenz betrug zweihundert Milliarden Dollar, Geld, das die Vereinigten Staaten zu Investitionen in anderen Bereichen und zur Verringerung ihres Defizits hätten verwenden können. Flavin/ Durning, Success, S.9.

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Seite 246 Amerikanische Autos zum Beispiel 
Jim MacKenzie, World Resources Institute, Washington, D.C. Relative releases of carbon dioxide from synthetic fuels, unveröffentlichtes Memorandum, 10. Juni 1987, zitiert in: Flavin/Durning, Succes, S.23.

Seite 246 senkte auch die Regierung die Norm wieder
Ironischerweise wurde die Entscheidung dafür unmittelbar nach dem langen heißen Sommer 1988 getroffen. John Holusha, Government agrees to relaxation of auto mileage Standard for '89, in: The New York Times (4. Oktober 1988).

Guy Darst, Let 'em eat gas: EPA list shows guzzlers are growing, in: Philadelphia lnquirer (23. September 1988).

Seite 247 hundert neue Wasserkraftwerke Marlise 
Simons, Brazil Wants Its dams, but at what cost?, in: New York Times (12. März 1989).

Seite 247 »Armut eine ebenso wichtige Ursache« 
Jessica Tuchman Matthews, Global climate change: toward a greenhouse policy, in: Issues in Science and Technology 3 (1987), S. 66.

Seite 248 alle zehn Jahre ein neues Indien 
Bevölkerungsstatistik aus: 1988 World Population Data Sheet, vierteljährlich von The Population Reference Bureau, Inc., Washington, D.C, herausgegebenes Bulletin (April 1988).

Seite 249 erdbebengefährdete Gebiete 
Roger Bilham, Earthquakes and urban growth, in: Nature 336 (15. Dezember 1988), S.6251

Roger Bilham/Robert Yeats u.a., Space geodesy and the global forecast of earthquakes, in: EOS (31. Januar 1989). S. 65.

Seite 249 seit den ersten fahren der Renaissance Die Tabelle basiert auf The Greenhouse Gases, UNEP/GEMS Environmental Library No. 1, Nairobi (United Nations Environment Programme) 1987, S. 18.

Seite 250 dreitausendfünfhundert Prozent 
Barry B. Hughes, World Futures, Baltimore (John Hopkins University Press) 1985, S. 58.

Seite 250 »Verzicht auf alle Kleidung« H. Brown, The Challenge of Man's Future.

Seite 251 die Bevölkerungen Bangladeschs und der Malediven 
Jodi L. Jacobson, Swept away, in: Worldwatch 2 (Januar/Februar 1989), S. 20-26.

Seite 251 »eine gefährdete Nation« 
Zitiert in: Sandra Postel, A green fix to the global warm-up, in: Worldwatch 1 (September/Oktober 1988), S. 30.

Seite 251 Japan... China Brown, Waste, S. 17.

Seite 252 eine Kontrolle unserer eigenen Anzahl 
Der Ökologe Mark Kosmo behauptet, die Energiepreise würden von den Regierungen künstlich niedrig gehalten; das fördert die Verschwendung und bietet keinen Anreiz zur Entwicklung von Alternativen. Mark Kosmo, Money to Burn? The High Costs of Energy Subsidies, Washington, D.C. (World Resources Institute), Oktober 1987.

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Seite 252 produzieren kein Kohlendioxyd 
Das heißt, sie produzieren es nicht direkt. Aber natürlich erfordert die Herstellung (und Erhaltung) der für die Gewinnung jeder Art von Energie nötigen Stahlbetongebäude zunächst einmal selbst Energie. Deshalb würden auch geothermale oder solare Kraftwerke Kohlendioxyd produzieren (wenn auch weniger als Kohlekraftwerke). Und neue Wege der Energieversorgung pflegen einen Bedarf an immer mehr Energie zu wecken. Letztlich können wir dieses Spiel nicht gewinnen, selbst nicht mit alternativer Energie. Die einzige Möglichkeit, es zu gewinnen, besteht darin, den Betrag an Energie zu vermindern, die wir nutzen.

Seite 253 Berg Yucca Meine Hauptquelle war ein Forschungsbericht von Dan Grossman und Seth Shulman: Nuclear dump: the experiment begins, in: Dis-cover (März 1989), S. 48-56.

Seite 255 Die Salzwände der Höhlen tropften 
Ein Geologe an der Universität von New Mexico sagte zu einem Reporter, Carlsbad sei »übereilt ausgewählt worden und habe für eine Menge geologischer Überraschungen gesorgt«. Alun Anderson, Congress goes for Nevada as site for nuclear waste storage, in: Nature 330 (24./31. Dezember 1987), S. 682.

Hintergrundinformationen zu der Kontroverse in bezug auf die tropfenden Wände in: R. Monastersky, Concern over leaks at radwaste site, in: Science News 133 (23. Januar 1988), S. 54.

Die USA sind natürlich nicht das einzige Land mit Problemen der Endlagerung von Atommüll. Die Bundesrepublik Deutschland pflegt ihre verbrauchten Brennelemente nach Frankreich zu verfrachten und hat bis heute noch keine geeigneten Lagerstätten im eigenen Land. Die Atommüll-Transportfirma Transnuklear versuchte das Problem zu lösen, indem sie Tausende verstrahlter Fässer als »harmlos« etikettierte. Steven Dickman, Scandal rocks nuclear power industry in West Ger-many, in: Nature 331 (14. Januar 1988), S. 106; auch die deutsche Presse hat den Fall ausführlich behandelt.

Seite 255 der Physiker Preeman Dyson 
Die frühen Schriften: Freeman J. Dy-son, Can we control the carbon dioxide in the atmosphere?, in: Energy 2 (1977), S. 287-291.

Freeman J. Dyson/Gregg Marland, Technical Fixes for the Climatic Effects of C02, in: William P. Elliott/Lester Machta (Hrsg.), Workshop on the Global Effects of Carbon Dioxide front Fossil Fuels, Miami Beach, Fla., 7.-11. März 1977, U.S. Department of Energy, CONF-770385 (Mai 1979), S. 111-118.

Seite 255 »kein Gesetz der Physik« Dyson, Control, S. 290.

Seite 255 diese Vorstellung zu überprüfen 
Die zweite Generation von Berichten:

Seite 257 hundert Millionen Bäume 
Die American Forestry Association nennt ihren Versuch »global ReLeaf«, Gregory Byrne, Let 100 million trees bloom, in: Science 242 (21. Oktober 1988), S. 371.

Natürlich wird es nicht möglich sein, alle diese Bäume zu pflanzen und am Leben zu erhalten, wenn die Bevölkerung der dritten Welt weiterhin so rasch wächst wie zur Zeit. Schon heute, schreibt der Ökologe Daniel H. Janzen, »leben in den Tropen wenigstens eine Milliarde Menschen von Land, dessen Bebauung nur gerade eben noch lohnt«. Auf solchen Gebieten Bäume zu pflanzen, würde die Erträge der Bauern und Holzfäller schmälern: Es würde reduzieren, was die Ökologen die »Belastbarkeit« der Wälder nennen. »Es scheint klar«, fügt Janzen hinzu, »daß die Belastbarkeit der Tropen mit Menschen, die einen vertretbaren Lebensstandard halten können, weit überschritten ist.« D.H. Janzen, C02 reduction and refore-station, in: Science 242 (16. Dezember 1988), S. 1493.

 

Seite 258 Diese Entwaldung geschieht... oft unüberlegt 

Als planetare Bewirtschafter stehen uns drei Möglichkeiten frei, behauptet Richard Houghton vom Woods Hole Research Center.

Die erste Möglichkeit ist die, daß wir wie bisher weitermachen. In diesem Fall sind die Regenwälder in fünfzig bis hundert Jahren verschwunden, und wir blasen allein durch Entwaldung ungefähr hundert weitere Gigatonnen Kohlenstoff in die Luft.

Die zweite Möglichkeit besteht darin, daß wir die Entwaldung stoppen und anfangen, aufzuforsten. Das hat zur Folge, daß ab sofort eine oder zwei Gigatonnen Kohlenstoff weniger pro Jahr in die Luft gelangen und ein Teil davon sogar gebunden wird. Aber nur für eine gewisse Zeit. Ist der Wald erst einmal ausgewachsen, hört er auf, Kohlendioxyd zu binden.

Die dritte Möglichkeit ist die, daß wir anfangen, aus Holz gewonnene Brennstoffe wie Methan zu verwenden, aufhören zu entwalden, mit dem Aufforsten beginnen und dafür sorgen, daß immer genügend Holz in den Wäldern nachwächst, damit wir genug zum Verbrennen haben. Auf diese Art ist ein Gleichgewicht möglich: Die Menschensphäre fügt der Luft keinen neuen Kohlenstoff hinzu.

Gregg Marland weist darauf hin, daß Houghtons Szenario verlangt, neuen Wald etwa von der Größe Australiens anzupflanzen.

Houghton erwidert: »Es handelt sich dabei um ein Drittel des Umfangs der heutigen Anbaugebiete. Also haben wir bereits Erfahrung darin, so große Gebiete zu bewirtschaften. Aus dieser Sicht klingt es weniger entmutigend.«

 

Seite 258 bis es kaum noch einen gab 

In vielen Teilen des Amazonasgebiets schreitet die Abholzung exponentiell fort. Aber es sind ungünstige Zeiten, um über die Folgen dieses exponentiellen Abholzens nachzudenken, bemerkt der Ökologe Philip M.Fearnside. »In Brasilien«, schreibt er, »herrscht seit Menschengedenken eine zwanzigprozentige Inflationsrate, und in den letzten Jahren war es eine dreißigprozentige Rate. Und doch sind die Käufer bei ihrem wöchentlichen Marktbesuch jedesmal von der Größenordnung überrascht. Die Vorstellung, daß ein älterer Mensch ein Haus für weniger als den heutigen Preis für eine Flasche Coca-Cola gekauft hat, ruft immer noch Staunen hervor, selbst nach einer lebenslangen Erfahrung mit der exponentiellen Inflationsrate.« Den Menschen fällt es einfach schwer, »sich vorzustellen, daß ein relativ kleines gerodetes Gebiet einmal die Ausdehnung des ungeheuren Amazonasgebiets einnehmen wird«. Philip M. Fearnside, Deforestation in the Brazilian Amazon: how fast is it occurring?, in: Inter-sciencia 7 (März/April 1982), S.82f. 

 

Seite 258 versteigert routinemäßig Einschlagrechte
Robert Repetto, The Forest for the Trees? Government Policies and (he Misuse of Forest Resources,
Washington, D.C. (World Resources Institute), Mai 1988.

Hintergrundinformationen stehen auch in Philip Shabecoffs Artikel Forest Service accused on Alaska timber pact, in: New York Times (29. April 1986).

Ders., Commercial timber leasing threatens old forest in Oregon, in: New York Times (4. Januar 1987).

 

Seite 259 »Atmosphärenveredlung«
William J. Broad, Scientists dream up bold remedies for ailing atmosphere, in: New York Times (16. August 1988). Der Untertitel des Artikels entlarvt die Ambivalenz des Autors (und zugleich die Ambivalenz vieler Wissenschaftler, die er interviewt hat): »Die Vorschläge mögen nicht ausführbar, riskant oder zu kostspielig sein, aber sie sind Herausforderungen.«

Seite 259 einen gigantischen Sonnenschirm
Budykos Vorschlag wird diskutiert in: Wallace Broecker, How to Build a Habitable Planet, Palisades, N.Y (Eldigio Press), 1985, S.274f.

Seite 260 »reichlich spekulativ«
Zitiert in: Broad,
Bold Remedies.

Seite 260 Hurrikane umzuleiten 
Der theoretische Meteorologe Jule Charney war bei einem dieser überschwenglichen Gespräche zugegen.

 »Ich fand die Vorstellung in der Atmosphäre explodierender Atombomben generell abscheulich und suchte nach Gegengründen«, erinnerte er sich später.

 J. Smagorinsky, Jule Gregory Charney, Bowie Laureate, in: Eos (15. November 1988), S.1582.

 

Seite 260 vermehrte Methanemission 
Kathy Johnston, UK publishes report on CFCs based on old data, in: Nature 328 (13. August 1987), S. 568.

Seite 260 »solche Fragen« 
Der Spiegel,
Nr. 26/1988.

 

Seite 261 ist die Anregung großartig 
Ihre Attraktivität ist zum Teil Sache des Temperaments. Budyko zum Beispiel, der ausgezeichnete sowjetische Meteorologe, ist ohne Vorbehalt für die Terraformung. Für ihn gehört zu den Zielen der neuen Wissenschaft der globalen Ökologie denn auch die »Entwicklung von Methoden zur Beeinflussung langfristiger Prozesse in der Biosphäre, um zum Wohl der menschlichen Gesellschaft ein globales System der Kontrolle der Biosphäre zu schaffen« (Budyko, Evolution, xiv). Budyko ist auch in bezug.auf die Folgen der Treibhauserwärmung optimistisch.

Forscher, die anders denken, argumentieren so:

»Selbst wenn wir die Zukunft unseres Klimas vorhersagen könnten, wäre Klimakontrolle ein riskantes Unternehmen ... Wir haben den Eindruck, daß für die Klimakontrolle mehr Pläne vorgeschlagen werden als für die Kontrolle der Klimakontrolleure.«

W.W. Kellogg / S.H. Schneider, Climate stabilization: for better or for worse?, in: Science 186 (27. Dezember 1974), S. 1163-1172.

 

Seite 262 eine Presseinformation 
Zitiert in: Hendrik Hertzberg, That's oil, folks, in: The New Republic (24. April 1989), S. 4.

Seite 263 Frank Murkowski 
Zitiert in: Hertzberg: That's Oil.

Seite 264  hinter halb geschlossenen Türen 
Einen kurzen Blick auf die frühe Geschichte des Programms ermöglichen:

David Dickson, NASA floats a global plan, in: Science 217 (1982), S. 916.
Lewis Thomas, On global habitability and NASA, in: Discover (Juni 1983), S.65f.
M. Mitchell Waldrop, An inquiry into the State of the earth, in: Science 226 (1984), S. 33ff.

Seite 264  vierteljährlich erscheinendes Nachrichtenblatt 
Empfehlenswert: Die Sonderausgabe global change and public policy, EarthQuest 3 (Frühjahr 1989).

Seite 264 »Mission zum Planeten Erde« 
Einen Überblick (mit anschaulichen Graphiken) in: Earth System Science, Earth System Sciences Committee, NASA Advisory Council, Washington, D.C., NASA, Mai 1986.

Seite 266  Eine Gruppe von Experten des Treibhauseffekts 
William C. Clark / Kerry H. Cook u.a., in: Clark, Review '82, S.30f.

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Weiner-1990