Vater Ernst wikipe Ernst_Freiherr_von_Weizsäcker 1882-1951 Marineoffizier, Diplomat, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und Brigadeführer der Allgemeinen SS. |
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Sohn-1 Carl-Friedrich CF (Bruder von Ri) wikipe Carl_Friedrich_von_Weizsäcker *1912 in Kiel bis 2007 (94) Atomphysiker, dann Friedensforscher |
dnb Kriegsfolgen 1971 |
Sohn-2 Richard Ri (Bruder von CF) wikipe Richard_von_W 1920-2015 (95) Bundespräsident |
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Enkel-1 Ernst-Ulrich EU (Sohn von CF) wikipe Ernst_Ulrich_von_W *1939 deutscher Umweltwissenschaftler, Politiker (SPD) 1998 bis 2005: Mitglied des Deutschen Bundestages. 2012 bis 2018 Ko-Präsident des Club of Rome |
2010 Audio
dnb Buch 2010 1995: Faktor 4 dnb Buch |
aus wikipedia-2024
zu CF und Atombombe
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik beschäftigte sich von Weizsäcker in den 1930er Jahren mit der Bindungsenergie von Atomkernen (Bethe-Weizsäcker-Formel, Tröpfchenmodell; 1935) und den Kernprozessen, die im Inneren von Sternen Energie liefern (Bethe-Weizsäcker-Zyklus; 1937/1938). 1936 lieferte er die erste zutreffende Deutung von Kernisomeren als verschiedenen metastabilen Zuständen des Atomkerns.[10] 1937 erschien in Leipzig sein Buch Die Atomkerne.
Weizsäcker erkannte bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs die Möglichkeit, Atombomben herzustellen. Er gehörte wie Heisenberg und Otto Hahn dem deutschen „Uranprojekt“ zur Erforschung der Kernspaltung an. Im Rahmen des Uranprojekts berichtete er beispielsweise an das Heereswaffenamt von der Möglichkeit der Energiegewinnung aus Uran-238. Das durch die Anlagerung eines Neutrons entstehende Element 239Pu – von ihm 239Eka-Re (Re: Rhenium) genannt und in heutiger Bezeichnung Neptunium entsprechend – könne „zum Bau sehr kleiner Maschinen“, „als Sprengstoff“ und „zur Umwandlung anderer Elemente“ genutzt werden.
Damals hatte er wie die übrigen deutschen Kernphysiker keine genauere Kenntnis der Eigenschaften der Transurane. Vom Frühjahr 1941 ist ein Patententwurf Weizsäckers bekannt. Er enthält neben Ansprüchen auf Kernreaktoren ein „Verfahren zur explosiven Erzeugung von Energie und Neutronen“, das „in solcher Menge an einen Ort gebracht wird, z. B. in einer Bombe“.
Dieser Entwurf wurde vom Patentamt aber nicht akzeptiert und innerhalb der Uranverein-Arbeitsgruppe am Kaiser-Wilhelm-Institut (unter anderem Karl Wirtz) überarbeitet und ausgeweitet.
Die erweiterte Liste der Patentansprüche zu einer „Uranmaschine“ vom August 1941 gibt keinen Hinweis mehr auf eine Bombe.[12] In dem Patentgesuch korrigierte er auch die Verwendung von Neptunium, nachdem ihm durch einen Aufsatz in Physical Review von Edwin McMillan und Philip Abelson über Neptunium von 1940,[13] einer der letzten nicht geheimen Veröffentlichungen in den USA dazu, bekannt geworden war, dass das betreffende Isotop Neptunium 239 instabil ist und in das Element mit der Ordnungszahl 94 zerfällt (Eka-Osmium und später Plutonium genannt).
Die Verwendung des Elements 94 war auch nach Karl Wirtz in seiner späteren Antwort an das Patentamt das wesentlich Neue im Patent. Wie Jeremy Bernstein bemerkte,[14] war der Patent-Vorschlag sehr vage und zeigt insgesamt die fast völlige Unkenntnis der Eigenschaften von Plutonium, einschließlich Weizsäckers Annahme, die Trennung wäre chemisch einfach zu bewerkstelligen.
Wolf Schäfer hat in einer historischen Studie über Weizsäckers „Beiträge zum Dritten Reich und zur Bundesrepublik“ argumentiert, dass Weizsäcker „zwischen 1940 und 1941 den Bau einer Plutoniumbombe nicht nur befürwortete und anstrebte, sondern zu forcieren und mit seinem Namen zu verbinden suchte“. wikipedia Wolf_Schäfer_(Historiker)
1957 sagte Weizsäcker in einem Interview, illusionäre Hoffnungen auf politischen Einfluss hätten ihn damals bewegt, an der Erforschung von Nuklearwaffen zu arbeiten. „Nur durch göttliche Gnade“ sei er vor der Versuchung bewahrt worden, die deutsche Atombombe tatsächlich zu bauen. Diese Gnade habe darin bestanden, „dass es nicht gegangen ist“. Die deutsche Kriegswirtschaft habe die erforderlichen Ressourcen nicht bereitstellen können.
Zu den wissenschaftlich-technischen Ambitionen der Gruppe sagte er: „Wir wollten wissen, ob Kettenreaktionen möglich wären. Einerlei, was wir mit Kenntnissen anfangen würden – wissen wollten wir es.“[16]
Intention und tatsächliche Handlungen von Weizsäckers werden seit Jahrzehnten diskutiert. So begleitete Weizsäcker Heisenberg 1941 zu einem Treffen mit Niels Bohr in das damals von Nazi-Deutschland besetzte Kopenhagen. Nach Weizsäckers eigenem späteren Bekunden sei es beiden darum gegangen, eine Physiker-Allianz zu schmieden, die über die Grenzen der Kriegsgegner hinweg den Bau von Atomwaffen verhindern sollte.[17]
Bohr interpretierte das Gespräch mit Heisenberg, das unter vier Augen eröffnet wurde, offenbar jedoch als Einladung zur Beteiligung am Bau einer deutschen Atomwaffe.
Von Weizsäcker und Heisenberg verbreiteten dagegen beide bis zu ihrem Tod die Version, dass sie deren Entwicklung hätten verhindern wollen und dass Bohrs Interpretation auf einem Missverständnis beruht habe.
Die Begegnung von Heisenberg und Bohr, insbesondere der umstrittene Inhalt des Gesprächs, sind Gegenstand eines zeitgenössischen Theaterstücks (Kopenhagen von Michael Frayn).
Im deutschsprachigen Raum wurde u. a. die Verstrickung Weizsäckers in die Arbeiten zur deutschen Atombombe in dem 2009 erschienenen Roman Warten auf den Anruf von Birgit Rabisch thematisiert.
1945 gehörte von Weizsäcker zu den durch die Alliierten im Rahmen der Alsos-Mission in Farm Hall (Südengland) und später in Alswede[18] internierten deutschen Wissenschaftlern. Ebenfalls interniert waren Otto Hahn, Max von Laue, Werner Heisenberg, Walther Gerlach, Erich Bagge, Horst Korsching, Kurt Diebner, Karl Wirtz und Paul Harteck.